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Mal wieder ein Blick nach China

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Mal wieder ein Blick nach China

Lavendel79

Für diejenigen, die es interessiert Findet es ausser mir noch jemand auffällig, dass die Demonstrationen (die schon mindestens seit März schwelen) zufällig im November im Internet landeten und nicht zensiert wurden und dann quasi direkt von Zero-Covid auf "Bissl Erkältung, ihr könnt damit auch arbeiten gehn!!!" umgeschwenkt wurde? Jetzt so kurz vor Weihnachten und dann auch mit dem chinesischen Neujahrsfest als Ausblick? Jeder weiss ja, dass der Chinese an sich der politischen Führung nicht mehr Wert ist als eine Arbeitsameise aber ich bin schon Immer wieder erstaunt. Wie mit knallhartem Kalkül (und davon geh ich hier aus) "das Volk" durchseucht wird, vom timing her so, dass nicht allzuviel Geschäft kaputt gemacht wird. Dass es gerade noch so fürs Weihnachtsgeschäft reicht und die Pause danach bis zum Ende des Neujahrsfestes, wo sich alle nochmal etwas regenerieren können bzw der allerletzte Rest sich im Kreis der Familie auch noch ansteckt, genutzt wird, um die wirtschaftsdämmende Pandemie möglichst effizient hinter sich zu bringen. Und zeitgleich noch sagen zu können :" Ihr wolltet es doch so, Euer Führer wollte ja auf Euch aufpassen, aber ihr wolltet die Durchseuchung! Das kommt dabei raus, wenn man demonstriert!" .. Ich bin gespannt, wie uns selbst der Lieferstopp von Medikamenten bekommt und wie groß das Chaos wird, ob es unsere Lieferketten auch noch mehr durchrüttelt als sie sowieso schon fragil geworden sind. Wobei ja die Erfahrung gezeigt hat: egal wie schlimm es den Chinesen geht, gearbeitet wie irre wird immer.


IngeA

Antwort auf Beitrag von Lavendel79

Ewig konnte das so nicht weiter gehen. Wie willst du die Leute denn halb durchseuchen? So ganz nebenbei: Chaos in den Krankenhäusern, Notaufnahmen, Rettungsdiensten haben wir bei uns auch, da sind wir also genau die, die ihr Maul aufreißen müssen. LG Inge


Lavendel79

Antwort auf Beitrag von IngeA

Halb durchseuchen= langsamer öffnen. Und ich weiss, dass wir auch Chaos in den Krankenhäusern haben, aber das ist nicht mal ansatzweise vergleichbar mit dem, was in China gerade los ist und noch los sein wird. Oder stehn die Leute hier auch schon stundenlang vor der Apotheke an, in der Hoffnung auf etwas Fiebermittel? Klar, China hat jetzt die Anzahl Intensivbetten verdoppelt in den letzten Wochen und errichten 10.000e Fieberambulanzen. Aber auch deren medizinisches Personal wird flachliegen früher oder später. Bei mir war gerade die halbe Verwandschaft für ein paar Tage oder für ambulante Eingriffe im Krankenhaus. Mag sein, dass es in der Kinderklinik anders aussieht, aber hier überall war eine recht normale Versorgung, pünktliche OPs /Untersuchungen usw gewährleistet . Kein Rumliegen auf dem Gang, 2 Personen im Zimmer, im Notdienst gähnende Leere (morgens um halb neun, Blick ums Eck)


Ellert

Antwort auf Beitrag von Lavendel79

in meienr Wohnecke wird alles Geplante gerade wieder abgesagt aber nicht nur wegen Corona... China ist extrem überaltert, da wird nun eine Durchseuchung das Versorgungsproblem der Alten "lösen" hatten ja hier auch einige gefordert, alles laufenlassen die Alten sind eh alt uns sterben irgendwann warum auf die Rücksicht nehmen ?


