Liebe Stillberaterin,
unser Sohn ist jetzt 25 Monate alt und ich stille ihn immer noch ca 3-4 mal am Tag/Nacht!
Ich möchte und muss ihn jetzt abstillen, er spricht so gut wie nicht und isst auch schlecht... Lt Logopädin hat das mit der Zunge zu tun, da er diese wg stillen immer vorschiebt. An was genau unser Sohn leidet ist uns noch nicht ganz bekannt, die Untersuchungen laufen noch. Es ist wahrscheinlich eine Art von Autismus... Was auf jeden Fall jetzt schon sicher ist, ist das er eine Entwicklungsstörung hat und sein geistiges Alter aktuell bei ca. 16 Monaten liegt ... Was zum eigentlichen Problem führt : er versteht mich einfach nicht!
Darum haben mein Mann und ich jetzt beschlossen, es auf die harte Tour zu versuchen er wird in 2 Wochen einfach abgestillt!
Also von einem Tag auf den anderen... Das klingt aber so heftig, aber ich habe es wirklich sanft probiert, es geht nicht, er wird wütend und weint ich gebe dann immer nach... Mein Mann hat jetzt extra frei genommen wir haben also eine Woche zum Umgewöhnen... Er bekommt unabhängig vom stillen ganz ganz viel körperliche Zuwendung von mir und auch vom Papa. Haben Sie trotzdem Tipps für uns ? Wir wollen einfach kein Trauma auslösen ... Also wg mir bzw wg meiner Brust hab ich keine Angst, ich trinke dann einfach ganz viel Salbeitee ich habe auch schon Abstilltabletten zuhause!
Danke vielmals für Ihre hilfe...
von
Jasmin.R
am 13.04.2015, 21:06
Antwort auf:
Abstillen und Entwicklungsstörung
Liebe Jasmin.R,
ich möchte Sie bitten, dass die Logopädin doch ihre Aussagen durch seriöse Studien belegt und dann geben Sie mir bitte die Quellenangaben dieser Studien. Allerdings ist es ziemlich sicher, dass sie keine solchen Studien vorweisen kann, denn es gibt unzählige Studien, die genau das Gegenteil beweisen, nämlich, dass das Stillen die optimale Förderung der Gesichst , Mund und Zungenmotorik ist. Dazu kommt, dass gestillte Kinder statistisch seltener Mittelohrentzündungen haben, demzufolge weniger Hörprobleme und auch dadurch einen Vorteil beim Spracherwerb haben.
Eine sehr gute Veröffentlichung, noch dazu in deutscher Sprache ist „Stillen als Prävention in der Logopädie" von Caroline Schallhammer, einer österreichischen Logopädin. Frau Schallhammer geht in Ihrer Arbeit auch auf das Thema Schnuller und künstliche Sauger ein. Weitere deutschsprachige Literatur gibt es von Mathilde Furtenbach, Logopädin.
In englischer Sprache gibt es zum Beispiel eine Veröffentlichung von B. Palmer: „The influence of breastfeeding on the development of the oral cavity: a commentary", J.Hum Lact 1998, 14(2):93 98.
Abruptes Abstillen ist schwierig für beide, es kann physisches Unwohlsein und Gesundheitsprobleme bei der Mutter hervorrufen. Der Körper produziert weiterhin Milch, auch wenn die Mutter mit dem Stillen aufhört. Da diese nicht abgefordert wird, kann es zu Milchstau, Mastitis und Brust Abzess kommen.
Abruptes Abstillen verursacht plötzliche hormonelle Veränderungen, die Depressionen mit sich bringen oder verschlimmern können.
Verursacht wird dies speziell durch den plötzlichen Abfall des Prolaktinlevels (das sogenannte Wohlfühlhormon).
Ihr Kind wird einige Untersuchungen vor sich haben und ich würde es jetzt nicht gewaltsam schnell abstillen.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 13.04.2015