Hallo Herr Dr. Bluni,
hatte schon vor der Schwangerschaft Probleme mit einem regelmäßigen, normalen Stuhlgang, die sich jetzt verstärkt haben. Früher hat mir Buttermilch mit Obst sehr gut geholfen, auf die ich jetzt leider nicht mehr so gut anspreche. Leinsamen hilft mir auch nicht. Dazu kommt, das ich lt. Arzt "Kräuterblut" tägl. drinke, wegen Eisenmangel. Eisenpräparate verstärken Verstopfung. Ist das bei diesem natürl. Saft auch der Fall? Würden Sie mir was Anderes für meinen Eisenmangel empfehlen?
In den letzten Tagen habe ich Magnesiumpräparate (500mg) aus der Drogerie zusätzlich eingenommen. Hat schon mal geholfen, daß ich jeden zweiten Tag auf Toilette konnte. Stuhlgang war aber sehr hart, so daß ich lauter kleine Risse im Afterbereich bis zum Damm habe. Ist sehr schmerzhaft auch beim Wasser lassen.
Was kann ich für einen öfteren und vor allem weicheren Stuhlgang machen? Noch mehr Magnesium?
Und gibt es spezielle Salben oder Öle zum abheilen und vorbeugen der aufgerissenen Haut? Habe lt. Gynä schon immer eine sehr dünne Haut im Intimbereich (seit vereisen von einem Pilz), der gibt mir Bepanthen und Kortikoidsalbe (Triamcinolonacetonid) aber wie gesagt ich bin immer wieder offen.
Lg Lara-Maria
Mitglied inaktiv - 15.08.2009, 08:19
Antwort auf:
Harter Stuhlgang
Liebe Lara-Maria,
1. bei Verstopfung ist es wichtig und sinnvoll, sich überwiegend ballaststoffreich z.B. mit Leinsamen zu ernähren, ausreichend zu trinken 2-3 Liter am Tag und wenn die Weizenkleie oder Milchzucker nicht hilft, dann ist noch das Magnesium zu nennen, das in hoher Dosierung den Stuhl verdünnt und den Stuhlgang fördert.
Wenn es gar nicht geht und zu starke Beschwerden macht, ist auch mal ein Mikroklistier erlaubt, das nach 5-20 Minuten den Darm zuverlässig und schonend entleert.
Da diese Maßnahme aber auch mal unerwartet zu Wehen führen kann, sollte sie nur in Absprache mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort eingeleitet werden.
2. gegen die lokal empfindliche Haut am Darmausgang kann schon eine reine Fettsalbe sehr gut helfen
3. jegliche Eisenpräparate können zu Verstopfung führen. Wenn hier also derartige Nebenwirkungen stärker auftreten, sollte die Indikation umso strenger gestellt werden.
4. bei der Magnesiumsubstitution erwies sich eine Dosierung von 15 mmol oder 300 mg pro Tag als wirksam und sicher. Die Dosis kann meist ohne Bedenken gesteigert werden. Einzige Nebenwirkung wäre dann bei zu hoher Dosis Durchfall. Aber, bei nur mäßiger Erhöhung wird der Stuhl umso weicher.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 15.08.2009