tonib
Mir ist in dem Thread unten nicht ganz klar, warum so ersichtlich Äpfel mit Birnen verglichen werden. Sowohl "rechts" als auch "Islam" (übrigens natürlich auch "links") sind ja erst einmal nur legitime Ideologien/Einstellungen. Erst durch den jeweiligen geäußerten und gelebten Grad an Unfreiheit, Herabwürdigung Andersdenkender, Gewaltbereitschaft, Missachtung der Grundrechte anderer, tatsächlicher Gewalt oder gar Terror gerät das in Zonen, die bedenklich, gefährlich oder strafwürdig sind. Da kommt es dann genau darauf an, inwieweit das geschieht. Ich finde es schwer, Diskussionen zu folgen., die das alles komplett vermischen und vermengen.
"Islam" ist weder eine Ideologie, noch eine Einstellung. Es ist eine Religion! Islam und Islamistisch sind aber zwei paar Schuhe. "Link" und "Rechts" sind Einstellungen. Auch jemand, der "rechtes oder linkes Gedankengut" vertritt, kann dem Islam angehören. Allerdings gibt es ganz viel zwischen Links und Linksradikal, genauso wie Rechts und Rechtsradikal. Und so kann man das weiterführen. Jeder versteht unter den einzelnen Begriffen etwas anderes. Das macht die Diskussionen oft so zäh und fruchtlos....
Aber zumindest ein Teil des Islam stellt die säkulären Staaten in Frage und will das sich der Staat islamischer Gesetzgebung unterwirft. Und spätestens dann wird es politisch.
Jetzt fängst du schon wieder an.... Erstens ist das hier nicht das Thema und zweitens ist deine Reaktion genau das, was das Problem ist. Du vermischst wieder alles und bist nicht der Lage, Dinge differenziert zu sehen! Du kennt nur schwarz und weiß! Ich frage mich, wie man nur so islamophob sein kann und die ganze Welt sich nur noch um dieses eine Thema drehen kann... Die meisten Muslime hier in Deutschland stellen die säkularen Staaten eben nicht in Frage.
Du siehst doch alles schwarz und weiss, während ich eben mehr Facetten sehe. Du blendest den radikalen Islam aus, obwohl er weltweit hunderte Millionen Anhänger hat, nur weil er nicht in dein ideologisches Korsett passt. Nach dem Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Natürlich gibt es auch sehr viele säkuläre Muslime, die genauso unter dem radikalen Islam zu leiden haben. Das sieht man ja auch in Syrien und im Irak, wo die säkulären Muslime zusammen mit Christen, Yeziden und anderen gegen den IS und andere islamistische Terrorgruppen kämpfen. Und da der IS dort bald besiegt ist, kannst du dreimal raten, wohin die IS-Anhänger flüchten werden und wo sie Asyl bekommen werden, denn im Irak und in Syrien droht ihnen die Todesstrafe.
dass eine große Mehrheit der Muslime in 6 europäischen Ländern (u.a. Deutschland, Belgien, Dänemark und weitere) die Gesetze der Religion als wichtiger ansieht, als die Gesetze des Landes. Mit großer Mehrheit waren fast 3/4 gemeint. Es war ein DLF-Beitrag mit Ruud Koopmann, ich hatte darüber auch damals einen thread eröffnet. er hat telefoninterviews mit Muslimen geführt und diese zahlen dabei erhalten. Das heißt ja nicht, dass jeder davon islamistisch/radikal/faschistoid ist. Aber ich fürchte, ganz so cool säkularisierungsfreundlich sind eben doch eher wenige.
