Mitglied inaktiv
Folgender Fall: Junger Mann ist seit 10 Jahren bei einer bekannten Baumarktkette beschäftigt. Sein Chef ist als Choleriker bekannt, hat aber noch vor einigen Monaten über ihn gesagt, daß er sein "bestes Pferd im Stall sei". Junger Mann hat eine 3/4-Stelle. Gestern Abend sollte er eine Pflanze auf den Müll schmeißen (Abschreibung), Anweisung vom Chef. Er überlegt laut, ob er die für seine Mutter mit nach Hause nimmt. Hat er schon öfter gemacht, wenn was auf dem Müll landen sollte. Er weiß, daß man dann einen Wisch ausfüllen und 1 Cent bezahlen muß. Chef sagt, sei ihm egal und wendet sich anderen Dingen zu. Er beschließt, sie nicht mitzunehmen, daß keine Lust, sie mit Bahn und Fahrrad nach Hause zu bringen und will sie in den Container schmeißen. Container ist aber schon, vom Chef, der mittlerweile nach Hause ist, abgeschlossen. Er stellt die Pflanze davor, um sie dann morgen reinzuschmeißen. Heute morgen kommt er zu Arbeit und soll sofort zum Chef. Er habe die Pflanze geklaut, da nicht bezahlt und Wisch nicht ausgefüllt. Junger Mann erklärt Meinungswechsel, geht mit Chef zum Container, neben dem die Pflanze auch noch steht. Chef ist das egal, er bietet ihm an, daß er sofort eine Kündigung zum 31.10. unterschreiben kann, bei vollem Gehalt nicht mehr zu kommen braucht bis dahin und ein gutes Zeugnis bekommt. Andernfalls erhalte er die fristlose Kündigung, kein Zeugnis und eine Anzeige. Junger Mann läßt sich nicht erpressen und lehnt ab. Daraufhin sagt ihm der Chef, er könne nach Hause gehen und sollte heute, 18 Uhr, wieder kommen zum Gespräch mit Marktleiter und Regionalleiter oder so. Gut, er geht. Junger Mann wird dort heute Abend mit einem, durchaus "Eindruck schindenden", Begleiter auftauchen. Befreundeter Anwalt ist schon einmal kurz informiert und hat versprochen, im Notfall zu helfen. Die Masche ist ja nun hinlänglich von Lidl, Schlecker & Co. bekannt. In meinem Bewerbertraining saß ein Mann, den man im gleichen Baumarkt mit der gleichen Masche versucht hat loszuwerden (weiß nur natürlich nicht mehr, wie der hieß), der hat mit Anwalt gedroht, aber arbeitslos war er kurz danach natürlich trotzdem. Falls einer aus der Erfahrung heraus noch strategisch gute Tips hat, wäre ich dankbar.
bewacht? Dann muesste sich doch ganz easy nachweisen lassen, dass der Mitarbeiter OHNE Pflanze heimgegangen ist.
Es gibt ja sogar ein Video das zeigt, daß er die Pflanze dort abgestellt hat. Fakt ist aber ja nun ganz klar, daß es EIGENTLICH gar nicht um die Kack-Pflanze geht, sondern darum, daß man ihn los werden will. Wenn nicht jetzt, dann anders. Chef kann sich aber auch "nicht daran erinnern", ihm gesagt zu haben, er soll die Pflanze wegschmeißen, wie solle er auch, er sei ja nur Abteilungsleiter Holz und nicht Gartencenter. Die Abschreibung existiert nämlich auch nicht mehr, obwohl junger Mann dabei war, als sein Chef die Pflanze eingetragen hat (ist in SEINER Abteilung zwischen den Regalen aufgetaucht) bzw. hat er natürlich nicht mitgelesen, aber Chef nahm Abschreibungsbuch und trug etwas ein, während er ihn anwies, Pflanze wegzuschmeißen... Nachtigall... Echt kacke!
Frag mal deinen befreundeten Anwalt! Das Gesicht vom Marktleiter möchte ich mal sehen, wenn er ihm das Aktenzeichen der Online-Anzeige nennt!
Für Anwalt ist das eigentlich Kinderkram, hat wohl nur gesagt: "Laß' sie kommen, die nehme ich noch zwischen 3 und 4 Uhr nachts auseinander"... Glaube ich ihm auch, aber ich bin bei sowas immer gern selbst "am Drücker" und verlasse mich ungern auf andere. Aber danke, für den Tip, das ist ein gutes Druckmittel, werde ich dem Begleiter noch mit auf den Weg geben. Junger Mann ist natürlich völlig durch den Wind. War schon mal arbeitslos, ist nicht gerade gut ausgebildet und wir so schnell nix neues kriegen.