IngeA

Antwort auf Beitrag von Lavendel79

Bei uns gibt es in den Apotheken momentan gar kein Fiebermittel, zumindest nicht für Kinder. Auch andere Medikamente sind oft nicht erhältlich. Allerdings auch nicht erst seit Corona oder jetzt der Influenza/RSV-Welle, nur jetzt ausgeprägter. Lieferengpässe bei bestimmten Medikamenten gibt es schon seit Jahren, aber das interessiert unsere Politik auch nicht. Und diese Aktionen mit den Intensivbetten und Fieberambulanzen hatten wir '20 und '21 mit mäßigem Erfolg. Auch bei uns wurden uralte Beatmungsgeräte wieder hervorgekramt (um dann festzustellen, dass das Fachpersonal trotzdem nicht da ist), wurden Hotels in Coronakliniken umgebaut und medizinisches Fachpersonal trotz Corona-Infektion weiter eingesetzt (auf Coronastationen). Ich bin bestimmt kein Fan von Chinas Politik oder gar ihrem politischem System. Deutschland hat zumindest nicht versucht Corona zur Unterdrückung zu missbrauchen, auch wenn einige Maßnahmen die Freiheit eingeschränkt haben und sich später als nutzlos herausgestellt haben. Aber nachher ist man immer schlauer. Was die jetzige Öffnung in China und daraus resultierenden Konsequenzen wie Überlastung und Medikamentenknappheit anlangt, kann ich aber keinen großen Unterschied feststellen, nur dass China diese Politik später aufgibt als alle anderen Staaten. LG Inge


Ellert

Antwort auf Beitrag von IngeA

bei uns gings scheibchenweise, bei denen nun Knall auf Fall Getren kam ein bericht uzm Thema Impfung in China, die hatten andere Prios, die haben und hatten andere Impfstoffe es geht ja nur um schwere Verläufe aber mit eienr sehr alten Bevölkerung läuft das anders als hier


Lavendel79

Antwort auf Beitrag von IngeA

Ich sehe den Unterschied schon. Zumindest ein Stück weit wurde bei uns auf den Mensch geschaut und nicht nur auf die Wirtschaft. Vielleicht sogar zu sehr auf "den Mensch", vor allem auf den alten Mensch. Vielleicht ist es ein Weg, wie in Schweden und mit sehr hoher Sicherheit auch in China, Menschen ab einem gewissen Alter nicht mehr groß medizinisch zu betreuen. 85 jährige wochenlang beatmet auf Intensiv, weil sie keine (juristisch gute ):PV haben und oder auch nicht wollen. 93 jährige, die noch mit dem Helikopter ins Krankenhaus geflogen werden wegen Dehydrierung (kein Scherz). So macht man das beste Gesundheitssystem kaputt. Ja gut, wenn Du meinst dass unsere Zustände ähnlich sind ... so wie wir ja auch einen "Lockdown" hatten. Gell. Dann ist das eben auch eine Sicht auf die Dinge. Für mich ok.


IngeA

Antwort auf Beitrag von Ellert

Die No-Covid-Strategie wird aufgegeben: Es wird nicht mehr jeder ständig getestet, ss wird nicht mehr bei jedem Coronafall das gesamte Viertel mit harter Ausgangssperre belegt und infizierte Menschen können ihre Quarantäne zu Hause absitzen anstatt in einer Quarantänestation. Das waren Maßnahmen die es sonst fast nirgends gab, schon gar nicht durchgehend. Was soll man da jetzt "langsamer öffnen"? - Nicht mehr jeden ständig testen aber die Ausganssperren und stationäre Quarantäne aufrecht erhalten - die Ausgangssperren aufgeben aber weiterhin jeden testen und infizierte in stationäre Quarantäne stecken - die stationäre Quarantäne aufgeben aber weiterhin jeden ständig testen und die Ausganssperren aufrecht erhalten? Welches dieser scheibchenweisen Szenarien würde denn großartig die Infektonswelle verlangsamen? Natürlich könnte man die Menschen auch erst noch mal Zwangsimpfen und dann öffnen. Nur in den Impfzentren haben sie ja dann auch wieder vermehrt Kontakt zueinander und damit steigende Infektionszahlen. LG Inge


