DK-Ursel
Wird Gesundheitsminister, schreibt due Süddeutsche, die auch die Namen der übrigen SPD-Minister nennt.
Gestern bei Anne Will hätte ich fast drauf gewettet, so wie er sich manchmal äußerte…und wie er aussah.
Er hat sicher viel Fachwissen zu Corona, aber ich finde, ihm fehlt der Mutmachereffekt, den ein Politiker auch wenigstens hin und weniger ausstrahlen sollte.
Gruß Ursel, DK
Okay ;-) Was mir eher ein bisschen Sorge bereitet, ist die Frage, wie er ein Ministerium führen wird. Für mich ist er der typische Elfenbeinturm-Wissenschaftler, der sich zeitnah und extrem schnell informieren und dieses Wissen auch kommunizieren kann. Aber Mitarbeiterführung und im Team kommunizieren muss er ja auch können - und vorausschauend planen.... Mit seiner Kommunikation habe ich übrigens kein Problem. Ich habe die Nase aber auch gestrichen voll von "Mutmachern", die eigentlich vor allem Schaumschläger sind. Von denen haben wir in der deutschen Politik genug.
Wo denn, wer denn?
Grundsätzlich teile ich diese Sorge. Da aber die meisten Ministerposten an Personen vergeben werden, die weder Personalführung können, noch etwas von der Materie verstehen, meine ich, dass wir mit Lauterbach noch ganz gut bedient sind. Es hätte schlimmer kommen können. Silvia
Ganz besonders auf dem Kieker habe ich da die beiden führenden FDP-Politiker, aber es gibt auch Landesminister wie den sächsischen Innenminister, die coronatechnisch ein bisschen zu sehr "Mutmacher" und "Herumlavierer" sind.
Also, den Sachsen habe ich von Anfang nicht ernst genommen - und wie der jetzt beleidigt auf den FDP-Mann los ist statt sich an die eigene Nase zu fassen - geht gar nicht.
Aber wo soll es herkommen?
Teamorientierung ist immer da problematisch, wo Machthunger vorherrscht, das ist aber inzwischen leider kein typisches Machoproblem mehr, wie wir hierzulande an oberster Spitze feststellen können
ich hätte mir als "meine neue Minister(in) " endlich mal jemand gewünscht der auch aus der Materie kommt
Wer wird denn Verteidigungsministerin? Möller oder Högl?
Christine Lamprecht
Aha, ich dachte, die wäre fürs Innenministerium im Gespräch. Hätte ich passend gefunden, aber mich fragt ja keiner :-)
Habe jetzt gerade mal nachgelesen, wie die SPD-Ministerien verteilt werden sollen. Am meisten Bauchschmerzen macht mir eigentlich Svenja Schulze in der Entwicklungszusammenarbeit. Als Umweltministerin hat sie mir auch nicht so gefallen. Aber gut, abwarten.
Nun ja, Scholz brauchte ja Frauen...
ich verstehe es nicht wie man Posten nach Geschlecht verteilt und nicht nach Eignung und Befähigung. Frau hats heute gut, Mann eher schlecht
Posten wurden noch nie nach Eignung und Befähigung vergeben, siehe z.B. Andi Scheuer! Auch Frauen dürfen unfähig auf Posten sitzen.
der Scheuer, den verdränge ich eigentlich wünscht man sich nur Fähige auf Posten, egal welches Geschlecht, welche Religion und welche Schuhgröße irgendwann müssen noch Transgender einen Posten bekommen oder Dunkelhäutige welche mit krummen Zehen oder Glatze ?
Die Emanzipation ist erst dann vollendet, wenn gelegentlich auch eine total unfähige Frau in eine verantwortliche Position aufrücken kann. (heidi kabel) ich würde das gelegentlich ja streichen denn es ist eine tatsache dass es nicht nur gelegentlich sondern erschreckend oft total unfähige männer in verantwortlichen positionen gibt. die da meistens auch nur hinkamen weil sie männer sind. oder zumindest weil sie keine frauen sind.
... mkt der Emanzipation. Zumindest finden bzw. fanden sich dort schon seit einiger Zeit einige auch nicht gerade wirklich übermäßig fähige Damen ...
