FrauKrause
ich seh mir grad diesen Film an. Der Witwer hat EINEN für mich (leier auch eigentlich betroffene "Angehörige") einen einzigen ganz wichtigen Satz zu seinem Freund gesagt, der das ganze Leid zusammenfasst: "Ein Suizid zerstört nicht nur die Zukunft, sondern auch die Vergangenheit." Und damit trifft er den Nagel auf den Kopf. Ich dachte immer, nur ich würde das so empfinden. Nichtbetroffene äußerten nur Unverständnis. Aber das ganze bisherige Leben mit der betreffenden Person (ich war sieben Jahre lang mit IHM zusammen, dann 10 Jahre als Freunde, er war mein Seelenverwandter, wie ich GLAUBTE). Alles was war, ist plötzlich nicht mehr wahr, nicht mehr von Bedeutung, ist GANZ ANDERS. Es ist, ob einem die gemeinsame Zeit und die damit verbunenen Gefühle GESTOHLEN werden, man fühlt sich wie einem ganz groß Irrtum erlegen. Es ist ein schwer zu erklärendes Gefühl. Vielleicht kann ja jemand das verstehen. Niemand aus meinem Umfeld konnte mich und meine Trauer über dieses Ereignis je verstehen, geschweige denn heute. Ich verstecke meine Gefühle diesbezüglich, rede mit keinem drüber, weil ich nur Unverstädnis erntete. Meine Eltern wollten nichts davon höre, ein Großteil meiner guten Freundinnen und natürlich (verständlich) auch mein Mann nicht... Ich knabbere immer noch täglich an diesem furchtbaren Geschehen, dabei ist das Ganze fast ein Jahr her.... Sorry, musste an dieser Stelle mal raus. Danke fürs Zulesen LG fk
Jeden Tag stelle ich mir die Gefühle seiner ELTERN und seiner Schwester vor. Es muss unerträglich für sie sein. Ganz grauenvoll. Er war so ein Sunnyboy mit starker Ausstrahlung. So positiv und mitreißend, mit einem Glühen im Blick. Alles gar nicht wahr.... Und jetzt ist er tot. Niemand weiß wirklich, warum er das gemacht hat. Unvorstellbar. Selbst nach einem Jahr. Ich denke JEDEN verd. Tag an ihn. Ich kann nur EUCH das erzählen. Alle aus meinem Umfeld würden mir einen VOGEL zeigen... LG fk
Der Satz hat mich auch sehr beeindruckt. Er macht auch den Unterschied zu anderen Todesursachen deutlich. Mich hat der Film sehr betroffen gemacht, obwohl ich nicht selbst betroffen bin. Vielleicht kann man irgendwann zu der "Einsicht" kommen, dass der Suizid die Handlung eines Moments ist und alles vorher auch jeweils Handlungen eines Moments waren, so dass der eine Moment nicht alle anderen aushebelt? (Sorry, schwer zu verstehen, wenn mir eine klügere Formulierung einfällt, schreib ich sie noch.) Lg Fredda
verstehe, was Du meinst. Das kann man versuchen, es hilft in manchen Momenten. Ach, als das im letzten Jahr Anfang Februar passierte, das war einfach eine KATASTROPHE. Ich habe noch nie so eine schlimme Beerdigung erlebt. Mensch, der war so etwas Besonderes, ich habe mich danach gefühlt wie nach einem Marathon, TOTAL erschöpft. Wir haben die Trauerfeier in der Kapelle vom Olympiastadion Berlin gemacht. Das müßt Ihr Euch mal vorstellen, was das auch für eine beeindruckende Umgebung ist, dieses