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ARD Palliativmedizin

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Mein Mann arbeitet mit einer Praxis in Leer/Ostfriesland zusammen, die Patienten, die u.a. an Krebs im finalen Stadium erkrankt sind und zu Hase sterben möchten, palliativ betreut und vor allem auch schmerzmedizinisch absichert. Gestern kam über diese Praxis ein Bericht auf ARD. Abgesehen davon, dass ich wieder Rotz und Wasser heueln musste, fand ich es beeindruckend, was Ärztin und Schwester und aber auch die Angehörigen leisteten. Wir haben hinterher darüber gesprochen, was wir im Falle eines Falles wollen und voneinander erwarten und welche Vorsorge man jetzt schon treffen sollte (Patientenverfügung!). Wie steht Ihr dazu? Ist Sterben etwas Einsames für Euch, was jeder mit sich selbst in einer Klinik abmachen sollte? Wünscht Ihr Euch ein Sterben in der Familie? Kann man das seiner Familie zumuten? Mein Mann möchte von mir zu Hause betreut werden und ich will mich verkriechen (Ausland?), damit mich alle gesund in Erinnerung behalten. Mein Mann ist entsetzt über mich. LG, Kathrin


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darüber habe ich mir bis dato keine Gedanken gemacht. Aber mit Sicherheit werde ich nicht in einem Krankbett in steriler Umgebung sterben wollen sofern ich kein Pflegefall wäre. annika


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Ich habe die Sendung gestern auch geschaut. Muss gestehen das ich auch geweint habe wie eine Blöde :-). Meine Grossmutter ist vor fast vier Jahren qualvoll an Brustkrebs gestorben. Ihr letzter Wunsch war es zu hause auf dem Bauernhof zu sterben. Es hat ganz lange gedauert bis jeder den Wunsch von ihr respektiert hat. Und so ist es dann auch 2 Monate später passiert. Sie ist morgens um halb 6 gestorben und mein Grossvater war dabei. Ich selber möchte ausserhalb eines Krankenhaus sterben und wenn es möglich ist auch gerne zu Hause. LG trixi


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Hallo Kathrin, ich habe die Sendung gestern zum Teil auch gesehen. Ich glaube, mein WUNSCH wäre, dass ich zuhause bei meinem Mann und meiner Tochter sein könnte, wenn es soweit wäre. Aber ich glaube, man kann das nicht jedem Menschen zumuten. Ich möchte dann auch nicht, dass es für die Beiden unerträglich wäre. Ich habe den allerhöchsten Respekt vor den Menschen, die gestern gezeigt wurden; ob Ärztin, Schwestern oder Patienten und Angehörige. Ich wünsche mir, ich bin, wenn es mal soweit ist, so sehr in der Lage, meine Würde zu bewahren, wie diese Menschen ! Gruß Susu


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Meine Mutter starb vor 3 Jahren an Krebs. Sie wollte so lange, wie möglich zu Hause bleiben und dort versorgt werden. Auch wenn ich Ihren Wunsch erst sehr egoistisch fand und es anfangs für mich unvorstellbar schwer war meine Fassung zu wahren und mich ihr gegenüber so "normal", wie möglich zu verhalten, muss ich im nachhinein sagen, dass sie recht hatte ihren Wunsch durchzusetzen. Sie ist unserem Beisein verstorben und ich bin froh, dass ich durchgehalten habe. Ich würde es immer wieder so machen. Ich möchte auch gerne zu Hause im Beisein "meiner Lieben" sterben. Aber wie Ihr schon sagt, dass kann man wohl leider nicht jedem zumuten. LG Pascale


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Weinen mußte ich gerade beim Beitrag von Pascale. Den Bericht im Fernsehen hab eich nicht gesehen. Würde ich kein Pflegefall werden, würde ich mir wohl auch das Sterben zu Hause wünschen. Aber auch ich mache mir große Sorgen, ob meine Kinder und mein Mann das aushalten würden. Stellt sich für mich die Frage, ob man im Umkehrschluss davon ausgehen kann, dass das Sterben eines Angehörigen im KH "leichter" für die Familie wäre.....? Ich glaube es auch nicht. Aber vielleicht kommt es auch immer auf den Zustand des Sterbenden, auf seine Erkankung an.....auf die Lebensumstände der gesamten Familie.....und und.... Das muss man ganz individuell sehen. Tja.........ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es mir gerade ziemlich schwer im Magen liegt, darüber nachzudenken. Ich weiß auch gar nicht, ob ich es ausgehalten hätte, mir diese Sendung anzusehen. Respekt vor deinem Mann....Nurit! LG Flocke


