Nordlicht2
Hallo zusammen, mein Mann (fast 60 ) ist als freiberuflicher Dozent tätig. In seiner Tätigkeit muss er ca. 9 Std. tgl. unterrichten. Das fällt ihm aber immer schwerer. Er wurde vor einem Jahr an der Bandscheibe operiert, hat aber immer noch Probleme mit dem Rücken und seit vielen Jahren Tinnitus, der immer stärker wird. Angestellte Beschäftigte würden sich einen Krankenschein nach dem anderen nehmen und auf Frührente machen oder Erwerbsminderung. Das kann man aber als Selbstständiger nicht, weil in dem Falle kein Geld mehr reinkommt. Welche Möglichkeit gibt es für Selbstständige? Keinen Auftrag mehr annehmen, Bürgergeld beantragen (mein Einkommen würde für uns nicht ausreichen) und dann per Krankenscheinen die Arbeitsunfähigkeit bzw. Erwerbsunfähigkeit nachzuweisen? In die Rentenkasse hat mein Mann ohne Unterbrechung eingezahlt.
Schritt eins wäre eine Reha über die DRV. Ggfsl. kommt auch eine Erwerbsunfähigkeitsrente in Betracht.
3 Wochen Reha hatte mein Mann nach der Bandscheibenoperation
Wir haben zu diesem Thema sehr gute Erfahrungen mit dem VDK gemacht.
Was soll denn "Angestellte machen auf Frührente oder Erwerbsminderung" heißen? Da müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, auch bei Angestellten, um diese Dinge gewährt zu bekommen und gerade bei der Erwerbsminderung sind die streng. Und mit 60 in "Frührente" funktioniert inzwischen gar nicht mehr und auch schon vorher i.d.R. nur dann, wenn eine Schwerbehinderung mit mind. GdB 50 festgestellt war und 35 Verdicherungsjahre vorlagen, und auch dann nur mit Abschlägen. Ohne finanzielle Einbußen ging und geht das alles auch bei Angestellten nicht. Und sowieso: Dein Mann hat in die Rentenversicherung eingezahlt, als Dozent (vermutlich) pflichtversichert, dann kann er von den versicherungsrschtlichen Voraussetzungen her auch Erwerbsminderungsrente erhalten. Ob die medizinischen Voraussetzungen erfüllt wären - fraglich ... "Frührente" geht, wenn er 35 Jahre eingezahlt hat auch, aber - wie bei allen anderen auch - eben nicht (mehr) ab 60. Wäre er - wider Erwarten - nicht pflichtversichert in der Rentenversicherung, hätte er halt für den Fall der Berufsunfähigkeit/Erwerbsmi derung privat vorsorgen müssen. Hat der das nicbt, hilft Neid gegenüber die Angestellten mit derach so tollen Erwerbsminderungsrente auch nicht weiter ... Oder soll er sich doch auch "einen Krankenschein nach dem anderen" abholen. Er wird ja wohl hoffentlich eine private Krankentagegeldversicherung abgeschlossen haben. Manchmal zicken die da natürlich rum ... da unterscheiden sie sich aber auch nicht negativ von den gesetzlichen Kassen ...
Die Pflichteinzahlungen in die Rentenkasse bei Selbstständigen sind ja nur ein Bruchteil dessen, was ein Angestellter bei ähnlichem Verdienst abdrücken muss. Und jeder Freiberufler sollte wissen, dass er unbedingt zusätzlich vorsorgen muss . Eine Berufsunfähigkeitsversichetung - in jungen Jahren abgeschlossen- und nebenher noch eine Rücklage fürs Alter abschließen (Haus für mietfreues Wohnen im Alter oder Lebensversicherung mit Auszahlungen in der Rente… es gibt so viele Möglichkeiten). Tut mir leid für Deinen Mann und Dich, wenn das nicht gemacht wurde oder aus irgendeinem Grund nicht geklappt hat. Wir sehen gerade im Freundeskreis wie schlimm es ist, wenn ein Freiberufler mit jahrelang sehr sehr gutem Einkommen aber Null privatem zusätzlichem Vorsorgen mit knapp über 40 schwer erkrankt und eigentlich nicht mehr arbeiten kann, aber noch irgendwie versucht, die Familie durchzubringen. Immerhin ist das Haus bald abbezahlt. Auch als Angestellter mit höherem Rentenanspruch bekommt man nur schwer „Frührente“ - auch erst mit 63. Und Erwerbsminderung auch nur mit starken Abschlägen. Auch wir haben mehrgleisige Zusatzrenten und natürlich BU abgeschlossen…
Nun ja, der Mann der AP ist vermutlich pflichtversichert in der Rentenversicherung. Der Regelsatz, der dann im Normalfall einbezahlt werden MUSS, beträgt etwas mehr als 630 Euro im Monat. Das ist das, was bei einem Angestellten mit einem Verdienst von ca. 3.400 Euro monatlich eingezahlt wird. Also soooo ganz schlecht ist das nicht, aber klar, große Sprünge machen kann man mit der Erwerbsminderungsrente, die da dann rauskommt, eher nicht. Man kann/sollte aber ja auch mehr einzahlen, wenn es der Verdiienst hergibt (das geht ...) und privat vorzusorgen empfiehlt sich immer, auch für Angestellte. Was Du meinst, ist vermutlich der Mindestsatz, den ein freiwillig versicherter Freiberufler/Selbständiger einzahlen muss. Das sind nur 96 Euro im Monat oder so. Wer nur das einzahlt, obwohl vom Eink8mmen her mehr drin wäre, und gar nicht privat vorsorgt, ist im Krankheitsfall natürlich im A..., keine Frage. Um ehrlich zu sein, ich gehe von dem, was hiervekannt ist (Tinnitus und Bandscheibe) eh nicht davon aus, dass ein Antrag auf Erwerbsminderungsrente beim Mann der AP erfolgreich ausgehen würde ... Aber das ist eine medizinische Frage, die auf die Ferne natürlich nicht wirklich beurteilt werden kann ... So oder so, der Mann der AP hat als Versicherter der gesetzlichen Rentenversicherung genau die Möglichkeiten, die ein Angestellter auch hätte. Was er evtl. nicht machen kann, ist, erst einmal 78 Wochen Krankengeld zu beziehen und danach ins Arbeitslosengeld zu gehen und sich so bis zur Rente zu hangeln. Aber abgesehen davon, dass da auch ordentliche Abstriche ggü. dem Gehalt da sind und es sich insofern die wenigsten leisten können, einfach mal "auf Krankenschein zu machen" (wie es die AP ausdrückt), auch das wäre als Freiberufler/Selbständiger möglich, wenn zuvor eine e tsprechende Krankenversicherung mkt Krankentagegeld (oder freiwi.lig gesetzlich mkt Krankengeld) abgeschlossen und freiwillig in die Arveitslosenversicherung eingezahlt worden wäre. Wer sich das alles spart, auch nicht privat vorsorgt und die Knete andersweitig ausgibt, hat die Möglichkeit dann aber natürlich nicht ...
„einen Krankenschein nach dem anderen nehmen“ „Auf Frührentner machen“ Hörst du dich? Tinnitus kann man behandeln lassen - auch Bandscheibe ist behandelbar. Völlig unabhängig von der Erwerbstätigkeit, aber Hat dein Mann mal ne Reha gemacht? Kümmert er sich um seine Gesundheit? Ist ja wichtig für ihn - So grundsätzlich. Ansonsten rate ich dazu, dich beraten zu lassen, was geht mit den gesundheitlichen Einschränkungen.
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