kirshinka
Warum habt ihr euch für einen langen Arbeitsweg entschieden und wohnt auf dem Land? Wahrscheinlich wegen eines eigenen Hauses? Und was hat euch zum Haus bewogen? Ich habe mich - vor Zeiten von Homeoffice und Corona - gegen ein Haus auf dem Land entschieden, weil ich den langen Arbeitsweg und den riesigen CO2-Abdruck nicht wollte. Als dann Corona kam, hatte ich das Gefühl, die Arschkarte gezogen zu haben. Es fühlt sich so an, als würden den ländlichen Häuslebauern die Trade-Offs (also der Preis) ihrer Entscheidung quasi erlassen. Die Rechnung ist zu einfach - ich weiß - aber das, was für das wohnen in der Stadt sprach, ist nun reduziert auf den geringeren CO2-Ausstoß… Naja - alles verschoben eben.
In einer Stadt wie Berlin hat man auch dann bisweilen einen langen Arbeitsweg, wenn man in der Stadt wohnt und nicht etwa im Speckgürtel. Ich zum Beispiel finde Fahrtwege von bis zu 60 Minuten pro Strecke ganz normal. Dabei verlasse ich die Stadt gar nicht. Irgendwann ist man ja dann doch an den aktuellen Wohnort gebunden wegen Schule, Kita..... Da, wo wir wohnen, wohne ich so supergerne. Riesiger Garten mit Teich und Enten und Waschbären, Sandkasten Trampolin. Super nette Nachbarn. Schule und Kita in Laufnähe. Gute Anbindung mit den Öffis.
Hier wäre nur ganz weggehen eine Option. Und das kam einfach für uns nicht in Frage. Gute Jobs hier, die Familien im Umkreis von 50 km. Alle Schulen am Ort, gute Einkaufsmöglichkeiten, mehrere Allgemeinärzte und sogar Fachärzte. Hier ist eben alles ländlich. Mein Mann und ich müssen zu unseren Arbeitsstellen in unterschiedliche Richtungen, der älteste Sohn seit über einem Jahr in eine dritte Richtung. Da wohnen wir sogar noch zentral. Abgesehen von den persönlichen Gründen: ich sehe keinen wirklichen Vorteil, wenn alle nur noch in den Städten wohnen. Da ist Wohnraum eh schon knapp und ich hätte ehrlich gesagt wenig Lust, mein Geld für eine überteuerte Mietwohnung auszugeben. Es müssen ja überhaupt auch genügend Jobs vorhanden sein.
Ich habe drei Jahre versucht, in der Großstadt, in der ich arbeite, zu wohnen. Es ist mir aber zu sehr 'Moloch'. Außerdem war der Arbeitsweg zwar kilometermäßig kürzer, dauerte aber immer noch lange. Die eine Stunde am Tag, die ich nun länger brauche, war es mir wert, dass ich nicht mehr so viel Heimweh hatte. Ich wohne in der Stadt, wo ich auch aufgewachsen bin. Es ist ein Mittelzentrum, wo ich in der Innenstadt wohne. Wenn ich sehe, dass meine Kollegen jedes Wochenende zum Wochenendhaus fahren oder für Ausflüge in den Speckgürtel, zweifel ich den reduzierten CO2-Ausstoß auch stark an, den man angeblich in der Stadt dann hat. Ich kann zu Fuß in die Natur gehen und muss dort nicht erst mit dem Auto hinfahren. Und dann hat mich genervt, dass sich überall die Leute stapeln. Und ja, so wie wir jetzt wohnen, dass könnten wir uns in der Großstadt nicht leisten. Wir wohnen im Reihenhaus ohne viel Grundstück, ohne Garage, also nicht besonders pompös. Und wir haben als DINK viele Jahre gut verdient.
Wir wohnen in der Großstadt, aber trotzdem sehr grün. Bin am Stadtrand in einem Haus groß geworden und wollte aber schon immer mittendrin und in einer Wohnung leben. Passt Foto uns hier alles perfekt. Im LD fand ich toll, dass ich trotz Stadt nie einsam war. Mein Mann und ich träumten aber auch nie vom Eigenheim etc. Kaufen wären in Hamburg aber auch nicht erschwinglich. LG
Wir wohnen auf „dem Land“ weil der Mann dort ein Haus hatte
Beruflich wäre es für denn Mann egal ob Stadt oder Land, weil er beruflich immer irgendwo anders hinfahren muss!
