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von Leena  am 09.11.2018, 8:38 Uhr

Unterrichtsausfälle - Theorie und Realität

"An Schulen in Hessen fällt nach Angaben von Kultusminister Alexander Lorz (CDU) „im Regelfall“ kein Unterricht aus." Das war im März 2018 hier groß die Schlagzeile und die CDU ist im Wahlkampf ausgiebig darauf herumgeritten, wie gut die Situation an Hessens Schulen sei.

Meine Realität sieht anders aus:

Kind3 (8. Klasse) schaut kurz nach 7 Uhr bei mir in der Küche vorbei: Du, Mama, ich hab erst zur 2., Deutsch fällt aus.

Ich stehe dann um 7.40 Uhr bereit, um Kind2 (9. Klasse) zur Schule zu fahren (die Schulturnhalle wird teilweise saniert, deshalb haben die älteren Klassen im Nachbarort in der dortigen Vereinshalle Sportunterricht, und das Fahrrad von Kind2 ist mal wieder kaputt *seufz*), jedenfalls steht Kind2 neben mir, schaut noch mal auf der Vertretungsplan-App der Schule ein und meldet dann: Na toll, Sport fällt aus - die 3. Stunde haben sie dann Unterricht, danach 4./5./6. 'Stillbeschäftigung', da dürfen sie aber schon gehen, weil sie danach keinen Unterricht mehr haben, nur die Ethik-Kinder, die noch die 7. Stunde haben, müssen bleiben. Also effektiv hat er heute nur eine einzige Stunde. Juchhu.

Bei den beiden (die auf dieselbe Schule gehen) fällt also heute im Schnitt 50% des Unterrichts aus. Ich bin entzückt. Und danke der CDU für die gute Situation an Hessens Schulen und die vielen Lehrer, die sie eingestellt haben, so dass die Lehrerversorgung so gut ist wie noch nie. *ironieoff*

Kind2 hat übrigens schon wieder einen undichten Klassenraum, diesmal ist es aber 'nur' der Rest eines Wasserrohrbruchs, der noch tröpfelt, letztes Mal floss es bei Regen durchs Flachdach und sie saßen inmitten von Eimern, die regelmäßig von den Schülern ins Waschbecken geleert wurden. Und ja, wir waren da beim Schulleiter aufgeschlagen, der aber nur erzählte, ein Schadstoffprüfer sei dagewesen und habe ermittelt, dass keine Gesundheitsgefahr für die Kinder bestehe und es sei ins Dringlichkeitsprogramm aufgenommen und werde in den Sommerferien saniert - letztlich wurden es aber schon die Osterferien, also nur wenige Monate, in denen es so richtig schön reinregnete.)

Grummel...

(Ich glaube übrigens, zum 'Wahlerfolg' der CDU hat es auch beigetragen, dass die Realität der Partei in Sachen Schulen & Unterricht mit der Realität vieler Eltern massiv kollidierte.)

 
37 Antworten:

unser Bundesland ist rot rot regiert

Antwort von Ellert am 09.11.2018, 8:48 Uhr

da ist es auch nicht besser
und der Trend ist immer mehr hin zu Privatschulen.
So auch meine Jüngste, bis Klasse 10 gabs keine Unterrichtsausfälle
aber in der 11. schlägt es jetzt auch zu und ich muss mir wirklichd en Schulvertrag genau ansehen was wie zulässig ist.
Deutschlehrerin krank und gibt dann Aufgaben fürs Stille arbeiten aus, aber das kanns auch nicht sei ein Jahr vor dem Abi

dagmar

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Re: unser Bundesland ist rot rot regiert

Antwort von Maxikid am 09.11.2018, 8:52 Uhr

In Hamburg gibt es keinen Trend zu privat Schulen, da diese hier nicht besser sind.
Bei uns hält sich der Ausfall wirklich noch im Rahmen.

LG maxikid

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Re: unser Bundesland ist rot rot regiert

Antwort von Maxikid am 09.11.2018, 8:55 Uhr

Sorry, Privatschulen sollte das heissen......bei uns sind diesbezüglich die Anmeldezahlen für diese Schulform jedes Jahr gleich. Wenn privat, sind das bei uns fast alle Waldorfschulen, Wiechernschulen, kath. Schulen.....

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Re: Unterrichtsausfälle - Theorie und Realität

Antwort von kanja am 09.11.2018, 8:59 Uhr

Mich ärgert, dass die Statistik dadurch geschönt wird, dass mittlere Stunden, in denen der Lehrer ausfällt, mit “Arbeitsauftrag“ gekennzeichnet werden und somit nicht als Unterrichtsausfall zählen.