Ich finde auch dass der/die Fähigste den Posten ausfüllen sollte, egal ob Mann oder Frau. Aber auf einen geeigneten Mann verzichten und eine weniger geeignetere Frau nehmen, weil sie eben eine Frau ist (oder umgekehrt)? Aber man muss und kann jetzt halt nur abwarten wie sich alle neuen Minister auf ihren Posten so schlagen werden. Vielleicht läuft es ja besser als gedacht (hoffe ich mal)...
Ja, mein Lieblingsbeispiel ist Anja Karliczek. Die rangiert bei mir sogar noch weit vor Julia Klöckner und Dorothee Bär.
Die arme Doro ... Offensichtlich mag die keiner, weder links(-grün) noch (rechts-)konservativ ... Zumindest gilt die auch bei einigen der stramm (rechts-)konservativen, fast schon Rochtung AfD tendierenden in meinem Umfeld als die personifizierte Inkompetenz ... Für mich ist die eigentlich unauffällig, zumindest ist mir jetzt nichts besonders Dummes oder Inkompetentes, weder aus der einen noch aus der anderen Perspektive, bewusst, was sie mal gemacht oder gesagt hat. Aber och muss auch zugeben, dass sich bei mir in der letzten Zeit eine gewisse Politikmüdigkeit eingeschlichen hat.
Ja und rothaarige auch, die sind komplett unterrepräsentiert... Und überhaupt sollte jede Minderheit einen Minister stellen, also bitte einen plattdeutsch sprechenden und einen sächsisch sprechenden Minister, einen Minister mit Kindern, einen Minister mit Hunden, einen Ministerposten für Moslems, einen für Juden, einen für Christen, einen für Hindus usw... hach, ich könnte da tausend Kriterien finden ;). Am besten wird jeder Bürger Minister für irgendwas, genauso wie jeder Bürger auch Bundestrainer ist ;).
Die Liste läßt sich noch fortsetzen: Behinderte, Menschen aus den neuen Bundesländern und mit Migrationshintergrund,Alleinerziehende,Groß-und Kleinwüchsige,alle Religionen müssen berücksichtigt werden, u.s.w. Es sieht inzwischen so aus; daß sich die Diskriminierung langsam umkehrt: Ein Bekannter von mir sucht verzweifelt eine Stelle; hat sich mehrfach beworben,bekommt aber nur Absagen. Sehr oft mit der Begründung: Wir stellen bevorzugt Frauen ein. Ich bin durchaus dafür, daß niemand diskriminiert wird; aber das darf doch nicht dazu führen, daß nur noch Leute genommen werden, die diese Bedingungen erfüllen.
Für mich ist Lauterbach der Mutmacher schlechthin.
Mut zur nächsten Welle hahaha. Mit Lauterbach wird es wohl eine Dauerwelle.
Na, besser Dauer-Hammer-and-dance als Brust-OP. Wobei dieser Vergleich in Brasilien ja noch mal andere Konnotationen hat.
Wer ist denn Gesundheitsminister in Brasilien? Jemand ähnlich “Kompetentes“ wie Bolsonaro? Also frauenfeindlich, rassistisch, homophob?
Da gab's doch irgendwann im Herbst wütende Bürgerproteste wegen der vielen Toten in Brasilien. So toll scheint die Pandemiepolitik für die weniger Privilegierten der Gesellschaft nicht zu sein. Dass Bolsonaro und Co. nicht ernsthaft etwas passiert, ist auch klar. Wer sich seinen Kurs nicht "leisten" kann und schwer erkrankt, wird halt elendig verrecken.
Das spielt im Bolsonaroland eh keine Rolle :) Da bestimmt eh der Typ.
Das zeigt (mir) ja nur, wie anders die coronakommunikation in Dtld ist.
Tja an was sind die dann wohl gestorben? Die armen Ungebildeten sind in Brasilien durch diverse Anreize fast durchgeimpft. Von den Wohlhabenden hat sich nur eine Minderheit bisher impfen lassen, die wissen schon warum. Und nun, wie denkst Du passt das zusammen? Der Gesundheitsminister wirbt zwar für die Impfung und ist angeblich auch selbst geimpft aber wird alle Nasenlang positiv auf Corona getestet, wie auch fast alle anderen Regierungsmitglieder. Einfach mal in Zukunft die Sterberaten der verschiedenen Gruppen vergleichen.
