Liebe Biggi,
ich hatte Dich weiter unten zum Thema "nächtliches Stillen" befragt. Vielen Dank für Deine einfühlsame Antwort.
Verstehe ich Dich richtig, dass Du der Meinung bist, man müsse dem Kind das Einschlafstillen gar nicht unbedingt abgewöhnen? Von allen Seiten hört man ja, man müsse dem Kind dabei helfen, selbständig in den Schlaf zu kommen, damit es auch nachts selbständig wieder einschlafen kann. Deine Antwort klingt so, als sei das Einschlafstillen so lange eine gute Sache, wie das Kind das eben braucht. Und irgendwann kommt es dann schon alleine klar - meinst Du das?
Ich möchte gerne meinem Kind in der Nacht die Nähe geben, die es braucht, mir leuchtet ein, dass es mit knapp 11 Monaten viel zu verarbeiten hat. Aber stagniert damit das Abstillen nicht total? Und schleichen sich damit nicht Gewohnheiten ein, die erst auf ganz lange Sicht zu korrigieren sind? Wie sind denn Deine Erfahrungen damit?
Herzliche Grüße
Clara
Mitglied inaktiv - 22.07.2008, 14:01
Antwort auf:
Einschlafritual
Liebe Clara,
genau so wie Du es beschreibst, machen es Mütter seit Urzeiten mit ihren Babys und es hat noch nie einem Baby geschadet. Ein 11 Monate altes Baby muss mit Sicherheit NICHT alleine einschlafen müssen!
Es gibt keinen Grund, dass Du etwas daran ändern musst, dass Du dein Baby bei dir im Bett hast und nach Bedarf stillst und auch in den Schlaf stillst, es sei denn DICH persönlich stört etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen und wird auch längere Schlafphasen haben.
Ich möchte dir zu diesem Thema das Buch "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears (Professor für Kinderheilkunde) hat zusammen mit seiner Frau Martha einige Bücher zum Thema Schlaf und Kindererziehung geschrieben, in die nicht nur sein Wissen als Kinderarzt sondern auch die reichhaltige eigene Erfahrung als achtfache Eltern eingeflossen sind. In "Schlafen und Wachen" beschreibt er nicht nur, warum Kinder so schlafen, wie sie es nun einmal tun und wo sie am besten schlafen, er gibt auch Tipps wie Eltern und Kinder zu ruhigeren Nächten kommen können. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich.
Ich wünsche dir weiterhin eine schöne und "einfache" Zeit mit deinem Baby.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 22.07.2008
Antwort auf:
Einschlafritual
Hallo,
ich kenne diese Sprüche auch.
Ich habe meinen Großen 16,5 Monate in den Schlaf gestillt. Habe ihn innerhalb von einer Woche ganz ohne Tränen, davon "weg bekommen", aber immer mit dem Hintergedanken, wenn er noch nicht soweit ist, dann eben nicht.
Mittlerweile ist er knapp 3 und wir hatten seit dem ungelogen, nicht einen Abend oder Mittag wo es Probleme mit dem Schlafen gab.
Mit dem Kleinen wird es genauso laufen, wenn er will. Noch bevorzugt er ne Mischung aus Brust und meinem Finger.
LG
Mitglied inaktiv - 22.07.2008, 15:25