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spezifisch deutsche Kultur „jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar

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spezifisch deutsche Kultur „jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar

Leewja

ist das so? ich möchte EXPLIZIT NICHT über Gaulands unsägliche, inakzeptable Äußerung dazu diskutieren und wäre dankbar, wenn das klappen könnte. Haben wir wirklich (die Diskussion hatten wir ja schon mal) keinerlei gemeinsame Kultur/Verbindung? Das Land der Dichter und Denker, durch nichts zusammengehalten und identifiziert als durch die ähnliche Sprache? Kann man das dann nicht guten Gewissens über alle europäischen von Völkerwanderungen geprägten Länder sagen? Hat Italien auch außer der italienischen Sprache keine gemeinsame Kultur? Schließlich ist der Mailänder oder die Südtirolerin dem Sizilianer ungefähr genauso nahe, wie die Hamburgerin dem Oberbayerischen Opi.... Spanien? Kultur? was verbindet die Spanier denn schon außer der Sprache, Himmel, da gibt es ja reichlich Unabhängigkeits/Separationsbewegungen. Was ist mit GroßBritannien? Auch da versuchen die Waliser oder die Corrnish, IHRE Sprache und Kultur zu wahren, fühlen sich vermutlich einem Londoner nicht sonderlich ähnlich, aber gibt es deshalb keine britische Kultur? Und was wäre, wenn jetzt jemand sagen würde, die Türkei habe eigentlich, außer der Sprache, keine verbindende Kultur? (also, nicht zu Erdogan ;), sondern so im Gespräch hier im Biergarten, würdet ihr das so stehen lassen?


Mitglied inaktiv

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Hmmm... Die Verbundenheit ergibt sich für mich aus einem GEFÜHL. Bis aus Deutschland EIN Land wurde dauerte es doch fast bis ins Ende des 19 Jhd. Und noch bis heute hat so mancher Bajuware das Bestreben, sein eigenes Land, fern von den "blöden Preußen" zu proklamieren (Achtung, das meine ich scherzhaft, und keinesfalls böse, bevor sich unsere bayerischen Userinnen auf den Schlips getreten fühlen), oder so mancher über die angeblich einfältigen Ostfriesen spöttelt... Die USA ist für mich insofern immer ein interessantes Phänomen: ein absoluter Schmelztiegel der Kulturen, wo dich einerseits jeder fast ungefragt und voller Stolz auf seine europäische/asiatische/afrikanische Ahnentafel hinweist, aber andererseits IMMER stolz sagt: I'm American! Wie identifizieren die denn IHRE Kultur??? Ich habe diese unsägliche Aussage zur deutschen Kultur nicht abgespeichert, aber ich lehne Glorifizierung einer völkischen Identität ab. Im Ausland ist Deutschland, und eben die Deutschen, beliebt wegen seiner Disziplin und Schaffenskraft, man redet vom Oktoberfest (dazu kann ich als Nicht-Bayerin herzlich wenig sagen) und vom deutschen Bier (welches denn? Es gibt so viele Marken, und nicht alle mag ich), allerdings sind wir allgemein auch als mit der Tür ins Haus fallend, rechthaberisch, besserwisserisch und absolut humorlos verschrieen... Alles in allem also eine Mischung aus Perzeptionen und Vorurteilen, die wir als Deutsche anderen Ländern gegenüber genau so hegen. Mein Fazit: kulturelle Vielfalt ist kein Manko, welches ein Gefühl der Verbundenheit ausschließt; ein Gefühl lässt sich nicht erzwingen. Ich verstehe die Aufregung darum nicht...


Leewja

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aber komplettes in Abredestellen einer Kultur (wie schwammig auch immer der Begriff ist) ist dochauch irgendwie rassistisch??? Wenn ich jetzt hier einen Post schriebe (oder sagen wir, wenn helen jetzt hier einen Post schrieben) in dem steht "eigentlich haben die Türken, abgesehen von der gemeinsamen Sprache, keine Kultur"...würden wir das nicht empört und mit viel Widerspruch beantworten??? Ich verstehen njicht ganz, was du mit abgespeichert meinst, Frau Özugun hat obigen Satz gesagt und Gauland hat widerlich drauf reagiert (wurde ja hier auch angesprochen, entsorgen in Anatolien und so)


Mitglied inaktiv

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Ach, dann habe ich das doch abgespeichert! Ich dachte, du meinst irgendwas anderes, was ich dann wohl überlesen haben muss... Hmmm, es geht also eher darum, dass du findest, dass uns mehr eint als die gemeinsame Sprache... Ja, was denn eigentlich? Jeder hier identifiziert sich doch auch über sein Bundesland, seine Region, seinen Wohnort." Ick bin ein Berlina" hat Kennedy doch nicht umsonst gesagt... Was ist denn so schlimm an der Aussage? Dass ein rechter Scharfmacher die natürlich für eine vordergründige "Heilige" Empörung nutzt und weidlich ausschlachtet, wundert mich nicht - er will ja gerade eine Glorifizierung erreichen, getreu der ersten beiden Strophen des Deutschlandliedes, die nicht mehr Teil der Nationalhymne sind... Und wenn jemand diesen Satz über die Türkei sagen würde, würde mich das null aufregen. Dazu weiß ich zu wenig über die türkische Geschichte...


Leewja

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selbst wenn es das eigene Land ist. Ich fasse unter Kultur, (wie kultiviert) durchaus auch Dichtung/Literatur/Musik/auch neue deutsche Musik, nimm die Toten Hosen oder so ;)/Architektur (er Kölner Dom??? Die Burgen, Fachwerkhäuser, Schwarzwalddörfer etc))/ den Jahreslauf mit bestimmten Ereignissen und Festen, die es eben nur hier so gibt (und viele davon sind eben doch Bundeslandübergreifend),/den Ausgangsort der Reformation/ Kant!!!/Universitätsstädte, die in aller Welt bekannt sind oder waren/ ein sehr guter, ehrlicher und verantwortungsbewusster Umgang mit der Vergangenheit (finde ich gehört auch dazu)/ die Teilung und die Wiedervereinigung (ein großer Meilenstein in der Kultur und Geschichte dieses Landes für mich)...ich finde schon, dass all das eine Kultur/eine Lebensart ausmacht, ja.


stjerne

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Gerade wollte ich fragen, was Du unter Kultur verstehst und da steht es schon. Ich stimme Dir da absolut zu, mag auch an meinem Beruf liegen. Ich glaube, es fällt uns so schwer, das zu greifen, weil wir mittendrin stecken und dadurch eher die Unterschiede zwischen "Moin" und "Grüß Gott" sehen. Ich sehe ja auch vor allem die Unterschiede zwischen meinen Kindern und nicht die vielen Dinge, die sie gemeinsam haben.


