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Spionage Apps

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Spionage Apps

Ebba

Wie immer deutlicher wird arbeiten wir ja alle, mehr oder weniger, den Geheimdiensten zu. Vor ein paar Tagen ging ja Angry Birds als Spionage-App. durch die Presse: http://www.t-online.de/handy/smartphone/id_67629558/nsa-spaeht-auch-angry-birds-aus-apps-geraten-ins-spion-visier.html obwohl der Vorwurf wohl schon länger in der Welt ist. Mit ziemlicher Sicherheit spionieren uns ja wohl alle Apps irgendwie aus. Habt ihr daraus schon Konsequenzen gezogen, Apps gelöscht u.a. oder schon resigniert? Mich regt dieser Verlust der Intimsphäre ja schon auf, aber, außer jetzt mal sämtliche Angry Bird-Apps gelöscht, was, zugegeben etwas simpel gedacht ist, habe ich noch nichts unternommen. Dabei könnte man ja auf sämtliche Apps verzichten und Back to the Roots das Smartphone einstampfen und sich eine einfaches Handy holen, E-Mails verschlüsseln, wichtige Dinge nur noch im Wald und Flur besprechen ohne "Lauscher an der Wand"... Paranoia macht sich breit ;-) "Individuelle Selbstbestimmung setzt aber - auch unter den Bedingungen moderner Informationsverarbeitungstechnologien - voraus, daß dem Einzelnen Entscheidungsfreiheit über vorzunehmende oder zu unterlassende Handlungen einschließlich der Möglichkeit gegeben ist, sich auch entsprechend dieser Entscheidung tatsächlich zu verhalten. Wer nicht mit hinreichender Sicherheit überschauen kann, welche ihn betreffende Informationen in bestimmten Bereichen seiner sozialen Umwelt bekannt sind, und wer das Wissen möglicher Kommunikationspartner nicht einigermaßen abzuschätzen vermag, kann in seiner Freiheit wesentlich gehemmt werden, aus eigener Selbstbestimmung zu planen oder zu entscheiden. Mit dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung wären eine Gesellschaftsordnung und eine diese ermöglichende Rechtsordnung nicht vereinbar, in der Bürger nicht mehr wissen können, wer was wann und bei welcher Gelegenheit über sie weiß. Wer unsicher ist, ob abweichende Verhaltensweisen jederzeit notiert und als Information dauerhaft gespeichert, verwendet oder weitergegeben werden, wird versuchen, nicht durch solche Verhaltensweisen aufzufallen. Wer damit rechnet, daß etwa die Teilnahme an einer Versammlung oder einer Bürgerinitiative behördlich registriert wird und daß ihm dadurch Risiken entstehen können, wird möglicherweise auf eine Ausübung seiner entsprechenden Grundrechte (Art 8, 9 GG) verzichten. Dies würde nicht nur die individuellen Entfaltungschancen des Einzelnen beeinträchtigen, sondern auch das Gemeinwohl, weil Selbstbestimmung eine elementare Funktionsbedingung eines auf Handlungsfähigkeit und Mitwirkungsfähigkeit seiner Bürger begründeten freiheitlichen demokratischen Gemeinwesens ist. Hieraus folgt: Freie Entfaltung der Persönlichkeit setzt unter den modernen Bedingungen der Datenverarbeitung den Schutz des Einzelnen gegen unbegrenzte Erhebung, Speicherung, Verwendung und Weitergabe seiner persönlichen Daten voraus. Dieser Schutz ist daher von dem Grundrecht des Art 2 Abs. 1 in Verbindung mit Art 1 Abs. 1 GG umfaßt. Das Grundrecht gewährleistet insoweit die Befugnis des Einzelnen, grundsätzlich selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner persönlichen Daten zu bestimmen." https://openjur.de/u/268440.html


maxwell_

Antwort auf Beitrag von Ebba

Allmählich ist doch die Frage, wo man nicht auf irgendeine Art online ausspioniert wird. Internetfähige Fernseher leiten die Daten des Zuschauers weiter. Ein Taschenlampen-App spioniert die Daten des Nutzers aus. Bei Facebook wird in großem Stil von Firmen, NSA und anderen Geheimdiensten spioniert. Manche Apps schicken Fotos weiter, ohne daß der Nutzer das merkt. "So erlauben Sie ungewollt den Fotodiebstahl: Das entscheidende Recht, das es Apps erlaubt, auf die gespeicherten Fotos zuzugreifen, ist die Berechtigung namens "Speicher". So auch bei der stern TV Test-App. Die Berechtigung wird beschrieben mit "USB Speicherinhalte ändern oder löschen". Kaum ein Nutzer ahnt, dass er damit die Erlaubnis erteilt, auf seine Handy-Fotos zuzugreifen. Denn damit hat eine Applikation Zugriff auf Daten, die in Form von Dateien auf dem Speicher liegen. Viele Apps benötigen diese Berechtigung, um beispielsweise Spielstände auf dem Speicher auslagern zu können."


