Mitglied inaktiv
Guten Morgen! Ich habe gestern beim Friseur einen interessanten Artikel über japanische Ehen gelesen der mich nicht mehr losgelasen hat. Bis anhin war es so, dass japanische Ehefrauen ihren MÄnnern zu dienen hatten. Es wurd ihnen von kleinauf absoluter Gehorsam gegenüber dem Ehemann beigebracht. Die Ehemänner gehen in der Regel von früh bis spät arbeiten und die Frauen sind zu Hause und bemühen sich Alles für ihren Ehemann zu tun. Ein japanischer Mann redet auch nicht mit seiner Frau und die Frauen gehen in der Regel nicht zur Arbeit. Die Frauen haben kein Wahl als zu gehorchen weil ihnen im Scheidungsfall max. 400 EUR zustehen, wennn überhaupt. Sie sind also mit der HOchzeit ihren Männern ausgeliefert. Nun ist oder kommt ein neues Gesetz raus, dass eine Scheidung nach 20? Jahren ermöglicht und die Frauen erhalten dann 50% der Rente ihrer Ex-Männer. Nun befürchten die älteren Japaner eine Scheidungswelle und haben Panik, dass sich ihre Frauen scheiden lassen. Sie besuchen Benimm-/Kommunikations-/Kochseminare um sich zu ändern. Bei einem Seminar gibt es verschiedene Stufen. Stufe 1 die es zu erreichne gilt, ist "danke" zu sagen. Dazwischen kommen solche Dinge wie sich mit der Frau unterhalten, in der Öffentlichkeit händchenhaltend durch die Strassen zu laufen u.ä. Stufe 10 wäre es "ich liebe Dich" zu sagen aber das hat wohl noch kein Teilnehmer erreicht. Ich finde es erstaunlich wie ein so fortschrittliches Land emanzipatorisch noch im tiefsten Mittelalter leben kann. Die Politiker, die diese Gesetzesänderung durchgeboxt haben, sollten für den Nobelpreis nominiert werden! Online habe ich dazu noch die folgenden Berichte gefunden: http://www.daserste.de/weltspiegel/beitrag.asp?uid=99ogq4i07et452lk http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID3447738,00.html VIele Grüsse, Chrissie
geschäftlich in Japan und konnte in der kurzen keinen Einblick hinter die Kulissen gewinnen. ABer dass es da sooo abgeht, hätte ich mir nie träumen lassen. Klar, diese extrem servile Art ist Teil der japanischen Kultur und gilt für Männlein wie Weiblein. Ebenso der extreme Respekt und die untertänige Ehrerweisung den Älteren gegenüber. Aber so? Frauen in der totalen Versenkung und familiären-kommunikativen Isolation hinter den Papierwänden? Männer müssen erst einmal lernen, danke zu sagen?? *schluck* Liebe Grüße Jacky
... Hammer, oder? Mich hat der Bericht gestern den ganzen Abend beschäftigt und heute Morgen auch wieder. Deswegen musste ich es hier niederschreiben. Die extreme Höflichkeit ist ja bekannt aber mir war auch nicht bewusst, dass dort solch eine extreme Unterdrückung herrscht - nur beim Königshaus war das bekannt und da fand ich es schon schlimm genug. LG!
Ich bin auch ganz baff.