Aber, wir haben sehr viel Solar auf dem Dach (bald noch mehr), ab ca. Mai bis September leben wir quasi ohne fremden Strom, da wir genug speichermöglikeiten haben. Wir steuern auch Wärmepumpe und Boiler so, dass die nur laufen, wenn genügend gespeicherter Strom da ist. Wir haben bald auch ein Elektroauto, daher gibt es auch noch mehr Solar, dass wir damit auch das Auto bedienen können.
Viele denken ja, „oh cool, wir fahren jetzt Elektroauto und tun was für die Umwelt“. Leider stimmt das ja nicht, denn auch dieser Strom kommt meist aus „ungünstigen“ Kraftwerken. Daher war es für uns wichtig, wenn schon Elektroauto, dann so, dass wir das selber laden können.
Auch in den Wintermonaten heizen wir nur, wenn es nötig ist. Dank einer grosszügigen Fensterfront im Wohnbereich ist auch dies nicht so oft notwendig. Wir sind ein ziemliches „Smarthome“ vieles ist zusammen gesteuert. Wohnraumwärme, Heizung, Rollläden, Licht. Wenig läuft unnötig. Klar, sind das erstmals Investitionen welche sicher auch CO2 produziere, langfristig hebt sich das aber wieder auf.
Ich kann bei Berlin! unterschreiben: Als wir hierher auf's Land gezogen sind und berichtet haben, dass jetzt jeder ca. 60km Arbeitsweg hat (genau entgegengesetzte Richtungen, wir wohnen also in einem Dorf genau in der Mitte), haben alle die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen. Wenn ich dann aber vorrechne, dass ich eine knappe Stunde brauche (10km Auto, der Rest Öffis) und ich in Berlin (wo wir vorher gewohnt haben) auch eine bis anderthalb Stunden einfachen Weg zu einer potentiellen neuen Arbeitsstätte gebraucht hätte für weniger Kilometer, dann relativiert sich das ganz schnell.
Weil wir einen Bauernhof haben.
Da wäre die Stadt jetzt weniger geeignet
So erübrigt sich auch der Weg zur Arbeit...
Lg
Eine Stunde Fahrzeit und 25-30 km sind in Berlin völlig normal, ohne das man die Stadt verläßt. Ich wohne am Stadtrand, da kommen diese Entfernungen und Fahrzeiten schnell zusammen.
Ich habe vorher in Berlin mitten in der Stadt gewohnt und bin immer noch häufig dort - fußläufig zum KaDeWe, das deckt meinen mittlerweile nicht mehr so großen Bedarf an Großstadt und Glamour. Hier wohnen wir im Speckgürtel, in einer schönen Kleinstadt mit hoher Lebensqualität , und ich kann zu Fuß vom Haus ins Mittelgebirge marschieren - Park vor der Tür, mit Schafen und Enten und einem Pfau; gute Schulen, drei schöne Schwimmbäder - ich wohne hier sehr gerne. "Auf dem Land" trifft es nicht so richtig. S-Bahn Fahrzeit 20 Minuten, dafür bräuchte ich eigentlich kein Auto. Aber viele Freunde und Bekannte wohnen in ähnlichen kleinen Orten hier in der Gegend - und da kommt man dann wirklich nicht gut hin ohne Auto.
Nachtrag: Wir möchten auch nicht vom Auto abhängig sein. Auch noch ein Grund für uns, in der Stadt zu leben. LG
Wir wohnen eher ländlich aber trotzdem noch gerade so im speckgürtel der Großstadt (was die Preise fürs wohnen betrifft sogar fast teurer). Hier gibt es Schule/kita/Arzt/Sportverein und Lebensmittel in Lauf-/Fahrradnähe. Manchmal vermisse ich spontanes Essen gehen nicht nur in den einen Gasthof, für anderes außer Dinge des täglichen Bedarfs müssen wir in die Stadt. Trotzdem würde ich nicht dort wohnen wollen. Zu eng, zu voll, zu laut. Ich genieße hier schnell auf Feld und im Wald zu sein, die Kinder können alles mit dem Fahrrad erledigen. Arbeit ist hier kein Problem, wir sind öffentlich recht gut angebunden. Unser Ort ist nichts besonderes, aber er ist Heimat. Unsere Familien und viele Freunde wohnen nicht weit weg, das ist mir viel wert.
