Leewja
"Wie Blut spritzt auf des Prinzen goldenen Schild, leuchtend rot, dunkel karmin, so legt der November der Wildrebe Blatt aufs Moospolster drunten zwischen Feenkelche und Elfennadeln" schööööööön melancholisch ;) Guten Morgen!
Herbst Es naht der Herbst; schon künden seine Boten, Die wilden Stürme, seine Ankunft an, Die, wo Natur ein lieblich‘ Bild entboten, Vernichtend wehn und machen freie Bahn Dem rauhen Herrscher, dem sie sich verbündet, Daß er sein Reich zum Einzug fertig findet.
Das mag ich so sehr...... Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh dir andre an: es ist in allen. Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.
das erste auch, ich mag so "wildstürmische" Gedichte ;)
Wie schön, danke! Ich hab auch eins: "Wald läßt die Blätter sinken, Talnebel hängen schwer, es hat der Strom kein Blinken, der Wald kein Rauschen mehr. Da kommt der Sturm gepfiffen und schüttelt lichtes Haar und fegt mit festen Griffen das Land vom Nebel klar. Er schon nicht Laub nicht Äste, nichts Hübsches ist ihm wert, der Vogel bangt im Neste, der Bauer friert am Herd. Räum auf und brich in Scherben was nimmer halten mag, und reiß aus Nacht und Sterben empor den lichten Tag!" (Hermann Hesse)
sehr hesse-isch ;) die letzte Strophe ist ja aufmunternd!
EIN GEDICHT VON ERICH KAESTNER: "Nasser November Ziehen Sie die aeltesten Schuhe an, die in Ihrem Schrank vergessen stehn! Denn Sie sollten wirklich dann und wann auch bei Regen durch die Strassen gehn. Sicher werden Sie ein bisschen frieren, und die Strassen werden trostlos sein. Doch trotz allem: gehn Sie nur spazieren! Und, wenn?s irgend moeglich ist, allein. Muede faellt der Regen durch die Aeste. Und das Pflaster glaenzt wie blauer Stahl. Und der Regen rupft die Blaetterreste. Und die Baeume werden alt und kahl. Abends tropfen hunderttausend Lichter zischend auf den glitschigen Asphalt. Und die Pfuetzen haben fast Gesichter. Und die Regenschirme sind ein Wald. Ist es nicht, als stiegen Sie durch Traeume? Und Sie gehn doch nur durch eine Stadt! Und der Herbst rennt torkelnd gegen Baeume. Und im Wipfel schwankt das letzte Blatt. Geben Sie ja auf die Autos acht. Gehn Sie, bitte, falls Sie friert, nach Haus! Sonst wird noch ein Schnupfen heimgebracht."
wenn schon ein Herbstgedicht, dann dieses... nichts mit Tod und trostlos... das kann ich nicht nachvollziehen
Rainer Maria v. Rilke, 1875-1926 Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe So müd geworden, daß er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe Und hinter tausend Stäben keine Welt. Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, Der sich im allerkleinsten Kreise dreht, Ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, In der betäubt ein großer Wille steht. Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille Sich lautlos auf. -Dann geht ein Bild hinein, Geht durch der Glieder angespannte Stille - Und hört im Herzen auf zu sein. LG
*Der Panther*
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Ist das hier besser?
Ich liebe dich so sehr,
das fiel' mir viel zu schwer
in Worten zu beschreiben.
Drum lass' ich's bleiben.
