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aus für diabetiker-lebensmittel

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Aus für Diabetiker-Lebensmittel Von Georg Ismar, dpa = Der Nutzen spezieller Diabetiker-Lebensmittel ist gleich null, sagen Forscher. Am Montag wird das Aus für diese Waren endgültig auf den Weg gebracht. Für die Unternehmen ist das ein schwerer Schlag, aber ihnen wird eine Übergangsfrist bis 2012 eingeräumt. Berlin (dpa) - Thomas Danne hat lange auf diesen Moment gewartet. Der Präsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft setzt sich seit Jahren für die Abschaffung spezieller Diabetiker-Lebensmittel ein. „Lange Zeit ohne Erfolg, da die Lebensmittellobby sich sehr erfolgreich gewehrt hat“, sagt er. „Denn das Geschäft mit den sogenannten Diabetiker-Lebensmitteln ist außerordentlich lukrativ.“ Spätestens jetzt müsse die Industrie jedoch umdenken. An diesem Montag will der Ausschuss des Bundesrats für Agrarpolitik und Verbraucherschutz unter Tagesordnungspunkt 18 die „Sechzehnte Verordnung zur Änderung der Diätverordnung“ beschließen. Dahinter verbirgt sich für Diabetiker, aber vor allem für Unternehmen eine einschneidende Veränderung. Schließlich machen sie bisher rund eine halbe Milliarde Umsatz mit solchen Produkten, in Deutschland leiden mehr als sechs Millionen Menschen an der Zuckerkrankheit. Dass der Bundesrat in seiner nächsten Plenumsitzung am 24. September der Ausschussempfehlung folgen wird, gilt als sicher. Nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft haben die Produkte kaum Vorteile. „Das ist eine deutliche Veränderung, die auf die betroffenen Unternehmen zukommt“, sagt der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Hersteller von Lebensmitteln für eine besondere Ernährung, Norbert Pahne. Den Umsatz mit Diabetikerprodukten beziffert Pahne für 2009 auf 138 Millionen Euro, hinzu kommen zuckerarme Getränke, mit denen weitere 380 Millionen Euro umgesetzt wurden. Unternehmen müssten nicht nur ihre Hinweise auf den Verpackungen ändern, sondern bei bestimmten Produkten auch die Rezepturen. „Die größte Änderung gibt es für Patienten, die ihre Insulinmengen auf diese Produkte abgestimmt haben“, sagt Pahne, dessen Verband die Interessen von 60 Herstellern diätetischer Lebensmittel vertritt. Die in Paragraf 12 der Diätverordnung genannten Anforderungen an diätetische Lebensmittel für Diabetiker werden dem Gesetzentwurf zufolge ersatzlos gestrichen. Da geht es unter anderem um Fructose als Zuckerersatz oder dass ein Diabetiker-Brot nur einen Brennwert von höchstens 840 Kilojoule pro 100 Gramm haben darf. Spezielle Marmeladen oder Kekse entsprächen in ihrer Zusammensetzung nicht mehr den Ernährungsempfehlungen, sagt die Regierung. Nicht selten enthielten Diabetikerprodukte mehr Fett und Kalorien als die normale Variante. Und zudem haben Menschen mit Diabetes nicht nur einen gestörten Zuckerhaushalt, auch der Fett- und Eiweißstoffwechsel sei beeinträchtigt. Aber: Es gibt eine Übergangsfrist von zwei Jahren. Bis 2012 dürfen Unternehmen noch Diabetiker-Lebensmittel produzieren - und Konserven, Marmeladen und Schokoladen müssen auch danach nicht aus dem Regal geräumt werden. Erst wenn alles raus ist, ist es endgültig vorbei mit speziellen Diabetiker-Produkten. Einer der größten Hersteller solcher Produkte ist Schneekoppe. Nach den Änderungen könne man nach Anpassung der Produktdeklaration und der Rezepturen immerhin noch bis zu 60 Prozent des „prodieta“-Sortimentes weiterführen, heißt es. Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft betont, in der Änderung läge eine große Chance - für mehr Transparenz im Sinne der Patienten, dies dies sicher honorieren würden. „Dazu gehört es vor allem auch, die Nährwerte auf einem Lebensmittel nachvollziehbar zu kennzeichnen“, sagt Präsident Danne. Auf vielen Lebensmitteln fehlten nach wie vor genaue Angaben über den Gehalt an Eiweiß, Zucker, Fetten, Salzen und Ballaststoffen, zum Brennwert oder zur Gesamtmenge an Kohlenhydraten pro 100 Gramm. „Nur damit ist es für Menschen mit Diabetes möglich, ihr Insulin korrekt zu dosieren und ihre Ernährung zuverlässig zu planen.“ Darauf sollten sich die Hersteller konzentrieren, denen das Wohl von Diabetikern wirklich am Herzen liege.


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...das Ganze ist ja schon länger immer mal wieder Thema, hab die Diskussion dazu auch teilweise mitbekommen, bin mir aber nicht sicher, was ich davon halte... Ich muss dabei immer an meinen Vater denken - er ist seit ca. 15 Jahren Diabetiker (Diabetes Typ II), und als er seine ersten Schulungen bekommen hat, wurden diese Diabetiker-Lebensmittel in diesen Schulungen entsprechend beworben, und irgendwie hat er es einfach verinnerlicht, dass er niemals nie z.B. ein Stück normale Schokolade oder normale Marmelade essen würde, da hat er einfach eine "innere Sperre". Aber Diabetiker-Schokolade oder -Marmelade isst er schon ganz gerne, wenn auch sehr gelegentlich. Für ihn ist das auch einfach ein Stück Lebensqualität... Auch wenn ich schon mehrfach mit ihm über die geplanten Änderungen gesprochen habe, er hat immer gelernt, von diesen Diabetiker-Lebensmitteln darf er manchmal ein bisschen, und auch wenn jetzt der Stand der Forschung und die Mediziner in den Schulungen (anders als eben vor 15 Jahren) die Meinung vertreten, dass diese speziellen Diabetiker-Lebensmittel kaum oder sogar keine signifikanten Vorteile hätten - er hat das immer anders gelernt, hat gelernt, normalen Zucker darf er gar nicht, Fruktose in ganz kleinen Maßen aber schon, und daran hält er sich und das hat er verinnerlicht. Ihn überzeugt die "neue Lehrmeinung" überhaupt nicht - und für ihn wird eindeutig ein Stück Lebensqualität verloren gehen. Und ich denke nicht, dass er so ein kompletter Einzelfall ist mit dieser Einstellung. Ob ich das jetzt für die heutige Generation von "alten" Diabetes-Typ-II-Patienten für die richtige Strategie halte, weiß ich nicht wirklich...


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schmeckt nicht , und der zuckerwert war letztlich genauso, wie mit normalen Produkten


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dann bitte auch ein verbot für einen großteil der "laktosefreien" produkte...das ist nämlich genauso abzocke, z.B. bei den käsen (ist das der plural von käse, im sinne von käsesorten???) und bei den "diät"- und "light"-produkten LG


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genau, die 0,1 %igen joghurts....das ist ja wohl auch so ein stumpfsinn. liest man die inhaltesstoffe, dann ist da teilweise sogar noch mehr zucker drin als in normalem joghurt. nur am fett wird halt gespart. da noch lieber mit früchten selbermischen.