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"Aufstand der letzten Generation" - wäre es nicht sinnvoller, sich

"Aufstand der letzten Generation" - wäre es nicht sinnvoller, sich

cube

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vor Konzernen festzukleben, die tatsächlich dafür verantwortlich sind, Essen zu verschwenden? Große Lebensmittelketten etc zB. Oder meinetwegen vor dem Bundestag. Was nutzt es, Autobahnen oder Flughäfen zu blockieren, wo dann zB Rettungsfahrzeuge nicht durchkommen oder Lebensmitteltransporte evt. nicht rechtzeitig im Kühlhaus ankommen und dann vernichtet werden müssen? Ich finde, der Protest findet an der falschen Stelle statt. Berufstätige oder Retter zu behindern ändert nichts am Umgang mit Lebensmitteln. Es schadet eher dem Ziel der Gruppe, die Menschen zu verärgern und damit einen negativen Imagetransfer für ihr wichtiges Thema zu erreichen.


DecafLofat

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Gestern haben sie sich in Nürnberg auf einer zubringerstraße zur Autobahn festgeklebt. Ich hätte sie ja persönlich sitzen gelassen, denn es war immer wieder Regen angekündigt, und irgendwann müssen sie ja bestimmt auch mal aufs Klo. Wie gesagt, ich hätte sie knallhart dort sitzen lassen und den Verkehr umgeleitet. Zumindest strafrechtlich verfolgt wird das ganze jetzt. Und natürlich hast du recht, es so zu machen und den normalen Bürger zu treffen, macht überhaupt keinen Sinn meiner Meinung nach.


cube

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Da sitzen lassen ist gut Ich stell mir das gerade vor - so mit Regen, Wind, zur Toilette müssen .... :-) Tja, genau das finde ich auch ein Problem: sie müssen dort ja "entfernt" werden und das kostet eine Menge Zeit bzw. Ressourcen und Geld. Ich bezweifle, dass die Aktivisten die Einsätze selbst bezahlen müssen. Im Sinne von Verschwendung ist das auch nicht so ganz passend ... Ich verstehe aber wirklich nicht, warum sie ihre Zeit nicht nutzen, um Aktionen zu starten, die positive Aufmerksamkeit bringen bzw. Zustimmung. Da kann man schon den Eindruck haben, das sind bockige Kinder, die einfach nur sagen "ich will aber!!" und "aufräumen dürfen dann die anderen.


Mitglied inaktiv

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Ich glaube, wir hatten das Thema hier doch schon mal diskutiert, oder? Das waren sich die meisten einig, dass sie die Art der Proteste nicht angemessen fanden, aber es geht natürlich darum, großes Aufsehen zu erregen. Und das "auf die Toilette müssen" sind Dinge, die da im Vorfeld geplant werden, da könnt ihr euch sicher sein. Die werden Windeln tragen oder sich sonst etwas überlegen, wie sie das logistisch lösen, so etwas wird sorgfältig geplant. Die machen auch Hungerstreiks. Wie wohl nicht weiter verwunderlich, finde ich Straßenblockaden zu den genannten Zwecken deutlich sympathischer und sinnvoller als Coronamaßnahmenproteste, aber das Argument, dass dann auch Rettungskräften der Weg abgeschnitten wird, lässt sich schlecht von der Hand weisen. Dass diese Aktivisten aber radikaler werden und es nicht mehr nur bei harmlosen Märschen durch Innenstädte belassen, finde ich angesichts der Bedrohung, vor der die Generation unserer Kinder und Enkel steht, sehr nachvollziehbar.


Berlin!

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Ich bin mal wieder ganz bei Dir, Hase. Zumal ich sagen muss (hatte ich damals ja auch schon geschrieben): In der Hauptverkehrszeit in Berlin steht man IMMER im Stau. Ist iwie nichts Besonderes.