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Hallo, schließe mich Eurer Meinung an das die Entscheidung ob man zu Hause oder in der KLinik/Hospiz die letzten stunden verbringt immer auf die Umstände ankommt. Privat habe ich dies zum Glück noch nicht erleben müssen bzw. war als es passierte noch zu klein um zu verstehen. Als Kinderärztin habe ich sowohl das eine als auch das andere erlebt, allerdings überweigt der Teil der chronisch kranken Kinder die in der KLinik sterben. Ist sicher auch etwas anderes als bei erwachsenen. Die Eltern wollen oft einen ständig anwesenden Ansprechpartner um die Situation, das man das Kind sterben lässt nicht alleine zu tragen. Habe dies gestern erst wieder erlebt -die Eltern des KLeinen Jungen waren sehr froh nicht alleine mit dieser Situation zu sein und die Entscheidung immer wieder mit uns besprechen zu können. Und man konnte ihm und der Familie die letzten Stunden so schön wie möglich machen. Und für die unterstützenden Massnahmen wie schmerztherapie, Parenterale Ernährung etc. ist die KLinik etwas besser geeignet. Aber Kinderhospize gibts mittlerweile auch. Bei Erwachsenen ist das sicher etwas "leichter" die Entscheidung für s Sterbe zu Hause zu treffen. Aber Eltern wollen nichts falsch machen und sind meiner Meinung nach in dieser situation in der KLinik gut aufgehoben und werden auch aufgefangen. Ein Teil der Last wird ihnen da "abgenommen". Jeder muss das sicher in der Situation entscheiden, wichtig ist, das sich alle wohlfühlen. Lg Kati


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Mein Vater hat 10 min nachdem der Arzt ihm eröffnete dass er nicht mehr zu behandeln sei den Wunsch geäußert sofort entlassen zu werden um von mir gepflegt zu werden. Im ersten Impuls habe ich sofort zugestimmt. Ich habe eine Freundin die Fachschwester für Onkologie ist, die meinte ich soll einen Pflegedienst beauftragen und lieber Abschied als Tochter von ihm nehmen, nicht als Pflegepersonal. Es ist schwierig mit 2 Kindern berufstätigerweise einen Schwerstkranken rund um die Uhr zu betreuen. Leider konnte ich meinen VAter seinen letzten Wunsch nicht erfüllen, er war nach Diagnosenstellung gerade mal 12 Stunden daheim und mußte dann mit Blaulicht in die Klinik zurück, weil er einen Pleuraerguß mit 3(!) Liter Wasser hatte. Das Spiel mit der Pleura ging im Turnus von 2 Tagen, er hätte bei der besten Pflege nicht zu Hause bleiben können. In seinen letzten Wochen (und das wissen die meisten hier ja), habe ich jede freie Minute bei íhm verbracht. Er wollte einen Kompromiss, nämlich dass ich in seinen letzten Stunden bei ihm bin und ihn begleite. Die ganzen letzten 4 Wochen war ich bei ihm, wenn es ihm sehr schlecht ging auch von früh 8 bis abends 21 Uhr. An dem Tag als er starb, hatte ich früh einen Termin beim ZA, gleichzeitig aber eine Nebenhöhlenentzündung, deshalb schickte mich der Arzt nach Hause. Ich hatte immer ein Handy für den Fall dabei und war somit immer erreichbar. An dem Tag habe ich mit der Frau meines Vaters vereibart dass sie die "Frühschicht" übernimmt, da ich nicht wußte wie lange es beim ZA dauert. Da mein Vater mich nicht erwartete und der Termin platzte, dachte ich mir an dem Vormittag daheim die Zeit zum Putzen zu nutzen. In der Zeit lag er bereits im Sterben, seine Frau und seine Stieftochter waren bei ihm (die Stieftussi wurde von der Frau in der Arbeit angerufen). Er ist um 11:50 gestorben um 11:55 rief sich mich dann an. Das ist das, was mir im Leben nie Ruhe lassen wird. Ich konnte nicht bei ihm sein, ich weiß nicht wie er gestorben ist, ich kenne seine letzten Worte nicht und ich konnte seine Hand nicht mehr halten. Ich weiß aber dass es für ihn wichtig war, genau mich dabei zu haben. So, jetzt heule ich wieder und hör deshalb einfach mal auf zu schreiben...