Vermutest Du vielleicht, stimmt aber nicht. Bolsonaro heißt ja nicht Merkel.
Und zu was? Zu Recht!
Da bin ich gespannt... Hätte nicht gedacht, dass er es macht. Mutig! Ich hätte gedacht, er bleibt lieber der Mahner und Erklärer, der alles besser gewusst hat.
Da bin ich sehr gespannt. Mahnen und eeklären ist das eine, Entscheidungen treffen und Verantwortung tragen ist das andere.
Auf den Posten beworben hat er sich aber schon öfter. Er war nur nie so dauerpräsent wie jetzt in der Pandemie.
Schon. Aber damals hatte er nicht so viel zu "verlieren", zumal seine damaligen Ideen zum Umbau des Gesundheitssystems - nicht zu Unrecht, wie sich jetzt in der Pandemie herausgestellt hat - auf große Kritik in der Ärzteschaft gestoßen sind (obwohl manches ggf. für den einzelnen Arzt durchaus bequemer geworden wäre). Vielleicht ist er es sogar deswegen nie geworden.
Ich finde das gut, hätte damit nicht mehr gerechnet, weil es immer hieß Scholz und er könnten sich nicht leiden... Lauterbach hat die Fachkompetenz die seinem Vorgänger abging. Spahn konnte gut reden, hat aber nichts auf die Reihe bekommen. Jetzt schauen wir mal, wie sich Lauterbach anstellt. Ich denke, schlimmer kann es nicht werden.... Und für ihn spricht, dass er mit seinen Prognosen, was Corona angeht, fast immer richtig lag... Die Corona-Schwurbler drehen übrigens gerade ab, wenn man die Kommentare auf FB so liest...
Das sind Mal gute Neuigkeiten, hätte ich der SPD gar nicht mehr zugetraut. Ich verstehe was du mit fehlendem Mutmachereffekt meinst. Aber ich hoffe, dass er präsenter sein wird als sein Vorgänger und schnellere Entscheidungen fällt, sodass das Mutmachen nicht ganz so wichtig ist.
Ich finde er ist die beste Wahl, er kennt sich aus, er zeigt immer die Fakten auf, auch wenn sie dem ein oder anderen nicht gefallen. Spahn hat doch immer nur dusselige Parolen verteilt, einen Freedom Day ausgerufen, während alles schon den Bach hinuntergegangen ist! Wir brauchen einen kompetenten Gesundheitsminister und das ist er meiner Meinung nach, sonst kommen wir aus diesem Virensumpf nicht mehr raus! Auf die Stiko ist ja auch kein Verlass. Die israelischen Forscher schütteln nur die Köpfe, über das Unvermögen der Stiko und ich mit! Wie viele Daten will man denn sammeln und wie lange will man sich Zeit lassen mit Lesen- in einer Zeit die keinen Aufschub duldet!
Gastro/Eventbranche kann sich auch schon mal warm anziehen.
Nur, "sich auskennen" reicht halt auch nicht unbedingt aus, um politisch etwas bewegen zu können. Da war/ist ja der Rösler das beste Beispiel. Gut, der Lauterbach ist schon irgendwie ein alter Polit-Hase, aber in (Regierungs)Verantwortung war er meknes Wissens nie. Er hat sich bisher immer sehr gut in der Rolle des Experten, Mahners und (Besser)Checkers gefallen ... Wäre er damals, als er schon mal eine zeitlang in allen Talkshows saß, da noch als Gesundheitsökonom, Gesundheitsminister geworden und hätte das Gesundheitssystem so umgebaut, wie er es da immer propagiert hat, hätten wir jetzt in der Corona-Krise vielleicht "italienische Verhältnisse" bekommen ...
Gerade höre ich Lars Klingbeil noch von der 5. UND SECHSTEN Welle sprechen - ist zwar erstmal nur en passant, aber der Anfang ist gemacht.
Macht sowas Mut?
Hier nicht.
Gruß Ursel, DK - Mary´s Boychild sitzt jetzt aber
Was sagt man denn in Dänemark zum Stand der Pandemie?
