Mitglied inaktiv
Ich habe nie behauptet, dass es in anderen Ländern nicht auch Vorurteile gibt! Das lassen wir mal so stehen. Das ist jedem klar und es ist müßig, darüber zu diskutieren. (Dennoch war auch ich bisher in einigen anderen Ländern....logischerweise als "Ausländerin" und ich kann nicht bestätigen, dass ich wirklich mit SO hartnäckigen Vorurteilen zu kämpfen hatte, wie es hier teilweise der Fall ist!) Aber was hat diese Vergleicherei schon für einen Sinn? Weil es in anderen Ländern genauso ist, macht das den Zustand in Deutschland und die Denkweise der Deutschen doch nicht besser?!!!! Oder bist du da anderer Ansicht? Nach dem Motto..."Was ist schon dabei, wenn es in Deutschen Köpfen massive Vorurteile gibt. Ist schließlich in anderen Ländern ebenso!" Ja!....und ebenso FALSCH! Ein Vergleich bringt also nichts! Und ich bin nunmal Deutsche und die Frage war, ob ich stolz darauf bin! Nein krueml! Das bin ich nicht! Aus genau diesen Gründen. Ich kümmere mich sozusagen um meinen "eigenen Käse" bzw. den meiner Landsleute , statt erstmal mit dem Finger auf andere LÄnder zu deuten......"die doch auch"! Nein! So funktioniert das nicht! Erstmal muss man es selbst besser machen, bevor man auf andere LÄnder/Landsleute verweist! Und dass diese meine Aspekte aus Vorurteilen gegen Deutsche bestehen, ist lächerlich! Warum? Weil ich es jeden Tag am eigenen Leib erfahre! Also nicht durch Hörensagen! Ich denke, DAS berechtigt mich, dies über "viele" Deutsche zu behaupten! Ich sprach immerhin nicht von "allen" oder der "Mehrheit"... Aber von Vielen.....ZU vielen! LG Flocke, die ganz sicher weiß, wovon sie spricht!
Hm, also ich finde den Begriff an sich schon nicht angebracht. Finde man kann doch nicht stolz auf einen Zufall sein, wo und von wem man geboren wurde!! Stolz kann man eigentlich nur auf eigenen Leistungen sein (oder ab und an auf seine Kids:-)). LG Nina
und jeder weiß auch, wie´s gemeint ist, denke ich! Und dass es Unterschiede gibt bezüglich der Mentalität versch. Länder/Landsleute, ist doch nunmal auch so! Also SOOOOO abwägig finde ich die Frage gar nicht mal. Wobei du natürlich recht hat. Letztlich kann jeder nur aufgrund ganz individueller DInge/Eigenschaften stolz auf sich sein..... LG Flocke
Ehrlich gesagt kann ich Dich überhaupt nicht verstehen. Es ist seit Urzeiten einfach so, dass der Mensch Grüppchen bildet und sich gegenüber anderen Grüppchen abgrenzt. Diese Gruppenbildung fängt schon im Sandkasten an und geht in Kindergarten/Schule weiter. Selbst an der Uni hast Du die verschiedenen Verbindungen die mit einander in Konkurrenz stehen. Was in Deutschland so furchtbar schlimm sein soll, kann ich auch nicht verstehen. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich bisher noch in keinem "Brennpunktgebiet" in Deutschland gewohnt habe? Ich weiss es nicht. Doch zumindest kann ich nicht bestäigen, dass "so viele" Deutschen so furchtbar sein sollen. Komm mal hierher ins Grenzgebiet Deutschland/Schweiz/Frankreich - DANN weisst Du erst Mal was Vorurteile sind. *gggg* Und da stehen die Schweizer und die Franzosen den Deutschen in nichts nach, ganz im Gegenteil. Deutsche und Franzosen sind hier in der Schweiz überhaupt nicht gerne gesehen (Schmarotzer). Ich sehe das ziemlich pragmatisch da ich schon überall mit dieser Thematik zu tun hatte. Viele Menschen SIND so und werden immer so sein. Interessanterweise habe ich mich schon immer als Schweizerin ausgegeben weil ich damit viel freundlicher empfangen wurde. Die Schweizer gelten wohl als besonders nettes und sympathisches Volk. *ggg* Selbst in Bayern ist man lieber Schweizer als "Saupreuss". :-D Ich habe übrigens nicht gefragt ob Du stolz darauf bist Deutsche zu sein. Stolz sein kann man nur auf etwas was man selbst geleistet hat. Allerdings finde ich schon, dass man das Glas Wasser auch immer halb leer statt halb voll sehen kann und bei Dir habe ich den Eindruck, dass Du sehr negativ eingestellt bist. Übrigens, nur weil Du das in Deiner Umgebung öfters hörst, kannst Du das doch nicht als repräsentativ nehmen. Wie gesagt, je nach Region wo man lebt, gibt es auch ganz unterschiedliche Einstellungen. Viele Grüsse, Chrissie
