Sehr geehrte Stillberaterin, vielen Dank für die Möglichkeit, Ihren Expertinnenrat an dieser Stelle einholen zu können, mir liegt eine Frage auf dem Herzen, die mir große Sorgen und Ängste bereitet. Mein süßes Töchterchen ist nun eine Woche alt, mein Mann und ich lieben unsere Kleine über alles auf der Welt. Sie ist mein ganzes Glück und ich möchte nur das Beste für sie. Trotzdem rauche ich 3-4 Zigaretten am Tag, ich hatte es nicht geschafft, die Anzahl (vor der Schwangerschaft rauchte ich 1,5 Packerl am Tag) noch weiter zu reduzieren. Das Stillen funktioniert wunderbar und von Beginn an ohne Probleme, meine Tochter trinkt oft und viel, sie kam mit 4kg termingerecht auf die Welt, ich stille im Abstand von etwa 0,5 und 4 Stunden, je nachdem, wann sie wieder Hunger hat. Ich rauche nur nach einer "großen Mahlzeit", wenn ich mir sicher bin, dass es eine Pause von mind. 2 Stunden bis zum nächsten Stillen gibt. Über die Halbwertszeit von ca. 90 Minuten bin ich informiert. Ich rauche nur am Balkon und ziehe ein eigenes "Rauchgewand" dafür an, mit dem meine Tochter niemals in Berührung kommt. Nach einer Zigarette wasche ich sorgfältig Hände und Unterarme, putze die Zähne und gurgele mit Mundwasser. All dies begleitet von sehr schlechtem Gewissen. Meine Frage ist folgende: ich habe gehört und gelesen, dass eine rauchende Mutter nicht im selben Zimmer wie das Baby schlafen sollte, da das Risiko für plötzlichen Kindstod dadurch stark erhöht ist. Meine Tochter schläft neben dem Ehebett in der Wiege und ich hebe sie zum Stillen ins Bett und danach wieder zurück. Ich möchte nun gerne wissen, ob diese erhöhte Wahrscheinlichkeit auch "für mich gilt", dafür müsste ich wissen, wie dieser Rat zustande kommt. Wird dabei angenommen, dass die Mutter etwa im Schlafzimmer raucht? Wird angenommen, dass die Mutter mit verrauchtem Gewand Kontakt mit dem Baby hat? Wird angenommen, dass sich die Mutter nach dem Rauchen nicht gründlich reinigt? Oder erfolgt die erhöhte Wahrscheinlichkeit dadurch, da Nikotin und weitere Giftstoffe über die Atmung und die Haut in den Raum abgegeben wird? Ausschließlich der letzte Punkt würde dann auf mich zutreffen. Was ist denn bitte also der Hintergrund dieses Ratschlages? Spielt es eine Rolle, ob abends nicht mehr geraucht wird (sodass weniger Giftstoffe an den Raum im Schlaf abgegeben werden)? Unser Schlafzimmer ist ca. 30m2 groß, spielt die Größe des Raumes bei der Erhöhung der Gefahr eine Rolle? In einem kleineren Raum wäre die Abgabe der Giftstoffe fataler, könnte ich mir vorstellen. Vielen herzlichen Dank für Ihre Aufklärung und Information, aus welchen konkreten Gründen sich das Gebot, als Raucherin nachts nicht den Raum mit dem Säugling zu teilen, zusammensetzt.
von LebenLiebenLachen am 26.09.2014, 22:56