Mitglied inaktiv

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Ich denke, man hätte Frau Ö. einfach fragen sollen, wie sie das meint... Hier erklärt sie sich noch mal: "Die Staatsministerin im Kanzleramt relativierte ihren Zeitungskommentar zur deutschen Kultur. "Ich hätte an dieser Stelle noch mal sagen müssen: Was soll eigentlich die spezifisch deutsche 'Leitkultur', nicht nur deutsche 'Kultur' an sich sein." Es wäre "völlig absurd zu sagen, es gäbe keine deutsche Kultur", so Özoguz." http://www.spiegel.de/politik/deutschland/in-anatolien-entsorgen-aydan-oezoguz-reagiert-auf-alexander-gauland-a-1166487.html


Mitglied inaktiv

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Nein, ich glaube über andere Länder dürfte man das nicht sagen. Ich finde den Begriff "Kultur" schwierig zu definieren. Wir Deutschen definieren uns m.M.nach stark durch unsere (unrühmliche) Geschichte, was ich richtig finde, sowie überhaupt eine gewisse Ernsthaftigkeit. Es wird alles ein wenig schwerer genommen. Die deutsche Kultur wie Kunst, Dichtung etc ist ein wenig unter gegangen in den letzten Jahren. Hier haben wir in meinen Augen einen wunderbaren Schatz. Die Mauer und deren Fall prägten uns doch sehr stark. Deutschland hat wirklich eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Das Grundgesetz sollte uns eben darum so wichtig sein. Und wir sollten die Einhaltung der Werte des GG mehr verteidigen (meine These ist ja dass wir das nicht so mit Stolz tun. Auf das GG können wir aber stolz sein) Das hat vielleicht nichts mit Kultur zu tun, für mich ist es aber extrem wichtig und prägend für unsere ganze Nation. Die Freiheit, Toleranz -jede Meinung darf geäußert werden (so lange sie nicht die Werte des GG beschneidet), der Wille zum Frieden. Die Selbstreflexion. Das ist so wichtig. Die AFD kritisiert ja den von ihr so genannten "Schuldkult" Ich sehe das aber genau anders. Es ist wichtig dass wir uns darüber bewusst sind, was unsere Vorfahren angerichtet haben und dieses im Hinterkopf haben. Das hat nichts mit Schuld zu tun, ich selbst bin ja nicht schuldig, sondern mit Verantwortung. Das ist für mich ein Teil unserer Kultur :dieses Selbstreflektieren. Vielleicht manchmal ein wenig übertrieben "german Angst" u.s.w.,aber ich finde es wirklich wichtig und ich finde das prägt uns auch. Tja. Was gehört noch zur Kultur? Hellbraune Socken in dunkelbraunen Sandalen unter beigen Bermudashorts, perfekt die Beinbehaarung betonend ;-) Liebe Grüße


Mitglied inaktiv

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Hellbraune Socken in dunkelbraunen Sandalen unter beigen Bermudashorts, perfekt die Beinbehaarung betonend ;-) Stimmt! Als geschmacklich IMMER schlecht gekleidet gelten wir auch! Da bewundere ich die Italiener für ihren allgemein tollen Stil... Ansonsten denke ich ähnlich, es gibt keinen Schuldkult sondern eine Pflicht die Geschichte nicht zu vergessen und aus ihr zu lernen, damit wir nicht dazu verdammt sind, sie zu wiederholen!


Leewja

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rum. Und manche ältere italienische Dame ist doch auch reichlich exaltiert gekleidet unterwegs ;) Kennst du die Liste 100+ Things I learned about Germans? Die ist sehr amüsant, fidne ich, aber v.a. auch sejr positiv in weiteren teilen... Aber das z.B. ist typisch deutsch für mich: rasch betonen, wie doof/hässlich/geschmacklos/Stillos vieles ist in D ;)))


Mitglied inaktiv

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Wir Deutschen sind halt "quadratisch, praktisch gut" und absolut uneitel. Ist doch auch ein toller Wert!


Mitglied inaktiv

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Das ist glaub ich nicht allgemein gültig zu sagen. Kleidung sehe ich ehrlich gesagt auch eher als individuelle Angelegenheit, vielleicht noch als Familienkultur oder Zugehörigkeit einer etwas größeren Gruppe (Subkultur) mit vielleicht leichten Anfärbungen aus den jeweiligen Völkern, aber nicht volksspezifisch. Jedenfalls bei der Alltagskleidung, selbst die Tracht ist ja regional, auch bei anderen Völkern


Mitglied inaktiv

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Ich sehe es auch nicht als "Schuld" sondern als Verantwortung. Geprägt hat es uns alle irgendwie. Das muss gar nicht negativ sein. Wir hatten in Deutschland mal ne tolle Friedensbewegung! Wir haben ein interessantes Parteiensystem. Eine lebhafte politische Kultur. Wir können eigentlich stolz auf unser Land sein. Zu unserer Art gehört aber auch, dass wir das nicht sind und gerne das Negative hervor heben. An den USA stört mich dieser seltsame Patriotismus (Morgens in der Schule die Hymne trällern und dabei die Hand aufs Herz legen), das würde hier gar nicht gehen. Dabei stört mich dann aber stark, dass wir zu tolerant sind wenn andere unsere Werte schlecht finden. Wir müssen auf unseren Werten, die wirklich gut sind, bestehen!


Mitglied inaktiv

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Natürlich gibt es schlecht gekleidete Italiener, deshalb schrieb ich ja auch "allgemein" im Sinne von "im allgemeinen". Kritiksucht wird uns auch nachgesagt...


Mitglied inaktiv

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Pünktlichkeit, das sehe ich als Kulturgut. Wir haben auch viele verschiedene Kulturen im Land, regionale Unterschiede. Aber ich denke, die Sache mit der Pünktlichkeit, Verbindlichkeit bei der Terminabsprache, das ist eine Sache, die doch fast überall "funktioniert" in unseren Lande (und auch in angrenzenden Ländern, mitteleuropäisch geprägt) Ich habe einen türkischstämmigen Kollegen, der sehr viel mit den Flüchtlingen arbeitet und der regt sich zu Recht über diese überdurchschnittliche Unpünktlichkeit auf (da hat er die deutsche Kultur sehr verinnerlicht ;-)). Auch bei den Deutschen, die in der Arbeit mit dem Personenkreis sind, ist das immer ein Thema. Dinge, die eh im Grundgesetz stehen, stehen fest. Aber Pünktlichkeit steht nicht im GG und von daher sehe ich das als Kulturgut. Und Unpünktlichkeit ärgert MICH persönlich


claudi700

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interessantes thema. ich sehe durchaus länderspezifische kulturen/bräuche etc. man kann es noch hundertmal sagen: wir sind zwar teil europas, aber es gibt nun mal nationale identitäten, die uns unterscheiden. und das halte ich für wichtig und richtig. speziell für deutschland sehe ich da themen wie sprache, deutsche kultur und kunst (schiller, goethe, beethoven, bach, von gluck usw.)., architektur, industrieentwicklungen etc. eine reduzierung auf deutsches "schaffe schaffe, häusle baue" und oktoberfest ist überholt und platt. wenn ich mit meinen italienischen freunden am gardasee spreche, sehe ich genau so den stolz auf ihr land, ihre kultur und identität. das ist nichts verwerfliches. das beispiel usa, welches oben genannt wurde, kann man hier nicht einbringen. die usa existieren seit ein paar jahrhunderten, waren schon immer (!) ein schmelztiegel von weltweit zugereisten menschen, die nach wie vor zum großen teil ihre herkunft und wurzeln als wichtig erachten. "to be american" ist eine art gütesiegel, dass sich mancher in europa nicht mehr zu sagen traut...