bzw. erklärt, WESHALB ich mit Recht behaupten kann, dass es sehr viele Deutsche mit Vorurteilen gibt......? Das hat nichts mit der "Umgebung" zu tun, in der ich lebe! Es hat 1. etwas mit meinem Beruf zu tun und 2. mit der Tatsache, dass ich mit einem Ausänder verheiratet bin und vorher mit einem Ausländer (anderer Nationalität) 10 Jahre liiert war! Oh jaja....ich hätt auch einen Deutschen Mann genommen und hatte auch Deutsche Freunde....*ggg* Das war alles Zufall! Was ich damit sagen will: Ich lebe nun insgesamt seit fast 16 Jahren mit einer NICHT-Deutschen "besseren Hälfte" an meiner Seite und habe SO UNENDLICH Vieles in diesem Land und in anderen Ländern erlebt, so dass ich diese sogar noch recht zurückhaltende(!) Aussage (dass "viele" Deutsche Vorurteile haben) zurecht treffen darf! Ich habe undendliche Wohnungssuchen/Behördengänge/Arbeitssuchen...etc.....in diesen Jahren durchgemacht und KEINER kann MIR mehr erzählen, dass nicht viele Menschen sehrwohl einen UNterschied machen zw. Deutsch und Nicht-Deutsch!!!!! In Frankreich beispielsweise (ja war ich auch! und man sollte sich besser als Italiener oder so ausgeben *g*) war ich natürlich auch, ebenso habe ich in Österreich und Italien gelebt. SO schlimm hab ichs nirgends empfunden. Aber da es sich jeweils nur um kurze Gastspiele handelte, möchte ich meine Aussagen über andere Länder nun wirklich als NICHT repräsentativ bezeichnen. Ich kann mich nur wiederholen: Einen Franzosen mit Vorurteilen finde ich ebenso unangenehm wie einen Deutschen mit Vorurteilen! Das entschärft jedoch nicht den Zustand in Deutschland! Und es ging nunmal um Deutsche! Die Frage nach dem Stolzsein wurde übrigens von MT gestellt...... Und der eigentlich "Stein des Anstoßes" war der Beitrag von Benedikte weiter unten! Grüppchenbildung hat mit alledem auch nichts zu tun! Ausländerfeindlichkeit und Grüppchenbildung sind doch zwei völlig verschiedene Dinge mit völlig verschiedenen Motivationen, die dahinterstecken. Nein das kann man nicht vergleichen!!! Ich lebe zur Zeit als "Saupreiss" in Bayern und habe langezeit im tiefsten HInterwaldbayern mit Berliner Dialekt gelebt! Ich gebe zu: Grausam!!! Aber nicht zu vergleichen mit Ausländerfeindlichkeit! Nein Chrissie.....-) Ich denke, deine recht jungfräuliche Einstellung diesem Thema gegenüber hat zwei Gründe: 1. hast du vielleicht nicht wirklich Vorurteile gegen andere Nationalitäten (????). Habe diesbezüglich von dir noch nichts gelesen..... 2. Hast du (nehme ich mal an) auch nicht viel mit Ausländern in deinem Umfeld zu tun? Du bist Deutsche......also welche Art des Kontaktes "am eigenen Leib" mit Ausländerfeindlichkeit sollst du gemacht haben.....*g*? Keine.....klar:-) LG Flocke
Hallo, zum aktuellen Thema ein aktueller Beitrag von der HP der FAZ. Da mir das Thema selbst sehr am Herzen liegt, ich aber momentan viel zu tun habe, später meinen Ketschup... LG, AyLe Linke Xenophobie - Gebildete sollen draußen bleiben Von Christian Schwägerl Tausend Gründe sprechen für ihren Vorstoß: Annette Schavan 28. Juni 2007 An Max-Planck-Forschungsinstituten kann man das Unerhörte erleben. Jeder vierte der elitären Direktoren ist Ausländer - sogar knapp jeder zweite Spitzenforscher, der in den vergangenen vier Jahren berufen wurde. Deutschland wird vielfältiger: Packte man die chinesischen Studenten zusammen, die hier leben, würden sie zwei ganze Universitäten füllen. Mancher will nach dem Abschluss bleiben. Und das soll plötzlich