Nikas

Antwort auf Beitrag von maxwell_

"Spionieren" kann man das nicht mehr nennen, wenn die Überwachten von vorne herein freiwillig/unbewusst/notgedrungen die Überwachertools nutzen. Da müssen die neuen Spione gar nicht mehr ihren A.... bewegen. Die fetten Fische schwimmen von selber in ihre Reusen. Am Ende soll das ganze Datenmeer eine einzige riesige Reuse sein (so die feuchten Träume der einschlägigen Fischersleute). "Seelenruhig abspeichern" triffts also besser, lach.


maxwell_

Antwort auf Beitrag von Nikas

Stimmt, mit Spionage ala Bond hat das nichts zu tun. Wobei Austin Powers mein Lieblingsspion ist


DecafLofat

Antwort auf Beitrag von Ebba

und nehme meinen steinzeitknochen auch nur mit wen ICH erreicht werden möchte, oder unterwegs u U auf das telefon zugreifen möchte. und ich will auch gar kein smartphone.


Pamo

Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Ich machs wie DecafLofat ich schieße meine massiv persönlichen Daten durch den PC


Ebba

Antwort auf Beitrag von Pamo

was ja auch nicht wirklich schützt, wenn schon E-Mails mitgelesen werden. Spätestens mit der Anmeldung bei FB stimmt man ja einer ganze Menge an Zugriffen auf die eigenen Daten zu, von Zugriffen auf die Daten, denen man nicht zugestimmt hat mal ganz zu schweigen.


DecafLofat

Antwort auf Beitrag von Ebba

naja aber zumindest zeichnet keiner bewegungsprofile mit. FB nutze ich nur zur "trivialen" unterhaltung (keine spiele, allerdings) und um kontakt zum ausland zu halten. ganz geheime sachen bespreche ich am liebsten immernoch persönlich mit echten menschen aus fleisch und blut. es soll ja menschen geben, die in diversen verakfusforen SEHR aktiv sind auf FB, nie nie nie NIE würde ich meine bankdaten und adresse via FB austauschen.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Ich habe auch kein Smartphone, mein altes Handy geht nicht kaputt, der Akku hält 10 Tage, das begeistert mich. Außerdem sind mir Smartphones viel zu groß. Ich merke allerdings öfter, dass Bekannte öfter enttäuscht sind, wie... Du hast kein WhatsApp, kein Facebook, kein.... Ich weiß also, was mir erspart bleibt, z.B. "ich trinke gerade Kaffee, was machst Du?" Ich schätze mal, ich würde 5 Tage später schreiben, dass ich in dem Augenblick wohl gearbeitet habe, also keine Zeit zum Antworten hatte und dass ich anschl. vergessen habe zu antworten. Für mich ist das alles nichts. Wobei ich unbedingt eine neue Kamera brauche und eine vernünftige Digitalkamera ist auch nicht billig und Smartphones haben eine gute Digitalkamera mit drin und ich brauche im Urlaub dann nicht 2 Dinge rumschleppen. Aber Apps installiere ich dann nicht und ins Internet gehe ich dann auch nicht.


Ebba

Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Bewegungsprofile können auch m.H. eines simplen Handys erstellt werden oder des Navis eines PKW. http://www.welt.de/wissenschaft/article114879957/Handy-Bewegungsprofil-genauer-als-Fingerabdruck.html Kontodaten oder Adresse können auch per E-Mail verschickt oder per Telefon mitgeteilt abgegriffen werden, wobei diese beiden Dinge ja eigentlich kein Geheimnis mehr sind, sobald man mal irgendwas im Internet oder auch sonst im Versandhandel bestellt hat. Und sicher wird auch von irgendwem ausgewerte, wann und wie oft du mit deinem PC ins Internet gehst und welche Seiten du dort besuchst - personalisierte Werbung zB. Ich könnte irre werden, bei der Vorstellung dieser Totalüberwachung, aber irgendwie habe ich auch schon resigniert.


like

Antwort auf Beitrag von Ebba

es bleibt mir weiter schleierhaft, was irgendjemand mit Bildern und Daten von mir anfangen will. Bei der Masse an Bildern und Daten, die grundsätzlich abgreifbar wären, kann das doch keine Organisation der Welt noch irgendwie sortieren und kategorisieren nach für sie Interessantem.... was bei mir sicher eh nicht zu finden ist.


Ebba

Antwort auf Beitrag von like

Aber, es ist anzunehmen, dass du irgendwann vielleicht doch einmal dies oder jenes nicht schreibst, sagst oder tust, weil du dir nicht sicher bist, ob nicht doch vielleicht jemand .... Dazu hat sich ja auch sehr gut das oben von mir zitierte Urteil des BVerfG ausgelassen.