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Geschrieben von Benedikte am 05.04.2017, 23:04 Uhr

Zum Abitur- bzw. Rechtschreibungsthema unten

Das kann man nur mutmassen.

Bei mir ist es so, dass ich hauptberuflich schreibe. Gerade im Moment- ich mache weißes Papier schwarz. Vorlagen, Antwortentwürfe und all das. Und da gibt es klare Vorgaben- da darf nichts falsch sein, schon gar nichts im Bereich Formalien. Üer Inhalte läßt sich ja trefflich streiten. Sprich, da feile ich ohne Ende und schaue auch nach- also dass alles, was nicht für mich ausschließlich ist, richtig ist.

Und hier im Netz fabuliere ich wie es mir kommt. Meine Recht-Links-Koordination ist nicht gut so dass oft der erste Buchstabe klein ist, der zweite groß. Ich habe Dreher und Tippis ohne Ende. Dazu kommt, dass ich ein paar Jahre in den Niederlanden gelebt habe und dort auch in einer niederländischen Behörde gearbeitet habe- und das oft durcheinander bringe. Volgende week ist die nächste oder folgende Woche-und ich weiss oft nicht, ob Dinge mit f oder v geschrieben werden. Im Büro schaue ich nach. Hier nicht. Aber ich arbeite in einer Behörde, wo Du für Texterstellung auch Zeit hast- das ist nicht bei allen so.

Und zum Thema Abitur geschenkt- früher war ein Abitur etwas für intellektuell begabte Kinder aus nicht allzu armen Elternhäusern. Heute hat man sozial Anspruch auf Abitur, in roten Ländern haben inzwischen weit mehr als die Kinder Abitur. Und wie mein Schwiegervater als ehemaliger Gymnasiallehrer und promovierter Germanist ( oder hat er in Geschichte promoviert- weiss gar nicht, aber Deutschlehrer war er) sagt " Es kam keine Begabungsexpansive mit der Bildungsexpansive". Oder wie ein Schuldirektor aus NRW sagte " Mit Einführung des Zentralabiturs kamen die guten Noten. Die Anforderungen des Abiturs wurden an der Gesamtschule Ruhrpott-Mitte orientiert mit dem Ziel, dass dortige Gesamtschüler das Abitur bestehen. Die Vorstadtgymnasien aber, die Schulen des Bildungsbürgertums, die die gleichen Arbeiten schreiben, hatten dann natürlich deutlich bessere Noten. Und sowohl an seinem ländlichen Gymnasium als auch am Gymnasium meiner Neffen in einem Einfamilienhausviertel haben eben rund 30 % ein Einser-Abitur. Das finde ich bitter für die Abiturienten aus harten Ländern- denn für Medizin brauchst Du eine 1,0 oder knapp schwächer- jedenfalls wenn Du nach dem Abi direkt studieren willst. Da ist der Wettbewerb verzerrt bei harten NC Fächern.

Und ansonsten ist es halt so, dass es immer mehr Abiturienten gibt, die halt sehr schwache Leistungen zeigen.Und bei einigen ist es wie bei Leewjas Renogehilfinnen- formal tolle Bildung mit Abitur, faktisch ungeeignet. Und noch schlimmer ist es mit denen, die studieren. Manche brechen ab, viele machen aber einen sehr durchwachsenen Abschluss und finden dann keine entsprechende Stelle. Ich war jetzt zweimal bei Stellenbesetzungen beteiligt, wo man einen mittleren Schulabschluss brauchte und als Single zu Beginn zwischen 1500 und 1700 Euro netto hatte. Unglaubliche Bewerberzahlen, die Hälfte mit geisteswissenschaftlichem Master- aber für Bürotätigkeit definitiv untauglich. Trotz master. Und dass ist volkswirtschaftlicher Humbug- die waren lange an der Uni, haben in der Zeit Ressourcen des Lehrpersonals verbraucht, kein Geld verdient, keine Perspektive gewonnen-und sind unglaublich frustriert.

 
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