die Schattenseite der Zuwanderung zu uns sein? Gebildete Menschen von außerhalb der EU dürfen nur zeitweilig hier arbeiten, nicht dauerhaft, nicht mit Pass und Eigenheim: Aus dem linken Spektrum kommt dieser Ruf gegen Bildungs- und Forschungsministerin Schavan, die Hochqualifizierten aus aller Welt das Herkommen und Hierbleiben deutlich erleichtern will. Angeführt nicht von Oskar Lafontaine, der schon mal gegen „Fremdarbeiter“ polemisierte, sondern vom sozialdemokratischen Arbeitsminister Franz Müntefering, geht es gegen, wie sollen wir sie linksdrehend nennen - Geistesfremdarbeiter? Geistesfremdarbeiter und Bildungsimperialisten Nun soll es ein Skandal sein, wenn auch Hochqualifizierte einwandern, die hier weniger als fünfundachtzigtausend Euro im Jahr verdienen, weniger also als Max-Planck-Direktoren, sondern ein Normalgehalt von vierzigtausend Euro beziehen. Diese Summe schlägt Frau Schavan als neue Mindestgrenze vor, um den Kreis potentieller Einwanderer stark zu erweitern. Die Gegenargumente sind absurd bis scheinheilig: Die Hochqualifizierten nehmen gebildeten Deutschen den Arbeitsplatz weg (Müntefering); sie erinnern uns zu sehr an Versäumnisse heimischer Bildungsarbeit (SPD-Abgeordnete Burchardt); angelockt von „Bildungsimperialisten“ fehlen sie dann in ihren armen Herkunftsländern (DGB-Chef Sommer). Der perfide Kurzreim ist wieder da - Kinder statt Inder. Die Inder wollten freilich nicht kommen, weil sie ihr Rückflugticket vorab buchen sollten, und niemand sie einlud, sich anzusiedeln und Kinderschaukeln in ihre Gärten zu stellen. Tausend Gründe sprechen für Schavans Plan Frau Schavan hat die Demographie auf ihrer Seite: Wo kaum Kinder sind, kann man nur wenige zu Hochqualifizierten machen. Wenn das Bruttosozialprodukt und damit das Sozialsystem aber mit jeder Globusumdrehung stärker von Hochgebildeten abhängt, wird das ein Problem. Während Finanzminister die Schul- und Ausbildungskosten, die mangels Kindern entfallen, für Rente und Soziales verfrühstücken, graust es den Verantwortlichen in Firmen und Hochschulen vor den Folgen. Wenn schon hausgemacht, müsste der Wissensträgernachwuchs aus den Einwanderervierteln wie Hamburg-Veddel oder Köln-Ehrenfeld kommen, der Heimat der heutigen Erstklässler. Bisher zeichnet die Abiturientenquote dort ein anderes Bild. Das ist die skurrilste Seite der neuen linken Xenophobie: Über Jahrzehnte hat man eine Einwanderung in die Sozialsysteme als multikulturelle Bereicherung begrüßt, ohne die Einwanderung der Migrantenkinder in das Bildungssystem zu forcieren. Keiner verlangt von den Patriarchen anatolischer oder libanesischer Clans mit enormen Sozialeinkünften Rechenschaft, was sie für die Deutschkenntnisse oder Bildungsambitionen ihrer Söhne oder gar Töchter tun. Wer es täte, würde unter Rassismusverdacht gestellt. Man übersehe also die Parallelgesellschaft und störe sich am Nanobiologen aus Schanghai? Tausend Gründe sprechen für Schavans Plan. Einwanderer nehmen Deutschen nicht eine fixe Zahl von Hochqualifizierten-Arbeitsplätzen weg, sie importieren Potential, wie die von Indern dominierte Arbeitsplatzmaschine Silicon Valley zeigt. Es ist keine Ausbeutung, Hochqualifizierte aus armen Ländern aufzunehmen. Wer auswandern will, tut es - die Frage ist nur, wohin. Nicht selten kehren die Ausgewanderten zurück: Indien und China begrüßen täglich Ex-Amerikaner. Deutsche Hochqualifizierte, die in Amerika forschen, hält ausgerechnet die akademische Vielvölkerkultur dort von der Rückkehr ab. Ohne gebildete, dynamische Einwanderer fehlen im alternden, kinderarmen Land weiter die Steuereinnahmen, um endlich Intensivschulen für niedrigqualifizierte Einwanderer zu bezahlen. Und vor allem: Wer würde nicht gern neben einem chinesischen Nanobiologen wohnen? Text: F.A.Z., 28.06.2007, Nr. 147 / Seite 33