Liebes Rund-ums-Baby-Team,
mein Sohn (5 Jahre, 1 Monat) ist seit 2 Jahren tags und nachts verläßlich trocken und sauber (mit vereinzelten Ausrutschern ca. 1x im Monat, z.B. wenn er ein salziges Abendessen gegessen hat und entsprechend viel dazu getrunken hat). Seit ca. 6 Wochen nässt er fast jede Nacht wieder ein. Ich dachte zuerst, es sei eine Phase, die von allein wieder vorübergeht und habe das nicht groß thematisiert, nur darauf geachtet, dass er unmittelbar vor dem Schlafengehen nochmal zur Toilette geht und ihm beim Beziehen der Betten miteinbezogen; bei den vereinzelten Nächten, in denen das Bett trocken geblieben ist, habe ich ihn sehr gelobt. Er schämt sich teilweise und versucht, es vor uns zu verbergen, teilweise verkündet er aber auch grinsend und triumphierend, dass er wieder einpullert habe.
Eine einschneidende Veränderung oder besondere Belastung gab es in den letzten Wochen und Monaten nicht.
Da diese "Phase" offenbar kein Ende nimmt, ich des täglichen Wäschewaschens aber langsam überdrüssig werde, meine Frage: Kann ich ihm (nachdem er jetzt fast 2 Jahre windelfrei war) nachts wieder Höschen-Windeln anziehen? Ich befürchte, damit ein falsches Signal auszusenden, auf der anderen Seite spart es jede Menge Verdruß und Arbeit. Falls ja, wie lange sollen wir dann bei den Windeln bleiben? Bis sie morgens wieder regelmäßig trocken sind? Oder haben Sie eine andere Idee, wie man damit umgehen soll?! Sollte man jetzt schon zum Arzt gehen?
Herzlichen Dank und viele Grüße!
von
Sugarkowalski
am 02.05.2017, 13:50
Antwort auf:
Sohn 5 Jahre nässt nachts plötzlich wieder ein
Hallo Sugarkowalski,
Rückschritte bezüglich der sicheren Kontinenzentwicklung kann es geben und dabei ist die Ursache leider häufig gar nicht zu erkennen...
Zunächst würde ich dazu raten zu schauen, ob alle Bedingungen rund um das "Trocken sein können" in Ordnung sind.
1. Trinkverhalten:
Beim Thema Trinken geht es nicht nur darum, ob ihr Kleiner abends weniger trinkt, sondern ob er auch tagsüber genug trinkt. In seinem Alter sind 1Liter gut über den Tag verteilt wichtig. Trinken Kinder zu unregelmäßig, verteilt sich die Urinausscheidung einfach zu sehr in Richtung Nacht.
2. Darmentleerung:
Zum anderen ist eine gute und regelmäßige Darmentleerung sehr wichtig. Ist der Darm zu voll, kann es nachts eher zum Einnässen kommen. Der Stuhlgang sollte also täglich entleert werden und nicht zu fest sein.
Wenn es dabei tatsächlich Probleme geben sollte, würde ich deshalb (und nicht wegen der nassen Nächte) raten den Kinderarzt aufzusuchen.
3. Nehmen Sie ruhig die Höschenwindel, das ist entlastend und jetzt genau richtig. Ich würde aber außerdem versuchen, ob sie ihn abends bevor sie zu Bett gehen, noch einmal zur Toilette bringen/hochnehmen. Vielleicht ist das in der Phase ganz gut, überbrückt die Zeit und bringt ihn möglicherweise wieder auf den richtigen Weg. Sie brauchen ihn dabei gar nicht großartig wecken...schauen sie einfach mal, wie es sich darunter ( wenn es ihnen keinen Stress bereitet) weiterentwickelt.
Sein Umgang mit dem Einnässen ist aus meiner (neutralen) Sicht ganz verständlich. Er hat noch nicht wirklich einen Leidensdruck, merkt aber, dass es von seinem Umfeld erwartet wird...daher weiß er nun gar nicht wie er reagieren soll. Erwarten sie nicht so viel vom ihm. Dann muss er auch nicht versuchen die Wäsche nicht verstecken...In seinem Alter ist das "noch nicht trocken sein", vermutlich und (naturgemäß) einfach noch nicht so tragisch.
Viel Erfolg!! Lieben Gruß
Ellen Janhsen-Podien
von
Ellen Janhsen-Podien
am 03.05.2017