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Belarus

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tonib

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es geht so weiter wie Benedikte geschrieben hat. Außer von Herrn Maas "Die EU ist nicht erpressbar" habe ich von Regierungsseite noch nicht viel gehört. Dass jetzt natürlich alle, die die Grenze durchbrochen haben, nach Deutschland kommen werden, hat niemand in Frage gestellt. Warum ist das eigentlich so selbstverständlich? Die Menschen sind doch in der Türkei, in Belarus, in Polen schon sicher, sollten sie tatsächlich im Übrigen einen Asylgrund haben?


KKM

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Nun ja, es sind ja schon Helfer mit Bussen unterwegs, um die Menschen direkt nach Deutschland zu fahren..... Die polnischen Grenzschützer lassen die Helfer auch nicht durch zur Grenze. Wenn ich mir ein Land in der EU aussuchen könnte, würde ich Deutschland auch eher wählen als Rumänien oder Bulgarien. Logisch....


Zwergenalarm

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Ich denke es wäre hoch an der Zeit entweder gleich direkt vor Ort, oder spätestens an den belasteten Grenzen, wie Polen oder Zypern gemeinsam finanzierte Erstaufnahmelager unter menschenwürdigen Bedingungen (und nicht gerade solche, wie Moria) zu schaffen, in denen die Asylanträge für die jeweiligen Länder kontrolliert abgearbeitet werden. Und wenn Lukaschenko es schafft Fluglinien als „Schlepper“ zu rekrutieren, dann kann man sicher auch Fluglinien für die Rückführung bzw. Weiterführung in die Länder der EU direkt aus den Aufnahmezentren finden. Nebst Ausschöpfung aller politischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten gegen Staaten, wie Weißrussland. Schwierig wird es sicher, zwischen reinen Wirtschaftsflüchtlingen und tatsächlich Verfolgten zu unterscheiden, das ist ja das größte Problem aus meiner Sicht. Jedenfalls sollte man denen, die hier ankommen, den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern. Vielfach ist es ja erst ja die aufgezwungene Beschäftigungslosigkeit, die viele in die Kriminalität abdriften lässt. Auch gezielte Information direkt vor Ort sollte ausgebaut werden. Um zu kommunizieren unter welchen Voraussetzungen ein Bleiberecht innerhalb der EU realistisch ist.


Mitglied inaktiv

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"wie Polen oder Zypern gemeinsam finanzierte Erstaufnahmelager unter menschenwürdigen Bedingungen (und nicht gerade solche, wie Moria) zu schaffen, in denen die Asylanträge für die jeweiligen Länder kontrolliert abgearbeitet werden." Das halte ich nicht für realistisch. Bzw. rechne ich dann damit, dass es zu ähnlichen Konflikten zwischen den polnischen Behörden und den "Lagerinsassen" und den Organisationen werden, die diese betreuen. Die Finanzierung für diese Auslagerungslösungen wird in dunklen Kanälen verschwinden, und die Menschen werden in den Lagern verelenden. Es ist ja seit jeher das Problem der EU (und Deutschlands!), das man glaubt, sich mit Finanzierungsmodellen an Einfallstoren die Geflüchteten vom Leib zu halten.


Jana287

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Jemand der abgelehnt wird, steigt dann in einen Flieger und fliegt wieder nach Hause? Das glaube ich nicht. Die Abgelehnten würden versuchen, illegal über die Grenze zu kommen. Was machst Du dann?


Mitglied inaktiv

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Oh Gott, ich sollte meine Beiträge echt noch mal durchlesen, bevor ich sie abschicke: "Organisationen kommen wird" sollte das heißen, sorry.