In den meisten Fällen gibt's hier dann gar keinen Arbeitsauftrag.

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Re: unser Bundesland ist rot rot regiert

Antwort von Jayjay am 09.11.2018, 9:08 Uhr

Egal ob rot, schwarz oder rot-schwarz: Hier wird immer was von kompletter Unterrichtsversorgung getönt. Die Realität ist eine andere, wie wir in den letzten acht Jahren feststellen durften... (Grundschule lasse ich hier außen vor, da war es nicht so schlimm.)

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Re: Unterrichtsausfälle - Theorie und Realität

Antwort von Erdbeere81 am 09.11.2018, 9:20 Uhr

Wir sind aus NRW.

Ich staune beim Gym. unserer Tochter sehr.

Klasse 5 bis jetzt 8, jeden Tag 6 Stunden. Wird von der Schule garantiert, alles über Vertretungen geregelt. Es gab keine Stunde Ausfall mit Leerlauf bisher.

Sohn Klasse 5 auf der Gesamtschule, anderer Kreis und anderer Schulbezirk. Ab der ersten Woche kam er 1x wöchentlich früher nach Hause weil Unterricht ausfiel, das zog sich durch bis zu den Herbstferien.

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hier macht es alleine die Klassenstärke aus

Antwort von Ellert am 09.11.2018, 9:41 Uhr

ob 30 in der Klasse wenn man Pech hat oder maximal 20/24 ist ein großer Unterschied.

Vermutlich liegt das auch an der Gegend, dem Zuzug, wenn die Schulen keine Kapazitäten haben stopfen sie Klassen bis zum Anschlag voll.
Wir sind ja eher wegen der Klassenstärke auf die Idee gekommen und da sie verlässlichen Ganztag anboten im Gegensatz zur Dorfschule
das bilinguale Konzept war das Zückerle

dagmar

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Re: hier macht es alleine die Klassenstärke aus

Antwort von Maxikid am 09.11.2018, 9:45 Uhr

In Hamburg sind auf den Stadtteilschulen in guten Gegenden sowieso höchstens 23/24 Kinder erlaubt, in schlechten nur 19. Auf dem Gym in der 5. und 6. sind es gute 27 Kinder, danach eher wieder weniger. Auf den Privatschulen sind immer gute 30 Kinder in der Klasse.....Bilingual haben hier einige staatliche Schulen im Programm und eben auch verlässlicher Ganztag. Witzig, was bei Euch an privaten geboten wird, ist hier an normalen Schulen Alltag. Dann ist es ja auch kein Wunder, dass man da Privatschulen nicht bevorzugen muss.....

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hier müsste sich viel ändern und das bemängeln wir auch aber

Antwort von Ellert am 09.11.2018, 9:51 Uhr

Wenn Du bei der Grundschulanmeldung vom Rektor gesagt bekommst
englisch haben wir nicht trotz Lehrplan, das gabs früher auch nicht
dann weiss Du welches Engagement die zeigen.
Englisch kann man doch im Hort machen, muss man dann eben zahlen -
ich bin fast aus den Schuhen gekippt bei den Aussagen.
Die Konkurrenz der privaten wird da nicht so wahrgenommen weil es die staatlichen Schulen entlastet habe ich das Gefühl
hier ist viel Zuzug, und da ist man um jedes Kind vermutlich froh dass nicht noch aufgenommen werden muss.

Welchen Vorteil sollen denn Eure privaten Schulen haben wenn die sogar mehr Kinder in Klassen stecken
wie soll da denn besser gefördert werden ?

Ich dachte als BaWü Bürger immer ich ziehe in ein Land das rot rot regiert ist und super sozial , alles für Kinder und toll -
die haben nichtmal das Bauen kinderreicher Familien gefördert wie ich es mit lakra Geldern kannte von unserem damals schwarzen Bundesland.
Die regierung ist am Ende h egal, wo Geld ist kann investiert werden, wo nicht hilft auchd ie regierung nicht
und für Kinder scheint es selten zu reichen
für Kunst am Bau gerne

dagmar

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Re: hier müsste sich viel ändern und das bemängeln wir auch aber

Antwort von Maxikid am 09.11.2018, 9:59 Uhr

Eben, für viele haben die Privatschulen hier keinen Vorteil,obwohl sehr viele hier mit dem passenden Einkommen wohnen. Wie gesagt, bei uns sind die Privatschulen dann ja auch eher Waldorfschulen, Internationale Schule (kostet extrem viel), Wiechernschule (ev. Schule) eben mit besonderen Konzepten. Die Privatschulen haben eher den Ruf, dass sie eben die "besonderen Kinder" haben.