riesen leere Stadion, dann geht man irgendwelche Wandelgänge lang, bis man zu dieser fensterlosen Kapelle gelangt... War total unwirklich.... Wenn man rauskommt, wieder Treppen hoch, bis man ganz oben ankommt und von oben auf das Innere des gähnend leeren Stadions blickt. Echt beeindruckend. Er war ein großer Fußballfan... Ich denke nicht, dass sein Handeln ungeplant war (er hat sich "verabschiedet" von einigen Leuten am selben Abend, die haben das aber nicht als Abschied erkannt, erst im Nachhinein, Briefe geschrieben). Aber: Stellt Euch vor, er hat die Tabletten genommen, dann kriegt er Panik und schaffts nicht mehr. Ist das nicht FURCHTBAR???? Ich kenne ihn, er war impulsiv manchmal im Verhalten... Grässlich. Vorhin hab ich seinen Abschiedsbrief rausgeholt und nochmal gelesen, er hat nur mir und seinem allerbesten Freund einen Brief hinterlassen. Sonst niemandem. Nicht mal seinen Eltern!!!! Schlimm für sie. Der Brief enthielt Vorwürfe, Schuldzuweisungen an mich... Nicht schön. Der letzte Satz war eine Liebeserklärung. Ich habe trotzdem überlegt, ob ich ihn verbrenne.... LG
mich der Film enttäuscht. Er spiegeln nicht ANNÄHERND das wider, was wirklich abläuft nach so einem Ereignis. Und das Ende ist ein Witz. Aber mich hat bis jetzt alles enttäuscht, was man im Netz zum Thema findet. Da muss man eben ganz alleine durch... LG fk
Ich glaube, was IN einem passiert, kann ein Film auch nicht zeigen - das haben vielleicht die großen griechischen Tragödien hinbekommen. Film schaut von außen und ich glaube, er ist für viele Menschen ein guter Denkanstoß, sensibler mit diesem Thema umzugehen (und nicht so wie die Eltern des Mannes im Film). Das Ende ist ja auch nur ein Moment - ein Luftanhalten und dann geht es weiter, wenn diese Familie echt wäre, kämen ja die ganzen Krisen noch...
aber die Musik und das Gedicht am Ende waren doch schön.... So nun verschone ich Euch mit weiteren Selbstgesprächen LG fk
Wieso Selbstgespräche? Jetzt denkt gleich noch wer, ich bin dein Zweitnick.
Liebe fk!
Ein lieber Freund hat sich Ende Januar 2011 das Leben genommen.Ja,auch ich kenne diese Gefühle.Mir hilft oft seine/unsere Lieblingsmusik.Genau DIESER Satz hat mich auch so nachdenklich gemacht.Ich habe diesen Satz noch nie gehört und überlegte lange,wie er (jemand)auf solche Worte kommt.Es ist so.Auch ich habe niemanden zum reden.Ich denke auch manchmal,es ist alles so schnelllebig und jeder hat mit sich zu tun.Wo bleibt die Trauer,die Zeit,Gefühle zu zeigen.Keiner nimmt Einen ernst.Gerade heute,fast genau ein Jahr später war ich wieder auf einer Beerdigung.Eine ganz liebe Freundin starb im gleichen Alter wie unser Freund nach sehr schwerer Krankheit.Auch bei dieser Trauerfeier waren meine Gedanken bei dem Freund.Es ist schon fast ein Jahr vergangen.Ach,Frau Krause-ich verstehe dich nur zu gut.
schön gesagt, das dicke Ende kommt ja erst nach dem Verklingen der Melodie und dem letzten gesprochenen poetischen Vers...
