Hallo Herr Dr. Bluni,
ich bin in der 31. Woche schwanger und hatte bereits als Kind die Windpocken. Unsere älteste Tochter ist nun seit Anfang August im Kindergarten und ist dort dem vermehrten Auftreten von Windpocken ausgesetzt. Sie kann aber momentan aufgrund anhaltendem Husten und Schnupfen nicht gegen Windpocken geimpft werden. Zusätzlich bin ich nicht sicher, ob diese Impfung grundsätzlich Sinn macht. Hier nun meine Fragen: 1. Was kann passieren, wenn unsere Tochter sich mit Windpocken ansteckt und unser kleiner Sohn dann bereits geboren ist oder kurz danach zur Welt kommt? Können dadurch bei ihm (und auch bei unserer Tochter)Schäden entstehen oder ist er durch die Muttermilch (ich möchte stillen) durch meine Antikörper geschützt?
2. Macht eine Windpockenimpfung Sinn? Es gab sie ja bei uns früher auch nicht.
Für eine Antwort wäre ich dankbar.
Viele Grüße
Anke Matter
Mitglied inaktiv - 02.11.2006, 09:23
Antwort auf:
Windpocken
liebe Anke,
1. auch wenn es viele Schwangere nicht wissen, besitzen ca. 93-94% der schwangeren Frauen Antikörper und damit Schutz vor einer Erstinfektion mit Varizellen, dem Erreger der Windpocken, insbesondere dann, wenn sie die Windpocken schon hatten.
Schwangere, die schon einmal in ihrem Leben die Windpocken hatten, sind immun dagegen. Mütter übertragen dann eine Leihimmunität, den so genannten Nestschutz , auf das ungeborene Kind, der noch etwa vier bis sechs Monate nach der Geburt anhält. Die Antikörper der Mutter werden über die Placenta auf den Feten übertragen
Weiteres zum Neugeborenen und dem Umgang mit einem infizierten Kind wird Ihnen unser Kinderarzt, Herr Dr. Busse, im Kinderarztforum
http://www.rund-ums-baby.de/kinderarzt/mebboard.php3
erläutern können.
Dr. Busse wird ganz sicher auch etwas zum Sinn der Windpockenimpfung sagen können. Meines Wissen gibt es für diese Impfung aber von der Ständigen Impfkommission hierzu eine eindeutige Empfehlung.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 02.11.2006