Zwergenalarm

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Ach, ich hab‘s auch so verstanden, bin nicht immer ein Orthografieschwein Mit gemeinsam finanziert meinte ich auch so etwas, wie gemeinsam geführt. Ob so ein Modell auch durchführbar wäre, dazu fehlt mir im Moment ein wenig die Vorstellungskraft. Keinesfalls jedenfalls, wie nach Griechenland Geld schicken und sagen „Macht mal“. Dann haben wir bald mehr als ein Moria. Sondern die komplette Organisation solcher Zentren einem internationalen Gremium übergeben, so dass die „dunklen Kanäle“ überschaubar bleiben. Vielleicht wäre es auch hilfreich direkt vor Ort Ausbildungsplätze zu schaffen, mit der Aussicht direkt in den Arbeitsmarkt im Zielland eintreten zu können. Zumindest in den Herkunftsländern, aus denen vorrangig eher Wirtschaftsflüchtlinge kommen. Ich fand ja vor kurzem spannend, dass GB in Ghana gezielt Ärzte vor Ort ausbildet, die in britischen Gesundheitszentren dringend gebraucht werden. Vielleicht wäre das ja auch für andere Branchen denkbar. Es bleibt jedenfalls spannend mit welchem Szenario wir in Zukunft umgehen werden.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Jana287

Ich glaube sogar, dass man den Abgelehnten noch in einen Flieger kriegt. Die Frage ist ja dann eher, ob der im Heimatland überhaupt aussteigen darf oder ob er nicht mit dem nächsten Lukaschenko Ticket postwendend zurückkommt. Aber ja, ich denke hier nur laut nach und komme immer wieder zu genau dem Schluss „was macht man dann?“


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

"Ich fand ja vor kurzem spannend, dass GB in Ghana gezielt Ärzte vor Ort ausbildet, die in britischen Gesundheitszentren dringend gebraucht werden. Vielleicht wäre das ja auch für andere Branchen denkbar." Ja, für so etwas fehlen hier aber die Voraussetzungen. Zum einen der Brain Drain aus dem Gesundheitswesen (der in GB wegen dem Brexit wohl heftig ist), und zum anderen haben wir leider keine Ex-Kolonien mehr, in denen unsere Sprache eine der Amtssprachen ist ;-) Aber prinzipiell müssen wir auf jeden Fall eher Einzelprojekte gezielt betreuen, als Geld in von Diktatoren geführte Staaten zu pumpen und zu hoffen, dass uns das Ding nicht um die Ohren fliegt


Zwergenalarm

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Stimmt, an das Sprachenproblem hab ich dabei gar nicht gedacht. Dann fällt mir dazu nur noch ein, bereits früher im Bildungssystem anzusetzen. Wenn sie denn später mal sowieso hierher kommen (wollen), dann wenigstens ohne Sprachbarriere. Das würde schon einiges lösen oder wäre zumindest ein Lernanreiz. Kann aber natürlich nicht die einzige ausschlaggebende Qualifikation für einen reinen Wirtschaftsflüchtling sein. Aber wenn man sie schon nicht stoppen kann, dann wenigstens im Vorfeld Geld investieren, damit der Weg später in den Arbeitsmarkt ein wenig abgekürzt werden kann. Und das sollte zumindest das Ziel sein…..der Arbeitsmarkt und nicht die soziale Hängematte. Das sollte m.E. auch ganz klar in den Herkunftsländern kommuniziert werden, meinetwegen auch über youtube, denn das ist neben „Privatvideos“ wohl eines der Hauptinformationsmedien……..


