Frage: Lungenreifespritze

Ich bin jetzt in der 25.SSW, mein Baby scheint wohl etwas unterversorgt, sieht aus wie 21.SSW. Naechste Woche soll ich eine Spritze zur Lungenreifung bekommen. Was fuer ein Medikament ist das? Welche Auswirkungen und Nebenwirkungen hat es? Kann es dem Baby auch schaden? Ist es sinnvol so frueh eine solche Spritze zu bekommen? Wie oft muss sowas ggf. wiederholt werden, wenn das Baby dann doch laenger im Bauch bleiben koennte? Ich mach mir schon grosse Sorgen, weil das Baby so klein ist. Es wird auf 400g geschaetzt und sollte ueber 700g wiegen. Ein Irtum in den Daten ist soweit ausgeschlossen, letzte Regel war am 29.Mai, und mein Zyklus dauert zwischen 30 und 35 Tagen. Zu Beginn hatte ich starke Blutungen wegen einer Plazenta Praevia. Kann es sein, dass man sich hier irrt und das Baby noch aufholt? Aussehen tut es ganz normal, und die Masse stehen im Verhaeltnis und entsprechen aber erst der 21.Woche. Die Durchblutung der Plazenta(Doppler) schien ganz normal zu sein. Wie schaetzen Sie die Chancen ein, das Kind bis zum Ende auszutragen? Cata

Mitglied inaktiv - 16.11.2007, 19:59



Antwort auf: Lungenreifespritze

Liebe Cata, 1. gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob diese schon seit Beginn der Schwe Schwangerschaft vorhanden war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt. Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer =leichter oder schwerer! ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären. Bei größeren Abweichungen, kann dieses ansonsten zu Beginn der Schwangerschaft ein Hinweis auf eine nicht reguläre Entwicklung des Feten auch genetisch bedingt sein; im weiteren Verlauf unter anderem auch mal Ausdruck einer nicht ausreichenden Versorgung des Kindes oder einer verminderten Funktionsleistung der Plazenta sein. Hierbei wird die Kontrolle per Doppler-Ultraschall, ggf. durchgeführt durch einen entsprechend qualifizierten Arzt/Ärztin, schnell Sicherheit verschaffen. Und hier sollte dann zunächst mal diese Kontrolle abgewartet werden, bevor Sie sich sich sorgen. 2. die Lungenreifespritze wird meist nur bei besonderer Indikation mit drohender Frühgeburt gegeben. Es ist ein Cortisonpräparat und hat sonst praktisch keine nennenswerten Nebenwirkungen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 17.11.2007



Antwort auf: Lungenreifespritze

Vielleicht will man einfach für den Fall, daß dein Zwerg nicht okay ist und vielleicht früher kommen will oder muß die besten Voraussetzungen treffen. Ein guter Doppler ist immer gut. Es zeigt, daß Baby gut versorgt wird. Ich gehe davon aus, daß du stationär leigen würdest, wenn es richtig gefährlich wäre. Hier mal ein paar Dinge zur Lungenreife, die dir vielleicht weiter helfen: Bei drohender oder befürchteter Frühgeburt kann das Kind schon in der Gebärmutter "mitbehandelt" werden mit Kortikosteroiden (Kortison). Die Entwicklung der kindlichen Lunge werden beschleunigt. Droht eine Frühgeburt vor der 34. Schwangerschaftswoche, ist dies eine Standardbehandlung. Kortikosteroide regen die Lungenreifung an und fördern die Produktion des sog. Surfactants, eine Substanz die das Kollabieren der Alveoli (kleine Säcke im Bereich der Lungen, in denen der Gas-Blut-Austausch erfolgt). Kortikosteroide können auch das kindliche Risiko für Blutungen im Gehirn (intraventrikuläre Blutungen) und andere Komplikationen seitens des Magen-Darm-Trakts und des Herz-Kreislauf-Systems verhindern. Kortikosteroide werden der Mutter intramuskulär zwischen der 24. und 34. Woche injiziert, falls eine Frühgeburt unmittelbar droht. Vor der abgeschlossenen 24. Woche ist das Kind zu unreif, um von einer Behandlung zu profitieren. Nach der 34. Woche sind die Lungen üblicherweise so weit entwickelt, dass keine Lungenreifung mehr durchgeführt werden muss. Der richtige Zeitpunkt für die Kortikosteroide-Behandlung ist wichtig. Je länger eine Behandlung vor der Geburt erfolgt, umso besser kann diese Behandlung wirken. Die Normalbehandlung sind zwei Injektionen im Abstand von 24 Stunden. Eine Wiederholung dieser Behandlung in der weiteren Schwangerschaft ist normalerweise nicht notwendig. In seltenen Fällen wird ein nochmaliger Zyklus appliziert, falls die Erstbehandlung schon mehrere Wochen zurückliegt. Alles Gute für dich/euch! lG Kerstin