Wohne von unserer Landeshauptstadt 30 km entfernt. Zur Arbeit jeden Tag 40 km eine Strecke. Wir hier auf dem Land kennen es nicht anders. Fahre mit dem Fahrrad zum Bahnhof und dann Zug und den Rest gehe ich zu Fuß. Ich kenne es seit Jahrzenten nicht anders. Es siedeln sich hier gerade Großunternehmen an aber eher Onlinehandel und Co. Ich mag es auf dem Land zu wohnen aber gerade während Corona hat es auch gut getan, in die Stadt zu müssen. Es war einfach mehr Leben um ein herum. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen wg Co2 Ausstosses eine Wohnung in der Stadt zu nehmen. Ich denke, wir achten schon auf viele Dinge und ich verzichte auf ein 2. Auto, obwohl es bequemer wäre. Was mir immer auffällt, überall Müll jetzt auch bei uns denn McD ust jetzt hier auch. Viele Tagesausflügler und im Feld die Tüten...da könnt ich ausrasten
In der City leben wollen weil da so schön viel los ist etc - und dann am WE einen Ausflug in´s Grüne machen und sich da wie die Axt im Walde benehmen was Müll angeht. Schlimm! Und bei uns ist sogar Naturschutzgebiet. Es sind schon mehr Mülleimer aufgestellt worden - aber es scheint eine Zumutung zu sein, seinen Müll mal 1 km tragen zu müssen bis zum nächsten Eimer.
Ein "Haus auf dem Land" hätte ich auch nie gewollt, wenn schon, dann in einer größeren Gemeinschaft/Haus-WG, nie nur als Familie in eine eingeschworene Dorfgemeinschaft, das habe ich schon als Kind gehasst (meine Eltern haben das so gemacht). Mit meinem Mann habe ich in einem der ländlichsten Viertel von Freiburg gebaut, in einem, wie ich das immer genannt habe, "Familienghetto" mit sozial und finanziell ziemlich homogener Bevölkerungsstruktur. Ich habe das nie so besonders gemocht, obwohl die Nachbarn sehr nett waren. Aber ich fand es auch spießig, und besonders gestört haben mich die Debatten um den "Werteverfall" der Grundstücke, als die Stadt an den Rand des Viertels eine städtische geförderte Immobilie gebaut hat, die zu 50% für Leute mit Wohnberechtigungsschein reserviert ist. Jetzt lebe ich ganz am südwestlichen Rand desselben Viertels, und ich bin hier von Obst- und Weinbauernhöfen umgeben. Das genieße ich einerseits sehr (weil es hier sehr ruhig ist und ich nur zur Haustür raus muss, um auf einem der Hausberge spazieren zu gehen), andererseits bin ich ganz eigentlich eine Stadtpflanze und fühle mich in Innenstadtnähe wohler, auch wenn ich mit dem Gerenne und Konsumrausch nichts mehr anfangen kann. Aber ich mag die städtische Bebauung lieber, außerhalb der Altstadt, die hier ziemlich zerbombt wurde, gibt es hier viele schöne Jugendstil- und Gründerzeitvillen, die teilweise auch noch recht große Gärten und alten Baumbestand haben, so würde ich eigentlich lieber wohnen als wie jetzt im energetisch optimierten Neubau, auch wenn wir es hier sehr schön haben. Geld sparen tut man hier auch dann nicht, wenn man aus der Stadt rauszieht, für das Häuschen mit größerem Grundstück "auf dem Land" muss man schon sehr weit raus in den Schwarzwald oder die strukturschwachen Teile der Rheinebene (z. B. rund um die "hässliche Schwester Straßburgs", Kehl), und da ist es dann wie überall, wo die Jungen wegziehen und nur noch die Alten bleiben, die Orte sterben, und es gibt irgendwann nicht mal mehr einen Bäcker oder Tante-Emma-Laden. Das wäre überhaupt nicht meins. Freiburg platzt aus allen Nähten, und die Abstände zwischen den Stadträndern und den Umlandgemeinden verstreichen sich immer mehr. Im Stadtgebiet wohnt man hier auch sehr eng, es wurde und wird nachverdichtet, um dem Flächenfraß etwas entgegenzuwirken, aber die Stadt wächst trotzdem. Ich lebe jetzt seit 27 Jahren hier, damals hatte das reine Stadtgebiet so um die 180-190.000 Einwohner, heute sind es 230.000. Gleichzeitig ist die Fläche der Stadt nicht groß, sie hat (gerade bei Wikipedia nachgeschlagen) von Norden nach Süden und von Westen nach Osten ungefähr eine Ausdehnung von 20 km, da ist man mit dem Auto schnell durch (mit dem Fahrrad nur theoretisch, weil es hier ziemliche Steigungen gibt).