Anzeige wiklich stellen und Beweismittel (Video sichern) lassen! Auf jeden Fall würde ich umgehend, noch vor dem Gespräch, einige Etagen höher z.B. in der Chefetage des Konzernz einen Ansprechpartner suchen. Da würde ich mich auch nicht abwimmeln lassen und diesen Vorfall schildern! Ich würde mir das nicht gefallen lassen mich als Dieb hinzustellen. Wir machen uns nichts vor, seinen Job dürfte er aber eh los sein.
Naja, wo ein Abschreibungseintrag verschwindet (oder fingiert wurde) wird wohl auch so ein Video nie existiert haben. Schritt 2 scheint ja nun zu sein, daß er sie auch nicht hätte wegschmeißen dürfen, weil nicht abgeschrieben ;-) Wobei das wohl kein Kündigungsgrund sein wird, wenn man einen "Fehler" macht. Das mit der Anzeige gefällt mir...
Das androhen einer fristlosen Kündigung ist ebenfalls ein Straftatbestand und zwar der Nötigung, wenn sie unbegründet und ungerechtfertigt ist! Allerdings reicht der bloßer Verdacht einer Straftat aus, um eine fristlose Kündigung zu rechtfertigen. In diesem Fall würde ich es drauf ankommen lassen!
Ja, das war/ist auch meine Ansicht. Draußen ist er eh und dann sollen sie sich das Kack-Gehalt für Oktober auch in den A... schieben. Nur: ist es ein BEGRÜNDETER Verdacht einer Straftat, wenn ich es als Diebstahl WERTE, daß eine abgeschriebene Pflanze, die alternativ im Müll gelandet wäre, VOR dem Müllcontainer abgestellt wurde und somit unterstelle, sie sei dort zur späteren Mitnahme statt zur Entsorgung deponiert worden? Und wenn ich die Mitnahme unterstelle (die aber, selbst wenn die Absicht bestanden hätte, noch gar nicht erfolgt ist), von Diebstahl ausgehe, weil ein hausinterner Wisch und Entrichtung des symbolischen Cents nicht erfolgt ist? Kurz: wenn ich fristlos kündigen kann, wenn ich meinem MA einer Strafttat verdächtige, ab wann ist die Verdächtigung hanebüchen? Kann ja nicht sein, daß man sich jeden Mist zusammkonstruieren kann. Traumhaft. Mutter von jungem Mann fällt entgültig tot um.
In meinen Augen ist das zusammen Gedichtete Sch...., ich würde auf Konfrontationskurs gehen, zu verlieren hat er eh nichts mehr. Das Arbeitsklima dürfte Nachhaltig gestört sein, dass eine Weiterbeschäftigung unmöglich ist. Also Anzeige wegen Falschbeschuldigung und Anzeige wegen Nötigung(Unterschreib Aufhebungskündigung sonst zeigen wir dich an)! Auf jeden Fall würde ich vorab die Chefetage informieren und auch meine weiteren Schritte ankündigen, nicht als Drohung, sondern als reine Information. Weitere Schritte würde ich mir vorbehalten. Zeitungen haben auch teils echte Langeweile und freuen sich über manch Info. ;-))
Strategie ist, heute abend erst einmal den Gegner "kommen" zu lassen. Die Nötigung fand ja nicht vor Zeugen statt, daher wäre es schön wenn sie so blöd wären, es noch einmal zu wiederholen. Und DANN Gegendruck aufbauen. Na, wenn man mit einem 1,29 € Pfandzettel in die BamS kommt, dann doch bitte auch mit einer verrotteten und abgeschriebenen Geranie.
Die Nötigung ergibt sich aus der Tatsache des anbieten eines Aufhebungsvertrages und bedarf keiner Zeugen. Ich bitte um weitere Berichterstattung zum Fall.
Tja, aber man wird Zeugen benötigen, denn sonst hat Chef das halt eben gar nicht mehr gesagt und schon steht Aussage gegen Aussage... Gerüst für's Gespräch steht, da hat man sich mit den Falschen angelegt. Anwalt freut sich schon, da er immer Spaß mit großen Konzernen hat. Werde berichten!
....kann er sie doch nicht mitgenommen haben.Müßte der Chef ihm dann nicht beweisen das er sie mitgenommen hat (UND auch morgens wieder mit) den sie ist ja da. Fällt wohl unter die Rubrik "Sauerei derWoche" gruss Chrissie
Ja, das war auch unser Impuls, das schlichtweg nichts gestohlen sein kann, was das Gelände des Eigentümers gar nicht verlassen hat. Ich fand's auch eher klassisch, weil ja sofort "die Lösung des Problems" parat war: "Unterschreib' hier Deine Kündigung und wir vergessen die Sache". Das weckt ja in mir gleich wieder den Pioniergeist, die bis ins hinterste Ende der deutschen Presse zu verfolgen...
rauskommt! LG
Deshalb sollte der junge Mann ruhig mit dem Anwalt auf die K...e hauen und zeigen, dass er eben nicht das arme Hascherl ist, für das er vermutlich von seinem Arbeitgeber gehalten wird... Ich tippe darauf, dass er seinen Job behalten darf - vorerst. So richtig Freude wird er aber nicht daran haben. Bitte daran denken, ab jetzt alle Vorfälle in einem Mobbingtagebuch festzuhalten. Hilft ungemein, wenn man sich dereinst vor dem Richter wiedersehen sollte.