Leewja

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gerade als Einwanderer. Das ist etwas, was man erreicht hat (WEIL es eben vielleicht viel Mühe und Leistung voraussetzt?) Nicht, dass ich das immer und in allem gut gheiße, aber es ist sozusagen ein Goal, was man erreicht hat. Oder die Vorfahren eben. Wobei da ja auch viele Natives eben diesen "Amerikanismus" nicht mittragen/gut finden.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von claudi700

Du magst das mit dem Oktoberfest und so überholt und platt finden, aber es deckt sich nun mal mit meinen Erfahrungen. Auch wird man ständig auf Hitler angesprochen - als ob die Zeit stehen geblieben sei! Und Deutschland ist doch ebenso eine Art Schmelztiegel, schon immer gewesen!


DK-Ursel

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He allesammen! das ist mal eine sehr schöne Diskussion - hoffentlich bleibt es so. In Mehrsprachenforum tauschen wir uns oft darüber aus - weil Kultur da eben auch wichtig ist: Inwieweit trägt man die eigene immer (noch) mit sich und wie sehr integriert man sich in die neue? Zu einer einstimmigen Antwort, was die Kultur eines Landes ist, kommen wir auch selten.. Ich denke, natürlich ist die deutsche Sprache das ,was uns sehr eint - und das hat Luther, der auch große Wirkung auf das Ausland hatte (auch DK feiert dieses Jahr das Lutherjahr) möglich gemacht. Aber darüber hinaus haben wir Deutschen durchaus eine gemeinsame Kultur, denn ich begreife Geschichte und Philosophie, Literatur und Musik auch als (Ausdruck einer) spezifische(n) Kultur. Mir hat man oft erklärt, es sei doch wie eine Auswanderung in ein anderes Bundesland, wenn man von Dtld nach DK "umziehe". Das sagt nur jemand, der es noch nicht probiert hat - wahrscheinlich auch noch nie so wie ich in 3 versch. Bundesländern gelebt hat (mir fehlt nur der Osten) und der deshalb doch besser vergleichen kann. Natürlich bekommt man auch vom Umzug aus NRW oder Berlin nach Süddtld. eine Art Kutlurschock, dennoch gibt es gemeinsame Regeln, Gesetze, Geschichte und Geschichten - und wiederum die Sprache. Krieg, Mauer, Mauerfall - all diese Ereignisse aus dem letzten Jahrhundert haben die Deutschen (auch) geprägt, auch sie beeinflussen die Menthalität -- und die wiederum Literatur, Musik, Politik, Philosophie. Genauso aber ist das natürlich auch in DK: Nicht nur, daß sie ihre eigenen Schlüsselerlebnisse als Nation haben, so haben sie eben andere nicht - immer wieder bin ich komisch berührt, wenn ich die gewisse Ahnungslosigkeit in Bezug auf viele Dinge, die uns Deutschen sind, erlebe. Dafür aber bestärken sie andere Dinge. Gemeinschaftsgefühl und (oft blindes) Vertrauen in Institutionen (vor allem beiden Älteren) stammen ebenso aus dem Krieg wie bei uns der Drang zur Kritik, zum Nachfragen, zum Individualismus. Hier lange Zeit ein äußerst verpöntes Wort - noch zu meinen Zeiten hier!! Aber während wir eben gelernt haben, daß es falsch ist, als Masse wie die Lemminge einem "Führer" blind nachzufolgen und zu vertrauen, haben die Dänen gelernt, daß sie es sich als kleine Nation nicht leisten können, sich in Individuen aufzusplittern, die alle ihr eigenes Süppchen kochen. Und weil man dann sehr homogen ist und bleibt, - dänische Kultur pflegt - ist man äußerst zugeknöpft allen Ausländern gegenüber! Viele Dinge, die wir sowohl als Deutsche als auch die Dänen als gegeben hinnehmen, sind kulturell-historisch bedingt. Wir müssen die Ursachen nur erforschen, so zeigen sich die kulturellen Unterschiede sehr schnell. Sprache ist ein gaaaaanz wichtiger Teil der Kultur eines jeden Landes (weshalb es eben auch Sinn für Diktatoren macht, sie für Minderheiten zu verbieten!), aber sie ist nicht das einzige Bindeglied. Sonst wären Menschen, die perfekt Deutsch als Fremdsprache lernen, automatisch "gute Deutsche", meint: sie hätten gleichzeitig alle deutsche Kultur verinnerlicht. Ich kann dies bei allen Bemühungen noch lange nicht für die dänische sagen --- ich trage ja auch noch viel der deutschen in mir bis an mein Lebensende. Herr Gauland stammt aus einer Generation, die den wirklich Kopf noch sehr einziehen mußte, wenn wir sagten,wir seien Deutsche. Fahnen wie bei der Fußball-WM in Dtld. haben mich sehr gefreut, was Dänen so gar nicht nachvollziehen konnten. Ich kann mich auch sehr gut an Zeiten erinnern, wo Kriegsflüchtlinge, Bombenopfer u.ä. nicht darüber sprechen durften, ohne gleich die Keule: "Ja, aber wir haben den Krieg ja auch angefangen..." übergezogen zu bekommen. Insofern hat er Recht. Es gibt eine Art "Schuldkultur" - die sich heute deutlich gewandelt hat und die Gott sei Dank zu einer geführt hat, die bei vielen Menschen (auch damals übrigens schon) ein Gefühl "nie wieder sowas!" ausgelöst hat. Wir haben in der jüngsten Geschichte gleich 2 Diktaturen erlebt - das ist ein kollektives Gedächtnis, das haben sogar wir,die nicht unter ihnen gelebt haben. Und darum ist auch das Verantwortungsgefühl, für den Frieden und den Erhalt der Demokratie zu sorgen, bei sehr vielen Deutschen groß. Ich sehe nicht mehr, daß wir Deutschen unter der Last der Schuld uns klein machen oder ducken - das war einmal, insofern ist Herr Gauland einmal mehr und wieder einmal einer der ewig Gestrigen - aber das gehört ja zum Parteibild der AfD. Daß er nicht gemerkt hat, wie sich der Umgang mit dieser unbestreitbaren Schuld gewandelt hat, beweist mir einmal mehr - wenn es nötig wäre - wie wenig wandelbar diese Partei ist, wie wenig sie aus der Geschichte gelernt hat und wie wenig sie in unsere Zeit paßt!!! So, das war jetzt sehr lang, aber das ist eben auch ein komplexes Thema - spannend, danke für den Anstoß! Gruß Ursel, DK