Es ist aber realistisch. Wahrscheinlich hat er auch davon gesprochen, was man gegen eine fünfte und sechste Welle tun will, oder? Die Pandemie wird in Wellen kommen, und zwar immer pünktlich zu dem Zeitpunkt, wo sich die Leute wieder verstärkt in Innenräumen aufhalten und ihre Kontakte nicht nach draußen verlagern können.
Also, ich bin bei Lauterbach ja ambivalent, aber gestern bei Will äußerte eine Ärztn,daß das Gesundheitspersonal sich über ihn freuen würde: Endlich jemand Kompetentes.
Und sogar Söder räumte ein: Mit ihm komem da niemand, der sich erst 10 Wochen einarbeiten müsse, er habe Vertrauen in Lauterbach.
Ich hätte ja Streeck genommen , aber der steht der Politik sicher nicht zur Verfügung. Der ist von all den befragten Fachleuten unter meinen absolzuten Favoriten - er hat bei allen Warnungen auch immer den Silberstreifen dabei, den man braucht, um sich an Auflagen zu halten oder sie wenigstens halbwegs einzusehen und redet dabei auch nichts klein oder schön. Sympathisch.
vom schlimmsten aus. Vorsicht ist ja nicht verkehrt, aber mit ihm befürchte ich viel zu schnelles dicht machen, auch Schulen etc. Ob er es schafft die Folgen seiner Entscheidungen immer im Blick zu behalten….Bin da skeptisch.
Nun, Streeck hat sich ein ganz paar Mal ziemlich verschätzt, was die Pandemie-Entwicklung anging. Und rechnen und Statistiken lesen kann er nicht. Das ist keine Empfehlung in einer Pandemie.
Obwohl Sympathie kein Kriterium ist: Ich finde Streeck nicht sympathisch, ich finde, er hat - abgesehen von einer gewissen jungenhaften Optik - einen unangenehmen Blick und auch keine offene Körpersprache. Wenn wir schon bei so weichen Kriterien sind.
Und mitmachen und Vertrauen erreicht man ja nicht nur durch Recht haben, man muß auch motivieren können, ich finde nicht, daß Lauterbach das kann. Bevor der eine lockdown angefangen hat, hat er ha so gut wie immer schon due (über)nächste Welle ausgerufen. Das schürt bewußt oder unbewußt das Gefühl: hier kommen wir ja nie raus, wir rudern wie galeerensklaven und nichts wird besser. Wohin das Gefühl (berechtigt oder nicht, es existiert eben ) führt,sieht man doch am Gesundheitspersonal, due schon lange das Gefühl haben, in einem hamsterrad zu treten. DAS auf die ganze Bevölkerung übertragen motiviert eben nicht zu immer größeren Kraftanstrengungen. Der Unterschied in der Kommunikation ist soooo deutlich zwischen Dtld. und DK, und in diesem Punkt bin ich uneingeschränkt dankbar, hier zu leben. (Hat m.E. auch enorm viel mit Grundhaltung zu tun, die sich auch in der Pädagogik auswirkt und hier eben deutlich länger verankert ist.)
Das ist der eine Punkt, wo ich Cube und dich nicht verstehe: Allein mit positiver Kommunikation bewältigt man keine Krisen. Man hält manche Leute vielleicht besser bei Laune, aber das Thema "gesellschaftliche Spaltung" hatten wir hier schon vorher. Ich bin der festen Überzeugung, dass auch eine andere Regierung, auch mit "netterem" und positiver kommunizierendem Personal, das nicht besser hingekriegt hätte. Wir hatten letztendlich großes Glück, dass es Merkel gab, und Spahn allein hat den Murks in der Pandemiepolitik auch nicht zu verantworten. Er ist halt derjenige, der jetzt mit dem Scheitern leben muss. Ich glaube nach wie vor, dass die Politik, auch hier in Deutschland, pandemietechnisch sehr viel richtig gemacht hat, aber dass eine Mischung aus verschiedenen Aspekten (Präventionsparadox, in den Medien herbeigeschriebene "Expertenkonkurrenz", von Rechtsaußen, von Esos und von skrupellosen Pandemiegewinnlern befeuerte Verunsicherung der Bevölkerung, eine nach 16 Jahren amtsmüde Regierung und der Wahlkampf, außerdem der Föderalismus und die nervtötende Langsamkeit von behördenähnlichen Strukturen inklusive dem RKI) uns in diese Situation gebracht haben. Immerhin haben wir verhältnismäßig noch immer nicht so viele Tote wie andere Länder, die man uns als leuchtende Beispiele der Pandemiepolitik vor die Nase gehalten hat. Aber: Am Ende wissen wir sowieso alle mehr als jetzt, mittendrin. Und das Ende wird mit jemandem wie Lauterbach früher kommen, hoffe ich.