Aber es ist doch gut, wenn die staatlichen Schulen nicht schlechter sind als die Privaten. Waldorf und co. kam für uns sowieso nicht in Fragen, muss man ja mögen.

LG maxikid

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Re: hier müsste sich viel ändern und das bemängeln wir auch aber

Antwort von Maxikid am 09.11.2018, 10:08 Uhr

Ellert, die Grundschule meiner Lütten war ja kurz einmal eine Privatschule. Wurde dann aber schnell wieder in eine staatliche umgewandelt. Die Lehrer sind halt ganz schnell weg, sobald sie verbeamtet werden konnten und um einiges mehr verdienen konnten....

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Re: Unterrichtsausfälle - Theorie und Realität

Antwort von ConMaCa am 09.11.2018, 10:09 Uhr

Hier Sachsen.... die Deutschlehrerin meines Mittleren (9. Klasse) ist 6 Wochen wegen Krankheit nicht da... Fazit 6 Wochen kein Deutsch. Ich finds nicht witzig. An dieser Schule fällt leider sehr viel aus und das auch schon seit Jahren.
Grundschule bei meinem jüngsten fällt so gut wie gar nix aus.
Gymnasium beim großen waren auch selten Ausfälle.

LG Conmaca

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Auf der anderen Seite der großen Stadt...

Antwort von shinead am 09.11.2018, 10:26 Uhr

... fällt zwar so mancher Lehrer aus, aber es findet Unterricht statt. Manchmal sinnvoll (Arbeitsaufträge, Vertretungsunterricht) oder eben reine Beschäftigung (Malvorlagen, stille Eigenbeschäftigung, etc.)

Bautechnisch ist die Schule (zum Glück) gut in Schuss. Lächerlich finde ich allerdings, dass die Schule jetzt "Vorreiterschule" für W-Lan an Schulen werden soll. Im Jahr 2018... Vorreiter? Und man muss natürlich erst einmal ein Konzept erarbeiten bevor die Kinder ins W-Lan dürfen (als gäb' es kein LTE ). Bis das umgesetzt ist, ist es wahrscheinlich 2020. Aber es ist eine Vorreiterschule...

Die Situation war aber tatsächlich noch nie prickelnd. Mein Vater erzählt mir gleiche Diskussionen bei den Elternbeiratssitzungen wie heute auch. Das System ist zu starr und offenbar hat man noch immer nicht gemerkt, dass 5/10/15/20 Jahrespläne nie funktionieren. Flexibel ist ein Fremdwort. Da ist es ganz egal welche Farben eine Regierung hat.

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Re: Unterrichtsausfälle - Theorie und Realität

Antwort von Mehtab am 09.11.2018, 10:31 Uhr

Bei uns fallen auch sehr viele Stunden aus. Wie viele Stunden seit Mitte September schon ausgefallen sind, und das bei G 8! Außerdem tricksen sie noch dauernd rum mit eigenverantwortlichem Arbeiten. Wenn der Mathelehrer nicht da ist, dann kommt halt der Sportlehrer und die Kinder müssen sich mit den Materialien für eigenverantwortliches Arbeiten beschäftigen. Das zählt dann nicht als Unterrichtsausfall, weil ja eine Lehrkraft da ist. Ich bin oft so wütend, dass ich mir überlege, ob ich an unseren Stimmkreisabgeordneten, der ja schon einmal Staatssekretär im Unterrichtsministerium war, schreibe.

Im Wahlkampf wurde unser Ministerpräsident des öfteren auf den Unterrichtsausfall angesprochen. Er meinte dann immer: "Ich werde mich drum kümmern." Daran könnte man ihn auch jetzt nach der Wahl noch einmal erinnern. Natürlich ist es nicht Aufgabe des Ministerpräsidenten, sich um jede einzelne ausgefallene Unterrichtsstunde zu kümmern, aber nach meiner Meinung fehlen in Bayern im Gymnasialbereich viele viele Lehrkräfte, die auf der Straße stehen, weil sie nicht eingestellt werden. Das ärgert mich sehr. Die jungen Leute haben keine Zukunft und wandern ab, obwohl sie in Bayern dringend gebraucht würden.