User-1724674668

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Naja, Amerika war ja lange Zeit ein Sinnbild für "Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten" - The American Dream. Das Land des Überflusses, so vieles XXL, vom Tellerwäscher zum Millionär, ein Land der persönlichen Freiheit und Unabhängigkeit. Selbst heute ist es m.M.n. ein wichtiger Aspekt der amerikanischen Mentalität: der Staat soll sich so wenig wie möglich in meine persönlichen Belange einmischen - Thema Sozialversicherung bspw. Wenn man bspw an die "Puritaner" denkt, welche aus Schottland/England in Amerika einen sicheren Zufluchtsort sahen und die Strapazen der Flucht auf sich nahmen und ihr Leben dort komplett bei Null anfangen mussten, sie dort nichts erwartete außer harte Arbeit - diese aber "frei" - dann kann man das finde ich schon nachvollziehen. Ein neues "zu Hause" für entwurzelte Familien, für Suchende welche einer Illusion ihres Traums folgen, ein Neuanfang mit der Möglichkeit sich neu zu erfinden, sich einen neuen Namen zu geben, zu reseten. Amerika ist voller Geschichte und Schicksale, zusammengewürfelt zu einer Nation mit blutiger Geschichte. Natives: ich weiß noch wie ich an einem Indianerreservat vorbeigefahren bin - unfruchtbares, vertrocknetes Land, Müllberge, Kinderspielplatz mit verosteter, kaputter Rutsche und traurig aussehenden Schaukeln. Vor den Malls alkoholkranke Indianer, abgebrannt und leer wirkend. Vor den Baracken Leinen mit Kleidung, zerschlissen und verbraucht. Alkohol: Ja, ein Geschenk des weißen Mannes.. Zerstörerisch und Zukunftraubend. Eine Texanerin mit Goldkettchen und Luxusschlitten erklärte uns wie großzügig die Regierung doch sei Ihnen dieses Land zu stellen, wie dankbar sie doch sein müssten. Wenn es was zur Sache tut: Eine Republican. Ich kann nachvollziehen wieso es so ist wie du schreibst. Ich kann beide Seiten verstehen. Doch neben dem Nationalstolz herrscht der Alltag und Amerika schenkt nichts her wenn man nicht mit dem goldenen Löffel in der Hand geboren wurde. Das Leben ist ein Geschäft: hart und leistungsorientiert. Es bietet viel mehr Möglichkeiten als hier, ja. Aber man kann auch härter fallen und muss sich aus eigener Kraft wieder hochziehen. Im Beruf wird i.d.R. 100% verlangt, wie man diese leisten kann muss man selber zusehen. Lg


Leewja

Antwort auf Beitrag von User-1724674668

...aber für die allermeisten Einwanderer ist es eben nur möglich, legal einzuwandern, wenn sie sich bemühen darum, wenn sie etwas dafür vorweisen können, etwas leisten oder zu leisten versprechen und deshalb ist es für viele, eigentlich fast alle, dann ein großartiger Moment, wenn es klappt und sie eingebürgert werden, auch das geht ja noch mal mit einer Prüfung einher. Das ist etwas erstrebenswertes, für das man sich anstrengen muss und deshalb ist es auch wichtig und erstrebenswert, eben Amerikaner zu sein. Die Staatsangehörigkeit selber ist schon ein Ziel, etwas, was man erreichen möchte. Das ist eigentlich alles, was ich meinte. Das es dann knallhart ist, weiß ich. Das persönliche Freiheit da aber auch wesentlich, wesentlich größer geschrieben wird, als hier, weiß ich auch Sie Vermont: Live free or die) Und ich rede explizit nicht von den natives, die wurden übelst behandelt und sehen es eben auch heutzutage anders, sind den "USA" als Staat eher kritsich ggü. eingestellt. Verständlicherweisen.


User-1724674668

Antwort auf Beitrag von Leewja

Mmh ich weiß es ehrlich gesagt nicht so genau. Ich hatte einfach das Bedürfnis das etwas zu beleben und zu verbildlichen warum es z B solch ein "goal" ist. Lg


pflaumenbaum

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Wenn der Kulturbegriff soziologisch benutzt wird, dann habe ich damit kein Problem, wird er aber in der Diskussion oft nicht. Vielmehr ist es ein Propagandabegriff, mit dem gezielt nationale Identität konstruiert wird, um bestimmte Gruppen auszuschließen. Natürlich gibt es geteilte Normen und Werte, die im Durchschnitt von den Deutschen anerkannt werden (so wahrscheinlich Pünktlichkeit). Dann gibt es vermutlich heterogenere Länder (wie die Türkei!!) und eher homogene (vielleicht Deutschland :-)). Deutschland ist ja sehr liberal was die Einstellungswerte im Durchschnitt betrifft, durch die Türkei ebenso wie die USA geht ein Stadt/Land-Riss. Pünktlichkeit könnte im Übrigen aber auch ein Ergebnis der Industrialisierung sein, also es könnte sein, dass in industrialisierten Ländern Pünktlichkeit wichtiger ist als in weniger industrialisierten. Ist aber nur so eine Idee. Darüberhinaus gibt es beispielsweise große Unterschiede in der politischen Kultur, der Frage, wie Bildungseinrichtungen strukturiert sind, etc. pp. Und das ist in unterschiedlichen Ländern verschieden heterogen - in Deutschland durch den Föderalismus vielleicht heterogener.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

"Pünktlichkeit könnte im Übrigen aber auch ein Ergebnis der Industrialisierung sein, also es könnte sein, dass in industrialisierten Ländern Pünktlichkeit wichtiger ist als in weniger industrialisierten. Ist aber nur so eine Idee." --> gute Idee!!! Ich kann mir auch vorstellen, das die Ausarbeitung von Kultur auch mit den natürlichen Bedingungen und der Beschaffenheit der Landschaft zusammen hängt. Wenn ich in einen engen Bergtal lebe und es sehr beschwerlich ist, die Nachbargemeinde zu besuchen, weil sie im anderen Tal liegt, kommen andere kulturellen Ideen hervor, als ob ich in der Nähe eines Flusses lebe oder als Fischer den endlosen Horizont sehe. Und schon ein Fluss kann trennend sein (jetzt nicht mehr, da gibt es Brücken, aber früher schon)


stjerne

Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Ich bin bei der Arbeit und kann eigentlich gar nicht an der Diskussion teilnehmen, aber eins möchte ich doch beitragen. Ich lese sehr gerne englische Literatur, speziell der Romantik und stelle fest, dass deutsche Literatur dieser Zeit einfach ganz anders ist.


tonib

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich finde, wir haben sogar eine außerordentlich reiche Kultur - mit typischen Charakteristika, wie dem (I) Grüblerisch-Romantischen (Schiller, Goethe, Lessing, Wieland, Klopstock, Hegel, und auch Wagner), aber auch die Gebrüder Grimm, ach eigentlich schon vom Hildebrandlied an über die Nibelungen und Gryphius, viel später dann hin bis zu Thomas Mann, Walter Kempowski , Günther Grass und vielen anderen; dem (ii) Mystischen wie Hildegard von Bingen, etc., dem (iii) Aufklärerischen wie Kant, Hegel, Moses Mendelsohn, Herder, dem (iv) Tüftlerischen/Praktischen (den herausragenden Ingenieuren und Erfindern, die das Auto, aber auch die Birkenstocksandale gebracht haben), der (v) Regeltreue, wie sie sich in Pünktlichkeit, Rechtstaatlichkeit aber auch in Obrigkeitstreue, Kleinlichkeit und gelegentlich mangelnder Phantasie ausdrückt - und da habe ich vieles, wie Luther, Habermas, Adorno etc., den Wunsch nach Individualismus und die Erinnerungskultur noch gar nicht untergebracht. Mache ich mal, wenn ich Zeit habe. Ich finde, Frau Ö. liegt sehr, sehr verkehrt. Und wenn ich mir ihre offenbar dahinterstehende Absicht anschaue, dann macht sie das aus meiner Sicht nicht nur nicht sympathisch, sondern auch sehr falsch für ihren Job.