Mein chinesischer Kollege hat 3 Jahre in Japan gearbeitet, spricht auch Japanisch und wenn der manchmal Geschichten aus Japan erzaehlt, staune ich auch immer wie unterschiedlich Kuluturen sein koennen. Ich habe aber schon den Eindruck, auch von den japanischen Wissenschaftlern die ich kenne, dass sich die Maenner-Frauen Beziehungen in den juengeren Generationen sehr schnell veraendert. Ich hatte vor Kurzem zwei japanische Biologen (beide Ende 20) zu Gast, da hatte ganz eindeutig sie die Hosen an. Gut, das war eine berufliche Situation, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich in einer privaten Beziehung unterbuttern liesse. VG, D
Anti-Chauvi-Training auf Japanisch "Du bist niedlich" "Ich liebe dich" kommt den meisten noch nicht über die Lippen, aber "Danke schön" klappt schon: Immer mehr Japaner versuchen in Selbsthilfegruppen den richtigen Ton gegenüber der Ehefrau zu erlernen. Doch nicht Reue treibt die bekennenden "Chauvinistenschweine", sondern die hohe Scheidungsrate. Von Martin Fritz, ARD-Hörfunkstudio Tokio Am letzten Wochenende im Zentrum von Tokio: Zwei Dutzend Männer zwischen 40 und 60 im Anzug bekennen sich öffentlich zu drei Regeln für den Umgang mit ihren Frauen: Regel eins: "Habe keine Angst, Dich zu entschuldigen!", Regel zwei: "Sage immer Danke schön!", Regel drei: "Fürchte Dich nie davor, 'ich liebe Dich' zu sagen." Späte Reue bekennender "Chauvinistenschweine" [Bildunterschrift: Schießt womöglich über das Ziel hinaus: Älterer Japaner saugt mit dem Staubsauger einen Bürgersteig ab.] Die Regeln wurden mit einem lachenden und einem weinenden Auge aufgestellt. Die Männer nennen sich selbstironisch "Teishu Kanpaku", "Chauvinistenschweine", weil sie ihre Ehefrau lange wie eine Magd oder Sklavin behandelten. Aber das wollen sie ändern, auch wenn es ihnen schwer fällt. "Entschuldigung" und "Danke" könne er inzwischen relativ einfach sagen, berichtet der 59-jährige Kazuyoshi Sato: "Aber der Satz 'ich liebe Dich’ fällt mir sehr schwer, ich schäme mich dabei." Außerdem befürchtet Sato, seine Frau könne hinter seinen Wortübungen eine Geliebte vermuten. Als Vorübung probiert er deshalb "Du bist niedlich" zu sagen. Fast alle Männer stoßen aus Angst vor einer Scheidung zu dem Verein: In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Scheidungen bei den über 50-Jährigen in Japan mehr als verdoppelt. Meistens sagen die Frauen "Sayonara". Der 54-jährige Vereinsgründer Shuichi Amano berichtet: "Vor etwa sieben Jahren wurden meine Freunde einer nach dem anderen geschieden. Ich habe davon zuhause meiner Frau erzählt. Da hat sie mir gesagt: 'Du bist als nächster dran'." Putzen, Müll wegbringen und keine Ansprüche stellen [Bildunterschrift: Dieser chinesische Mann wäre in Japan bereits bei Stufe 10] Amano vergleicht diesen Moment bis heute mit einer Nahtod-Erfahrung. Plötzlich erkannte er sich selbst als Haustyrannen, der seine Frau nur herumkommandierte: "Bring mir ein Bier!", "Hol mir Essen!", "Lass mir ein Bad ein!" Seit jenem Moment strengt er sich zuhause an, bringt den Müll raus, putzt die Badewanne, geht mit seiner Frau Essen. Dadurch sei das Lachen in seine Familie zurückgekehrt, berichtet Amano: "Ich kann heute sogar mit meiner Frau Hand in Hand spazieren gehen." Und er hat einen guten Tipp für alle, die es ihm nachtun wollen: "Wichtig ist, dass der Ehemann sich ändert, ohne von der Frau zu verlangen, dass auch sie sich ändern soll. Sonst wird er kein Lächeln bekommen." Über 250 ehemalige Chauvis haben sich inzwischen japanweit in seinem Verein zusammengeschlossen. Bei ihren Treffen sprechen sie über Wege, das Herz ihrer Frau zurückzuerobern. Ein guter Ehemann muss zehn Stufen meistern. Stufe eins bedeutet, seine Frau nach drei Jahren Ehe noch zu lieben. Stufe vier, "Ladies first" zu praktizieren. Stufe sechs, seiner