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Leider habe ich diesen Beitrag verpasst *ärger*. Bei mir wurde im März07 Brustkrebs festgestellt und der Tumor wurde auch kurze Zeit später entfernt. Momentan befinde ich mich in der Chemotherapie/Strahlentherapie. Dadurch habe ich mich sehr viel mit dem Thema sterben beschäftigt, ich habe 3 Kids (16,11 und 15 Monate) für mich kam also nur ein KÄMPFEN gegen den Krebs in Frage. Dennoch weiß mein Lebenspartner und auch meine Familie das,sollte die Therapie nicht anschlagen bzw. sich neue Methastasen bilden ich alles abbrechen werde und meien Kampf beenden werde. Ich werde allein sterben, denn ich möchte das meinen Kids nicht zumuten mich leiden zu sehen. Ist das egoistisch zu sagen, wenn nichts fruchtet gehe ich solange ich es kann von dieser Welt aus freien Stücken. Ich entscheide wann, wo, wie. LG Kathi


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ich bewundere deinen Mut! dir alles alles gute annika


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Hallo Kathi, deine Einstellung ist sehr mutig und realistisch, sofern du den zweiten Weg wirklich nur wählst wenn es KEINE Hoffnung mehr gibt. Du hast ja noch deine 3 Mäuse, da denke ich wirst du wie ein Löwe ums Leben kämpfen. Ich drücke dir die Daumen und schicke dir ein großes Paket Kraft! Geniesse jede Minute und gib deinen Kindern so viel mit auf den Weg wie du kannst. Lg Sabine


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Es ist mir grad so schwer gefallen, deine Worte zu lesen... Ich hoffe und bete, dass du es schaffst!!!!! Dass du Kraft genug hast für den Weg/Kampf.....und dass du siegen wirst! LG Flocke


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Egoistisch ist deine Entscheidung sicher nicht, schließlich geht es um Dich. Sterben ist, auch wenn man im Kreis der Familie stirbt, eine einsame Sache, deshalb verdient jede Entscheidung, die ein Sterbender trifft, den Respekt der Außenstehenden. Ich finde es mutig, dass du dich so klar zu dieser Entscheidung bekennst, würde mir an deiner Stelle aber auch die Option offenhalten, sie gegebenenfalls zu revidieren, wenn du spürst, dass sie doch nicht mehr für dich passt. In erster Linie aber hoffe ich natürlich für dich, dass es nicht so weit kommt. Hast du das Dossier in der letzten Brigitte gelesen? Dort werden Frauen mit Brustkrebs in sehr persönlichen Porträts vorgestellt, außerdem gibt es viele Adressen und Infos zu den aktuellen Behandlungsmöglichkeiten, mit denen wohl heute 80 % aller Brustkrebserkrankungen als heilbar gelten. Viel Mut, Kraft und Hoffnung wünsche ich dir jedenfalls Nicole


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Liebe Kathi, ich hoffe, dass Du den Kampf gewinnst und nicht vor der Etscheidung stehst. Ich kann es aber nachvollziehen, denn dass ist das, was ich auch meine: ich will meinen Kindern/Partner nicht zumuten, mich zu pflegen. Ich denke, das ich da nicht über meinen Schatten springen kann. @einsteinmami: ich wollte keine Wunden aufreißen.. Dein Papa wird wissen, dass Du bei ihm sein wolltest und Deine Liebe gespürt haben, auch wenn Du nicht unmittelbar da warst. Ganz bestimmt. LG, Kathrin


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Mach dir mal keinen Kopf, die Wunde war ja noch nicht mal annähernd zugewachsen:)


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Daaaaanke für Eure lieben Worte, Wünsche. Ich weiß das meine Chancen gut stehen und ich hoffe NIEMALS vor dem Weg stehen zu müssen *in absehbarer Zeit jedenfalls nicht*. Klar gibt es Tage, an denen ich einfach sage..Sche... drauf was solls,ich mag nicht mehr. Was ist das schon für ein Leben...die Chemo hat meinen Körper gezeichnet ( Haare weg, Brust weg) aber dann sind es gerade die Momente (wenn ich ins Schlafzimmer nachts gehe und meinen Sonnenschein beim schlafen zu sehe) die mich weiter machen lassen. Ich kann nur jeden raten..egal was es ist ( Krankheit, Beziehung usw. ) macht weiter ( wenn es sich lohnt). Kopf hoch auch wenn der Hals dreckig ist. Die Hoffnung stirbt immer zuletzt ! Ganz liebe Grüße Kathi *die jetzt raus in die Sonne geht und das Leben geniesst*