Mitglied inaktiv

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Die Sprachbarriere ist gar nicht das größte Problem. Viele der Menschen, die motiviert sind und vorher eine gute Schulausbildung hatten, lernen auch Deutsch, dafür gibt es ja auch Kurse, und vieles, was man braucht, lernt man auch auf der Arbeitsstelle oder im täglichen Umgang (wenn Integration passiert). Probleme mit der Integration in die hiesigen Bildungsssysteme und den Arbeitsmarkt entstehen eher aus verschiedenen Gründen, die zum einen in (kriegs- oder bürgerkriegsbedingt) nicht vorhandenen oder sehr viel weniger anspruchsvollen (teilweise staatlich kaum geförderten oder durch Korruption ausgehöhlten) Bildungsstrukturen in den Ursprungsländern und, das muss man auch sehen, durch die oft endlos lange Flucht über etliche Stationen unter sehr prekären Transport- und Unterkunftsbedingungen. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Westafrika sind oft jahrelang unterwegs, erst durch Nachbarländer, dann auf Schiffsrouten, dann in diversen Lagern. Da braucht es sehr viel Motivation, Begleitung und auch Eigeninitiative, um gerade im schulischen Teil einer Ausbildung zu bestehen. Die Arbeit an sich (also zum Beispiel das Erlernen eines Handwerks) ist weniger das Problem, diese Leute sind oft extrem motiviert und kommen gerade nicht, um hier "die Hand aufzuhalten". Die wollen arbeiten, um eine Familie zu ernähren, scheitern aber teilweise an behördlichen Hürden oder den Voraussetzungen, die es in unserem Ausbildungssystem braucht. Und die Strukturen, die man braucht, um diese Lücken zu überbrücken, fehlen oft oder müssen durch Freiwilligenarbeit erbracht werden, weil Behörden gar nicht dafür aufgestellt sind oder es extrem an Personal fehlt.


SassiStern

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Man bekommt eben das was die große Mehrheit gewählt hat


Lenovo

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Alle Erstaufnahme-/Flüchtlingslager in ganz Europa sollten dem Sphere-Standard ( https://spherestandards.org/ ) entsprechen. Nicht weniger - aber auch kein bißchen mehr!


Zwergenalarm

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Tja, dann gehen mir aktuell die Ideen aus……aber irgendetwas in der Richtung wird es werden müssen, denn kommen werden sie. Ich hab übrigens schon ernsthaft überlegt ein freiwilliges soziales Jahr irgendwo in Afrika zu machen, wenn die Kinder draußen sind. Als Senior expert…….und ich gestehe, gar nicht, weil ich soooo sozial wäre, sondern weil ich die Kultur dort (also zumindest eine der dortigen Kulturen) besser kennenlernen und vor allem verstehen will. Wenn ich‘s hinter mir habe, komme ich mit neuen Vorschlägen


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Das klingt doch toll - du bist aus dem Bau-Bereich, oder? Wohin würdest du denn gehen, in ein englisch- oder französischsprachiges Land? (weiß nicht, welche Fremdsprachen du sprichst oder dir vorstellen kannst zu lernen).


Zwergenalarm

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Am liebsten Zentralafrika. Ich habe mich kürzlich mit jemand unterhalten, der in Uganda war. Äthiopien würde mich landschaftlich wahnsinnig interessieren. Jedenfalls sollte es politisch einigermaßen stabil sein. Die Gefahr, dass mich in meinem vorangeschrittenen Alter noch jemand aus dem Gebüsch heraus anspringt dürfte allerdings immer überschaubarer werden. Sprache wär mir egal, mein Französisch müsste ich allerdings aufpolieren. Seit meinem Studium in Frankreich hab ich‘s kaum noch gebraucht, vermutlich ist das bei Bedarf wieder schnell da. Aber generell habe ich keine Scheu notfalls auch mit Händen und Füßen zu kommunizieren oder gänzlich was Neues zu lernen. Mal sehen, ein paar Jährchen brauchen sie mich ja noch hier, die Kinderleins. Und dann bau ich meine Schule aus Recyclingbaustoffen


Mehtab

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Antwort auf Beitrag von tonib

Was heißt sicher? Die Türken wollen keine Flüchtlinge mehr. Da kam es schon zu Übergriffen auf Flüchtlinge. Außerdem haben die Flüchtlinge in der Türkei gar keine Perspektiven. Die Kinder dürfen nicht in die Schule gehen, die Erwachsenen bekommen nur illegale und damit schlechte Jobs ... . Über das Sozialsystem und das System Erdogan brauchen wir erst gar nicht zu reden. Die Zahl der Asylanträge von Türken ist in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen.


tonib

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Antwort auf Beitrag von Mehtab

Das verstehe ich schon. Aber Erdogan lässt munter einreisen. Dieses erpresserische System funktioniert nur, solange am Ende einer die Migranten abnimmt und sie nicht dauerhaft in der Türkei oder in Belarus verbleiben müssen. Natürlich ist es in Deutschland besser. Aber deshalb kann doch nicht jedermann und seine Tante zu uns kommen?