Frau gut zuzuhören. Stufe sieben, ein Problem mit der Schwiegermutter innerhalb eines Tages zu beseitigen. "Ich habe meine Scheidung abgewendet" [Bildunterschrift: Sie behaupten, das älteste Ehepaar Japans zu sein: Yoichi und Kazono Gomi mit Urenkel ] Kazuya Washizaki hat erst Stufe zwei erreicht, das heißt, er hilft im Haushalt mit. "Als Ehemann musste ich zunächst anerkennen, dass die Frau sich nach ihrem Maßstab Mühe gibt", erzählt der 43-Jährige, "danach habe ich gesehen, dass andere Frauen nicht besser sind als meine. Das beruhigte mich." Yoshimichi Itabashi, ein 66-jähriger Unternehmer, hat bereits Stufe neun erklettert: Er kann sich ohne Angst bei seiner Frau entschuldigen: "Seitdem ich im Verein der Chauvi-Männer bin, spreche ich mehr mit ihr, höre auf sie und unternehme etwas mit ihr. Dadurch habe ich es geschafft, die Scheidung abzuwenden." Vereinsgründer Amano spricht von Millionen potenzieller Mitglieder: "99 Prozent der Männer sollten sich anstrengen, ihrer Frau Freude zu bereiten und ihr Gesicht zum Strahlen zu bringen. Aber sie müssen auch mal führen können. Diese Balance ist wichtig. Doch die heutigen japanischen Männer sind entweder Schwächlinge oder Machos." Die Hürden für besserungswillige Chauvis liegen in Japan besonders hoch. Anders als Europäern fällt japanischen Männern ein Liebesgeständnis schwer. Deshalb hat bisher noch kein Vereinsmitglied die zehnte Stufe erreicht - nämlich seine Liebe zu bekennen, ohne dabei rot zu werden. http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5904024_TYP6_THE_NAV_REF_BAB,00.html
Hallo! Soweit ich das richtig gelesen habe, sind eher die "älteren" Männer betroffen? Also die vom alten Schlag... Die gibt es auch hier, wenn auch größtenteils nicht so extrem. Ich denke, in Asien sind die jungen Leute dabei, sich zu emanzipieren. Aus den alten Traditionen auszubrechen. Und dieses Gesetz ist der erste Schritt, daß die Frauen ein "Anrecht" auf Gleichbehandlung haben, und auf Respekt. Das war in der Vergangenheit anders, und ist sicher in vielen Dörfern immer noch so. Nichtsdestotrotz können 20 Jahre Ehe für eine Frau 20 Jahre Leid bedeuten... LG Antje
Furchtbar, dass die Männer sich jetzt nur ändern, weil sich die Gesetzeslage verändert hat und es teuer wird, wenn die Frau sich scheiden läßt!!!!!! LG, Kathrin
Japan überrascht mich schon lange nicht mehr - dieses Land ist so ganz anders. Aber trotzdem ist es mehr als traurig, dass Männer allein dadurch zu normalem mitmenschlichem Benehmen Frauen gegenüber kommen, weil sie sonst um ihr Geld fürchten müssen. Jutta
wer sagt denn, daß sie um Ihr Geld fürchten, die Frauen gehen nicht, weil sie sonst keins haben. Das ist ein Unterschied. Die Männer fürchten eher um ihre Köchin und Putzfrau:-)). Aber es gibt doch auch hier ältere Ehepaare wo es nicht anders ist (leider auch jüngere), vor 40 Jahren war auch fast nur Mann arbeiten und Frau zu Hause und viele von denen sind es bis heute noch und kümmern sich um Mann und Herd. LG Nina
Ich habe japan. Freunde, die Mutter ist etwas über 50 und erzählt auch immer wieder, wie sehr die Japanerinnen hinter den Männern stehen... nämlich ganz weit unten. Und immer Respekt, Achtung, Tradition etc. pp. Auf der einen Seite finde ich kann man sich hier in Europa euine Ecke von deren Benimm - besonders Fremden und im berufl. Bereich gegenüber abschneiden. Andererseits ist die junge Generation geradezu wild darauf, den westl. Ländern zu ähneln. Sie sehnen sich danach, ebenso frei sein zu dürfen, nicht ständig gebunden an gesellschaftl. Vorgaben, einfach normal leben zu dürfen! Ich finde diese Lebensart dort sehr befremdlich weil absolut anders und fast nur auf Erfolg getrimmt. Ich hoffe, daß Japan sich einfach ein wenig mehr öffnet und über den Tellerrand sieht. Denn Arbeit und Untertansein ist nicht alles...