pflaumenbaum

Antwort auf Beitrag von tonib

Die Frage ist ja, warum Deine Aufzählung spezifisch deutsch sein soll. In vielerlei Hinsicht sind Deine Beispiele europäisch eingebettet. Aufklärung, kritische Theorie und Reformation, vermutlich aber auch die Romantik sind eben gerade nicht spezifisch deutsch. Sie sind Teil von Modernisierungsprozessen und breiteren kulturellen Bewegungen, die von vielen anderen europäischen Ländern und den USA vorangetrieben wurden. Die Industrialisierung hat ihre Wurzeln doch eben nicht in Deutschland!!! Rechtstaatlichkeit ist ein modernes Phänomen, dass sich mit der Entstehung des modernen Staates, der Trennung von Staat und Kirche etc. herausgebildet hat, das ist nicht spezifisch deutsch.


Helene34

Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Typisch deutsche Kultur ist auf jedenfall die eigene nationale Identität anzuzweifeln


pflaumenbaum

Antwort auf Beitrag von Helene34

Da gebe ich Dir sogar recht. Es gibt ja auch viele historische Gründe, die das rechtfertigen. Wenn wir wollten, dass nationale Identität wichtiger wird, dann müsste sich der Begriff des "Deutschseins" aber ausweiten. Dann sind eben die deutsch, die sich in die Gesellschaft integriert haben, oder so. Ich persönlich brauche keine nationale IDentät (aber natürlich einen Pass), ich habe genug andere Quellen für Identitätsbildung.


tonib

Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Wegen der besonderen Prägung, die diese durch deutsche Philosophen und ihre Interpretation für Deutschland genommen hat. Aufklärerische Gedanken gab es wohl erst in Frankreich, aber wir haben durch Kant & Co. eben unser Verständnis davon. Es gab auch Reformatoren in Tschechiein, trotzdem hat uns Luther geprägt - auch die Nicht-Protestanten. usw. usf. - das ist nunmal ganz sicher spezifisch!


Helene34

Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Du hast eben die deutsche Kultur mehr verinnerlicht als du denkst oder sagen wir zumindest den negativen Teil davon


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Helene34

Hast du eigentlich auch die bulgarische Kultur verinnerlicht? Und ist dein beständiger Negativismus und dein Fremdenhass jetzt ein negativer Teil der bulgarischen oder der deutschen Kultur?


Helene34

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Als Mitglied der bulgarisch-orthodoxen Kirche habe ich alleine damit schon einen Teil der bulgarischen Kultur verinnerlicht. Aufgewachsen bin ich aber komplett in der DDR/Deutschland. Die bulgarische Sprache beherrsche ich nur sehr schlecht. Negativ und Fremdenhassend bin ich sicher nicht, sondern einfach nur realistisch. Bisher in meinem Leben hat mir bisher auch keiner den Migrationshintergrund von sich aus angemerkt.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Helene34

Dein verlogenes Selbstbildnis ist wirklich lächerlich.


Rucolaendivie

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich habe das so verstanden, dass sich in Deutschland viele Kulturen überlappen und überlagern: die regionalen, die grenzüberschreitend europäischen, die politischen, die kulturellen im engeren Sinn (Dichtung, Kunst, Musik, Philosophie....), aber auch Wissenschaft, Technik, und auch solche Dinge wie der rheinische Karneval, die Fangesänge bei Fußballspielen etc. pp. Unter all diesen Teilkulturen herauszudestillieren, was einerseits ALLEN Deutschen gemeinsam ist, andere Völker/Nationen/Staaten aber nicht haben, also eine spezifisch deutsche Kultur, ist sehr sehr schwierig. Wenn ich mich selbst befrage, was denn meine kulturellen Hintergründe sind, fallen mir auch zuerst die regionalen ein (Dialekt, "Mentalität", Landschaft, Brauchtum) sowie die europäischen (Demokratie! Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit! Achtsamkeit im Umgang mit der Umwelt u.v.a.) und erst dann die deutschen, also Goethe, Schiller, Bach, Bosch, Siemens, Kant, Adorno... . Und wer oder was ist eigentlich deutsch und wer nicht? Kant war aus Königsberg. Beethoven war aus Bonn und ging nach Wien. Was ist mit den Nachkommen der polnischen Bergarbeiter, die im 19. Jahrhundert ins Ruhrgebiet einwanderten? Was mit den ehemaligen deutschen Ostgebieten? Der ostpreußische Dialekt ist z.B. praktisch untergegangen, und mit ihm sicher auch einiges der dortigen Kultur. Was ist mit den Rumänien- und Ungarndeutschen, bzw. Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben etc.? Was mit den Einwohnern des Elsass? Der Professor, der meine Diplomarbeit betreute, war in den 20er Jahren als "Volksdeutscher, aber nicht Reichsdeutscher" in Straßburg geboren und später mit seiner Familie "heim ins Reich" umgesiedelt worden. Wäre er dort geblieben, wäre er heute Franzose? Und seine Nachkommen? Was ist überhaupt mit den deutschsprachigen Gebieten in Südtirol, Belgien, Luxemburg, was ist mit Österreich und der Schweiz? Gehört Mozart auch zur deutschen Kultur - er war ja Österreicher?! Dass die Bayern sich den Österreichern näher fühlen als den Norddeutschen, ist ja eine weit verbreitete Ansicht, ob sie stimmt, muss wohl jeder selbst entscheiden. Wenn man all diese Fragen bedenkt, ist es zumindest schwierig, eine deutsche Kultur von allen anderen abzugrenzen, und in diesem Sinne hatte Frau Özoguz auch recht, finde ich. Allerdings hat sie es leider so verkürzt dargestellt, dass ihre Äußerung sehr leicht missverstanden werden konnte und für Gauland ein gefundenes Fressen war.


Lauch1

Antwort auf Beitrag von Rucolaendivie

"Leitkultur" bedeutet europäische Kultur und nicht speziell deutsche.


Rucolaendivie

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Da hast Du sicher recht. Vielleicht war das Ausgangsstatement einfach zu missverständlich. Es macht natürlich einen Unterschied, ob man über Leitkultur diskutiert oder darüber, was im herkömmlichen Sinn als Kultur verstanden wird.


Lauch1

Antwort auf Beitrag von Rucolaendivie

Ja das stimmt, aber gerade beim Thema Einwanderung/Integration geht es immer um das Verbindende also um Leitkultur. Klar spielt auch Sprache eines Kulturraumes eine Rolle, aber eben nicht nur.