Daffy

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> In der Hauptverkehrszeit in Berlin steht man IMMER im Stau. Ist iwie nichts Besonderes. So könnte ein Schläger argumentieren: "Du hattest auch vorher schon mal Kopf/Bauchschmerzen - also stell Dich nicht an."


Berlin!

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Das ist kein Argument. das ist eine Tatsache. Und wie ich sagte: keine Entschuldigung, nur eine Erklärung. Gibt es die gleiche Aufregung, wenn wieder der Tegel-Tunnel (DAS Nadelöhr für alle, die aus dem Norden in die Stadt wollen) gesperrt ist, weil irgend ein Trottel die Höhenkontrolle ausgelöst hat. Oder ein liegengebliebenes Auto eine Spur blockiert. Jemand zu schnell fährt und einen Unfall baut....


alba75

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Ich finde auch, dass es an der falschen Stelle stattfindet. Den Grund des Protestes kann ich durchaus nachvollziehen, es wird zu viel verschwendet. Aber was nützt es, wenn ich den Normalbürger, der sogar ebenfalls dieser Ansicht ist und für sich im Alltag vielleicht sogar auf einiges achtet, gegen mich und damit vielleicht sogar gegen die Sache an sich aufbringe und damit dafür sorge, dass er künftig bei dem Thema nur noch genervt abwinkt? Da wäre der Protest an anderer Stelle wirklich angebrachter.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von cube

Siehe ein paar Freds weiter unten. da wurde das schon ausgiebig diskutiert. Hat sich nicht viel geändert seit dem. Wie viele Menschen bekommen es wirklich mit (nicht nur aus den nachrichten), wenn Aktivist*innen die Zufahrt von Nestlé oder Dr. Oetker blockieren? Das ist nur eine Schlagzeile in den Nachrichten. Aber wenn man selbst irgendwo blockiert wird, muss man sich damit auseinandersetzen. Keine Rechtfertigung, nur eine Erklärung.


tonib

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Ist das eigentlich ein internationales Phänomen? Die Welt geht ja nicht nur bei uns unter. Extinction Rebellion kenne ich noch - wie sieht es mit den NL, USA, Kanada, Mexiko, Indien etc. aus?


Daffy

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> Ist das eigentlich ein internationales Phänomen? Kommt drauf an, was das Ziel ist: Disruptive Partys mit pseudomoralischem Anstrich: das ist ein Wohlstandsphänomen. Es kam mal ein bebilderter Bericht über FFF in ´China` mit Aktivisten vor ihrer englischsprachigen Privatschule in Hongkong ´Wir wollen Geld` - für tatsächliche oder vermeintliche Klimawandelfolgen oder das freundliche Angebot, den Wald gegen einen jährlichen Obulus stehenzulassen - das kommt aus den HRRC (human resource rich countries).


Feuerschweifin

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Ging es nicht noch ein bisschen populistischer? Zumal, wenn man jeden Tag schauen muss, wie man seine Kinder satt bekommt, legt man seinen Fokus logischerweise darauf, denn eine für die Kinder erhaltene Erde bringt diesen Kindern nichts, wenn sie vorher an Hunger oder Krankheiten gestorben sind. Das ändert aber nichts an der Tatsache der Dringlichkeit und dass sich diejenigen darum kümmern sollten, deren lebensnotwendigen Grundbedürfnisse im Hier und Jetzt schon gestillt sind.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Feuerschweifin