"...einen unangenehmen Blick und auch keine offene Körpersprache. Wenn wir schon bei so weichen Kriterien sind. " Siehste, das finde ich nun gar nicht. Und daß er sich nicht so gewndt wie ein Lauterbach in den Medien verkaufen kann, wäre ja nun nicht unbedingt ein Nachteil. Sympathie und woran man sie festmacht ist ja eh eine subjektive Sache, ich habe prinzipiell nichts gegen Lauterbach, und gestehe ihm sein Fachwissen zu,. Aber dieser dauerhafte negative Aspekt in seinen Ausführungen ist für einen Politiker nicht gut, finde ich, schon gar, wo ich sehe, daß es ja auch anders geht, gehen kann ... Verschätzt haben sich auch andere schon in dieser Pandemie und ich denke mal, gerade in einer Pandemie ist es wichtig, im Team zu arbeiten - das hat ein Minister, heißt er Streeck, Lauterbach oder noch anders, ja auch - ist eben die Frage, wieviel man darauf hört. Ein Politiker der ersten Reihe, und das ist ein Bundesminister nun mal, hat (AUCH) andere Aufgaben, die evtl. sogar weniger mit dem fachlichen Wissen als dem Vermitteln derselben zu tun haben. DA finde ich Lauterbach ziemlich inkompetent und da hat er sich mit seinen Talkshows auch nicht unbedingt immer Freunde (oder neudeutsch, aber begrifflich vielleicht richtiger. Follower) gemacht.
Die Freunde oder Follower zugunsten von Streeck oder Lauterbach verteilen sich in der deutschen Gesellschaft ziemlich gleichmäßig, glaube ich. Streeck hat massiv an Ansehen durch die Kooperation mit Storymachine verloren, und in der öffentlichen Wahrhehmung ist er bei vielen auch der "Lockere" und "Alternative" zu einer hart durchgreifenden Strategie. Das stimmt nur zum Teil, so wahnsinnig viel anderes erzählt als andere hat er oft gar nicht, aber bestimmte Medien haben da Sachen auch sehr verkürzt dargestellt und eine künstliche Konkurrenz aufgebaut. Streeck ist außerdem meines Erachtens gar nicht gut darin einzuschätzen, wie ein Gros der deutschen Bevölkerung tickt. Das wird zwar von den Leuten, die ihn mögen, gern bestritten, aber ich empfinde ihn ehrlich gesagt als jemanden, der ziemlich tief drin im akademischen Umfeld steckt und weder das Spiel mit den Medien noch die Einschätzung der Bevölkerung richtig beherrscht. Er hat sich letztendlich auch aus dem Grund weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Lauterbach wirkt auf den ersten Blick wie ein Bedenkenträger, aber er ist auch ziemlich humorvoll, und er kann auch selbstkritisch. Das ist auf jeden Fall ein Vorteil. Ich würde jetzt nicht sagen, dass er ein "Gewinner der Herzen" ist, aber so antipathisch, wie das speziell Cube oder einige andere im Coronaforum darstellen, kommt er für viele auch nicht rüber. Es gab ja sogar einen Twitter-Hashtag #wirwollenkarl. Es gibt nicht nur wissenschaftlich und medizinisch ausgerichtete Leute, die ihm viel zutrauen.
Aber genau die mutmachende Rhetorik hatten wir doch in Deutschland zuhauf. Gefühlt stellt sich jede Woche ein wichtiger Politiker vor die Kamera und verkündet: "Wir brauchen nur noch eine letzte Kraftanstrengung bis Ostern/bis Weihnachten/bis zum Beginn der Ferien .... und dann haben wir das Schlimmste hinter uns." Das funktioniert aber nicht. wenn die dahinter stehende Denkfigur falsch ist und die nächste Welle heranrollt, die man lange konsequent ignoriert, weil die negativen Fakten die eigenen Worte von vor zwei oder drei Monaten als falsch oder - sanfter ausgedrückt - als überholt entlarven. Ich habe in meinem Umfeld eigentlich eher Menschen, die gerade genervt sind von der Mutmacher-Rhetorik, die sich nicht auf Fakten stützt, sondern mehr auf den Wunsch, was man gerne hätte.