dank Dir für Deine Anteilnahme. Das Leben geht ohne anzuhalten weiter und man muss ja mit... Aber die Gedanken sind täglich da, bei bestimmter Musik IMMER... Träume kommen auch hinzu Er fehlt mir so unglaublich, ich würde wohl fast alles geben, ihn noch einmal zu sehen, wie er vor mir steht mit blitzenden Augen...wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte und einige Dinge anders machen könnte. Ich mache mir auch Selbstvorwürfe, die werd ich mir wohl immer machen. Bei mir jährt sich dieser Tag am 07. Februar... Und ich bin jetzt schon so drauf, ooohhhjeeee Ganz liebe Grüße und Danke für Dein Verständnis fk
hihi Fredda, ich schreib hier soviel hintereinander, dass es mir fast so vorkommt. Komisch, nicht wahr, wenn man "wildfremden" Leuten besser sein Herz ausschütten kann und mehr Verständnis erntet als von seiner eigenen Familie. Die hat mich leider diesbezüglich am meisten enttäuscht. Überhaupt, meine Mutter ist gar nicht mehr dieselbe wie früher. Ich will meine Mami wiederhaben, so wie sie war, als ich 10 war oder so.... Naja, jetzt ist sie 77 und verändert sich langsam immer mehr... Ach Mönsch... LG fk
Ja, talking to strangers ist oft sehr klärend und hilfreich. (Selbstgespräche auch) Meine Mutter würde dieses Jahr auch 77... Sie ist vor fast 14 Jahren gestorben (Krebs) und das Thema Suizid hat sie ihr ganzes Leben fasziniert und am Schluß hat sie dann festgestellt, wie sehr sie in Wirklichkeit an diesem einen Leben hängt. Mönsch, genau.
Du hast recht, ich bin ja auch glücklich, meine Mutter zu haben und sie ist auch gesund, nur ein bisschen, wie hab ich gesagt den Tach??? .. Achja...Wunderlich. Genau, sie wird ein bisschen wunderlich, hab ich ihr gesagt, da sah sie mich schief an (wahrscheinlich hab ich die Arme schon wieder beleidigt...) Ich sollte auf alle Fälle toleranter werden....
Bei mir am 29.Januar.Mein Freund war immer gut gelaunt,lustig,der Stimmungsmacher im Verein und bei jeder Party.Und von einen auf den anderen Tag ändert sich alles.Das komische bei mir war,ich sah ihn ein paar Tage vorher,er war so schlecht ,,drauf``.Tja und trotzdem rechnet kein Mensch damit.Sicher war er schon länger sehr verzweifelt.Es gibt keinen Abschiedsbrief an die Familie.Was in den Köpfen wohl alles vorgehen muss-unbegreiflich,unvorstellbar.Ich denke auch oft,ich hätte es eventuell verhindern können.Doch sicherlich eher nicht,weil die Verzweiflung größer ist.Ach Frau Krause.Eine Antwort findet man eben nicht.
... und kann mich nicht erinnern, so bei einem Film fast von Anfang bis Ende geheult zu haben...
Aber sagt mal, nur am Rande - fandet ihr auch, dass der kleine Piet schon fast unrealistisch "vorbildlich" war - irgendwie so gefasst und v.a. ordnungsliebend (vergisst nicht, das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen, faltet seine Sachen zusammen, hängt sie auf den Bügel... usw.)? Und auch dass er kaum geweint hat, keine Szenen... das fand ich fast schon unheimlich... So sind doch die meisten siebenjährigen Jungs nicht, oder...?
... dass du an allem zweifelst was "die Person" dir je anvertraut, mitgeteilt hat Ich denke, das musst du nicht. Du siehst es nachhaltig in einem anderen Licht, aber "nur" weil du trauerst, immer noch (wir trauern immer um die Lieben, die nicht mehr sind, selbst wenn wir nicht mehr im strengen Sinne trauern, traurig sind wir immer wenn wir an sie denken) Alles, was die Person, um die du trauerst, dir erzählt hat, kam von ihr.... deswegen ist ein Rückblick unbetrübt, sollte er sein. Die Zeit mit der Person war schön, oder? Behalt sie so in Gedanken, die Person, die du meinst hätte das so gewollt (und wenn sie nur wolte dass du so denkst (klingt blöd, ist aber so...)) LG, alex
in erster Linie anstrengend. Extreme Höhenund leider auch Tiefen. So lebte er sein Leben und ein Partner musste da mit. Aber die Höhen waren eben so faszinierend teilweise, dass man (ich) mitmachte, bis ich nicht mehr konnte. Trotz allem: Er fehlt mir so sehr. Und er tut mir sehr leid. Danke für Deine Anteilnahme. LG
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