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Re: Unterrichtsausfälle - Theorie und Realität

Antwort von RR am 09.11.2018, 11:11 Uhr

Hallo
hier sind es ca. 30 % die im Schnitt ausfallen.

Allerdings sehe ich es nicht soooo negativ wie einige hier: ist der Ausfall mitten im Schultag haben sie "plus-Std." d.h. es ist eine Aufsicht da die schaut, dass es ruhig ist. Mein Sohn nutzt die Std. dann immer um Hausaufgaben schon mal zu machen, durchaus nimmt er z.B. auch dann die Deutschsachen mit obwohl an dem Tag kein Deutsch ist, er aber ahnt dass es eine Plusstd. gibt u. er dann seine Erörterung in der Zeit fertig stellt. Das spart zu hause sehr viel Zeit.

Außerdem: je mehr Unterrichtsstd. sie haben bis zur nächsten KA/zum nächten Test, um so mehr "unnötiges" wird da in der Zeit auch erzählt. Je weniger Unterrichtsstd. um so schneller ist der eigentliche Stoff dann auch durchgenommen u. man weiß genau was man für die KA üben soll da es nicht noch 100 Aufzeichnungen gibt die gar nicht dran kommen.

Auch fürs Üben in Problemfächern ist immer mal wieder mehr Zeit zum zu Hause vertiefen wenn hin u. wieder mal 1 h ausfällt.

Tja, so sehe ich das.... und nun fallt drüber her

viele Grüße

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Re: Unterrichtsausfälle - Theorie und Realität

Antwort von Shanalou am 09.11.2018, 11:19 Uhr

Hier (BaWü) hat der Landeselternbeirat eine eigene Studie zum Unterrichtsausfall gemacht. Da kamen dann etwas andere Zahlen raus, als bei den Studien der Landesregierung. Aber ich muss so grundsätzlich sagen, dass sich das bei meinen Kindern noch in einem Rahmen bewegt, der vertretbar ist. Was die Ausstattung der Schulen angeht, so muss ich sagen, dass das Gymi meines Sohnes das Glück hat, durch eine private Stiftung sehr stark unterstützt zu werden. So sind Anschaffungen (bspw. neue Computer) relativ problemlos möglich. Die Stadt wird auch in den nächsten Jahren die Sanierung der weiterführenden Schulen in Angriff nehmen.

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Re: Unterrichtsausfälle - Theorie und Realität

Antwort von Tonic2108 am 09.11.2018, 11:19 Uhr

Kann man so sehen, ist allerdings fraglich, ob diese Einstellung sinnvoll ist.
Wenn man bis zur nächsten Klassenarbeit denkt und kein Bock hat zuhause was zu tun ok. Wenn man ein umfassendes Bildungsergebnis mit Abschluss anstrebt, dann kommt das böse Erwachen irgendwann. Mut zur Lücke...

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Re: Unterrichtsausfälle - Theorie und Realität

Antwort von Reh77 am 09.11.2018, 12:22 Uhr

In der Grundschule geht es noch, danach ist es eher schlimm.

Was Unterrichtsausfall angeht, sehe ich keinen Unterschied zu meiner eigenen Schulzeit.
Damals war es "normal" wenn 5-6 Unterrichtsstunden, die Woche nicht unterrichtet wurden, davon 2-3 frei, der Rest Vertretung oder Stillarbeit. Also Filmchen schauen oder Spaß haben.
Bei meinen Nichten und Neffen, bei den Kindern von Freunden und Bekannten sieht und sah es sehr ähnlich aus.
Und diese Erfahrungen sind aus verschiedenen Bundesländern gesammelt: NI, BW, NRW, HE, BB und BY.
Ich denke, es gibt in jedem Bundesland Schulen, da funktioniert es, bei anderen weniger und an manchen gar nicht.

Denke nicht, dass das nur an der Regierung liegt, denn die Bundesländer werden unterschiedlich regiert und es gab in über 30 Jahren auch Regierungswechsel.
Aber wirkliche Veränderung an den Schulen habe ich nicht bemerkt.
Vielleicht ist es bei euch anders? Ihr habt andere Erfahrungen gesammelt?