Freiburg ist soo wunderschön, ich liebe aber das Münstertal. Ich gaube, da würde ich wohnen, wenn ich in Freiburg arbeiten würde (sage ich als jemand, der 15 min zu Fuss zur Arbeit geht). Kennst du das?
Im Münstertal ist es, als ob man in eine Eisenbahnwelt eintaucht :-)
Die Tante meines Mannes wohnt da, außerdem gibt es einen mega 5 ***** Sterne Campingplatz - Freitag geht es eine Woche hin, ich freu mich schon
Ich mag das Münstertal auch, aber es ist mir definitiv zu weit draußen, wie gesagt, Stadtpflanze. Und meine Miniatureisenbahnwelt habe ich hier direkt vor dem Balkon, ich gucke auf den Weinberg und sehe die S-Bahn vorbeifahren (die man nur ganz leise hört, die aber von hier aus aussieht wie eine Märklin-Bahn.
Ach, schön :-)
Dann denke ich an dich, wenn ich am Samstag an Freiburg vorbeifahre
Mach das gerne!
Wir haben vorher nicht im Zentrum, aber zentrumsnah in einem sehr schönen, aber auch sehr belebten und inzwischen sehr hippen Stadtteil gewohnt. Aber auch da schon so am Rand bzw. Park. Der inzwischen sowas wie ein Vergnügungspark geworden ist ... Schwanger - größere Wohnung von Nöten und festgestellt, dass man die Mieten dafür nicht mehr bezahlen kann und auch ein wenig der Gedanke, dass es für ein Kind schöner wäre, wenn es einfach raus kann und nicht erst mal einen Fußgängerpass haben muss und 1000 Ermahnungen, um sicher irgendwo hinzu gelangen ;-) Umzug in ein Randgebiet - nicht richtig auf dem Land, aber dörflicher Stadtteil. Naturschutzgebiet fußläufig. Fluss ebenfalls fußläufig auf der anderen Seite. Kind konnte mit 5 schon alleine zum Supermarkt, weil die Kassiererinnen ihn kannten und geholfen haben ;-) Inzwischen sind die Mieten hier aber auch richtig hoch, weil eben immer mehr aus der Stadt raus wollen. Ein Haus zu kaufen ist inzwischen genau so teuer wie vor 5 Jahren in den hippen Stadtvierteln . Durch den Run auf solche Randgebiete ist die GS inzwischen so überfüllt, dass man da schon in die Nachbarorte ausweicht und Mama-Taxi spielt, anstatt sein Kind in eine Klasse mit 30 Kids zu stecken. Weiterführende Schulen sind nur mit dem Bus zu erreichen - und das leider in die eine Richtung dann nur sehr aufwändig, weil schon andere Stadt und es offenbar nicht möglich ist, da eine Coop der beiden Verkehrsbetriebe zu erzielen. Und jetzt soll auch noch Naturschutzgebiet gekappt werden, um ganz tolle neue schöne Häuser und Wohnungen für Familien zu bauen.... natürlich hochpreisig. Wir hoffen, dass dauert noch ganz lange bzw. man findet doch noch ein so schützenswertes Tier, dass der Bau nicht stattfinden kann.
Ich komme vom Land, habe einige Jahre in der Stadt gewohnt und wohne jetzt wieder ländlicher. Wir haben unsere Wohnung verkauft und ein kleines Reihenhaus mit Garten gekauft. Ich brauche jetzt ca. 15 Minuten länger in die Arbeit, insgesamt ca. 1 Stunde. Ich bin froh um die vielen Dörfer, die es gibt. Wir können nicht alle in Städten wohnen. Die Stadt, in der ich viele Jahre gelebt habe, platzt aus allen Naehten. Auf jeder freien Fläche werden Bettenburgen und Tiefgaragen gebaut. Da jede Familie trotz Stadtwohnung immer noch 2 Autos hat, steht der Verkehr ebenfalls vor dem Kollaps.Freie Grünflächen gibt es kaum noch, man kann oft gar nicht hinschauen, was da an Natur im Eiltempo zerstört wird. Ich wollte so nicht mehr leben, ich konnte am Schluss nicht mehr mit offenem Fenster schlafen, weil der Straßenverkehr so schlimm wurde. Ich fahre zum Einkaufen jetzt immer in die benachbarte Kleinstadt, da gibt es auch alles. Da ich kein Auto habe, fahre ich alles mit Bus und Bahn, manchmal goenne ich mir ein Taxi. Dafür brauche ich eben zur Arbeit eine halbe Stunde länger als wenn ich mit dem Auto fahren würde, ich mache das hauptsächlich aus Kostengruenden, ich kann mir dadurch Teilzeit "leisten". Aber wie gesagt, die Lösung kann nicht sein, dass Menschen, die auf dem Land wohnen, ein schlechtes Gewissen gemacht wird. Sollen 83 Mio in den Städten wohnen? Ich finde es auch traumhaft jetzt einen Garten zu haben, eigenes Gemüse anzubauen, den Voegeln morgens zuzusehen. Gerade jetzt in Corona Zeiten Dazu kommt noch die niedrigere Kriminalität.
