Mitglied inaktiv
Hi, habe heute morgen beim aufwachen Nachrichten gehört und von dem Zugunfall gehört, habe leider nicht verstanden, ob es sich wirklich um Waltrop handelt, oder ob es nicht doch woanders war. Habe schon gegoogelt, aber finde nichts. Der Junge hat mit seinem Bruder auf den Gleisen gespielt und wurde dann vom Zug erfasst. lg
Hallo, es war wirklich Waltrop. Bei blaulichtreporter.de steht es. Gruß Britta
Ist das schrecklich! Es ist in der Nähe von uns, an dem Bahnhof fahr ich oft vorbei! Man merkt doch wenn sich die Kinder entfernen, gerad wenn man in der Nähe von Gleisen ist, achtet man doch als Eltern noch mehr drauf, oder?? :-(
Von vorverurteilenden Aussagen in Richtung von Leuten, die gerade das Schlimmst erleben, was man als Eltern erleben kann, nämlich ein Kind zu verlieren. Und das so ganz ohne irgendwelche Hintergrundinfos aber mit hinter der Hand gemunkelter Sensationsgier, weil "schrecklich, bei MIR in der Nähe (habt ihr gehört, liebe Foris, bei MIR, d.h. ich bin jetzt mal interessant"). Mensch, da passt man doch echt extra auf... *örgs*
Naja, vielleicht überlegt sie ja, ob sie das Kind kennt, wenn sie da in der Nähe wohnt. Im Prinzip spielt es keine rolle wo sowas passiert, es ist immer gleich tragisch, aber wenn man Opfer kennt ist es schon ein bißchen was anderes, vorallem bei einem Kind. Und daß einem das als Selbst-Mutti näher geht ist auch nachvollziehbar. Allgemein finde ich dieses "das war bei uns in der gegend" und die dazu gehörige Sensationslüsternheit auch grauenhaft, aber in dem Fall würde ich das nicht unbedingt als solche betrachten. LG Nina
Stimmt, genauso dachte ich auch. Mir gehen solche Bemerkungen (ob hier oder sonstwo) auch schwer auf die Nerven. "Gestern war da&da ein Unglück, und genau 2 Kilometer weiter war ich vor 2 Wochen!" Ja. Oder: "Und da war ich auch mal, ich kenn das". Aber am allerübelsten sind die Verdächtigungen: da haben die Eltern also nicht aufgepasst! Alles klar! Wir wissen Bescheid, wir sind die Guten. Und überhaupt: UNS wäre das nämlich nicht passiert.
... als vor zwei Monaten nur ein paar Straßen von uns entfernt eine junge Radfahrerin von einem LKW erfasst wurde, ist mir das auch mehr unter die Haut gegangen, als eine der vielen Schreckensmeldungen, die man täglich in den Nachrichten hört. Ich hatte die Frau schon öfter beim Einkaufen gesehen, die Blumensträuße der Trauernden waren an einer Stelle aufgestellt, an der ich täglich vorbeikomme... Viel schlimmer finde ich die Leute, die bei jedem Unglück, über das in den Medien berichtet wird, überall gleich "Kerzen aufstellen" oder schreiben "ich weine mir hier gerade die Augen aus". Das ist für mich nämlich ein Indiz für eine gewisse Realitätsferne, dass man sich an Horrormeldungen dermaßen hochzieht (im negativen Sinne), dass man gedanklich ununterbrochen darum kreist oder evtl. nachts nicht mehr schlafen kann. Die "Vorverurteilung", wie ihr das hier nennt, werte ich mal eher als Zeichen der Hilf- bzw. Fassungslosigkeit, so nach dem Motto "Wie kann so was passieren?" Wenn wir so was hören, denken wir doch automatisch "Was wäre, wenn so etwas MEINEM Kind zustoßen würde?" Da gaukelt man sich dann schon gern mal vor, dass einem selbst so etwas ja NIE passieren könnte, weil man besser auf die eigene Brut aufpasst... LG Nicole
Natürlich merkt man wenn sich Kinder entfernen. Aber es genügen nur wenige Minuten und schon sind sie fort. Und manchmal passiert es eben: Das Telefon klingelt, oder der Briefträger, in der Küche brennt das Essen an. Und wenn man DANN merkt das das Kind oder die Kinder weg sind und anfängt in der falschen Richtung zu suchen... DANN kann es ganz schnell zu spät sein! Das war nämlich letztes Jahr hier auch so, als eine Mutter ihr zweijähriges Kind suchte... Sie hatte sich nur kurz umgedreht und der Kleine war weg, das geht so schnell! Sei Du froh, dass es Dir noch nie passiert ist, dass sich Dein Kind oder Deine Kinder plötzlich "auf den Weg" gemacht haben... Glaubst Du denn, dass diese Eltern mit diesem Schuldgefühl noch einmal glücklich werden können? Wir wissen nichts über die wahren Umstände... LG Sara
Ich denke nicht das es mit Sensationslust zu tun hat. Sowas ist schrecklich, ja. Nur meist ist es halt so, dass solche Dinge weiter weg passieren, dort wo man keinen Bezug zu hat. Da ist es dann nur eine Nachricht von vielen die man hört. In der Nähe des Wohnortes trifft einen das schon mehr. Ich les auch ab und zu in der Zeitung, das Menschen auf der Strasse oder sonstwo sterben und es berührt mich nicht so extrem, aber es war doch schon was ganz anderes, als ich vor 3 Wochen etwa zusehen musste wie unser Nachbar vor der Haustür gestorben ist und mein Mann den Infusionsbeutel gehalten hat, die Nachbarin tröstend im Arm, während die Rettungssanitäter den Dephibrilator ausgepackt haben.