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das Problem kommt in Schüben

Antwort von Ellert am 09.11.2018, 13:43 Uhr

Immer wenn berlin wieder einen Schwung lehrer sucht zum Verbeamten sind die ganz jungen weg,
wir hatten Glück von Klasse 7 - 10 die gleiche Klassenlehrerin zu haben,
andere nicht.
Verstehen kann ich das auch, jetzt sucht alles Lehrer, da kann man hin wo die Bezahlung am Besten ist.
Hier hat das aber seinen preis, das weiss ich nicht in Hamburg, viele werden in den Brennpunktschulen gesucht und hingelockt,
viele werden da leider nicht glücklich.
ich hab mich mit dem Referendar unterhalten der überlegt denBeruf garnicht erst anzufangen
auch heftig sowas nach langem Studium. Aber sie hatten sich vom Land kommend ein ganz anderes Bild vom Beruf gemacht

dagmar

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Re: Unterrichtsausfälle - Theorie und Realität

Antwort von 2auseinemholz am 09.11.2018, 14:20 Uhr

Hallo!

Auch HESSEN (G8).
In einem der letzten Elternabende haben sich diverse Eltern über den hohen Stundenausfall in FRA geärgert und zufällig war die Direktorin auch dabei.
Die Frau FRA ist zusätzlich zu ihrem Lehrerjob auch als Dozentin in der Lehrerausbildung tätig. Stunden die dabei ausfallen, hauptsächlich wegen Prüfungen gelten nicht als Ausfallstunden .....
Außerdem ist der Stoff so ausgelegt, dass er mit 80% der zugeteilten Stunden zu bewältigen ist (Joa - kann ich nachvollziehen), d.h. bis zu 20% Ausfall dürfte die Kinder gar nicht stören müssen!
So gesehen bin ich tatsächlich entspannt .... und der Ausfall passiert hier eher weil mal wieder wer begrüßt wird, was gefeiert wird, was gesammelt wird, ..... oder weil jemand schwanger ist.

LG, 2.

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das böse ERwachen....

Antwort von RR am 09.11.2018, 15:38 Uhr

Hallo
kann aber andersrum auch kommen. Mein Junior hatte letztens 70 Kopien A4 die er für den Test im Wahlpflichtfach lernen sollte. Neben 10 weiteren Fächern die bald wieder dran sind. Sinnvoll?? M.E. nicht. Kommt dann nur eine 4 raus im Test u. das zieht sich so übers ganze Schuljahr u. er hat dann eine 4 in einem Fach auf das es ankommt bei der Bewerbung - dann hat ein anderer Kandidat eben "bessere Karten" der vielleicht nur 20 Seiten hatte zum lernen. Verstehst du auf was ich raus will?

Der Ausbildungsbetrieb sieht nicht, wie die Note auf dem Zeugnis zustande kam. Den "Pflichtplan" u ein bisschen mehr schaffen die Lehrer auch in 70-80 % der Zeit. Dann hat der Schüler vielleicht eine 2 o. 3 im Zeugnis stehen weil er das mit dem Lernen auch besser hinbekommt. Und schon stehen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz um einiges besser.

Ich bin jetzt 51 u. wenn ich mir die heutigen Schulbücher angucke kann ich mich an vieles (was ich auch mal gelernt hatte) gar nicht mehr erinnern. In den letzten 35 nicht mehr gebraucht u. daher vergessen. DAs was ich immer brauche kann ich aber super. Klar - wird ja täglich angewandt. Und darauf kommt es ja an. Ein Lehrer unserer Abschlussklasse sagte uns am Ende der Schulzeit: ab jetzt müsst ihr nicht mehr alles auswendig wissen, aber ihr müsst wissen wo ihr nachschlagen könnt. So sehe ich das auch. Mein Sohn ist jetzt in der 9. u. lernt unter Garantie einiges das er nie mehr braucht. So wie alle. Aber die Noten für die Bewerbungen müssen passen.

viele Grüße

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wenn 30% ausfallen fehlt ja 30% Stoff

Antwort von Ellert am 09.11.2018, 16:26 Uhr

oder sind die Kinder so klug dass sie die 30% weniger zeit brauchen ?

dagmar

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die sollen garnichts auswendig wissen sondern verstanden haben

Antwort von Ellert am 09.11.2018, 16:31 Uhr

Oft ein Problem der Schüler die denken
das lern ich alles auswendig,
ist das dann abgewandelt verstehen sie es nichtmehr
andere lernen oberflächlich und verstehen es und sind dann viel besser.
Es macht die Mischung aus
aber ab einer gewissen Klassenstufe ist stumpfes Lernen nichtmehr angesagt
auch auf der Uni müssen sie was erarbeiten durch selbstlösen und nicht einfach können.

