Mitglied inaktiv
Aber diesen Artikel zum Thema "Selbstverwantwortung" finde ich extrem lesenswert: https://www.nzz.ch/meinung/die-lebensluege-des-froehlichen-individualismus-ld.1661782?mktcid=smsh&mktcval=Facebook&fbclid=IwAR1B62xWdQ3zApMzkyHHLrFX55lwt0juywoBYs95Bce1rwIra9hL5uz1S2I
Danke fürs teilen! Leider werden es viele nie begreifen.
Da hat der entscheidungsbefugte Teil der Gesellschaft, die Verantwortung für das Handeln seiner Selbst mit dem schwächsten Teil der Gesellschaft aber zu wenig “synchronisiert“. Kinder und Jugendliche sind darauf angewiesen, dass die Selbstverantwortung Erwachsener immer auch die Verantwortung für ihre bestmöglichen Entwicklungsbedingungen übernimmt. Das empfinde ich als zu wenig berücksichtigt. Ansonsten stimme ich dem vollkommen zu. Unter dem Label der individuelle Selbstverantwortung versteckt sich gerne der libertäre Ansatz grenzenloser Selbstentfaltung, die immer auf Kosten anderer geht. Es ist doch so banal, die Freiheit des Einzelnen endet immer dort, wo die Freiheit des anderen beginnt, Alles andere mündet irgendwann in repressiven Herrschaftsstrukturen und ist gesellschaftszersetzend.
Es ist im Grunde banal, aber das libertäre Modell ist dennoch so verbreitet, dass große Teile der deutschen Jugend sich allen Ernstes für die FDP als wählbare Partei entscheidet. Deren aktuelle Vertreter (und von denen Herr Lindner noch nicht mal an vorderster Front) vertreten nämlich genau dieses Modell, allen voran Herr Kubicki.
Ich glaube das Problem ist auch, dass Egoismus gerne als Individualismus verkauft wird. Der Respekt vor individueller Vielfältigkeit ist eine großartige Errungenschaft. Diese individuellen Möglichkeiten zu Lasten anderer zu missbrauchen, ist schädlicher Egoismus. Dieses Hochhalten der Freiheit lässt sich halt so schön instrumentalisieren.
welche oft nur nen Link und deiner Bewertung ( lesenswert, sehr lesenswert Usw enthalten).... das vorweg. Hab des jetzt mal gelesen und ich seh das anders. Selbstverantwortung heißt für mich erstmal, ich bin für meine Lieben und mich selbst verantwortlich. Und das hat nix mit Egoismus zu tun ( für mich). Ich spende gern, geb auch Obdachlosen gern mal mehr als nen Euro. Wenn ich es halt auch hab. Thema C: lässt euch alle impfen, die gefährdet sind oder das möchten. Aber meine Gesundheit ist mir tatsächlich wichtiger, als der anderer - vordergründig. Natürlich profitiert jeder im Kapitalismus mit gewissen Sozialstruktur von anderen, das ist auch gut so. Ich geb zu, dann bin ich ein Mitläufer, bzw lass andere gern mitlaufen - das wäre sozial. Und ich beschäftige mich nicht mehr so viel mit C. Hab meine Kinder lang aus der Schule gelassen, jetzt kommt die Härte des GHA, ist ok für mich. Aber wo bleibt da das Soziale? Von anderen ( keine Präsenzpflicht in der Schule, um zu schützen?). Egal, Hauptsache gegen Steuerzahler. Ich mach jetzt auch 2 Monate unbez. Urlaub. Fazit: mach es so, allein, wie du es richtig findest. Ja, ich kämpf da relativ allein, manche verstehen es, manche garnicht. Es muss sich allgemein was ändern, eine Impfung ändert meine Meinung nichts.
Es stimmt schon, dass ich hier oft Artikel einstelle. Ich diskutiere aber auch, wenn andere das tun, meistens hier oder im Corona-Forum, weil meine Kinder dem Kindesalter und auch fast der Pubertät entwachsen sind und mich darum allgemeine gesellschaftliche und politische Themen inzwischen mehr interessieren als Fragen zu Schule, Erziehung, etc. Ich denke, das ist ein natürlicher Prozess, und einigen hier geht es ja genauso. Zu deiner Antwort: Selbst- oder Eigenverantwortung ist eben gerade nicht denkbar ohne Verantwortung auch gegenüber seinen Mitmenschen - dann ist es nämlich keine Eigenverantwortung mehr, sondern Egoismus, wie Maca schon erklärt hat. Verantwortung setzt immer voraus, dass man sich auch mit der Verantwortung für andere auseinandersetzt, und zur Freiheit gehört die Pflicht als Widerpart genauso dazu. Das mag manchen zu moralinsauer daherkommen, aber das ist eigentlich die Grundlage unseres Zusammenlebens. Was die Covid-Impfung angeht, mag es dir oder anderen nicht schmecken, dass über eine Impfpflicht nachgedacht wird, letztendlich ist die Tatsache, dass nun darüber nachgedacht wird, nur ein Einknicken vor der Realität. Weil es einfach - insbesondere in Deutschland - nicht genug Menschen gibt, die in der Lage sind, nicht nur bis zu ihrem Tellerrand und knapp darüber hinaus zu gucken, sondern auch anzuerkennen, dass ihre eigene Einschätzung/Bewertung möglicherweise nicht ausreicht, um die Lage richtig zu beurteilen und es Menschen gibt, die die Lage besser beurtelen können als sie selbst. Mir wird hier ja schon des öfteren vorgeworfen, ich sei überheblich, belehrend, moralisch, labertaschig, was weiß ich. Ich bin aber im Gegensatz zu den Leuten, die mir das vorwerfen, keineswegs davon überzeugt, dass ich die Weisheit mit Löffeln gefressen hätte. Ich kenne meine Grenzen ziemlich genau. Unter anderem deshalb teile ich hier Artikel von Leuten, bei denen ich finde, sie haben Aussagen, die ich nicht so gut in Worte fassen könnte, sehr gut zu Papier gebracht bzw. virtuell ausgedrückt.