IngeA

Antwort auf Beitrag von Lavendel79

Nein, die Maßnahmen bei uns waren natülich wesentlich milder als in China. Einen wirklichen Lockdown hatten wir nie, erzwungene stationäre Quarantäne auch nicht (außer tatsächlich teilweise bei infizierten Pflegekräften die in Hotels in der Nähe der Arbeitsstelle untergebracht waren, gab bei uns berechtigterweise einen ziemlichen Aufschrei). Ich meine die Überlastung des Gesundheitssystems jetzt. Natürlich wären Lockerungen im Sommer sinnvoller gewesen (aber ehrlich gesagt, die Welle die wir hier im Juli hatten war auch nicht gerade lustig). Es ist schön, wenn bei euch das mit dem Gesundheitssystem anscheinend funktioniert, bei uns definitiv nicht: Einen Termin beim Hausarzt oder in einem MVZ zu bekommen ist wirklich schwierig, bei der Hotline des ärztlichen Bereitschaftsdienstes durchkommen fast unmöglich, die Notaufnahmen sind komplett überlastet und wir fahren im Rettungsdienst quer durch die ganze Stadt auf einen Verkehrsunfall mit bewusstlosem Kind, weil kein anderer Rettungswagen frei ist (Fahrzeit 30 min, der Notarzt hatte noch mal 10 min. länger und kam aus der Nachbarleitstelle). Die Auswahl welche Klinik wir anfahren sollen ist für die Leitstelle momentan sehr einfach: Wenn alle Kliniken abgemeldet sind, müssen alle Kliniken aufnehmen, sprich die nächste geeignete. Die letzte Schicht in der ich so etwas wie Pause hatte war irgendwann im Sommer, wir fahren auch Nachts durch. Das liegt teilweise auch an der Service-Mentalität in Deutschland (v. a. im städtischen Bereich), vor allem aber auch daran, dass die niedrigere medizinische Versorgung, sprich niedergelassene Ärzte und ärztliche Bereitschaftsdienst einfach auch so stark überlastet sind, dass die Leute da keine Versorgung bekommen. LG Inge


Lavendel79

Antwort auf Beitrag von IngeA

Soweit ich gelesen und gehört habe (Podcast Sineologe) , gibt es so gut wie keine Tests mehr. Wurde die Corona-Warn-App komplett gelöscht, sollen die Menschen in vielen Bereichen mit milden Symptomen (und das ist ja Auslegungssache) trotz Infektion zur Arbeit kommen - ohne Tests weiss man ja sowieso nicht was man hat. Bei uns ist man schon behutsamer vorgegangen. Geschäfte /Restaurants offen aber begrenzter Besucheranzahl, Schichten bei den Büroarbeitsplätzen, damit nicht alle gleichzeitig reinkamen (wobei die Industrie so etwas ggf auch machen wird - zum eigenen Schutz). Quarantäne der Familie, später des Einzelnen, erst spät Aufheben der Quarantänepflicht. Aber ok. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende . Vielleicht ist es aktuell die beste Lösung für China. Zumindest zur Aufrechterhaltung der Wirtschaftskraft. Denke es gibt irgendwann Dokumentationen darüber, wie die Menschen die Jahre 2020 - 2023? In China/Shanghai z.B. gemeistert haben.


Lauch1

Antwort auf Beitrag von Lavendel79

Nur blöd, dass unsere Fiebermittel, Antibiotika, etc auch entgegen aller Versicherungen von von der Leyen und Kyriakides extern produziert werden, seit Wochen Mangel herrscht und der schlimmer werden wird. Auch ein hausgemachtes Problem. https://www.derstandard.at/story/2000142061305/medikamente-knapp-antibiotika-muessen-rationiert-werden


IngeA

Antwort auf Beitrag von Lavendel79

Ich denke jede Version hat Vor- und Nachteile. Deutschland war eher vorsichtig bei der Reduktion der Maßnahmen, andere Länder wesentlich forscher. Und sicher hat der Weg auch politische Gründe, wie du schon geschrieben hast. Ich denke allerdings eher, dass sie dem Druck der Bevölkerung nachgegeben haben bevor die politische Lage eskaliert. Sicher kann man im nachhinein dann anhand irgendwelche Modellrechnung beweisen dass das der schlechteste oder auch der beste Weg war, wie es gelaufen ist. Irgendwann muss man den Schritt machen, wirklich vorbereitet war China auf diesen Schritt sicher nicht. Allerdings muss man auch sagen, dass die ältere Bevölkerung die kaum geimpft ist durchaus die Möglichkeit gehabt hätte sich impfen zu lassen. Allerdings scheint es gerade bei ihnen die meisten Impfskeptiker zu geben (und dazu das Problem dass der chinesische Impfstoff gegen Omikron nicht so wirksam ist wie die mRNA-Impfstoffe) LG Inge


IngeA

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Das stimmt, aber da kann China nichts dafür.


Lauch1

Antwort auf Beitrag von IngeA

Nein natürlich nicht, sondern vorrangig die EU, die nach wie vor säumig bei der Förderung einer innereuropäischer Produktion ist. In Kundl/Tirol/Novartis trödelt man seit 2 1/2 Jahren herum und hat die bisherige Produktion von Antibiotika sogar aus Energiespargründen reduziert.