"Ich finde es auch traumhaft jetzt einen Garten zu haben, eigenes Gemüse anzubauen, den Voegeln morgens zuzusehen." Ich auch!
Wir wohnen nicht auf dem platten Land, sondern in unmittelbarer Nähe zu einer Großstadt (ich musste gerade nachschauen ab welcher Einwohnerzahl eine Stadt eine Großstadt ist ). In dieser Stadt arbeitet mein Mann, hier wohnen unsere Familien.
Ich habe einen speziellen Beruf, den kann ich nicht überall ausüben. Ich pendel von meinem Wohnort in zwei weitere Städte, jeweils 100 und 115 km entfernt. Nach A fahre ich mit dem Zug, nach B mit dem Auto. Vor Corona galt für HO die Vorgabe 40:60, das heißt 2 Tage daheim und 3 Tage vor Ort. Ob sich das nach Corona ändert bezweifle ich. Ich würde es aber begrüßen.
Warum wir uns entschieden haben, hier zu wohnen? Familie und Preise. Mein Mann würde überall eine Stelle finden, aber wir sehen nicht ein, ein Vermögen für eine Wohnung zu bezahlen. Und zwei Millionen für ein sanierungsbedürftiges Haus haben wir auch nicht übrig. Allein unser Haus liegt bei fast einer Million, aber das können wir noch stemmen. Zudem haben wir hier eine enorme familiäre Unterstützung, falls was ist, ist immer jemand zur Stelle. Das ist Gold wert.
Ich lebe in der Stadt, habe aber trotzdem einen längeren Arbeitsweg, da die Arbeit in einer anderen Stadt ist. Weg einfach mit Auto 40 Minuten, mit den schlechten Öffi-Verbindungen wären es einfach über 2 Stunden. Ich habe also sowohl den Nachteil des Arbeitsweges als auch den Nachteil der höheren Kosten in der Stadt. Nichtsdestotrotz würde ich niemals freiwillig aufs Land ziehen, dafür bin ich zu sehr Stadtmensch.
Mein Mann und ich stammen beide aus ländlichen Regionen, daher hatten wir eine gewisse Affinität zum Landleben. Auch sind wir beide in Einfamilienhäusern groß geworden, beengtes Wohnen in kleinen Wohnungen ohne Garten ist uns ein Graus. Damit war die Entscheidung, aufs Land zu ziehen vorprogrammiert. Die damit verbundenen Nachteile nehmen wir gerne in Kauf. Selbst jetzt, wo unsere Töchter nicht mehr hier wohnen, kann ich mir nicht vorstellen, in die Stadt zu ziehen.
Ich habe es rd. 45 km bis zur Arbeit, ich wohne aber trotzdem nicht auf dem Land. Mein Mann arbeitet in der einen Großstadt, ich in einer anderen. Als wir (damals, vor knapp 20 Jahren) zusammen gezogen sind, sind wir in die Nähe seiner Arbeit gezogen, am Stadtrand, mit dem Fahrrad braucht er über die Felder keine 10 Minuten. Dafür habe ich es halt weiter. Aber zum einen fahre ich "antizyklisch", der Stau hier rein ist morgens bzw, abends zurück, also kann ich mir den Stau in die Gegenrichtung anschauen, wenn ich zur Arbeit fahre. (Gut, jetzt durch Corona ist da tatsächlich phasenweise weniger Stau.) Außerdem bin ich (wegen Kindern, Teilzeit, Telearbeit - schon seit 12 Jahren) nicht jeden Tag in der Arbeit, pendele also wesentlich weniger als er es müsste, wenn wir Richtung meiner Arbeitsstätte gezogen wären... Mit Bus und Bahn wäre ich einfache Strecke gut 1,5 Stunden unterwegs, wenn ich mit dem Auto in den Randzeiten fahre, brauche ich etwa eine halbe Stunde. Ach so, ja, ein eigenes Haus haben wir. Warum..? Tja, es hat sich halt so ergeben. Wir haben es genossen, mit Kindern nicht mehr zur Miete zu wohnen, in der Wohnung werkeln und verändern zu können, wie es uns gefällt, nicht mehr ständig Rücksicht auf die Nachbarn nehmen zu müssen, nicht, dass die Kinder mal wieder zu laut wären... In unserem Haus haben wir unsere Ruhe und die Nachbarn haben auch ihre Ruhe vor uns - das genieße ich sehr! Wir haben aber auch vier Kinder und teilweise mit Enkel zu 7. hier gelebt - das wäre sowohl für uns als auch für die Nachbarn in einer Stadtwohnung schon deutlich mehr Herausforderung...