Mobbingtagebuch... Sehr gut, danke! Abfindung ist bei denen eh wahrscheinlich abzgl. 25 %, wie immer... Hat ja keinen Stecker...
Ich würde übrigens die Pressekeule nicht schwingen, sondern immer schön im Sinne des Arbeitgebers argumentieren. Alles hinsichtlich einer möglichen gerichtlichen Auseinandersetzung und wie das dann vom Richter aufgefasst werden könnte. Ansonsten - wenn man jemanden loswerden möchte und das klappt nicht so wirklich, dann wird man schon mal großzügig mit den Abfindungen... Aber vermutlich ist der junge Mann das schwächste Glied in der Kette hinsichtlich der Sozialauswahl einer betriebsbedingten Kündigung (hat er Kinder, ist er verheiratet?)
Pressekeule wird natürlich nicht geschwungen, es wird eigentlich, außer ggf. Hinzuziehen des Anwaltes per Telefon, keine Keule geschwungen. Psychologische Kriegsführung: in Sicherheit wiegen ;-)
...nicht verheiratet, keine Kinder...
Na, dann werden sie ihn vermutlich bei nächster Gelegenheit betriebsbedingt kündigen...
Jepp, das denke ich auch... Aber dann sollen sie wenigstens dafür zahlen. Nun fällt mir aber auch gerade wieder was ein, was wahrscheinlich der Auslöser ist: Junger Mann hatte Anfang des Jahres eine schwere Allergie. Sah aus, als hätte er die Beulenpest. Trat auf, nachdem er einen Container mit irgendwas ausgespült und gesäubert hat. Hautärztin vermutete, daß da mit Chemikalien gearbeitet wird, die eigentlich gar nicht zulässig sind. Er mußte sich wochenlang krankschreiben lassen, weil er die Hände vor Ausschlag gar nicht mehr bewegen konnte, vom Rest des Körpers ganz zu schweigen, ging nur mit hoch dosiertem Cortison weg. Danach konnte er auch erst einmal nur im Büro arbeiten. Er hat das wohl auch angesprochen, wollte wissen, womit da eigentlich gearbeitet wird (wohl aber nur vor dem Hintergrund zu wissen, wogegen er allergisch ist)... DAS hatte ich ganz vergessen... Aber DAS wird es wohl sein!
Schön alles dokumentieren.
Unabhängig davon grübel ich jetzt mal - gehe ich recht in der Annahme, dass es sich um den Baumarkt handelt, der den selben Eigentümer hat wie die Supermarktkette, die schon mal wegen 1,45 € entlässt???
Ach, waren es 1,45 und nicht 1,29? Ich denke schon ;-)
Aber ich habe meine Ausbildung mit einem gemacht, der mittlerweile ich recht gehobener Position des Mutterkonzerns sitzt... Hach, die Welt ist ja so klein...
Ich erinnere mich nicht mehr so genau an die Summe... Schade, früher war das mal eine OHG, also persönlich haftend... Naja, aber ein kleines Skandälchen wärs im Zweifelsfalle schon...aber ob es die Milliardärsfamily kratzt...
Siehste, auf was man nicht alles kommt...
Das es sich nicht um Diebstahl handelt, ist ja unstrittig. Darauf würde ich mich auch nicht weiter einlassen. Die Pflanze war ja noch da und das bestreitet auch niemand. Die Frage ist, ob es Sinn macht, dort weiter zu arbeiten? Wahrscheinlich eher nicht. Vielleicht sollte der junge Mann heute abend die Gelegenheit nutzen, eine Abfindung und ein gutes Zeugnis (vorher zeigen lassen, bevor er einen Auflösungsvertrag unterschreibt) rauszuhandeln und anschließend die freie Zeit zu nutzen, etwas anderes zu suchen. Wer hat schon Lust daran, darauf zu warten, dass ein Kündigungsgrund gesucht und gefunden wird? Mit Androhung Anzeige etc. wäre ich vorsichtig, vor allem, wenn keine Zeugen anwesend waren. Verliefe wahrscheinlich eh im Sand. Ich wünsche Euch viel Erfolg und ruhig` Blut!