Gerade Streeck ist doch jemand, der sich selbst oft grob verschätzt hat. Manchmal frage ich mich, warum es immer noch nicht gelernt hat, den Mund zu halten, nachdem er so oft mit seinen Zukunftsprognosen so daneben lag. Für mich ist er endgültig unglaubwürdig geworden, als er öffentlich verkündet hat, die 3. Impfung für alle Nicht-Risiko-Patienten unter 70 sei nicht nötig, sich aber selbst sogleich die 3. Impfung abgeholt hat, weil er ja im Labor (kein Corona-Labor) so durch Corona-Viren gefährdet sei.
DAS empfindet doch keiner mehr zu Recht als "Mutmachen", denn DAS wurde immer und zu oft gesagt --- und traf nicht ein. DAS ermüdet und stumpft ab. Das läßt Vrtrauen verschwinden und motiviert in keiner Weise zu irgendwas. Man könnte doch die Bänder vom letzten Advent abspielen, da hat sich doch in der Machat nichts geändert! Wenn---dann... ist doch kein Mutmachen! Auch wenn das "Dann" dann Positives verspricht, ist es doch nicht mutmachen, sondern Nötigung - Erpressung. Das ist hier sogar in der Kindererziehung verpänt, kein Wunder, daß es in bei Erwachsenen noch weniger klappt. Diese Erwachsenen haben diese Pädagogik, diese Sprechart, aber auch das Handeln danach ja von kleinauf gelernt - und es ist immerschwerer, es im nachhinein zu verinnerlichen. DAS habe ich am eigenen Leib gespürt. Wie gesagt, daß Ihr die Rhetorik so ganz anders empfindet als ich, die ich von draußen rauf schaue (und die andere auch kenne), zeigt mir einfach, wie unterschiedlich es gehen kann und wie man sich an die eigene Kommunikation gewöhnt (hat). Und sie läßt mich im Nachhinein besser verstehen, weshalb viele Dänen eine der ersten Presseansprachen der hiesigen Staatsministerin als "Ausschimpfen" empfanden, weshalb sie dagegen protestierten in Kommentaren und sich Bevormundung und herablassende Töne verbaten, wo ich sie damals gar nicht so verspürte. Kulturunterschiede lernt man genau in diesen kleinen Zwischentönen - ich finde sie spannend. Gruß Ursel, DK
aber die kritik am zweckoptimismus vor der wahl hast du schon gelesen/gehört? das ist doch ein großer kritikpunkt an spahn und auch an anderen. dass sie schon freedom day und das ende aller beschränkungen ausgerufen haben vor der wahl weil es da gerade gut passte und jetzt sitzen wir mitten in einer katastrophalen 4. welle, kranke werden von der bw in deutschland verteilt, rtws fahren teilweise stundenlang durch die gegend um ihre schlaganfallpatienten in irgendeiner its unterzubringen. da haben sich einige unglaubwürdig gemacht. immer wieder wird der ruf nach realismus laut, auch wenn die realität unangenehm ist. das gilt auch für klimaschutz, flüchtlingskrise, rentenentwicklung, inflation usw. politiker haben sich angewöhnt das schönzureden und die bevölkerung hat vom schönreden größtenteils die nase voll.
wenn dann ist simple logik und eine basis der wissenschaft. ich maßregle also wenn ich erkläre dass der fußboden dreckig wird wenn man sein marmeladenbrot fallenläßt? und wenn der fußboden dreckig ist muß ihn jemand saubermachen ist eine drohung? dann habe ich meinem kind heute früh keine simplen zusammenhänge erklärt sondern schwarze pädagogik angewandt? eine extrem merkwürdige ansicht.
