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Geschrieben von saulute am 26.01.2006, 21:23 Uhr

@saulute: Tja, dann bin ich wohl blind und taub und Du hast die Weisheit gefressen...

Ich habe auch kompetente beispiele, wobei deine Kinder gar nicht kompetent sind, denn sie wurden nicht mehrsprachig erzogen.
Meine Nichte, mit Vermerk mit 10 jahren, ist vor einem halben Jahr nach Deutschland gekommen, geht zur Schule, hat in der Woche zweimal Deutschkurs, hat viele freundinnen, mit denen sie nur Deutsch spricht, und ihr deutsch ist schon sehr gut,nicht absolut perfekt, ihr fehlt noch vokabular, aber komischerweise akzentfrei und sie ist sehr gut in der Schule.
Anderes beispiel: meine beste Freundin ist mit ihrem Mann nach England ausgewandert, weil er dort Dozentenstelle bekommen hat, die Tochter war 5 jahre alt. sie sprechen in der Familie nur Litauisch. Die Tochter ist mittlerweile 10, geht auf eine Privatschule und soweit ich weiß, ist ihr englisch genauso gut, wie jeden englischen Mädchens.
Kontrabeispiele: Eine Bekannte mit mir, spricht mit ihrem Kind ab und zu gebrochenes Deutsch, das Kind spricht zwar trotzdem perfektes Deutsch, logisch, wächst in deutschland auf un geht zur deutschen Schule, kann aber nicht mehr auf Russisch antworten, nur verstehen. Und das finde ich traurig.

Ich bin der meinung, dasss jedes halbwegs intelligente Kind, was hier geboren oder sehr jung nach Deutschland kommt, wenn er nicht gerade zu HAuse eingesperrt wird und normale Kontakte zur Aussenwelt und deutschprachigen Kindern pflegt, ist binnen kürzesten Zeit der deutschen Sprache mächtig, egal welche Sprache zu Hause gesprochen wird.

Ich kenne eine Diplomatenfamilie, deren Kinder jede zwei Jahre neue Sprache erlernt hat, je jünger desto spielerischer.
Das Problem, und das ist meine größte Sorge (daher meine harte und konsenquente Haltung), ist umgekehrt - dass Kinder automatisch die Umgebungssprache am besten sprechen, und die Muttersprache immer mehr in den Hintergrund gerät, je größer die Kinder werden und je mehr sie deutschprachige Kontakte haben. Und wenn die Muttersprache dann noch zu Hause der deutschen verfällt, ist sie bei einem Kind unwiderrufbar verloren.
Lies doch mal ab und zu in dem Forum Mehrsprachig, da wird sich dir eine völlig neue Problematik eröffnen, und zwar, wie bringe ich mein Kind dazu, was in DEutschland aufwächst, auch die Muttersprache zu sprechen.

Deine übrige Polemik, was Zweisprachigkeit betrifft , ist diletant.

aber in einem stimme ich dir zu, dass Eltern dafür verantwortlich sind, wie schnell ihre Kinder im Land integriert werden, (Und da wiederhole ich mich gerne nochmal ), indem sie nicht auf Brechen und Biegen gutes oder gebrochenes Deutsch mit ihrem Kind sprechen, sondern, indem sie ihre Kinder ganz einfach an dem deutschen gesellschaftlichen Leben teilhaben lassen (sprich, schule, sportverein, deutsche Freunde einladen, Spielgruppen, an allen Aktivitäten teilnehmen lassen, die auch deutsche Kinder tun).

Und zum Schluß, ich habe dir doch schon geschrieben, selbst, wenn ich so dumm wäre und mir vornehmen würde, mit meinem Kind deutsch zu sprechen, würde ich das seelisch nicht verkraften, ich könnte keine aufrichtige und herzliche Kommunikation zu meinem Kind aufbauen. Ich würde mich auch als KInd komisch fühlen, wenn meine Mutter ständig mit mir in zwei sprachen wechslen würde. denn jede Sprache bedeutet eine Identität und sie soll meinetwegen von mehreren personen gewechselt werden , aber nicht von einer Person, besonders von einer Mutter.

Ich bin heute als Erwachsene immer noch verwirrt und verdutzt, wenn die russische Deutschen immer zwischedurch mal Russisch, mal Deutsch reden, ich weiß dann nie, in welcher Sprache ich antworten kann.

Und sogar mit meinem Mann, als ich kennengelernt habe, konnte er nur englisch. jetzt kann er etwas Deutsch und will mit mir auf Deutsch sprechen, aber ich kann es nicht , ich habe dann das Gefühl, eine völlig andere Person steht mir dann gegenüber. So du siehst, welche Macht die Sprache in der Identifikationsproblematik hat, und sowas willst du einem Kind zumuten?

 
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