Wir haben die Ausfallstunden mit Aufgaben, sprich dann im Internet ist die Aufgabe genannt und sie sollen es selbst erarbeiten
klar geht das wenn alle sich hinsetzen aber wenn wirklich Schule nur das bedeutet brauchen wir nur das Onlineportal und die können daheim bleiben.

RR ich habe Dein Alter und tu mich in vielen Fächern auch schwer, ich hatte Mathe LK und konnte das alle im Tiefschlaf was meine in Klasse 11 nun macht
ich KONNTE, ich kanns leider nichtmehr.
Dennoch würde ich nie behaupten dass es unnütz gelernt war damals
es halt vieles zu verstehen was Zusammenhänge hat.
Auch jemand der nicht studiert braucht ja auch die Breite, man weiss ja nicht ob einer mal Schreiner werden will oder eine Banklehre machen, und man kann auch nur entscheiden was man weill wenn man alles mal angeschnitten hat oder ?

dagmar

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Re: das böse ERwachen....

Antwort von Leena am 09.11.2018, 16:54 Uhr

Ich brauche auch vieles, was ich seinerzeit fürs Abitur gelernt habe, nicht mehr. Ich brauche auch vieles, was ich im Studium gelernt habe, nicht mehr.

Aber zum einen kommt bei vielem die Erinnerung doch wieder, wenn ich es mir wieder anschaue, und - und das ist m.E. das Wichtigste - ich habe einigermaßen eigenständiges Denken gelernt. Ich kann mir fremde Themen in vielen Bereichen jetzt selbst erarbeiten. Der Lehrer ist ja letztlich nicht zum "Vorkauen" da, sondern dazu, den Schüler komplexeres Denken beizubringen, damit er "fürs Leben" gerüstet ist. Und Zusammenhänge erkennen kann. Das kann er aber m.E. nur, wenn er von manchen Dingen zumindest schon mal gehört hat.

Wissen, wo man nachschlagen kann, ist sehr wesentlich. Aber wenn man zu viel nachschlagen muss, kostet das zu viel Zeit, die man irgendwann nicht mehr hat.

P.S.: Im Moment lernen wir gerade eine Fremdsprache (Isländisch), und sind - zusammen mit unserem Lehrer - ganz begeistert, wie viel grammatisches Grundwissen insbesondere aus dem Lateinunterricht da wieder hochkommt, so dass uns jetzt vieles relativ leicht fällt.

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Re: wenn 30% ausfallen fehlt ja 30% Stoff

Antwort von Leena am 09.11.2018, 16:58 Uhr

Na ja, wie schmeckt ein Gericht, wenn Du 30% der Zutaten weglässt? Manches geht vielleicht, manches wird etwas fad - und manches geht richtig in die Hose.

Ich glaube, man kann vieles kompensieren. Aber nicht alles.

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Re: Unterrichtsausfälle - Theorie und Realität

Antwort von tonib am 09.11.2018, 17:24 Uhr

Hier auch Hessen - ein Kind hat ständig Unterrichtsausfall gehabt, wirklich ständig. Es gab keinen Schuldirektor, der Vertreter war dauerkrank... Echt schlimm.

Jetzt staune ich, wie gut und durchgängig der Unterricht im Internat in England ist - jeden Tag bis 16:30 Unterricht und abends noch study hall - das ist schon ein anderer Schnack.

Aber auch in Hessen erlebe ich die Gymnasien unterschiedlich: mein anderes Kind hat wenig Ausfall und meist sinnvollen Ersatzunterricht. Unmöglich scheint es also nicht zu sein.

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und darum finde ich 30% Ausfall sehr viel

Antwort von Ellert am 09.11.2018, 17:26 Uhr

und wenn dann das Kind einen vierer schreibt und der sich durchs Zeugnis sieht
andere Klasse den Ausfall nicht hatten und die Kinder 2er schreiben kann man auch denken wer den Ausbildungsplatz bekommt um bei RR Beispiel zu bleiben

(Wobei einmal einen vierer mal verkraften sollte im Test solange es nicht mehrere in dem Fach sind)

dagmar

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Re: und darum finde ich 30% Ausfall sehr viel

Antwort von Leena am 09.11.2018, 17:36 Uhr

Ganz so pauschal ist es ja auch nicht.

Wir hatten einen Mitschüler, der in Mathe und Kunst ein echtes Genie war, in Deutsch und Fremdsprachen aber eher unterbegabt, um es mal so zu sagen. Es war schon ein Akt, dass er sein Abitur auch geschafft hat. Er hat dann eine Bauzeichnerlehre gemacht, war Jahrgangsbester und hat anschließend noch ein Architekturstudium drangehängt und ist jetzt sehr erfolgreich in seinem Beruf.