Ich stamme aus dem Landkreis München (-> mega überteuert und umkämpft). Mein Mann stammt aus einer Kleinstadt 60km entfernt und bekam von seinen Eltern das Angebot, ihr Haus zu übernehmen. Den Anteil seiner Schwester hatten wir nach 10 Jahren abbezahlt. Da wäre die Miete für eine 3-Zimmer-Wohnung in einem Scherbenviertel-Hochhaus teurer gewesen. Eigener Garten, wo man den Nachwuchs einfach laufen lassen kann, genug Geld übrig für Urlaube usw., der Luxus nur noch Teilzeit arbeiten zu müssen (beide!)... Anfangs hatten wir beide 60km zur Arbeit. Dann hatte mein Mann noch 20km (teilweise mit Rad, meistens Auto oder Motorrad), jetzt hat er 500 Meter. Ich habe jetzt sogar 70km (normalerweise einfach 30km Auto + Zug + U-Bahn + 1800 Meter zu Fuß). Zur Zeit fahre ich mit dem Auto die 70km und dann noch 5 Minuten Bus. Wegen Corona und weil mich die Unzuverlässigkeit des ÖPNV ankotzt. Fahrtzeit an guten Tagen ist mit ÖPNV zwei Stunden einfach, mit Auto eine Stunde.
Achso, vom alten Wohnort am Stadtrand bräuchte ich zur aktuellen Arbeitsstelle in München mit dem ÖPNV auch fast eine Stunde. Für 15km...
Ich wohne im Stadtzentrum und arbeite im Stadtzentrum, aber es ist halt ein großes Stadtzentrum - deshalb die "langen" Anfahrtswege (im Vergleich zu Europa).
Hier staunen alle, wenn ich verrate, dass ich nur knapp eine Stunde zur Arbeit unterwegs bin: "echt, so nahe wohnst du?"
Alles relativ
Ja, das mag wohl sein. Aber ich ziehe es immer noch vor in der Stadt zu wohnen wegen:
- kurzem Arbeitsweg
- fußläufige Einkaufsmöglichkeiten
- Mein Kind kann auch fußläufig zum Training und zu den Kumpels
- nette Nachbarschaft (okay, dass hat nichts mit der Stadt zu tun)
- ÖPNV gut zu erreichen und kann man auch nutzen
- Lokale, Restaurants in der Nähe
Klar, dagegen steht teurere Miete. Aber was will ich in Hintertupfingen, wo ich für jeden Einkauf das Auto brauch oder mein Kind ständig von A nach B karren muss? Freu dich doch über die Stadt!!
Klasse Vorurteile 'lach' Wir haben EIN Auto und mit dem fährt mein Mann seine 20 km einfach zur Arbeit. ich gehe immer zu Fuß einkaufen, Markt ist genau gegenüber, keine 50 m Kinder mußten hier auch nie rumgekarrt werden, da Schule/Kiga und auch Vereine vor Ort sind. Ärzte gibt es auch genug, sogar Zahnärzte. Nur zum Tierarzt müssen wir in den Nachbarort, der ist aber 5 km weg. Da läuft mein Mann sogar manchmal. Und wir haben gerade einmal 3000 Einwohner. Genau richtig. Hingegen ist es ein Irrglauben, daß Stadt bedeutet, kurze Arbeitswege. Hier im Strang kann man ja lesen, dass dennoch "Städtler" weite Wege haben. Meine Tante wohnt in Nürnberg, sie hat dennoch ein Auto mit dem sie in die Schule fährt (sie ist Lehrerin) Sie hat keine Lust, morgens und mittags mit einem Rudel "hyperaktiver" Schüler in der Bahn zu sitzen. Keiner ihrer Kollegen fährt mit dem ÖV. Auch in ihrer Nachbarschaft haben alle Familien Autos, teilweise sogar zwei. Also ist das auch ein Märchen, daß so viele in der Großstadt aufs Auto verzichten. Mag ein paar Leute geben, aber so viele wie immer behauptet wird, sind es nicht. Soviel zum Fußabdruck.