Diese beiden Erlebnisse miteinander zu verbinden, halte ich für weit hergeholt. Das eine ist in einem Ort passiert, den die Posterin kennt, an einem Bahnhof, an dem sie oft vorbeifährt. Das andere war deine Nachbarin, neben deiner Haustür, mit deinem Ehemann als Beteiligtem. Und außerdem hattest du doch wohl nichts gepostet hier, oder hab ich es überlesen... Vielleicht ist man aufgrund der Großstadtsituation auch anders drauf: Wenn ich bei 1,7 Millionen Einwohnern, die HH hat, jedes Unglück hier durchhechel, käme das einem Halbtagsjob nahe.
Naja, die Nachbarn kannte ich bis zu dem Tag auch überhaupt nicht und das obwohl ich bald ein einhalb Jahre hier wohne. Aber was hat es damit zu tun ob ich hier schon was gepostet habe oder nicht?
Nicht, ob du WAS gepostet hast - sondern dass du eben, als das mit der Nachbarin passiert ist, nicht hierher geeilt bist um es zu posten. Hast du doch nicht, oder? Enttäusch mich jetzt nicht.
Nein, hab ich nicht getan. Aber ich habe direkt danach meine Schwester angerufen, weil mich das sehr aus der Bahn geworfen hat und ich erstmal jemanden zum reden brauchte. Eben weil es kein schöner Anblick war zuzusehen wie die das Tuch über ihn gelegt haben und dann lag er noch fast zwei Stunden tot vor der Tür.
Das ist doch klar, so ein Erlebnis hätte mich auch aus der Bahn geworfen - und jeden, der noch ein Herz im Leib hat. Aber zum Unterschied: wenn jemand etwas per Radio oder TV hört oder am nächsten Tag in der Zeitung liest und es sich bei den Verunglückten nicht um Bekannte, Verwandte oder so handelt: sorry, dann ist es ein großer Teil Effekthascherei, sich an den Computer zu setzen und öffentlich darüber zu sinnieren, ob die hinterbliebenen Eltern nicht gut genug aufgepasst haben (versehen mit dem Zusatz, dass "man" als Eltern das doch wohl täte...). Ich gebe zu, dass ich da sehr empfindlich bin. Wenn ich Caju nun in eine Ecke schiebe, in die sie nicht gehört, tut es mir leid. Vielleicht hat sie sich ja auch nur sehr kurz und daher ungeschickt ausgedrückt.
Also ich versteh dich da, aber ich verstehe auch Caju etwas. Ich würd´s hier auch nicht unbedingt reinsetzen, sie hingegen beschäftigt das eben sehr.
Was einige hier denken ist total verkehrt. Es ist einfach schrecklich, das ist keine Frage, aber wenn man weiss, das es dann auch noch ein paar Orte weiter passiert ist, dann ist das nochmal irgendwie anders! Nein, das Kind oder die Familie kenn ich nicht. Es sollte nicht falsch aufgenommen werden. Ich war nur so erschrocken und hat mich interessiert, ob es halt wirklich der Ort war. Klar gilt mein Mitgefühl auch den Eltern und dem Bruder, Vorwürfe sollten es auch nicht wirklich sein, das war halt so einer der ersten Gedanken. Also, bitte nicht falsch verstehen und ich bin auch niemand, der die ganze Welt in Aufruhe bringt, weil gerad irgendwo was passiert ist. Ich wollte mich einfach nur informieren!!
Hey, ist doch kein Problem. Sicher wühlt es einen auf. Ist doch ganz normal.