Mitglied inaktiv
ich stehe gerade etwas neben mir und weiß absolut nicht, wie ich mich verhalten soll: als wir in den ägyptenurlaub gestartet sind (bei 12 grad und dauerregen), haben wir uns früh morgens noch wie immer und üblich mit unserem vermieter kurz im vorbeigehen unterhalten. nette kleine gesten, ein paar worte - wie immer meine kinder stehen gern in seinem büro, ab und an "parke" ich sie auch dort, wenn ich etwas vergessen habe und die treppen nochmal hoch muss usw. wir wohnen seit fast 20 jahren bei ihm und das verhältnis ist super angenehm, wir haben alle erdenklichen freiheiten als mieter. also einfach und wundervolles miteinander... ein netter, ab und an auch mürrischer, zurückhaltender angenehmer mann, der viele jahre die im haus befindliche werkstatt inne hatte, an seiner seite im büro seine gattin, mehrere beschäftigte angestellte. wir alle wie eine große familie dass er seit vielen jahren krank ist und daher auch die werkstatt an einen seiner meister übergeben hat, wußte ich, aber er arbeitete noch immer im büro und hat mit seiner frau alles büromäßige geregelt wir sind gestern nacht aus dem urlaub gekommen. heut morgen treffe ich im haus einen der angestellten. er sagte mir, dass wir S. nicht mehr wiedersehen werden, dass er sich am wochenende das leben genommen hat.. einfach so... er ist einfach nicht mehr da... dieses urgestein... dieser sympathische bodenständige mensch.... dieser wirklich feine mann... dieser herzensgute vater und aufopfernde opa...... er ist einfach so gegangen... hat sich einfach so erhängt. ich bin soooooooo fassungslos. meiner mutter hat er sich vor einiger zeit mal anvertraut. er hatte nicht operable geschwüre an der wirbelsäule und hat wohl seit einigen jahren bereits hammermäßige opiate genommen, welche seine schmerzen auch nicht mehr lindern konnten. ja, er lief öfters krumm und verzerrt, er war grau im gesicht und wirkte etwas kaputt.... aber dass es ihm sooo schlecht und elend ging, habe ich nie bemerkt. es tut mir so schrecklich weh, wenn ich an seine frau denke, die ihn gefunden hat. er muss wohl alles genau geplant haben und hinterließ einen abschiedsbrief. wie ausweglos muss sein blick gewesen sein, wie unerträglich der schmerz und wie mutig seine entscheidung, sich diesen weg zu suchen. ich muss mir das erst mal von der seele schreiben, entschuldigt die vielleicht wirren gedanken... ich habe gerade niemanden, um mich darüber auszutauschen und kann die gedanken und gefühle gar nicht ordnen ich steh so völlig unbeholfen da und habe keine ahnung, wie ich seiner frau entgegnen soll/kann, wenn ich ihr im haus begegne... mir fehlen einfach die worte und ich weiß absolut nicht, wie ich mich verhalten soll am 20.08. ist die beerdigung. ist es angemessen, ihm dort seine letzte ehre zu erweisen (es sei denn, sie fände im engsten familienkreis statt) wie kondoliere ich "richtig"... oh mann, so viele dumme fragen... ich weiß ich würde mir wünschen, morgen früh klappert der schlüssel im haus und er raunzte vor der türe über die müllabfuhr die wieder nicht pünktlich ist oder die politessen, die schon wieder im einsatz sind oder er würde sich über die straße mit dem nachbarn über irgendwelche fussballmanschaften streiten... ich wünsche mir, er wäre wieder da, ich hab ihn so sehr gemocht
Es tut mir sehr leid ! Ich weiß nicht was ich zum Trost schreiben kann, da ich nur vermuten kann wie es dir jetzt geht aber ich würde auf jeden Fall mit zur Beisetzung gehen. So wie du eure Beziehung geschildert hast, halte ich das für absolut angemessen. Liebe Grüße zusanna
sag einfach, dass du es gar nicht begreifen kannst und er dir so fehlt, weil du ihn so gerne mochtest. Und ob du irgendetwas helfen / tun kannst. Dazu ein tröstender Händedruck und evtl. eine Karte mit passendem Spruch - da gibt's ja so einiges. Das reicht bei der Beerdigung, finde ich. Es muss nicht immer ein förmliches "herzliches Beileid" sein.
das mit dem Begreifen evtl. irgendwie anders formulieren - also, dass du nicht begreifen kannst, dass er nicht mehr da ist. Nicht, dass du nicht begreifst, warum er es getan hat. Das könnte verletzend sein - ein Urteil steht niemand darüber zu, besonders nicht bei einem schwerkranken Menschen.
Ich würde das Gespräch vor dem Begräbnis suchen. Nachdem ihr scheinbar an dem Büro täglich vorbei kommt und die Witwe sich dort aufhält, würde ich sie dort aufsuchen. Da fällt es leichter zu reden, weil es intimer ist als am offenen Grab. Und es lässt sich auch klären, ob eure Anwesenheit und Mitfeier beim Begräbnis erwünscht ist. Wie du auf sie zugehen sollst? Warte ab, wie sie sich verhält - alles was du dann aus dem Herzen heraus tust, ist richtig! Alles Gute für diesen Weg!
hallo ich würde auch das gespräch mit der frau suchen vor der beerdigung. da ihr euch ja schon lange kennt, manchmal hilft eine liebevolle uramung mehr als viele worte allerdings wenn du nicht fragen magst, warte ab, meist steht doch in der tageszeitung die anzeige, wegen beerdigung, da schreiben die meisten ja rein ob nur familie
Das ist wirklich sehr traurig. Zu deiner Frage kann ich dir nur sagen, ich würde nicht hingehen. Versetz dich mal in die Lage der Familie. Sie wünschen eine kleine Beerdigung im Familienkreis. Ihn kannten ja sicherlich viele Menschen. Wenn alle trotzdem zur Beerdigung kommen, wird es keine, wie gewünscht, kleine Familientrauerfeier. LG Melli
entschuldige bitte, ich hab das falsch gelesen. Tut mir leid. Wenn es natürlich keine kleine Familienfeier ist, würde ich auf jeden Fall hingehen. LG Melli
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