Man kann positive Botschaften, Silberstreifen, Optimismus auch anders vermitteln als mit Wenn-dann. Und wieso soll ich meinem Kind eine wenn-dann-Botschaft vermitteln, falls ihm evtl. das Marmeladenbrot runterfällt? DAS ist doch genau der Punkt, an dem wir uns anscheiend einig sind, ohne daß Ihr das bvemerkt: Diese Wenn-dann-Drohungen oder -Ankündigungen trafen ja so gut wie nie ein. Und DAS ist falscher Optimimis - ich würde es ja nochehe rPopulismus nennen. Aber im Gegensatz zu hier wurde viel weniger - und dies gilt für die ganze zeit der Pandemie und nicht erst für diese schwere Phase ni Dtld. - darauf hingewiesen, daß es ja auch Erfolge gibt. Ich habe bis zur Mitte/Ende Okeotber nicht aufföllig gehört, daß mal darüber gesprochen wurde, wieviel weniger Geimpfte krankw wurden, wieviel weniger sie sich was einfingen nd wieviel weniger sie es einsteckten. Ich bekam selbst bald das Gefühl: Wieso soll ich mich denn inmpfen lassen,wenn es die Impfdurchbrüche gibt, sich auch Geimpfte vorsehen sollen, nicht sicher fühlen dürfen und undund. Als ein Arzt das dann endlich mal VOR allen Szenarien deutlich sagte und nicht nur am Rande oder gar nicht erwähnte, war das äußerst wohltuend. SOWAS trägt doch viel eher dazu bei, Mut zu fassen. "Anerkennde Pädagogik" hat viele Gesichter, ich habe erst einige gelernt und kann noch weniger selbst oft anwenden, aber sie wirkt - nicht nur bei Kindern. Und wenn ich in unserer Familienkrise bei der Pädagogik noch deutlich merkte, daß auch 20 Jahre Integration mit positivem Zugang zur anderen Gesellschaft an Grundfesten wenig geändert hatten, so merke ich jetzt, daß ich anscheined letztendlich doch einiges mehr von der dän. Grundhaltung angenommen habe als mir bislang bewußt war. Das ist allerdings meine persönliche Freude und wenig relevant für Euch gerade. Ich gehe jetzt üben für unser Konzert heute abend - einige Texte könnten deutlich flüssiger kommen und vor voller Kirche will ich mich nicht blamieren. Gruß Ursel, DK
Ich weiß nicht, ob das "dänischer" Stil im Gegensatz zu deutschem ist. In meinem Umfeld wird das gern als "wertschätzende Kommunikation" bezeichnet. Dagegen ist auch grundsätzlich nichts zu sagen, aber der Grat zwischen Wertschätzung und Ernstnehmen und Endlosdiskussionen aus Konfliktscheu ist ein schmaler. Meine Kinder sind ja in einem Umfeld aufgewachsen, in dem das ein ständiges Thema war.
Abgesehen davon gibt es einfach Nebenaspekte der Diskussion, mit denen man in einer Notsituation keine Zeit verlieren darf, weil sie einen nur aufhalten. Auch wenn das vielleicht berechtigte Nebenaspekte sind, aber sie sind eben nachrangig. Wenn ich dringend los muss, müssen alle, die mitgehen, Schuhe und eine Jacke anziehen - es ist dann weniger relevant, ob alle auch Zähne geputzt oder sich die Haare gekämmt haben, obwohl niemand bestreiten würde, dass Zähneputzen und Haarekämmen sinnvoll sind. In dieser Pandemie nehmen solche kosmetischen Teilaspekte aber oft sehr großen Raum ein, weil wir so eine starke Zahnärze- und Friseurslobby haben. Dabei war der Politik schon auch von vornherein klar, dass es schwierig werden würde, alle Leute dazu zu bewegen, sich Schuhe und Mantel anzuziehen. Viele wollen nämlich auch einfach sitzenbleiben und gar nicht mitgehen, weil sie keinen Sinn darin sehen, diesen Weg zu gehen. Und es ihnen da, wo sie sind, gefällt.. Nur um mal das Pädagogik-Beispiel weiter auszuwalzen, ich habe mir gerade meine Kinder zu Kita-Zeiten vorgestellt.