Sille74

Antwort auf Beitrag von Rucolaendivie

... mit dieser Argumentation hätte ja kein (mitteleuropäisches) Land als Ganzes eine spezifische Kultur außer der Sprache ... Das kann man von mir aus so sehen. Aber dann ist die Aussage, es gäbe keine DEUTSCHE Kultur jenseits der Sprache nichtbrichtig bzw. arg verkürzt.


tonib

Antwort auf Beitrag von Rucolaendivie

ich finde den Ansatz falsch, weil es dann ja nirgendwo auf der Welt - von wenigen, skurrilen Ritualen und entlegenen Bergdörfern evtl abgesehen - spezifische Kultur gibt. Sonst findest Du in jedem Land jemanden, der nun genau damit gar nichts anfangen kann und umgekehrt Orte auf der Welt, die diese kulturelle Errungenschaft kennen und damit das "Spezifische" nehmen. Wobei mir als "Leitkultur" für Integrationszwecke wiederum eine gesamteuropäische (mit deutschen Elementen) völlig ausreichen würde - dass eine Integration darein stattfindet, habe ich allerdings auch noch nicht vernommen.


pflaumenbaum

Antwort auf Beitrag von Sille74

Kultur die eine Grundlage menschlichen Lebens, ohne den Dingen eine Bedeutung zu geben, ihnen einen Sinn zuzuschreiben kommen wir im Alltag nicht klar. Deswegen gibt es natürlich auch in Deutschland Kultur :-). Und es gibt natürlich viele Dinge, die in Deutschland anders gemacht werden als in Spanien, aber eben immer nur im Durchschnitt. Außerdem unterscheiden sich viele Institutionen in diesem Land (Wissenschaft, Bildung, Politik, Wirtschaft) von den gleichen europäischen Institutionen in der Art und Weise, wie sich diese ausgebildet haben. DASS sie sich so ausdifferenziert haben ist aber Teil der Moderne, während WIE sie sich ausgebildet haben tatsächlich spezifisch deutsch ist. Also so könnte man es vielleicht sagen.


Helene34

Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Rest der Welt isolieren eine eigene Kultur zu haben. Was natürlich im Umkehrschluß bedeutet, dass jede Art der Globalisierung kulturzerstörend wirkt.


pflaumenbaum

Antwort auf Beitrag von tonib

Sagen wir mal so, Kultur (Werte, Deutungen, Sinnzuschreibungen) ist nie spezifisch, sie wird erst sichtbar, wenn in Objekten (irgendwelche Gegenstände) materialisiert und in Praktiken (z.B. Pünktlichkeit) institutionalisiert wird. Die Wertvorstellungen der Moderne werden insofern von verschiedenen Staaten geteilt, aber drücken sich eben unterschiedlich aus. Das könnte man dann als spezifisch bezeichnen. Das wäre jetzt ein soziologischer Kulturbegriff à la Max Weber. Weiß aber nicht, ob es verständlich ist. Bei der ganzen Diskussion hier geht es aber ja nicht um solche analytischen Feinheiten, sondern um die Frage, inwiefern Deutschsein Teil unserer Identität ist. Vielmehr geht es ja darum, dass die Zuwanderer unsere Art, die Moderne zu leben, akzeptieren sollen und sich möglichst auch mit ihr identifizieren sollen. Keine AHnung, ob nationale Identität dafür unbedingt gebraucht wird.


pflaumenbaum

Antwort auf Beitrag von Helene34

sondern Soziologie. Die meisten Geschichtswissenschaftler würden sicher auch unterschreiben. Sind vielleicht weniger links als die Soziologen.


Leewja

Antwort auf Beitrag von tonib

widerlich schlimmes und verwerfliches. Es geht dabei auch weder um Assimilation noch um Komplettaufgabe aller eigenen Kultur aus dem Heimatland, aber schon um das Anpassen an eine "Kultur", auf die die große Mehrheit der dort schon lebenden (auch wenn es frühere Einwanderer/Urururenkel von Einwanderern/durch Grenzziehungen nur zufällig nicht (mehr) Franzosen/Niederländer/Dänen) Menschen verst#ndigen kann. Und ich finde tatsächlich, dass man von Einwanderern die ja insbesondere in Deutschland sehr absichtlich herkommen, nicht zufällig an Land gespült werden, wo das Schlauchboot gerade landen kann (wie es vielelicht bei Italien/Spanien sein kann) erwarten kkann, dass sie eben diese Kultur auch irgendwo zus chätzen wissen dun mitzutagen versucehn. Daran kann ich irgendwie nix schlimmes sehen. jeder kann áber natürlich weiterhin seine sprache sprechen, sein fernsehen sehen (ein offenbar WICHTIGER Kulturaspekt, so oft, wie ich das hier schon gelesen habe ;)), sein essen genießebn etc. Es geht mehr um das gesellschaftliche Miteneinader, niemand muss sich komplett assimilieren und "unsichtbar machen", aber dieses vorhandene mittragen und annehmen, ob ihr es Kultur nennt oder Einstellung oder Europäisch oder deutsch/italiensich/griechisch, whatever (da muss man auch klar kommen mit nicht kommenden Handwerkern, in Griechenland muss man damit leben, Bestechung im Alltagsleben zu benutzen) muss man, wenn man bkleiben möchte, irgendwie schon, fidne ich. Dafür hat man ja kostbare Errungenschaften, wie Meinungsfreiheit, religionsgfreiheit, Mitbestimmungsrecht, Demokratie. das ist ja alles was schönes.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Ich hätte sogar gedacht, das sei, wenn überhaupt, rechte Logik. Denn die wehren sich ja bekanntlich mit Händen und Füßen gegen einen Multikulturalismus...


Helene34

Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Zumindest an deutschen Universitäten gelten gerade diese Fakultäten als sehr links. In Osteuropa sieht das aber ganz anders aus.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Leewja

So wie du das sagst, finde ich daran auch nichts verwerfliches. Aber leider wird wohl politisch eben doch gefühlt zu weit gegangen, und eine Assimilation gefordert...


tonib

Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

In Absatz 1 bin ich bei Dir - außerdem ist es schön und klar formuliert. Absatz 3 - ob das eine deutsche oder europäische Identität mit deutschen Elementen ist, finde ich nicht so wichtig. Vieles hat sich ja tatsächlich in den letzten Jahren angeglichen, so dass es vielleicht eher - zumindest aber auch - eine Frage der sozialen Schicht ist. (Aber ich will jetzt nicht noch eine Ebene in die Diskussion bringen). Dass es um Akzeptanz und Identifikation geht, da stimme ich Dir zu, Ich habe kein Problem mit einer nationalen Identität, auch wenn sie nicht zu 100% trennscharf abgegrenzt werden kann, Für mich ist Deutschsein, aber auch Europäischsein, ganz klar Teil meiner Identität.


stjerne

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Kannst Du mal ein paar Beispiele nennen, wo eine Assimilation gefordert wird (von demokratischen Parteien natürlich)?


stjerne

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Kannst Du mal ein paar Beispiele nennen, wo eine Assimilation gefordert wird (von demokratischen Parteien natürlich)?


