Pilzinfektion in der Brust

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Pilzinfektion in der Brust

Hallo Biggi, Hallo Kristina, ich habe vor 14 Tagen entbunden. Dabei habe ich ziemlich viel Blut verloren. Mein Hb war bei meiner Entlassung bei 6.9. Ich bin noch wackelig auf den Beinen. Ich trinke Vitamine und Kräuterblut. Nun kämpfe ich seit 5 Tagen mit einer Pilzinfektion in meiner linken Brust. Mir treibt es Tränen in die Augen beim Anlegen. Habt ihr eine Idee, was das Heilen beschleunigen könnte? Möchte wirklich gerne weiterstillen. Man sieht auf der linken Brustwarze auch sehr deutlich tiefe Furchen. Bei jedem anlegen reibe ich Aarons Mund und auch meine Brustwarze mit Natronlauge aus. Stillhütchen habe ich auch schon ausprobiert. Leider hat das genauso weh getan. Liebe Grüße und danke für die Antwort eine verzweifelte Nicole

Mitglied inaktiv - 08.10.2009, 16:04



Antwort auf: Pilzinfektion in der Brust

Liebe Nicole, oh je, du Arme, das sind wirklich üble Schmerzen!! Ich denke, du braucht "richtige" Medizin, damit du den Pilz (=Soor) los wirst. Soor ist eine ungeheuer hartnäckige Sache und muss mit ebenso ungeheurer Konsequenz mit dem richtigen Mittel und lange genug behandelt werden. Ganz wichtig ist dabei, dass nicht nur das Baby, sondern auch die Mutter (Brust) behandelt wird, selbst wenn die Mutter, was allerdings nur sehr selten der Fall ist, symptomfrei erscheint. Wird nur das Kind behandelt und die Mutter nicht, dann stecken sich beide gegenseitig immer wieder an (Ping Pong Effekt). Darum solltest du auch auf jeden Fall bald zu einem Arzt gehen, der dir ein geeignetes Mittel gegen den Pilz verschreiben wird. Da Pilzinfektionen so seeeeehr hartnäckig sind, ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich ist absolute Hygiene wichtig und Du musst auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird. Candida albicans, der Erreger des Soors liebt Zucker und deshalb wird bei Soorbefall empfohlen auf Zucker weitgehend zu verzichten. Muttermilch enthält Laktose, das ist ebenfalls ein Zucker und Candidapilze leben ganz gut davon. Deshalb sollte bei einer Soorinfektion die Milch nach dem Stillen nicht auf den Brustwarzen eintrocknen, sondern mit klarem Wasser abgewaschen werden, um dem Soor die Lebensgrundlage zu entziehen. Hier noch einige generelle Hinweise zum Thema Soor: Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder am Mundwinkel des Babys gezogen wird. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich zwanzig Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. Achte auch bitte darauf, dass ihr wirklich ganz korrekt anlegt, denn das verhindert, dass die Brustwarzen wund werden! Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Babysseinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga Stillberaterin beziehen kannst. Ich hoffe, dass diese Tipps dir weiterhelfen werden und dass du bald ganz ohne Schmerzen stillen kannst! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 08.10.2009



Antwort auf: Pilzinfektion in der Brust

oh du arme, das haben wir auch durch. bei jedem ist der heilungsprozess unterschiedlich. bei uns hat es 14 tage gedauert und sie hatte noch wesentlich länger den pilz im mund. meine hebamme sagte es gibt frauen die haben das bis zu 4 wochen. ich habe von ihr so eine salbe bekommen ( weiss nichtmehr wie die heisst). bei mir ging dann nichts mehr, war sogar soweit das ich am abstillen war aber wir haben uns wieder gefangen. ich habe nach jeder stillmahlzeit die rechte brust abgepumpt, das tat nicht so ganz weh. ich drücke dir die daumen das ihr die zeit gut übersteht und ein schnelles ende nimmt, lass dich nicht entmutigen!!! claudia

Mitglied inaktiv - 08.10.2009, 17:41



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