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von Mehtab

So, wie ich unser Asylrecht interpretiere, bedeutet es, dass Menschen die aufgrund verschiedener Kriterien verfolgt werden und denen in ihrer Heimat Gefahr an Leib und Leben droht, Anspruch auf Asyl haben. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass jemand, der es sich leisten kann, über die Türkei nach Weißrussland zu fliegen und dann an der Grenze zu Polen Randale zu machen, seinen Anspruch auf Asyl in Deutschland damit verwirkt, dass er in der Türkei, Weißrussland und Polen auch sicher leben könnte. Unser Asylrecht wurde in anderen Zeit unter anderen Aspekten verfasst. Es ist nicht für eine globalisierte Welt gemacht. Das Asylrecht noch so auslegen zu wollen, wie es mal geschrieben wurde, ist wie die Bibel wortwörtlich auszulegen. Es passt einfach nicht mehr, die Welt hat sich weitergedreht. Wir sollten aufhören, uns etwas vorzumachen. 99,9% der Leute, die kommen wollen, sind Wirtschaftsflüchtlinge. Das ist absolut nachvollziehbar, ich würde wahrscheinlich auch versuchen, den elenden Bedingungen in meiner Heimat zu entkommen. Aber wir (Deutschland und Europa) können auf Dauer nur die halbe Welt alimentieren, wenn wir hier unseren Wohlstand sichern. Und wer es noch nicht bemerkt hat: Wir haben verdammt viele Baustellen (national, international, klimabedingt), die sich mittelfristig auf unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit durchschlagen werden. Dann ist Schluss mit den unendlichen Geldströmen. Was das für den sozialen Frieden in unserem Land und unsere Demokratie bedeutet, kann man sich an den fünf Fingern einer Hand abzählen. Dass die Leute in der Türkei herzlich wenig Perspektiven haben ist bitter, aber noch lange kein Grund, sie hierher zu holen. 60 % der Weltbevölkerung haben in ihren Ländern keine Perspektive. Und nun? Silvia


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

> Das bedeutet im Umkehrschluss, dass jemand, der es sich leisten kann, über die Türkei nach Weißrussland zu fliegen und dann an der Grenze zu Polen Randale zu machen, seinen Anspruch auf Asyl in Deutschland damit verwirkt, dass er in der Türkei, Weißrussland und Polen auch sicher leben könnte. Das ist so fern jeder Realität... Du hast einen Migranten, mit oder ohne Ausweis, behauptest, derjenige sei mal durch die Türkei gereist, die Türkei sagt: "Häää? " oder "Und wenn? Der gehört nicht zu uns" - und dann? Gefesselt über die Grenzanlagen werfen oder auf einem Floß Richtung Strand schubsen? Wenn Du tatsächlich Randale auf belarussischem Territorium nachweisen kannst, wäre derjenige wohl von dortigem Gefängnis bedroht - das geht gar nicht. Also wiederum, wenn Belarus ihn einreisen ließe, was sie nicht tun werden.


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von Daffy

Dass das praktisch so nicht umzusetzen ist, ist mir auch klar. Meine Überlegungen waren rein philosphischer Natur. Ich weiß keine Lösung, außer eine dicke, fette Mauer bauen. Aber wollen wir das? Dazu natürlich ein vernünftiges Einwanderungsgesetz. Die Mauer ist kurzfristig nicht hinzubekommen, und ein Einwanderungsgesetz hält die, die nicht darunter fallen, aber trotzdem kommen wollen, auch nicht davon ab, auf illegalem Weg einzureisen. Silvia


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

> Ich weiß keine Lösung, außer eine dicke, fette Mauer bauen. Aber wollen wir das? Deutschland nicht, wir sind voll humanitär und integrativ, bis zum Letzten. Andere Länder schon - mit einem Korridor Richtung Deutschland, hat Orban vorgeschlagen. Das wird ein interessantes Gebilde: Im Inneren das neue, beste Deutschland aller Zeiten, außen rum die eingemauerten Dunkelstaaten, davon sternförmig abgehend die Korridore - mit einwandernden Nettoempfängern und auswandernden Nettozahlern...


