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Frage zu Trauerkarte / Brief

Frage zu Trauerkarte / Brief

TantePolly

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Hallo, der Sohn einer ehemaligen guten Bekannten hat sich Anfang des Jahres das Leben genommen (17 Jahre). Ich war am Tag der Beerdigung verreist und habe eine Trauerkarte geschrieben. Sie wohnt in der Nähe meines Arbeitsplatzes. Ich habe sie oder ihren Mann seither nicht mehr gesehen. Ich möchte nicht zu ihr gehen und auch nicht anrufen, weil wir seit vielen Jahren nur Hallo sagen und evtl. ein paar Sätze reden, mehr nicht. Ich würde ihnen trotzdem gerne sagen, dass ich "weiterhin" an sie denke... ist ja ein lebenslanges Thema für sie und nicht nach Beerdigung erledigt. Ist es passend nun noch einen Brief zu schreiben? Oder ist es schön einen Blumengruß für den Jungen auf dem Grab zu hinterlegen mit unseren Namen, damit sie sehen, dass wir in Gedanken weiterhin bei ihnen sind? Ich danke euch sehr für eure Meinung. LG Tante Polly


Sille74

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Antwort auf Beitrag von TantePolly

Ich finde die Idee an sich schön, der Familie zu zeigen, dass Ihr/Du auch weiterhin an sie denkt. Ich bin mir aber etwas unschlüssig, ob es nicht besser wäre, über den Schatten zu springen und doch mal anzurufen und zu fragen, wie es geht etc.. Wenn ich mich für Schreiben entscheiden würde, würde ich das um den Todestag herum machen. Sowohl im einen wie auch anderen Fall würde ich es schwierig finden, die richtigen Worte zu finden...


ssb

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Antwort auf Beitrag von Sille74

Puh, schwierig. Wenn du es nicht persönlich machen möchtest, würde ich auch den Jahrestag wählen um ihr zu schreiben.... Von Blumen auf dem Grab würde ich absehen.


Chillimohn

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Antwort auf Beitrag von TantePolly

Die Eltern meiner besten Freundin freuen sich über Blumengrüße immer. Und ich persönlich finde den Jahrestag zwar passend, aber sicher auch belastend. Für die Eltern fehlt er jeden Tag. Wer weiß, welcher Tag für sie welche Bedeutung hatte? Schultag, Ferienbeginn, bestimmte Jubiläen, der leere Platz am Tisch, Führerschein anderer Gleichaltriger ... Also all das, was der Sohn nicht mehr oder nie machen wird kann massiv belastend sein. Vielleicht wäre ein kurzer Text passend, dass du in Gedanken oft bei ihnen bist und dass du ihnen dies sagen willst, um ein wenig Trost und Beistand zu zeigen. Das würde ich schreiben. Und vielleicht ihnen Blumen bringen, oder etwas, was sie ihm weitergeben können, wenn sie das wollen. Tut mir sehr leid. Ich spreche natürlich auch aus meiner Erfahrung, und reagiere vielleicht nicht nach gesellschaftlichen Normen.


albaconi

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Antwort auf Beitrag von TantePolly

Meine Gedanken dazu: Wenn du ihr etwas sagen möchtest, dann tu es JETZT. Bis zum Todestag vergehen wieder einige Monate und genau dann kommen die Gedanken auf, dass es ja schon so lange her ist. Der Todestag ist für die Betroffenen besonders emotional und kraftraubend. Vor allem, wenn jemand freiwillig aus dem Leben geht. Es könnte sein, dass sie sich auf den Brief oder deinen Anruf dann nicht einlassen können, weil ihnen die Kraft dafür fehlt. Ich würde meine Gedanken in einem Brief wiedergeben. Wenn erst mal der Anfang gemacht ist, werden die Worte leichter aufs Papier fließen. Vielleicht kannst du auch ein Treffen zum Kaffee vorschlagen, damit ihr mal persönlich miteinander sprechen könnt. Ich finde deinen Wunsch sehr schön und hoffe, du lässt ihn nicht wieder fallen. Gerade nach einigen Monaten tut es gut zu erfahren, dass jemand an daran denkt.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von albaconi

Hej! uch würde auch nicht bis zum Todestag oder ewiglange warten, sondern es HJETZT tun. Und warum nicht einen brief? darin kannst Du doch auch sagen, daß Du halt nicht da warst, aber viel daranm denken mußt und gern wissen möchtest, wie es ihnen inzwischen geht. Vielleicht könnt ihr Euch dann mal treffen? Ich kenne keinen, der sich darüber nicht freuen würde. Und daß gef+hle berührt werden, läßt sich bei diesem Thema nie vermeiden, aber ganz schlimm ist eben oft dieses "zur-Tages-Ordnung-Übergehen", obwohl man eigentlich noch viel trauert und gern über den Toten spricht - das bearbeitet ja auch. Tu´s - ich finde das toll. gruß Ursel, DK


Carmar

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Antwort auf Beitrag von TantePolly

Es ist nicht wichtig, w a s du schreibst, sondern d a s s du schreibst.


ak

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Antwort auf Beitrag von Carmar

Ich würde es auch jetzt machen... und nicht noch mehr Zeit ins Land gehen lassen.


Bärenmama2016

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Antwort auf Beitrag von TantePolly

Du kannst nicht viel falsch machen, außer du machst gar nichts.