Vorurteile gibt es doch wohl auf jeder Seite. Es kommt auch immer drauf an wie man wohnt. Dorf ist nicht gleich Dorf und Stadt ist nicht gleich Stadt. In meinem Umfeld fahren sehr viele mit dem Rad zur Arbeit, da sie im direkten Umfeld zur Wohnung wohnen. Ich kenne pers. kaum jemanden, der einen langen Arbeitsweg hat. Dann eher viele, die unter der Woche gar nicht zu hause sind und nur am Wochenende nach hause kommen, da im Ausland o. ä. tätig. obwohl ich in der Großstadt lebe, ist es hier sehr, sehr grün, es gibt so unendlich viele Vogelarten. Ein Dorf mitten in der Stadt..so ungefähr. Betoniert ist hier gar nichts. LG maxikid
Weil ich Städte mit über 100 000 EW hasse, Erklärung genug? ;-) Und ja, wir haben hier ein Haus
Ganz einfach : Ich bin hier auf dem Dorf aufgewachsen und kann mir nicht vorstellen dauerhaft in der Stadt zu leben. Wir haben es hier herrlich Nähe zum Wald, Einkaufsmöglichkeiten im Dorf ( kleiner Supermarkt) Bäcker, Metzger, Apotheke im Nachbardorf. Supermarkt/ Drogeriemarkt 7 Kilometer von hier. Einkauf lässt sich mit Arbeitsweg verbinden. Hab am Anfgang meiner Ehe in Den Haag gelebt und dort war der Arbeitsweg 18 Kilometer, die ich mit der Straßenbahn ( fast eine Sunde mit Umsteigen ) oder mit dem Auto ( 25 Minuten, wenn es gut lief , oft länger) Als die Tochter geboren war, war für mich klar, ich kann nicht auf Dauer in der Stadt leben.
Wir haben ein Haus auf dem Dorf. Hier haben wir Ruhe, wenig Nachbarn (3 Familien, alle entspannt), viel viel mehr Platz bei viel weniger kosten für unseren Wohnraum, ein Garten im grünen ohne Straßen im Hintergrund, Platz für die Kinder, wenig Kriminalität. Für mich gibt es, außer Geschäften und Ärzten, kein gutes Argument für die Stadt.
jeder Jeck ist anders :) Eine Freundin und ich sind wie Landmaus und Stadtmaus. Sie besucht uns unglaublich gerne, schwärmt von den stillen Nächten, verbringt Stunden im Garten und will immer grillen. Ich besuche sie sooooo gerne, weil wir dann (in normalen Zeiten jedenfalls) einfach alles fußläufig oder innerhalb von 1, 2 U-Bahn-Stationen erreichen können. Ich schwärme dann immer, dass es jeden Abend irgendwo eine Veranstaltung, immer eine Ausstellung und so viele Restaurants zur Auswahl gibt und will immer weggehen. Beide sind wir aber mit unserer eigenen Auswahl zufrieden. Und genau das ist es doch, was wir schätzen sollten, oder? Dass wir anscheinend alle in der großartigen Lage sind, unsere Wohnräume selber auszusuchen.
Wolfsfrau.....unterschreibe ich so zu 100 Prozent. LG
Ja - genau so ist es !
WArum? Weil es für uns schöner ist, nie würde ich in eine (Gross)Stadt ziehen. Selbst meine Tocher, die immer in die Grossstadt wollte, hat sich für ein Leben auf dem Land entschieden.