Es will sicherlich kein Mensch in einer Diktatur wie China leben, wo jeder Bürger gläsern ist und man bei Verstößen gegen Regierungsanordnungen schwerste persönliche Konsequenzen zu befürchten hat, das ist ja dann immer gern das Gegen*argument* von erbitterten Coronamaßnahmenkritikern. Aber das Zaudern, Abwarten und Schönreden aus Angst vor dem Verlust der Wählergunst war eben absolut fatal, und das wird jetzt auch wieder so kommen, wenn der Fall noch mal eintritt.
Rein praktisch kann man Dänemark übrigens allein schon aus Datenschutzgründen überhaupt nicht mit Deutschland vergleichen. Digital seid ihr, sowohl in Bezug auf eure Mobilität als auch auf eure Gesundheitsdaten, absolut gläsern, so ein System hat man hier in Deutschland schlichtweg nicht. Und das erweist sich jetzt in der Pandemie als Hemmschuh.
Er lag bei vielem auch sehr richtig. Der Werte Herr Lauterbach hatte auch nicht bei allem Recht und mir graut es schon vor der Macht die er meint zu haben. Aber viele haben es ja so gewollt. Der ist ein Dummschwätzer der Intelligent genug ist Studien zu lesen. Selber etwas auf die Kette hat er doch bisher nicht bekommen. Mahnen kann ich auch und Weltuntergangsstimmung verbreiten. Die Chance damit Recht zu haben liegt bei 50/50. Im übrigen zum Thema Recht haben. Ich erinnere mich noch an die ersten Corona Fälle und die Aussage eines gewissen Herrn Drosten, man müsse sich keine Sorgen machen. Tja hat wohl nicht funktioniert.
Mit welcher Vorhersage lag Herr Streeck denn richtig? Ich habe keine mitgekriegt. Mit fallen als richtige Äußerungen nur so Allgemeinplätze ein wie - Wir müssen die Alten besser schützen (gepaart mit völlig unrealistischen Abschottungs-Ideen) - Es wird ein Auf und Ab der Fälle geben (==> Dauerwelle), ohne einen zeitlichen Horizont zu nennen - Wir müssen die Impfungen besser auf die Reihe kriegen. Solche Äußerungen können mit der gleichen Treffgenauigkeit auch meine beiden Kinder (3. und 6. Klasse) treffen.
Das war kurz und bündig! Bin wie gesaht auch gespannt. Unsere vorschussbelorbeerte Kultusministerin hier in Ba-Wü, die auf mich in Interview einen sehr guten Eindruck gemacht hat, hat es ja nicht so wirklich geschafft, zumindest stelle ich persönlich keine signifikanten Unterschied und Fortsxhritt zur viel geschmähten Vorgängerin.
Deshalb ist es toll, dass er es macht.
Na ja, so schlecht ist die Ausgangsposition gar nicht. Es besser zu machen als Jens Spahn, wird gar nicht so schwierig sein.... Spahn hat immer viel Wind gemacht und am Ende kam aber nicht wirklich was dabei raus... Ich denke Lauterbach wird mehr arbeiten und weniger Show machen. Hoffe ich zumindest.
Und er ist mir allemal sympathischer als dieser Hr. Spahn.
Über Sympathie lässt sich bekanntlich streiten. Das einzig Sympathische ist Laschi und Lauti bei WDR2.
Mich freut die Entscheidung sehr!
Ich finde es positiv das es endlich mal jemand von Fach ist. Zum Rest, fragt mich in 5 Jahren noch einmal. Mit Blick auf deren Arbeitsliste,würde ich sagen, wenn die nur die Hälfte davon umsetzten, dann wird sich hier in Deutschland endlich mal einiges ändern. Was dringend nötig ist.
Na ja, es geht ja nicht ums sympatisch sein, sondern um das Management dieser Pandemie und um das Management des gesamten Gesundheitswesen. Da gibt es neben Covid ja auch noch viele Baustellen.... Und ich habe im Zweifelsfall lieber jemanden der gute Arbeit leistet statt jemanden der schöne Reden schwingt und hinterher nichts abliefert, so wie Herr Spahn das bisher getan hat...
Ich finde das hat man ihm gestern bei Wille angemerkt, er war frisch beim Friseur und ja, er schmunzelte verheissungsvoll. Mich freut‘s und er zeigt schon mehr Minister Verhalten, versuchte zu vermitteln und beide Seiten zusammen zu bringen.