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Geschrieben von Suka73 am 22.07.2011, 1:34 Uhr

ich sehe das anders

Du hast KEINEN "normalen" Jungen, wenn er mit zu viel Ehrgeiz und bei Misserfolgen mit NULL Frustrationstoleranz die Sachen angeht. Er hat einen zu hohen Anspruch an sich selbst und versucht ganz offensichtlich, irgend wem gerecht zu werden oder irgend wem was zu beweisen.

Du hast jetzt von mehreren Seiten in der Schule gesagt bekommen, dass Dein Sohn auffällig ist und das auch nicht gerade negativ. Auch ganz offensichtlich hast Du schon des Öfteren von ADHS reden hören, wogegen Du Dich sperrst (warum?) Natürlich war die Äußerung der Lehrerin nach dem Ausflug völlig Banane, man hätte auch GAR NICHTS sagen können, aber es IST nun mal irgend was so gegen die Wand gelaufen, dass Dein Sohn eben auch beim Ausflug aus dem Rahmen gefallen ist oder die Gruppen aufgehalten hat. Von Ast zu Ast schwingen und in Bäume klettern mag ja sein und auch schön sein, aber war anscheinend in dem MOment nicht angebracht und auf die Bitte, damit aufzuhören, wurde anscheinend auch nicht reagiert.

Mein Sohn wurde ebenfalls vor einigen Jahren auf ADHS getestet und als hyperaktiv eingestuft. Er war in einer Integrationsklasse und hatte selbst dort Probleme bzw. die Lehrer mit ihm. Er ist ein hervorragender Schüler, ist aber ähnlich wie Dein Kind. Er stellt irrsinnig hohe Ansprüche an sich selbst und kann mit NIederlagen überhaupt nicht umgehen. Seit März spielt er Baseball, in einer Mannschaft, wo alle schon länger spielen. Er ist SEHR GUT und das sage ich nicht als Mutter, es wurde mir bereits vom Trainer und vom Trainer der Herren-Bundesliga zugetragen, dass man selten so ein Talent gesehen hätte. Trotzdem fühlt mein Sohn sich allein verantwortlich, wenn ein Spiel verloren wird ("wir haben nur verloren, weil ICH so schlecht war") oder rastet aus, wenn er von 10 Bällen EINEN nicht trifft.

Wir sind ja im März umgezogen, haben hier einen neuen Psychologen. Der sieht zwar ein Aufmerksamkeitsdefizit, aber keine Hyperaktivität. Was aber wohl auch daran liegt, dass mein Sohn in Berlin eher unauffällig ist in seinem Verhalten. Oder sagen wir es so: Hier gibt es weitaus schlimmere Kinder, die nicht diagnostiziert sind. Hier fällt er gar nicht auf. Wäre mein Sohn hier in Berlin geboren, wäre ich vielleicht unter Umständen niemals zum Arzt gegangen - mein Sohn passt sich dem Stadtbild an. Er ist aktiv, er ist laut, wir wohnen nun auch noch in einem "Ballungsgebiet" an Auffälligkeiten (Arbeitslose, Ausländer, Problemfamilien)

Die Frage ist nur, wie siehst DU das als Mutter? Siehst Du ebenfalls, dass irgend was nicht so richtig läuft? Dass andere Kinder "anders" sind, ruhiger? Wäre ein Test so schlimm?

Und - mein Sohn kann sich ebenfalls konzentrieren, das ist es nicht. Auch von der Gabe von Medikamenten (was im ersten Halbjahreszeugnis in München noch empfohlen wurde, im ZEUGNIS!!!!) rät man hier ab. Trotz allem Stören ist mein Sohn einer der Besten in seiner Klasse und war es auch in München schon. Also an der Konzentration liegt es hier nicht, wir haben ein Defizit im Sozialverhalten. Und das ändere ich auch nicht durch Ritalin oder Medikinet.

LG Sue

 
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