Es stimmt so auch nicht so ganz. Natürlich sind Klimaproteste tendenziell "weiß und privilegiert". Aber das liegt nicht daran, dass das, was bei Klimaprotesten angeprangert wird, First-World-Problems wären, die "die Armen im globalen Süden" nicht interessieren würden, weil die Besseres zu tun hätten. Dort ist der Klimawandel ja überall schon viel mehr angekommen als hier. Größere Kundgebungen scheitern oft an banaleren Problemen wie Möglichkeiten, in die großen Zentren zu kommen, um an den Protesten teilzunehmen, anderen familiären, schulischen oder Arbeits-Verpflichtungen. Und nicht in jedem Land der Erde kann man sich einfach so vor mit Transparenten vor Regierungs- oder Botschaftsgebäude stellen und protestieren, das ist vielerorts ja mit erheblicher Gefahr und Repressalien verbunden. Trotzdem gibt es auch Klimaproteste in West-, Ost- und Südafrika, in Bangladesh und Indonesien, in Australien und in vielen Städten Nord- und Südamerikas. Bei dem großen globalen Klimastreik 2019 war, soweit ich weiß, der einzige Kontinent der Erde, auf dem es gar keine Klimaproteste gab, die Antarktis. Ganz radikale Aktionen wie diese findet man aber eher in westlichen Großstädten, die eine lange (und teils radikale) Protestkultur haben, die Klassiker sind natürlich Berlin, London, Paris.


tonib

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Ich meinte gar nicht die Umweltbewegung und -proteste. Die gibt es ja in den meisten Ländern, soweit das möglich ist. Sondern so eine pseudoreligiöse Verengung der Denkweise auf ein Thema, dem dann alle zu folgen haben (auch um den Preis des eigenen Lebens wie beim Hungerstreik, weil gegeben für eine größere Sache). Im Einsatz für diese größere Sache gelten dann keine Gesetze mehr und nur noch die eigenen Regeln.


SassiStern

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Hier in Brasilien gibt es so einen Quatsch nicht. Davor bauen sicher prozentual viel mehr Bürger auch eigene Nahrungsmittel an. Ich wette die selbsternannte "letzte Generation" würde das nicht auf die Kette bekommen.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Feuerschweifin

> Das ändert aber nichts an der Tatsache der Dringlichkeit und dass sich diejenigen darum kümmern sollten, deren lebensnotwendigen Grundbedürfnisse im Hier und Jetzt schon gestillt sind. Selbst wenn es eine Rolle spielen würde, dass diese 10%(?) der Weltbevölkerung sich darum kümmern, während der große Rest verständlicherweise seine Lebenserwartung gemeinsam mit seinem CO2-Ausstoß in die Höhe schraubt (wie wir es gemacht haben) - es passiert nicht. Der ökologische Fußabdruck der hiesigen Mittelschicht ist alles andere als vorbildlich; daran ändert auch die Gemüsekiste vom lokalen Biobauern nichts. Versuch doch mal eine Wahl zu gewinnen mit der Ankündigung eines Gebots für Kleinwagen und Verbots von Einfamilienhäusern. Als Gymnasiast mit 16 Jahren kann man viel erzählen von der eigenen Bedürfnislosigkeit (schlimm, das große Auto, der Urlaub, das Haus - aber man kann schließlich nichts für seine Eltern) - frag in 10 Jahren nochmal nach. Bei den Älteren (sowie den Jüngeren, die für ihren Lebensunterhalt bereits aufkommen und selbstverständlich freitags bei der Arbeit/in der Berufsschule waren) steht jetzt erst mal ein großer Nach-Corona-Urlaub an. Aber klar, irgend jemand muss das regeln mit dem CO2; niemand würde da widersprechen.


SassiStern

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In Mali haben erst letztens Hunderttausende, möglicherweise sogar weit über eine Million, gegen die Anwesenheit französischer Streitkräfte und deren Verbündeter demonstriert, sowie gegen die UN Mission in Mali. Gegen den Klimawandel will dort aber keiner auf die Straße gehen weil es 99,9% der Afrikaner Null interessiert!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von tonib

Ich finde die Be-/Abwertung als "pseudoreligiös" in dem Zusammenhang schwierig, denn Klimawandel und Lebensmittelverschwendung sind ja kein Glaube oder auch nur eine politische Meinung - Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung und für mehr Klimaschutz sind notwendig und müssen auch schneller passieren, als die Politik sie beschließt. Ich kann deshalb eine gewisse Radikalität nachvollziehen, auch den Verstoß gegen geltende Gesetze, wenn dadurch nicht - wie hier - wirklich potenziell Leute gefährdet würden. Hungerstreiks finde ich da noch weniger problematisch, auch wenn sie natürlich einen emotionalen Erpressungscharakter haben.