Koopmans hat ein Methodikproblem. Dafür gerät er sehr oft und in meinen Augen zurecht in die Kritik. Der verlinkte Artikel ist zwar von 2015 aber stellt eben seine von Dir erwähnte Studie in Frage. https://mediendienst-integration.de/artikel/wzb-studie-koopmans-zu-fundamentalis mus-muslime-und-christen-im-europaeischen-vergleich.html butterbemme
Helene, ich warte immer noch... und nein, ich will keine "die Linken sind auch gemein" Ausrede!
suche ich später mal noch. Ich hab von Koopmanns bisher nichts gelesen und auch auf DLF das erste Mal bewusst von ihm gehört, ich bin also weder Fan noch Ablehner, ich fands nur interessant (und es passt teilweise gut zu meinen persönlichen Eindrücken), was er sagt (jetzt nicht in Bezug auf die Säkularisierung, aber manche andere Dinge). Kannst du evtl. kurz was dazu sagen? Er hat mehrere 1000 telefoninterviews geführt, hörte ich und eben Fragen gestellt? Was kann daran so methodisch schwierig gewesen sein?
Da hat sich wieder ein Leerschritt bei "Fundamentalismus" eingeschlichen. Das Probleme war schon die Auswahl der befragten Muslime, die in keiner Weise als repräsentativ anzusehen ist, da sie z.B. nur aus ganz bestimmten Gegenden stammten. DAs ist doch leider auch immer das große Problem bei solchen Studien. Ich habe mich im Studium sehr intensiv mit dem Thema Statistik befasst und wenn man es möchte, kann man jede Studie in die Richtung lenken, die man gerne haben möchte.... Es gibt ja z.B. von der Bertelsmann Stiftung eine recht aktuelle Studie zu dem Thema, wo aber dann ja kritisiert wurde, dass sie eben von Bertelsmann kommt und deshalb gefärbt sei.
wenn Nachkommen von Gastarbeitern (also hier geborene und aufgewachsene und mit unseren Schul/geschichtsthemen vertraute Muslime) das sagen... außerdem glaube ich, dass tatsächlich Türken und Marrrokaner VOR der Flüchtlingskrise den größten Anteil der hier lebenden Muslime stellen, die Stadtviertel in Duisburg, Essen, Dortmund etc. sind bislang recht überwiegend türkisch geprägt gewesen. Aber natürlich kann das falsch angepackt worden sein. Ich muss allerdings jetzt aus dem Interview mit Koopmanns sagen, dass er sich ausgesprochen ruhig, sachlich und in meinen Ohren überhaupt nicht polemisch/populistisch angehört hat....und er hat sogar explizitb gesagt, dass eben nicht jeder dann gleich ein Islamist ist, der die fragen eben zugunsten der islamischen"Gesetez" beantwortet hat. Für die Integration, und darum ging es in dem beitrag, ist aber natürlich so eine Einstellung schon ein maximales Hindernis...
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2015/januar/religionsmonitor/
Ich halte Koopman für zuverlässig, aber letztlich sind ja auch die Forschungen des PEW-Instituts (und letztlich auch die Studie im Auftrag des Innenministeriums) zu ganz ähnlichen Ergebnissen gelangt. Ansonsten empfiehlt er ja auch den Blick in islamische Staaten, und in der Tat gibt es da doch gewisse Abstriche, wenn man mal unsere Freiheiten und unser Grundrechtsverständnis zugrundelegt (und dann eher doch nicht die Kairoer Erklärung der Menschenrechte).
woher die stammen/welche anatolischen Bergregionen ihr Ursprung sind, vor dem Anruf. Bekommt man solche Auskünfte irgendwo ohne dass derjenige darüber informiert wird? Für Studien) Und außerdem finde ich dennoch, dass die NACHKOMMEN der anatolischen Bergbewohner ja nun trotzdem in westliche, sehr freiheitlich-demokratischen Ländern aufgewachsen sind und (zumindest in D) doch im Geschichtsunterricht jahrelang über die Auswirkungen von Demagogen, Diktatoren und Menschenverächtern belehrt wurden....und auch über die Gräuel, die im Namen einer Religion verübt werden, oder? Warum misst man die dann an der Herkunft ihrer Väter und Mütter?
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