Mein Baby ist knapp 6Monate alt und wird noch vollgestillt.
Seit einiger Zeit habe ich das Gefühl die windeln sind nicht mehr so voll.
Da ich eine brustentzündung hatte dachte ich es hängt evtl damit zusammen, das vielleicht weniger Milch kommt.
Meine Hebamme empfahl die windeln über 24h zu wiegen. Das hab ich gemacht. Heraus kamen lediglich 120g.
Daraufhin sagte die Hebamme ich soll ihr pre zusätzlich geben. Sie trinkt davon max 80ml. Das 3mal in 24h, mehr wurde abgelehnt. Ich hab normal weitergestillt und heute ergab die trinkmenge 150g in den windeln.
Ich weiß nicht was ich noch tun soll.
Sie ist gut drauf, zeigt keine wesensveränderung, gestern zur u5hatte ich die Ärztin gefragt (vor der hebamme). Die sagte es gibt keine anzeichen für flüssigkeitsmangel (bauchfalte, fontanelle).
Was ist zu tun?
von
doppelmami_0811
am 09.05.2017, 21:24
Antwort auf:
trinkmenge Baby 6Monate
Liebe doppelmami_0811,
wenn die Kleinen älter sind, dann nimmt natürlich auch die Urinmenge zu, dann liegt sie zwischen 460 und 600 ml in 24 Stunden. Wie du siehst, eine ziemlich große Spanne, darum sind die Zahlen allein nicht so aussagekräftig. Es braucht schon das Gesamtbild.
1. + 2. Tag: 15 – 60 ml pro Tag
3. – 10. Tag: 50 – 300 ml pro Tag
2. Monat: 250 – 400 ml pro Tag
3. – 12. Monat: 400 – 500 ml pro Tag
In diesem Alter würde ich aber gar keine Windeln mehr wiegen, sondern sie nur noch anschauen ;-))).
Mit zunehmendem Alter ist es normal, dass die Häufigkeit des Wasserlassens nachlässt. Wichtig ist daher wie der Urin aussieht. Ist er klar und fast geruchlos oder dunkel, konzentriert und mit scharfem Geruch?
Solange der Urin eines Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit.
Wie sieht es denn mit der Gewichtskurve, dem Längenwachstum und der Zunahme des Kopfumfanges bei dem Baby aus? Entwickelt es sich altersgerecht und gedeiht es gut?
Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby:
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kann frau sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch
(kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht
(in den ersten drei bis vier Monaten liegt die übliche Gewichtszunahme zwischen 150 und 227 Gramm pro Woche. Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Diese Angaben bedeuten aber nicht, dass jedes Kind kontinuierlich jede Woche diese Grammzahl zunehmen muss, sondern, dass im statistischen Mittel solche Werte erreicht werden)
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten besteht Handlungsbedarf.
Ich würde dir dann zusätzlich noch empfehlen, ihr eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln.
Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben.
Wende dich dann bitte an eine Kollegin vor Ort, die das Baby sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 09.05.2017