Lauch1

Antwort auf Beitrag von Leewja

Es geht ja um den vom Politologen Bassam Tibi geprägten Begriff der "Leitkultur" und der umfasst gesellschaftliche und kulturelle Eigenschaften, die als Klammer zwischen den Bürgern dienen soll. Also außer den oben genannten natürlich auch Gleichberechtigung, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie. Und das sind gewaltige Errungenschaften würde ich meinen.


Rucolaendivie

Antwort auf Beitrag von Lauch1

... ja aber die sind doch nicht exklusiv deutsch, die gibt es doch in den anderen mitteleuropäischen Ländern auch, und in vielen anderen ebenfalls...?


Leewja

Antwort auf Beitrag von Rucolaendivie

und 2. auch wenne s nicht SPEZIFISCH deutsch sein mag, so ist es doch aber auch nicht GAR NICHt deutsch? Warum kann man nicht sagen "es gibt eine deutsche Kultur"? Warum ist das schlimm, aber wenn jemand, eine Deutsche sagt "es gibt KEINE deutsche Kultur" nicken (fast) alle brav? Sie HAT es ja offenbar revidiert (vielleicht weil sich eben nicht nur Idioten wie der Gauland dagegen ausgedrückt haben? Sondern vielleicht auch ernstzunehmende Leute?) Warum ist der Drang so immens, eine gemeinsame Kultur auf jeden Fall abzuklehnen? Obwohl man sie auch bejahen könnte, komplett OHNE sie zu glorifizieren, zu lobhudeln, sie "über alles" zu stellen oder deshalb Hand an der Hosennaht vor der Flagge zu stehen? Abendbrot! (so mit Brot, Käse, Gürkchen) ist ähnlich ikonografisch "deutsch" für mich wie Spaghetti Napoli für Italien ;) Jugendherbergen! ;)


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Rucolaendivie

Die schon seit einigen Jahren heiß diskutiert wird: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Leitkultur "Bassam Tibi wehrte sich gegen die politische Instrumentalisierung und sprach von einer „mißglückten deutschen Debatte“."


Lauch1

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Das war ja die große Kränkung Tibis, dass sein Begriff zur "Sauerkraut und Garzenzwerg Kultur", auch absichtlich zBsp im Spiegel, umgedeutet wurde. Und genau darum geht es ja nicht.


Lauch1

Antwort auf Beitrag von Rucolaendivie

Ja natürlich. Nur haben eben spezielle Deutsche und Österreichischer Probleme damit, stolz auch ihre Nation zu sein und gewisse Normen auch einzufordern. Das Problem hast du weder in Frankreich, noch in England, Polen oder sonst wo.


Helene34

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Doch diese Selbsthaß-Kultur hat sich inzwischen im gesamten Westen ausgebreitet. Nur noch nicht so stark wie es hier der Fall ist.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich verstehe das Gewese um dieses Kulturding nicht und zwar in allen Nationalitäten...


Helene34

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Das wundert mich bei dir nicht


Tini_79

Antwort auf Beitrag von Leewja

Neben unseren Dichtern, Denkern und Erfindern fallen mir als typisch ein: Pünktlichkeit Zuverlässigkeit Strebsamkeit "Deutsches" Vollkornbrot Industriegüter "Made in Germany"


Jessi757

Antwort auf Beitrag von Tini_79

Nicht vergessen: Kindergarten!!! Dort lernen die Kinder Brauchtum und das Leben mit den Jahreszeiten (Basteln, Lieder singen, Gedichte und Reime zum Jahreslauf)


Helene34

Antwort auf Beitrag von Jessi757

Wenn man sich den richtigen Kindergarten aussucht, dann ja.


wolke76

Antwort auf Beitrag von Leewja

Literatur und Philosophie, Musik, Kunst und all das was Leewja weiter oben aufgeführt hat, gehören dazu. Aber ob das nun wirklich alles typisch Deutsch ist, lässt sich schwer sagen. Es gibt auf jedem Gebiet Einflüsse von außerhalb - ist dann trotzdem noch "deutsch"? Ja. Nein. Vielleicht. Darüber ließe sich vortrefflich philosophieren. MUSS man denn die eine bestimmte Kultur haben?


Lauch1

Antwort auf Beitrag von wolke76

Jeder Mensch hat eine Kultur. Und das Praktizieren einer Leitkultur zeigt, ob jemand integriert ist oder parallel nebenher lebt.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Stimmt. Es gibt ja auch deutsche, die offenbar schlecht in die deutsche Leitkultur integriert sind: "So urteilte der stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU Armin Laschet in Bezug auf flüchtlingsfeindliche Angriffe in Sachsen, „die Integration mancher Deutscher in unsere Leitkultur sei gescheitert“." http://www.fr-online.de/leitartikel/clausnitz-das-versagen-der-polizei,29607566,33835292.html


Leewja

Antwort auf Beitrag von wolke76

eine ins europäische eingebette Kultur, deren Einzelaspekte je nach Landstrich ganz unetrscheidlich sin" oder ob man sagt "es gibt keine deutsche Kultur"? oder? jetzt mal ab von Özuguns späterer Relativierung, ist der Satz ja nun mal so gefallen. Und ich sehe wirklich einen Unetrscheid, ob man eine Kultur zugesteht, die aber vielelicht nicht spezifisch NUR deutsch ist, oder ob man eine Kultur komplett abspricht.


wolke76

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ja, das stimmt - jedeR hat eine Kultur. Aber m.E. kommt es auch nur darauf an. Ob diese Kultur nun deutsch oder europäisch ist, lässt sich kaum auseinander pflücken. Es hängt immer irgendwie zusammen. Und ich finde es auch nebensächlich, ob ich etwas der deutschen, der russischen, der xy-en Kultur zuordne.Kulturgut ist Kulturgut - egal, ob der Komponist, Dichter, Architekt..... Deutscher, Pole, Franzose ist.


Leewja

Antwort auf Beitrag von wolke76

und für alle (zum Glück) verfügbar/anguckbar/anhörbar/lesbar... Aber es gibt ebenso wie zwischen Hamburg und München natürlich IMMENSE Unterschiede in Europa und nicht eine übergreiofende einheitsbreiige "Europakultur" (lass das mal die Griechen hören, dass du ihren Sokrates für dich beanspruchst ;)))


Lauch1

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Ja klar, ist ja nicht Konsens einer deutschen/europäischen Kultur, dass man mit Mistgabeln um brennende Asylbewerberhäuser tanzt und zusieht, wie Menschen sterben. Sondern, dass so jemand dafür ins Gefängnis kommt.


tonib

Antwort auf Beitrag von Leewja

Die Angleichungen werden immer stärker in Europa oder sogar in der westlichen Welt - deutsche Kunstler leben in den USA oder in London, Niederländer und Spanier verfassen ihre literarischen Werke in Berlin in englischer Sprache, große Teile der Popkultur sind angelsächsisch geprägt, nur mal so als Beispiel. das war natürlich früher anders.