Mitglied inaktiv - 16.11.2007, 20:16



Antwort auf: Lungenreifespritze

hallo, wer sagt, dass dein kind in der 25. ssw über 700 gr. wiegen sollte ? ich bin schwanger mit zwillingen, genauso weit wie du und meine beiden wiegen 566 gr. und 568 gr. und das ist genau zeitgerecht. eine bekannte hat eine einlingsschwangerschaft und ist genauso weit und das kind wiegt auch 580 gr. also über 700 gr. in der woche finde ich echt übertrieben. zu der spritze kann ich leider nichts sagen. lg stephanie

Mitglied inaktiv - 16.11.2007, 20:20



Antwort auf: Lungenreifespritze

Das Gewicht von 400g entspricht etwa 21/22 SSW also weniger als "die Norm" für die 25.SSW, 700g ist wirklich etwas viel. Es ist sicher sinnvoll engmaschiger zu kontrollieren, ob alles okay ist. Allerdings verstehe ich nicht den Zusammenhang zwischen Gewicht und ungenreifespritze. Die gibts doch eigendlich, wenn eine Frühgeburt droht.

Mitglied inaktiv - 16.11.2007, 20:27



Antwort auf: Lungenreifespritze

Nun, ich denke nicht, dass eine Fruehgeburt droht. Man sagte mir nur, wenn das Kind im Bauch schlechter dran sei als draussen, dann muesste man es holen, da es sonst im Bauch evtl. sterben koennte. Das mit dem Gewicht seh ich so eng auch nicht, aber insgesamt reichen die Infos der heutigen Untersuchung dafuer, dass ich nicht schlafen kann. Cata

Mitglied inaktiv - 16.11.2007, 20:46



Antwort auf: Lungenreifespritze

Ich verstehe deine Ängste und die Begründung ist einleuchtend. Besser auf einen Frühstart vorbereitet als in Mamas Bauch nicht gut versorgt. Ich denke man wird so lange warten wie möglich bis der Zwerg kommen kann und sollte es doch früher sein müssen dann ist Lungenreife sehr sinnvoll. Ich drücke dir beide Daumen, daß es noch so viele Wochen wie möglich geht, denn je länger je besser. Liebe Grüße und ich hoffe du findest Ruhe. Kerstin

Mitglied inaktiv - 16.11.2007, 20:54



Antwort auf: Lungenreifespritze

Na, da hätte ich auch erstmal hieg gucken können, bevor ich im anderen Forum Romane schreibe, gell? *ggg* Übrigens hats hier in Ffm heute EIN BI?CHEN geschneit. Und auf dem Rückweg von Berlin auch. Trägst du noch Jeans-Jacke? Erneute viele Grüße von Henriette

Mitglied inaktiv - 16.11.2007, 21:22



Antwort auf: Lungenreifespritze

Hallo, bei mir sah es zwischendurch (28. SSW) auch mal so aus, als wäre das Kind zu klein. Ich habe meine FA gefragt, was die Konsequenz wäre, wenn das Kind wirklich durch eine Plazentainsuffizienz unterversorgt wäre und sie meinte, dann wird es geholt. Aber nur, wenn es im Bauch wirklich schlechter dran ist. Ich denke, man gibt dir diese Lungenreifungsspritze vorsorglich, damit im Ernstfall das Kind die besseren Chancen hat. Mit Frühgeburtsgefahr hat das in deinem Fall nichts zu tun. Gruss und alles Gute, breaca. P.S.: bei mir hat sich dann alles in Wohlgefallen aufgelöst, Kind war bei der nächsten Ultraschalluntersuchung gut gewachsen!!!

Mitglied inaktiv - 17.11.2007, 09:54