Aurora 123

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Antwort auf Beitrag von Mehtab

Naja, schon rassistisch. Immerhin gibt es hier ja auch überall Mengen von türkischen Wirtschaftsflüchtlingen... Aber die flüchten lieber in den Sozialstaat anstatt flüchtige aufzunehmen. Die Massen die wir hier haben, davon sind die meilenweit entfernt.


Jana287

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Antwort auf Beitrag von Daffy

Fehlt nur noch, dass Du Flugverbindungen aus Afrika übers Mittelmeer vorschlägst... Wobei, das wäre ja nur konsequent.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von tonib

> Die Menschen sind doch in der Türkei, in Belarus, in Polen schon sicher, sollten sie tatsächlich im Übrigen einen Asylgrund haben? Das kannst Du der Türkei ja mal sagen - dann holen die den Betreffenden ab. Ganz bestimmt Es klappt nicht mal innerhalb der EU. Erst mal müsste der Migrant sich in einem Transitland registriert lassen haben (und Asyl beantragt? Da bin ich mir nicht sicher) - mit Fingerabdrücken. Ansonsten - kein Ausweis oder Du hast soviele Namensvarianten wie es mögliche Transkriptionen aus dem Arabischen gibt. Jedenfalls vermeidet der Reisende sinnvollerweise jede Registrierung (den Bewohnern des Dschungels von Calais wurden Unterkünfte angeboten, die kaum angenommen wurden, aus genau dem Grund). Deutschland müsste, wenn es behauptet ein anderes Land sei zuständig, das nachweisen. Wird schwierig. Dann müsste Deutschland diesen Nachweis innerhalb einer gewissen Frist erbringen und das EU-Partnerland müsste sich mit der Rückführung innerhalb dieser Frist einverstanden erklären (ich glaube, es waren mal 3 Monate, sind jetzt 9?). Es empfiehlt sich, als Asylbewerber bei Aufschlagen der Eskorte nicht auffindbar zu sein - das kostet Zeit und Personal und ist auch nicht wirklich schwierig. Wenn die Rückführungsfrist nur um einen Tag verpasst wird - Pech gehabt, herzlichen Glückwunsch zum neuen Mitbürger. Falls es doch mal klappen könnte, kann man es über Gerichte versuchen - wenn der Richter findet, dass die Lebensbedingungen in Italien oder Griechenland nicht zumutbar sind, war es das auch. Wie gesagt, so läuft es innerhalb der EU - dagegen Belarus, Russland, Marokko, Algerien, Tunesien, ... vergiss es einfach.


Benedikte

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Antwort auf Beitrag von tonib

Es hat inzwischen einige gewaltsame Grenzdurchbrüche gegeben. Grenzzaun mit Bolzenschneidern durchgeschnitten, polnische Soldaten angegriffen. Ein russischer Politiker hat einen Korridor vorgeschlagen-die Polen sollte die Flüchtlinge, die Deutschland, Deutschland rufen, durch einen Korridor ins Zielland lassen. Derzeit hört man ja aus der Ampel viel Kritik am polnischen Vorgehen. Also, SPD und Grüne vor allem, FDP schweigt. Wenn die Polen die Faxen dicke haben und die Grenzen öffnen, dann wird keiner in Polen bleiben. Und mehr kommen. "BILD" hat inzwischen ein paar interviewt. Und ja, es geht um besseres Leben, nicht um politische Verfolgung. Bei den Interviewten jedenfalls.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Benedikte

> Und ja, es geht um besseres Leben, nicht um politische Verfolgung. Wobei besseres Leben oft meint: ordentliche Ernährung, medizinische Versorgung, Schule für die Kinder, Rechtssicherheit... alles nachvollziehbare Gründe, mindestens so gut wie der immerhin selbstgewählte Entschuluss zu politischer Betätigung. Wieviele Islamisten genießen Asyl? Würdige Nachfolger von Lenin und Khomeini. Einstampfen, das Asylrecht.


