Hallo Herr Dr. Bluni,
heute habe ich mal ein paar Fragen:
Ich bin jetzt in SSW 37+0 und bei mir wurde letzte Woche festgestellt, dass die Plazenta stark verkalkt und zu wenig Fruchtwasser vorhanden ist.
Bei meiner letzten SS hatte ich das selbe Problem, damals wurde alle 2 - 3 Tage überprüft, ob noch alles "in Ordnung" ist.
Mein jetztiger Gynäkologe, der etwas enttäuscht ist, dass ich nicht bei ihm entbinden werde und mich dies leider auch spüren lässt, sagt, es reicht eine 1-wöchige Kontrolle.
Meine Frage ist nun: Kann ich durch vermehrtes Trinken die Fruchtwassermenge "auffüllen" und was kann schlimmstenfalls passieren?
Ich hatte letzten Donnerstag Vorsorge und habe jetzt erst am Freitag den nächsten Termin bekommen, da die Praxis überlaufen ist.
Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort.
MfG,
Minchen72
Mitglied inaktiv - 15.09.2008, 12:57
Antwort auf:
Verkalkte Plazenta (3. Grades) und verminderte Fruchtwassermenge
Hallo,
1. der Reifegrad und die Verkalkungen in der Plazenta wird entsprechend der Einteilung nach Grannum beurteilt. Hier wird unter anderem die Ausprägung von Verkalkungen als Kriterium benutzt.
Wenn der Sonographiebefund bei nur geringen Verkalkungen ein sonst zeitgerechtes Wachstum anzeigt und auch der Doppler und insbesondere das CTG in Ordnung sind, besteht zunächst kein Grund zur Sorge.
Bei stärkerer Verkalkung schon deutlich vor dem Ende der Schwangerschaft wäre dieses wohl anders zu beurteilen. Hier wäre auch zum Beispiel die Ultraschall-Doppleruntersuchung und das CTG eine Option.
Dieses kann im Einzelfall aber nur zwischen der Schwangeren und dem Frauenarzt oder Frauenärztin persönlich besprochen werden.
Letztlich hat der behandelnde Arzt über weiterführende Maßnahmen zu entscheiden und kann dieses immer noch am besten beurteilen.
Und so kann der Arzt eben auch im Ultraschall sehen, ob das Kind weiter wächst oder nicht.
Es gibt also immer wieder mal leichte Verkalkungen, die nicht gleich Grund zur Sorge sind. Und sofern die Frau nicht raucht und sonst sich auch an die Empfehlungen hält, kann sie diesen Ablauf nicht weiter beeinflussen.
2. in Kombination mit einer verringerten Fruchtwassermenge - die sicher auch durch Trinken ein wenig erhöht werden kann - ist es hier immer wichtig, eine nicht mehr ausreichende Funktion der Plazenta auszuschließen und das geht am besten mit dem Doppler.
3. abhängig vom ERgebnis dieser Messung wird dann das Kontrollintervall festgelegt.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 15.09.2008