Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
ich melde mich mal wieder aus dem fernen China. Bis jetzt kann ich auf eine schöne und absolut komplikationslose Schwangerschaft zurückschauen.
Aber zu meinem heutigen Anliegen:
Gestern bei 33+6 wurde unser Sohn im Ultraschall auf 2830 gr geschätzt, Kopfumfang ca. 32 cm.
Meine FÄ meinte das sei sehr groß. Diabetis habe ich nicht. Nun soll ich laut meiner FÄ Diät halten, Kohlenhydrate einschränken, keine Süßigkeiten, keine Säfte oder Softdrinks, maximal ein Stück Obst am Tag, viel Salat etc. Dazu noch wenig Salz, da ich recht viele Wassereinlagerungen habe (dazu neige ich allerdings schon immer und trage seit Jahren Kompressionsstrümpfe). Mehr Sport solle ich auch treiben und in 2 Wochen mit Treppensteigen und Kniebeugen anfangen, damit das Baby möglichst früh geboren wird.
Bei einem großen und schweren Baby sei die Geburt viel riskanter. Vor allem Blutungen könnten dann eher auftreten.
Da meine Blutgruppe 0 negativ ist und dies in China extrem selten ist, kann es tatsächlich vorkommen, dass Krankenhäuser nicht ausreichend Konserven vorhandem haben.
Meine Frage ist daher: Inwiefern würde eine Diät jetzt Sinn machen? Und ist ein großes bzw. schweres Baby wirklich so riskant?
Ich esse eigentlich soweit ausgewogen. Natürlich gönne ich mir auch mal kleine Sünden (z.B. Eiscreme oder Pizza) aber in Maßen, nicht in Massen. Ich bewege mich, so lange ich mich dabei gut fühle, täglich (viel Spazieren, ein wenig Stepper und Hometrainer).
Gerade auf meine 2-3 Portionen Obst am Tag würde ich nur sehr ungern verzichten...
Vielen Dank für Ihre Einschätzung und sonnige Grüße aus Shanghai!
ankh
von
ankh
am 22.05.2015, 09:20
Antwort auf:
Großes/schweres Baby - Risiken - "Diät" sinnvoll?
Hallo,
1. wenn wir uns bei diesen Angaben zur 34. Woche an den Vorgaben in unseren Tabellen halten, dann scheint es eine Plusdifferenz von etwa 10-14 Tagen zu geben. Dabei würde ich aber immer auch fragen, wie die vorherigen Befunde ausgesehen haben.
2. bei einer solchen plus Differenz werden wir in Deutschland dann immer auch per zweistündigem oralen Glukose-Toleranztest einen Schwangerschaftsdiabetes ausschließen oder auch ursächlich machen für diese Diskrepanz.
3. sollte ein solcher Schwangerschaftsdiabetes ausgeschlossen werden können, dann ist die Empfehlung zu einer vielleicht noch strengeren Gewichtskontrolle schon sehr sinnvoll. Und das geht nun mal am besten über eine fett- und zuckerarme Ernährung in Kombination mit ausreichend Bewegung.
4. des weiteren werden wir dann immer auch eine erneute Kontrolle nach etwa 4-5 Wochen empfehlen und dann noch einmal unmittelbar vor der Geburt, um eine genaue Einschätzung zu haben.
5. noch lange nicht wird jede Geburt mit einem schweren Kind zu entsprechenden Komplikationen führen. Solche Komplikationen stehen jedoch selbstverständlich in einem engen Zusammenhang mit dem Gewicht, der Frage, ob bereits Kinder geboren wurden und insbesondere mit der klinischen Expertise des geburtshilflichen Teams vor Ort.
Bezüglich des Obst hat die Ärztin schon völlig recht: es ist im überwiegendem Maße Zucker, der aufgenommen wird. Die optimale Verarbeitung dieses Zuckers erfolgt, wenn das Obst nicht zwischendurch sondern im Anschluss an eine reguläre Mahlzeit verzehrt wird.
Liebe Grüße nach Shanghai
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 22.05.2015
Antwort auf:
Großes/schweres Baby - Risiken - "Diät" sinnvoll?
P.S.: Als Nachtrag noch: Diabetes wurde im 2-stündigen Test ausgeschlossen und es gibt darauf auch sonst keinen Verdacht. Mein Mann wog damals bei seiner Geburt auch über 4 kg. Ich bin weder über- noch untergewichtig und habe bis jetzt selbst 15 kg zugenommen (wovon einiges Wasser und sehr viel Brust (75 C/D auf 85 F/G) ist). Ich vermute daher für die Größe unseres Babys eher die genetische Veranlagung.
von
ankh
am 22.05.2015, 09:56
Antwort auf:
Großes/schweres Baby - Risiken - "Diät" sinnvoll?
Sorry aber das macht keinen Sinn!!! Wie groß bist den du bzw. dein Mann?? Wenn ihr beide groß sieht kann man nicht erwarten das du ein 2500 g baby bekommst, und ich gehe jetzt mal davon aus das dein FA in der Regel Chinesinnen betreut und nicht Europäerinnen.
Mein letztes Kind ist bei 38 + 4 geboren und war 3900 Gramm schwer bis zum tremin war sie auf 4200 geschätzt mein Mann ist 1,90 ich selber bin 1, 73m ich bin nie von ausgegangen das mein Kind nur 3000 g bei der Geburt hat und ausser das ich mini mal gerissen bin ist nix gewesen.
Dir und deinem baby alles gute
von
sterntaler82
am 22.05.2015, 12:02
Antwort auf:
Großes/schweres Baby - Risiken - "Diät" sinnvoll?
Ich bin 1,70m, mein Mann 1,86m. Die Ärztin hat schon mehr Chinesinnen, aber auch Europäerinnen als Patientinnen. Ich bin halt ein wenig unsicher, inwiefern ich da jetzt auf sie hören sollte oder nicht... Bei manchen Dingen ist hier schon "lächeln, nicken, ignorieren" angesagt, aber ich bin mir halt nicht sicher...
von
ankh
am 22.05.2015, 12:25
Antwort auf:
Großes/schweres Baby - Risiken - "Diät" sinnvoll?
Also meine Frauenärztin, und ich finde meine super, hat bei 38 + 0 meine Tochter auf 3800g geschätzt und man sagt ja in den letzten Wochen nimmt ein baby bis zu 200 g die Woche zu. Also wird meine Tochter auch so um den dreh gewogen haben wie deins , vielleicht ein bisschen leichter, wie groß wird dein baby den geschätzt? Meine Frauenärztin hat immer gesagt lang und schwer ist leichter zu bekommen als klein und dick! Und die Frau im Kreißsaal neben mir hat knapp über 3500 g bekommen der junge war 49 cm groß bei ihr wurde es ein notkaiserschnitt. Meine hatte 3900g und 52 cm der Kopfumfang war bei beiden gleich 35,5.
Und ich kenne eine Frau die meine Größe hat und einen Sohn bekommen hat der einen kopfumpfang von 40 cm hatte und es war ihr erstes Kind und die Frau ist nicht mal gerissen!!! Also glaub mir die Aussage der Ärztin in China würde ich nicht zu sehr bewerten.
von
sterntaler82
am 22.05.2015, 13:16