SassiStern

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Antwort auf Beitrag von Benedikte

Lukaschenko hat die EU am Haken weil die westeuropäische Asylpolitik grenzenlos naiv ist.


taram

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Antwort auf Beitrag von Benedikte

Die, die den Zaun anfassen...sofort verhaften und verurteilen. Die Bargeldzahlung in D. an Asylanten sofort einstellen. Das nötigste wird von D. zur Verfügung gestellt. Belarus weiter sanktioniert, keine Gespräche Und Deutschland sollte sich sofort darum kümmern, sich vom russischen Gas unabhängig zu machen.


SassiStern

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Antwort auf Beitrag von taram

Nach dem Ausstieg aus der Kern- und Kohlekraft bald auch noch weg vom Gas. Man merkt da sind wirklich super Strategen am Werk


taram

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Antwort auf Beitrag von SassiStern

Als es vor Jahren beschlossen wurde mehr Gas von Putin zu beziehen, war mein erster Gedanke...warum bitte macht man sich von diesem Mann abhängig.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von taram

> warum bitte macht man sich von diesem Mann abhängig. Von wem denn sonst? Weil wir gute Erfahrung mit den russischen Gaslieferungen haben? Die Verträge wurden zuverlässig erfüllt, trotz gegen Russland verhängter Sanktionen. Gejammert wurde von der EU, dass nicht SOFORT, ohne dass es eine vertragliche Verpflichtung gegeben hätte und mit der EU als einem Kaufinteressenten unter vielen, die Liefermenge erhöht wurde. Die Dreistigkeit (um nicht zu sagen Allüren) mancher Leute...


Daffy

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Antwort auf Beitrag von SassiStern

> Nach dem Ausstieg aus der Kern- und Kohlekraft bald auch noch weg vom Gas. Du verstehst halt nichts von Strategie - keine Kern-, Kohle-, Gasenergie, bitte auch nicht importiert, Strom nur regenerativ - da bleiben die Flüchtlinge ganz von selber weg.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Daffy

In der besten aller Welten müsste man sich halt nicht mit Autokraten herumschlagen. Alles toxische Männlichkeit, wie "Göttin" Maren Kroyman oben richtig erkannt hat. Ein peinlicher Programmierungsfehler, der ihr da unterlaufen sei, dass sich die Männer für das wichtigste Geschlecht halten.


Daffy

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> Ein peinlicher Programmierungsfehler, der ihr da unterlaufen sei, dass sich die Männer für das wichtigste Geschlecht halten. Das wird ja jetzt alles anders und besser. Wobei die Überwindung ´männlicher Toxizität` so neu nicht ist (Lysistrata, Amazonen, matriarchale Strukturen verschiedener Völker). ´Tolle Idee - was wurde daraus?` - von toxischen Männern gewaltsam unterjocht, ausgestorben oder sind die Frauen voreinander in die Arme ihrer Unterdrücker geflüchtet?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Daffy

Keine Ahnung. Ich bin jedenfalls aus dem Alter raus, wo ich vor meinen Mitfrauen in die starken Arme eines männlichen Beschützers fliehen muss... Ich bin lieber mit Frauen zusammen und gebe das ganz offen zu. Wobei ich auch einige sehr nette Männer in meinem Umfeld habe, inklusive meinem Sohn.


SassiStern

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Antwort auf Beitrag von tonib

Warum wundert mich das nicht? https://www.tagesschau.de/ausland/europa/belarus-polen-migranten-103.html