Genauso ist es. Wir wohnen in einer ganz kleinen Stadt (15.000 EW), 30 km von der Großstadt entfernt. In unserer Kleinstadt gibt es aber im Umkreis von ca. 1 km um unser Haus rum wirklich alles, was man braucht: viele Geschäfte, Ärzte, Schulen, Kigas, Freibad, Restaurants, Kino, Cafés, Sportvereine, Musikschule, Ergotherapie, Physio, etc. Zur S-Bahnstation sind es 400m. D.h. die Kinder können später alles selber erreichen. Zur Arbeit fahre ich mit Umsteigen eine Stunde, mein Mann genauso - deshalb wollten wir auch erst nicht rausziehen...aber nun muss ich nur noch einmal die Woche ins Büro...wenn die Kinder krank sind o.ä. darf ich ganz von zuhause arbeiten. Bei meinem Mann ist es so, dass er vermutlich gar nicht mehr ins Büro muss, sondern komplett im Home Office bleibt. Außer er muss mal zur Firmenzentrale, aber da ist es ihm dann egal, ob er 4 oder 4,5 Stunden fährt - kommt eh nur zweimal im Jahr vor. Insofern haben sich unsere damaligen Bedenken wegen der Entfernung wirklich in Luft aufgelöst. Grund fürs Rausziehen waren die Preise...wir haben hier zwar auch extrem viel Geld ausgeben müssen, aber in der Großstadt wäre es noch mal doppelt so viel gewesen, das war nicht machbar.
Wir haben vier Kinder, in der Stadt Wohnraum zu finden ist unmöglich - und wir arbeiten nicht am selben Ort, daher wäre fahren so oder so ein Muss gewesen. Ich frage mich wo in die Städte die ganzen Menschen ziehen sollen wenn man die aus den Speckgürteln abzieht, es gibt ja so schon kaum Wohnraum. Und ich kenne in meinem Umfeld kaum einen der am selben Ort arbeitet wie der Partner, zT fahren Leute fast 100 km zur Arbeit, die Politik hat das Jahre gefordert
Wir wohnen am grünen Stadtrand einer Großstadt. Das Landleben habe ich probiert und es hat mir nicht gefallen. Es bietet für Kinder ab 10-12 Jahre nicht mehr viel außer Fußball und Musikschule und die Menschen waren nicht offen Zugezogenen gegenüber. Klar ist es in der Stadt teuer, aber ich habe hier einen vernünftigen Job und bin nicht einsam.
Irgendwann wird es nach Corona sein und dann relativiert sich vieles wieder. Ich bin ländlich aufgewachsen, habe in verschieden großen Städten gelebt und mich dann wieder zurück aufs Land gesehnt. Ich genieße die Ruhe, ohne Menschenkontakt laufen oder spazieren zu können. Fühle mich in der Natur (v.a. im Wald, gleich nebenan)) sehr wohl. Und ja, auch die Entscheidung Haus vs kleine alte Wohnung spielte mit rein. Alles hat Vor- und Nachteile, meiner ist, zumindest aktuell noch nicht aufs Auto verzichten zu können. Sobald das geht (z.B. sobald das System Ruftaxi etabliert ist, die Radstrecke zum Bahnhof sicher ausgebaut ist), werde ich es lachend verkaufen und das Geld erstmal ansparen.
Co2 hin oder her, aber die Stadt konnten wir uns einfach nicht leisten. Für den gleichen Preis, wie wir jetzt unser (gebrauchtes!) Haus abbezahlen, hätten wir in meiner Arbeitsstadt eine 2,5 Zimmer Wohnung mieten können. Zudem konnte mein Mann mittelfristig in unseren jetzigen Ort versetzt werden. Da war die Entscheidung einfach (unsere Wohnkosten machen auch so bereits gut 50 Prozent vom Einkommen aus). Unseren somit großen Co2 Abdruck versuchen wir anders gering zu halten: wenig unnötige Wege, Obst und Gemüse zu 80 Prozent aus dem eigenen Garten, Eier aus eigener Haltung, wenig Fleisch, tierische Produkte nur deutsches Bio, an sich zu 85 Prozent regional und saisonale Ernährung. Einwegartikel nutzen wir fast gar nicht. Küchenrolle hält hier eine ein halbes Jahr, Kind bekommt Stoffwindeln, Kleidung kaufen wir fast nur gebraucht, Spielzeug und sonstiges wenn möglich gebraucht und sonst nachhaltig produziert. Wir kaufen dabei nur das, was wir brauche. Wir haben keine drei Winterjacken oder zehn Handtaschen.
Ps: ich fahre 30 Minuten bei 27km einfache Strecke. Mein Mann 2,3km mit dem Fahrrad. Dieser hatte vorher einen Arbeitsweg von 60km und 1,5 Std einfache Strecke.
Wir wohnen in einem Dorf, ca. 3000 Einwohner, haben es nur 10km bis in die Stadt. Mein Mann und ich arbeiten dort, die Kinder gehen dort zur Schule. Wir haben hier im Ort alles was wir brauchen. Netto Markt, Gartencenter, Fahrschule, Friseur, Metzger, zwei Bäckerein, Bahnhof.