Hallo, ich finde es total schade, dass im Bastelforum immer so wenig los ist. Also stell ich halt jetzt mal einen kleinen Beitrag rein, der sich auch fuer den Herbst gut eignet. Ich habe das mit einer Schulklasse der zweiten Volksschule, sowie einer 2. Mittelschule unter anderem gemacht, da ich solche Workshops in verschiedenem Rahmen anbiete. Benoetigt: ausgewaschenes Marmeladenglas ohne Etikett, mit Deckel etwas Kies oder Sand etwas Erde kleines Pflaenzchen Moos Stein und/oder kleines Stöckchen ev. ein kleines Plastiktier, z.B. ein Dino Wasser In das Marmeladenglas kommt ganz unten eine Schicht Kies oder Sand, etwa 1/2-1cm hoch. Darauf kommt eine Schicht Erde, 2-3cm hoch. Jetzt kann man den Erdboden bepflanzen und dekorieren. Es sollte aber ausreichend Moos "angebaut" werden. Am Schluss wird der Boden gut gewaessert, sodass zumindest die Kiesschicht wirklich nass ist. Es darf aber nirgends das Wasser stehen, sonst wieder was davon ausleeren. Nun wird der Deckel gut verschlossen und das Glas ans Fenster gestellt. Hintergruende: Der Kies ist die Drainage-Schicht, die auch gleichzeitig als biologischer Filter und anaerobe Zone fungiert. Hier kann Wasser abrinnen, gereinigt werden, es koennen sich hier,in der Erde sowie auf allen Oberflaechen, auch an den Pflanzen, wichtige Bakterien (die "Destruenten") ansiedeln, die abgestorbenes Material wieder in Duenger verwandeln. Die Erde stellt Mineralien fuer die Pflanzen zur Verfuegung, ebenso Lebensraum fuer Bakterien und Kleinstlebewesen. Die Pflanzen produzieren Sauerstoff, benoetigen dafuer aber Licht. Im Moos leben ausserdem viele kleine Lebewesen, kleine Wuermer, mikroskopische Einzeller und vieles andere. Man kann sich das im Mikroskop anschauen. Die Tiere und Kleinstlebewesen, die mit dem Moos und dem Holz eingeschleppt werden, verbrauchen den Sauerstoff und atmen dafuer Kohlendioxid aus, das wiederum von den Pflanzen zum Wachsen benoetigt und verbraucht wird. Zusaetzliche Tiere wie Schnecken oder Ameisen sind nicht nur nicht notwendig, sondern zu viel fuer das Gleichgewicht der kleinen Welt. Auch eine kleine Schnecke lebt in einem kleinen Marmeladenglas nicht lang und belastet das System, es ist dann ueberbevoelkert. Das Wasser steht nochmal in einem eigenen Kreislauf, wie in der Natur. Es verdunstet und wird von den Pflanzen ausgeschwitzt, kondensiert wieder am Glas, am Deckel, an der Einrichtung, rinnt ("regnet") wieder herunter, wird von den Wurzeln wieder aufgenommen, usw. So kann das Glas viele Monatelang oder sogar jahrelang verschlossen bleiben. Wenn das Gleichgewicht der Lebewesen und dem Wasser stimmt, dann geht der Kreislauf ewig, wie auf unserer Erde. Wasser geht nicht verloren, Naehrstoffe werden immer wieder umgebaut, es sind wiederkehrende Kreislaeufe. Uebrigens: Wie Regen entsteht und wo Wasser eigentlich herkommt, ist auch ganz leicht nachstellbar: Man gibt etwas Wasser in einen kleinen Wasserkocher. Wenn es dampft, haelt man einen mit etwas Eis gefuellten Schöpfer darueber, und schon kann man auf der Unterseite des Schöpfers feine Wassertroepfchen kondensieren sehen, die dann wirklich wieder herunterregnen! Auf unserer Erde waermt die Sonne das Wasser aus Meer, Seen, Fluessen, Wiesen und Waeldern, das verdampfte Wasser steigt auf, bildet manchmal Wolken oder Nebel, kuehlt sich in den hoehern Himmelsschichten ab, kondensiert dort, wird wieder schwerer und regnet wieder herunter. Viel Spass, lg niki
von niccolleen am 03.10.2018, 09:25