Wir stellen durchaus auch Leute mit 3ern oder gelegentlichen 4ern ein, wenn sie ansonsten vielversprechend erscheinen, während Leute mit 2ern, die im Vorstellungsgespräch nicht verwendungsfähig wirken, eben auch nicht genommen werden. Es ist ja doch immer der Gesamteindruck, der zählt.

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Re: das böse ERwachen....

Antwort von Tonic2108 am 09.11.2018, 17:49 Uhr

Stichwort Allgemeinbildung. Finde ich durchaus wichtig.

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Re: Unterrichtsausfälle - Theorie und Realität

Antwort von Muts am 09.11.2018, 19:41 Uhr

Bei uns geht es im Moment, bei der Großen darf kaum Unterricht ausfallen, da tun sie was sie können, aber dafür fällt bestimmt manches bei anderen Klassen aus.

Bei den jüngeren sind es meist einzelne Stunden am Ende. Morgens mal später wäre auch nett..... das haben die nie!

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hört sich doch paradiesisch an-bei r2g

Antwort von Benedikte am 09.11.2018, 20:24 Uhr

also bei RotRotGrün in Berlin gibt es lleine schon kaum nich Lehrer. Inzwischen gehen in Berlin auch die Quereinsteiger aus, die stellen jetzt LOVLs ein, Lehrer ohne volle Lehrbefähigung. Das sind Leute, die vor allem einen Job brauchen, aber weder Pädagogik noch ein Schulfach studiert haben und jetzt in Grundschulen und Brennpunktschulen vorrangig eingesetzt werden. Auch woanders.


Ironie off-was ich sagen will, ist, dass es bei rot und grün soweit ich es kenne, auch nicht besser ist. In NRW sind die Grünen darüber ja gestolpert, da wollten sie Inklusion für alle für umsonst. Bildungsrepublik Deutschland


nun denn

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ich erinnere mich

Antwort von Ellert am 09.11.2018, 20:50 Uhr

Also meine Große Anfang Klasse 10 den Rappel bekam sie möchte gerne Bankkaufrau werden
sie war in fast allen Tests die einzige die kein Abi hatte, ohne wurde man nur mit serh guten Noten geladen.
Sie hats dann aber doch nicht gemacht und doch Abi und studiert
je nach Arbeitgeber gehen die wirklich nur nach Noten

dagmar
deren schwache Seite auch Sprachen waren und sind

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eben, es ist überall so

Antwort von Ellert am 09.11.2018, 20:51 Uhr

zu meienr Abizeit gabs viel zu viele Lehrer, auf Lehramt studieren wurde allen abgeraten
heute dagegen hats keine Lehrer mehr.
Armes Deutschland

dagmar

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G8 am Gymnasium in NRW unter rot - grün

Antwort von KKM am 09.11.2018, 20:54 Uhr

Mein Kind 2 hatte für ihn paradiesische Zustände:

G8, man hörte und las im Vorfeld von hoher Belastung der Schüler, dass die langen Unterrichtszeiten keine Hobbies mehr zuließen....

Nun ja, Kind 2 hatte in der Grundschule MEHR Unterricht als am Gymnasium.
Der Stundenplan wies bis einschließlich der 9. Klasse:
3 Unterrichtstage mit 6 Stunden und
2 Unterrichtstage mit 5 Stunden aus....
Klar, manche Fächer wurden schon immer epochal unterrichtet:
1. Halbjahr Kunst
2. Halbjahr Musik

Dieses städtische Gymnasium hat das noch anders umgesetzt:
1. Quartal (Sommer bis Herbst): Physik
2. Quartal (Herbst bis Halbjahreszeugnis): Chemie.
Das haben sie auch mit Geschichte, Erdkunde, Politik gemacht, im Sommer dann die Quartale Halbjahreszeugnis bis Ostern und Ostern bis Sommerferien.
Lehrermangel hat das erforderlich gemacht.
Auf den Zeugnissen standen alle Noten, also wurden alle Fächer unterrichtet!!!

Die Hauptfächer wurden annähernd durchgängig unterrichtet, auch Latein, Mathe und Englisch liefen gut.

Jetzt ist er in den USA und hat sich an AP Chemistry versucht, ein wirklich schwerer Chemie - Leistungskurs.
Er war immer sehr gut in Chemie, den Kurs musste er abbrechen - es war hoffnungslos....