“Aber meine Gesundheit ist mir tatsächlich wichtiger, als der anderer“ Dennoch ist deine Gesundheit auch abhängig von der, der anderen. Das ist ja genau das, was uns die Krise vor Augen hält. Wenn zu viele Menschen erkranken, ist unser System überlastet, was im schlimmsten Fall die medizinische Versorgung aller beeinträchtigt. “Niemand ist eine Insel“ (John Donne) alles was wir tun oder nicht tun hat Auswirkungen auf andere. Das ist banal und theoretisch für (fast) jeden nachvollziehbar aber es fällt uns schwer, das immer und konsequent auch praktisch zu berücksichtigen. Einfach weil wir unsere Komfortzonen ungern verlassen. Trotzdem wollen wir uns gut fühlen, mit dem was wir tun. Also bezeichnen wir uns nicht sls selbstbezogen, sondern als freiheitsliebend.
Diskutierst du auch mit deinen Kindern am Leben?
Ich weiß nicht, ob ich den Satz richtig verstehe. Du meinst, ob ich mich mit meinen Kindern unterhalte oder mit ihnen diskutiere? Ja, tue ich, sogar ziemlich viel. Die sind aber altersbedingt sehr selbständig. Meine Tochter lebt auch nicht mehr zu Hause, und mein Sohn verbringt - wie ich finde, verständlicherweise - mehr Zeit mit seiner Freundin und seinen Freunden als mit mir.
War der Kusssmiley für Maca oder für dich selbst gedacht? Hier in der Baumstruktur sieht es so aus, als ob du dich selbst mit einem Küsschen bedacht hättest.
Möglicherweise habe ich es nicht richtig verstanden. Jedenfalls störte mich die anklagende Art. Und im Inhalt fand ich nichts Neues. Aber vielleicht stehe ich auch gerade auf der Leitung.
Ich habe eine Bekannte. Ungeimpft aus Überzeugung. Etwas introvertiert, aber eigentlich lieb. Sie diskutiert gerne und oft Corona. ABER sie benutzt unheimlich oft Wörter wie Demut, Selbstverantwortung, Verzicht und hält sich für sozial und rücksichtsvoll. Ich bin dann immer wieder erstaunt, wie jemand Wörter verwendet, die ich so ganz anders interpretiere Sie meint sie sei demütig im Sinne, sie weiß dass sie nichts weiß. ABER impfen ist schlecht, denn sie liest seit Wochen täglich die neuesten Nachrichten (und weiß es somit besser als Virologen die seit Jahren forschen????). Sie meint sie ist sozial. Wenn jemand stürzt, hilft sie ihm/ihr auf oder verschenkt auch mal Blumen aus dem Garten. ABER dass sie etwas tut, dass ihr keinen/kaum Schaden zufügt um den größeren Schaden von anderen abzuwenden (sie ist sich sicher dass sie eine Infektion fast ohne Symptome durchlaufen würde da pupsgesund und sportlich.... soviel wieder zum Thema Demut ;-) .... und ich frage sie dann warum sie dann umgekehrt meint jede geringste Nebenwirkung der Impfung würde bei ihr dann aber auftreten) Mhm.... Ich bin immer sehr irritiert, wenn ich sie mal wieder treffe.... Ich habe nur folgende Interpretation. Sie ist von der Gesamtsituation so verängstigt, dass sie vor Schreck erstarrt ist und somit meint nichts zu tun und zu verharren ist die beste Lösung. Nach außen ist sie die, die dauernd von Lebensmut, Vertrauen in den eigenen Körper und so spricht.... allein, dass sie das immer wieder so ausdrückt hat was von einem Mantra, was sie sich selbst vorsprechen muss damit sie sich selbst beruhigt. Eine andere Impfgegnerin aus meinem Bereich ist mir etwas verständlicher. Sie war schon immer in allen Bereichen so, z.B. : wir joggen, Fahrradfahrer kommt von hinten auf gemeinsam genutzten Kombi Bürgersteig/Fahrradweg und klingelt einmal, sie reagiert nicht.. ich ziehe sie zur Seite und frage kurz, hast du die Klingel nicht gehört? Ihre Antwort "ich lasse ich mich nicht aus dem Weg klingeln!". Die Diskussion von uns ging noch weiter mit der Frage, was denn ihrer Meinung der Fahrradfahrer sonst hätte tun sollen. Sie: "nicht so aggressiv klingeln!", "er hat nur einmal geklingelt. die Klingel klingt wie sie klingt, magst du es lieber wenn die Leute rufen? Aber die Verkehrsordnung hat nun mal Klingeln vorgeschrieben." Dass sie sich nicht impfen lässt (ansonsten ist sie seit Jahren komplett durchgeimpft ) ist schon klar. Viel Trotz. Corona ist schon spannend.... ich lerne viele Bekannte neu kennen und wundere mich... vorher haben wir uns halt nur übers Wetter unterhalten...