(Martin Krassnig)
sondern der Zeit angemessen - man muss auch durch solche Phasen durchgehen können
Herbsthauch Herz, nun so alt und noch immer nicht klug, Hoffst du von Tagen zu Tagen, Was dir der blühende Frühling nicht trug, Werde der Herbst dir noch tragen! Lässt doch der spielende Wind nicht vom Strauch, Immer zu schmeicheln, zu kosen. Rosen entfaltet am Morgen sein Hauch, Abends verstreut er die Rosen. Lässt doch der spielende Wind nicht vom Strauch, Bis er ihn völlig gelichtet. Alles, o Herz, ist ein Wind und ein Hauch, Was wir geliebt und gedichtet. (Friedrich Rückert)
Der Schnupfen Ein Schnupfen hockt auf der Terrasse, auf dass er sich ein Opfer fasse - und stürzt alsbald mit großem Grimm auf einen Menschen namens Schrimm. Paul Schrimm erwidert prompt: "Pitschü!" und hat ihn drauf bis Montag früh. (Christian Morgenstern)
Das ist ein Abschied mit Standarten aus Pflaumenblau und Apfelgrün. Goldlack und Astern flaggt der Garten und tausend Königskerzen glühn. Das ist ein Abschied mit Posaunen, mit Erntedank und Bauernball. Kuhglockenläutend ziehn die braunen und bunten Herden in den Stall. Das ist ein Abschied mit Gerüchen aus einer fast vergessenen Welt. Mus und Gelee kocht in den Küchen. Kartoffelfeuer qualmt im Feld. Das ist ein Abschied mit Getümmel, mit Huhn am Spieß und Bier im Krug. Luftschaukeln möchten in den Himmel. Doch sie sind wohl nicht fromm genug. Die Stare gehen auf die Reise. Altweibersommer weht im Wind. das ist ein Abschied laut und leise. Die Karussells drehn sich im Kreise. Und was vorüber schien, beginnt. Erich Kästner
Hab ich lange nicht mehr gehört...*gefällt mir*
sehr schön!
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mea culpa
aber schön ist es, ist mein LIeblingskästnerjahreszeitengedicht
Mörike Eduard Septembermorgen Im Nebel ruhet noch die Welt, Noch träumen Wald und Wiesen: Bald siehst du, wenn der Schleier fällt, Den blauen Himmel unverstellt, Herbstkräftig die gedämpfte Welt In warmem Golde fließen. ------------- Blätterfall Der Herbstwald raschelt um mich her... Ein unabsehbar Blättermeer entperlt dem Netz der Zweige. Du aber, dessen schweres Herz mitklagen will den großen Schmerz - sei stark, sei stark und schweige! Du lerne lächeln, wenn das Laub, dem leichten Wind ein leichter Raub, hinabschwankt und verschwindet. Du weißt, dass just Vergänglichkeit das Schwert, womit der Geist der Zeit sich selber überwindet Christian Morgenstern (1871-1914)
es knospt unter den blättern, das nennen sie herbst.
Das gibt mir in jedem Herbst und Winter Hoffnung... Diese Knospen, die jetzt schon zu sehen sind!
nach dem kindergarten, ich freue mich schon so RIESIG auf die magnolien, die alle schon klein und bereit aussehen, ebenso die rhododendronen. (ah augenkrebs, richtig geschrieben?) und ich hab heut endlich mal unkraut gezupft im vorgärtchen, irgendwas krautiges mit lila blüten blüht so wunderschön vor sich hin, ich habs nicht übers herz gebracht das auszurupfen.
Ich kann jetzt auch nichts mehr rupfen (oder Mücken erschlagen). Und die Knospen sind mir auch immer eine große Beruhigung.
1 Rhododendron, 2 Rhododendren - Oder?
"Mein Leben war ein Auf-dem-Seile-Schweben. Doch war es um zwei Pfähle fest gespannt. Nun aber ist das starke Seil gerissen. Und meine Brücke ragt ins Niemandsland. Und dennoch tanz ich und will gar nichts wissen, teils aus Gewohnheit, teils aus stolzem Zorn. Die Menge starrt gebannt und hingerissen. Doch gnade Gott mir, blick ich nach vorn". Mascha Kaleko
Ich liebe Mascha Kaleko...
Hier noch schnell den Klassiker, weil er hier einfach nicht fehlen darf: Herbsttag Herr: Es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren und auf den Fluren laß die Winde los. Befiehl den letzten Früchten reif zu sein gib Ihnen noch zwei südlichere Tage dräng sie zur Vollendung hin und jage die letzte Süße in den schweren Wein. Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird lesen, wachen, lange Briefe schreiben und wird auf den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben. Immer wieder schön. "Der Sommer war sehr groß" "auf den fluren lass die winde los" "wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr" Find ich immer toll, wenn jemand mit so wenig Worten so viel sagen kann.
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