Feuerschweifin

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So sinnvoll die Sache auch ist, so rechtfertigt sie trotzdem NICHT diese Mittel. Egal, gegen was ich protestieren möchte, es geht NICHT, dass ich mit meinem Verhalten Rettungskräfte behindere und damit andere Menschen gefährde. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Wenn dies passiert, müssen die Verursacher dafür angeklagt werden. Zumal nicht einfach jeder aus seiner politischen Haltung heraus machen kann, was er will, Regeln und Gesetze gelten für alle.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Feuerschweifin

Im Grundsatz hast DU recht: natürlich verstossen diese Proteste gegen geltendes Recht. Und wenn man anfängt, Rechtsbrüche in gut und schlecht zu unterteilen, ist man ganz schnell beim Gesinnungsrecht. Sehr fatal. Diese Proteste sind ungemein effektiv, weil sie so eine sehr grosse Aufmerksamkeit generieren können. Nichts desto trotz ist es eben verboten. So wie eben auch die Aktionen von Greenpeace. Aber die haben iwie grössere Sympathien und die kämpfen ja für Delfine, die man selbst so niedlich findet.


Feuerschweifin

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Für mich persönlich zentral ist die Gefährdung anderer. Das ist natürlich erstens rechtlich absolut nicht vertretbar, aber auch ethisch finde ich es absolut nicht vertretbar.


cube

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Antwort auf Beitrag von Feuerschweifin

Wenn eine Schwangere nur mit Polizei durch den entstandenen Stau noch rechtzeitig zum KH kommt, ist das Gefährdung. Und wie gesagt: wer bezahlt denn für die ganzen Räumaktionen der Polizei? Die Aktivisten sicher nicht. Ich bleibe dabei: es gäbe besser Möglichkeiten, auf das wichtige Thema aufmerksam zu machen und sich mehr Unterstützung zu sichern, als die Blockade von Straßenverkehr und damit eben im Zweifel auch Behinderung von Rettern etc. Das ist für mich auch nicht gleichzusetzen mit dem Stau, den ich doch sonst eh durch das normale Verkehrsaufkommen habe.


Feuerschweifin

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Antwort auf Beitrag von cube

Das habe ich doch genauso geschrieben?


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Feuerschweifin

Die Gefahr ist bei Greenpeace nicht geringer, nur anders. Wenn die sich von Brücken abseilen, die dann gesperrt werden. Oder auf Fabrikschornsteine klettern, ein riesen Feuerwehraufgebot generieren (die ja dann vielleicht woanders gebraucht wird...). Wie gesagt: Rechtsbruch muss eigentlich Rechtsbruch sein.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von cube

Also macht es einen Unterschied, wenn die Retter nicht durchkommen, weil die Strasse von Aktivist*innen blockiert wird oder von einem liegengebliebenen LKW, der im Tunnel hängt, weil er die Höhe nicht richtig einschätzen kann (passiert jede Woche, oft auch mehrmals)? Nochmal: Rechtsbruch ist Rechtsbruch. Das Strasse sperren aus politischen Gründen ist aber auch nicht schlimmer als ein trottel, der nicht weiss, wie hoch seine katte ist und dann trotzdem in den Tunnel fährt.


cube

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Ja, macht es. Der eine ist zu doof oder hat sich verschätzt, wollte aber bestimmt nicht absichtlich blockieren. Der andere oder vielmehr die anderen wollen absichtlich einen Stau herbei führen und nehmen dafür auch wissentlich die Gefährdung anderer in Kauf. Das ist in der Tat für mich und auch vor Gericht ein Unterschied.


Feuerschweifin

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Der Unterschied ist, dass das eine Vorsatz ist und das andere Fahrlässigkeit.


luna8

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Antwort auf Beitrag von cube

Ich finde... die falschen Leute wollen was..was?