Ich habe viel zu Hause gemacht, Geschichtsbücher als Krimi (Percy Jackson oder so), Baumhaus - Bücher als die Kinder kleiner waren, viel gereist... Logo gucken, Willi will´s wissen...

Ich glaube, Kind 2 ist nicht ahnungslos geblieben, aber viel Bildung lief und läuft auch einfach bei uns zu Hause.
Schade um die Kinder, bei denen das zu Hause nicht gemacht wird...

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Re: eben, es ist überall so

Antwort von kuestenkind68 am 10.11.2018, 1:55 Uhr

Genau in NRW war die Bildungspolitik unter Rot-Grün eine einzige Katastrophe. Es wurden unsinnige Methoden eingeführt wie Lesen-durch-Schreiben und am Gymnasium war der Unterrichtsaufall hier auch extrem. Mein subjektiver Eindruck war, dass die Gesamtschulen sehr stark aufgestellt waren, weil das ja politisch gewollt war. Dafür wurden Gymnasium und Realschule stark benachteiligt.

Tatsächlich bemerke ich in diesem Schuljahr eine Verbesserung: wir haben mehr Lehrer an der Schule und weniger Unterricht entfällt. Zwar fehlt immer noch die 3. Wochenstunde Sport im Stundenplan (war aber auch daran liegen kann, dass hier mal wieder eine Sporthalle gesperrt wird, weil die saniert werden muss).

Gsd wurde das G8 wieder abgeschafft, leider zu spät für meine Kinder. Dumm, dass diejenigen Schüler und Eltern, die sich dafür eingesetzt haben, jetzt nicht davon profitieren dürfen.

Inklusion läuft nicht wirklich. Wir haben Inklusionskinder am Gymnasium. Die haben gsd einen Sonderpädagogen für den Unterricht in den Hauptfächern, aber ich frage mich trotzdem, ob ein Kind mit Förderschwerpunkt Lernen in den höheren Klassen noch dem Fachunterricht in Chemie oder Physik folgen kann. Einen Schulsozialarbeiter, der die sozialen Probleme begleiten kann, haben wir aber leider nicht. Das führt dazu, dass viele Klassenleiter-Stunden zum Klären von Problemen draufgehen. Natürlich unterrichten dei Klassenlehrer Hauptfächer, so dass dort der Unterricht wieder fehlt.

Mein Eindruck war, es wurden irgendwelche Konzepte aus ideologischen Gründen von Oben herab auf die Schulen gestülpt, egal was Lehrer und Schüler und Eltern davon halten. In der Regel natürlich zu Lasten der Kinder und Lehrer.
Viele Kinder auch am Gymnasium haben eine grausame Rechtschreibung in Deutsch, weil das an der Grundschule nie richtig unterrichtet wurde. Sind ja nur nervige Kinder und Teenies, die dann auf der Strecke bleiben...

Aber wie gesagt: ich habe den Eindruck, dass Umsteuern der Bildungspolitik durch die neue Landesregierung zeigt Verbesserungen.

Was den Zustand der Gebäude angeht: da, wo Landesmittel abgegriffen werden konnten, wird hier gsd saniert. Aber darüberhinaus nicht, weil unsere Stadt trotz sprudelnder Steuereninnahmen sowas von Pleite ist und kein Geld für Investitonen hat. Wie das geht, weiß wohl auch nur ein SPD-geführtes Rathaus. Dafür wird die Grundsteuer wieder erhöht, aber es wird davon kein Cent den Kindern zugute kommen.

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oft sind die Kinder Versuchskarnickel

Antwort von Ellert am 10.11.2018, 9:17 Uhr

und so vieles wird wieder abgeschafft weil es nicht klappt
angefangen von G8 bei Euch ( wir haben es leider noch)
Einschulung mit gerade 5
Inklusion vermutlich in der Art irgendwann auch

am Ende sind es die Kinder die leiden und die Lücken die die haben sind kaum mehr zu schliessen.
Und dann jammert man wieder über PISA oder ?

dagmar

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Re: Unterrichtsausfälle - Theorie und Realität

Antwort von VerenaSch am 11.11.2018, 21:21 Uhr

Ich kann mich (Nordhessen) nicht beklagen. Hier läuft es gut mit Vertretungen. Natürlich ist die nicht immer fachbezogen, aber dafür habe ich Verständnis. Es schadet auch nicht, wenn die Kids sich in der Zeit einfach mal austauschen, lernen oder Hausaufgaben machen können.

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