wolke76

Antwort auf Beitrag von Leewja

Uuuuh, du hast Recht. Sokrates gehört den Griechen, ich möchte es betonen :D Nee, es ist kein Einheitsbrei, das stimmt schon. Ich unterscheide auch ganz klar, woher wer kommt. Aber am Ende spielt die Herkunft keine Rolle für mich. Und somit ist für mich persönlich die Frage ob es "die" deutsche/italienische/mongolische.... Kultur gibt eigentlich unerheblich. Hauptsache, es GIBT Kultur und jeder kann sie nutzen bzw. leben, wenn und wie er/sie es möchte.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von tonib

Ist es schlimm, das es früher anders war? Oder verändert sich das einfach nur, das die Kultur immer mehr sich den Sinusmileus (die auch veränderbar sind) angleicht, als den Nationen (oder Völker?) Das heißt, das europäische Künstler trotz unterschiedlicher Sprache und Volkszugehörigkeit mehr gemeinsam haben, als mit aus dem jeweiligen Volk stammenden Traditionelle? Das die deutschen Traditionellen eigentlich näher an den spanischen Traditionellen sind, als an deutsche Hedonisten? Zumindest jetzt hier in Europa, wie es mit den anderen Großkulturkreisen ist, kann ich nicht sagen


tonib

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Ich bewerte das nicht.


Leena

Antwort auf Beitrag von Leewja

Für mich kam die erwähnte Äußerung so rüber, dass es eben nicht die eine typisch deutsche Kultur gibt, die "uns Deutsche" all überall verbindet und von allen umliegenden Mitmenschen abgrenzt, sondern dass man die Kultur der Deutschen eben weiter runterbrechen muss, eben eingebettet in der europäische Gesamtgefüge und je nach Region ganz unterschiedlich. Es wurde also - meinem Sprachverständnis nach - nicht allen Deutschen per se alle Kultur abgesprochen, sondern es ging für mich eben um das "typisch deutsche", was uns auch von Österreichern, Franzosen etc. um Deutschland herum grundlegend unterscheidet und in sich eint. Sozusagen - es gibt nicht DIE deutsche Kultur, das ist viel mehr und viel kleinteiliger.


stjerne

Antwort auf Beitrag von wolke76

...drehst Du meinem Beruf den Hals um. Die niederländische Malerei des 17. Jhs. hängt ganz eng mit den politischen Gegebenheiten und dem Krieg gegen Spanien zusammen und der englische Landschaftsgarten mit der englischen Verfassung des 18. Jhs. Versailles ist nicht verständlich ohne den französischen Absolutismus und die französische Revolution vielleicht nicht ohne Versailles. Kunst und Kultur spiegeln doch immer die Geschichte und Gesellschaft ihrer Zeit. Wichtig ist doch nur, nicht eine (die eigene) über andere Kulturen zu stellen, aber man kann doch nicht so tun, als hätte man den Landschaftsgarten ebenso in der Wüste Gobi erfinden können.


User-1724674668

Antwort auf Beitrag von Leewja

Silopo: Oder die Münchnerin dem Hamburger Opi


User-1724674668

Antwort auf Beitrag von User-1724674668

Ach und ansonsten bin ich ganz bei dir, denn Kultur gibt es m.M.n. überall. Kultur ist das Leben, die Sitten und Bräuche, die Werte und der Wandel darin. Auch die Küche gehört m.E. da mit hinein, nur als Beispiel.


Shanalou

Antwort auf Beitrag von Leewja

Mir fallen da schon ein paar Sachen ein. Erst mal sind wir von einer christlichen Kultur geprägt, die durch Martin Luther schon mal besonders ist. Zweitens ist das Verhältnis der Deutschen zum Wald auch anders als in den meisten Ländern. Sieht man auch an unseren Dichtern, die gerne über die Natur geschrieben haben. Auch solche Betätigungen wie Wandern, gibt es in der Form wahrlich nicht überall. Der Umgang mit Nacktheit. Hier gibt es fast nur gemischte Saunen, FKK ist auch kein Problem. Das klingt vielleicht erst mal profan, aber sagt schon viel über Deutschland aus und das geht weit über die Sprache hinaus.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Shanalou

Ja, der Wald ;-) irgendwo habe ich gelesen, das nur die Japaner noch so ein Verhältnis haben, wie "wir" wobei, wandern tun andere Völker auch, wenn sie die Zeit haben und nicht eh immer irgendwie zu Fuß unterwegs sind.


3wildehühner

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich wohne in einer Grenzregion und das Gebiet gehörte zeitweise zum Nachbarland; aber auch so gibt es hier grenzüberschreitet durchaus eine gewisse "Kultur", die sehr stark von z.B. Bayern, den nordfriesischen Inseln oder Sachsen abweicht, d.h. ich fühle mich den Menschen hinter der Grenzen oft deutlich verbundener, als mit denen, die 600km von mir weg wohnen. Es wird hier auch eine andere Sprache gesprochen, die hier "Platt" und hinter der Grenze "Dialekt" genannt wird. Auch hinter der Grenze weicht die Kultur zu der restlichen ihres Landes teilweise ab-d.h. es werden Feste gefeiert, die es im restlichen Land nicht gibt. Trotz allem gibt es innerhalb Deutschlands und auch Österreichs Dinge, die ich als typisch ansehe; z.B. gewisse Bräuche (z.B. Heiligabend ist hier DER Feiertag, an dem es Geschenke gibt, in den meisten anderen christlich geprägten Ländern ist es der 1. Weihnachtstag oder auch Nikolaus.) Auch "Pünktlichkeit" ist eine "deutsche Tugend", auch wenn ich selber für mich nicht so ganz beanspruchen kann.


Astrid18

Antwort auf Beitrag von Leewja

Das wird jedem spätestens bewusst, wenn er mal längere Zeit im Ausland lebt. Das heißt ja nicht, dass jeder Deutscher typisch ist, aber es gibt schon einige Dinge, in denen man sich als Deutschen erkennt (im Vergleich zu anderen Nationalitäten). Dann gibt es auch noch viele Bräuche, die für Deutschland typisch sind (was nicht heißt, dass sie nicht von anderen übernommen wurden). Beispiele: Pünktlichkeit, Genauigkeit, Zuverlässigkeit, Organisation (vor allem bei Behörden), die Abneigung, in einer Reihe ordentlich Schlange zu stehen. Bräuche: Brotzeit, mittags die Hauptmahlzeit, Sonntagsruhe (d.h. keine geöffneten Läden), Osterhase, St.-Martins-Zug, Nikolaus, das Christkind, die Schultüte (!), der Weihnachtsbaum, der Adventskalender, der Adventskranz, Geburtstage werden nie vorgefeiert und es darf nicht vorher gratuliert werden...


pflaumenbaum

Antwort auf Beitrag von Astrid18

Ja das stimmt schon irgendwie, aber einerseits teilen wir diese Eigenschaften, Rituale und Bräuche auch mit anderen Ländern (das merkt man an den Grenzen) und andererseits unterscheiden sich die Regionen dann doch sehr stark. Das merke ich, weil ich in schon vielen verschiedenen Regionen Deutschlands gelebt habe.