sehr geehrter herr dr. paulus, ich wollte sie fragen ob spulwürmer oder hakenwürmer das baby angreifen können bzw wenn das baby auf die welt kommt hat es dann auch die würmer??? würden sie mir raten vermox jetzt einzunehmen oder nach der entbindung ich befinde mich jetzt in der 38 woche. und wenn mann vermox jetzt oder in der stillzeit einnehmt kann dann was passieren???? danke für ihre antwort jetzt schon
Mitglied inaktiv - 10.07.2009, 21:16
Antwort auf:
vermox
Der Wirkstoff Mebendazol (Vermox) ist beim Menschen in der Schwangerschaft relativ gut erprobt.
In Gegenden mit endemischem Hakenwurmbefall konnte die Anämie in der Schwangerschaft durch Wurmmittel gelindert werden. Daher wurde in einer großen Studie in Sri Lanka die Anwendung von Mebendazol im zweiten Schwangerschaftsdrittel zur Beseitigung des Hakenwurmes untersucht (de Silva et al 1999). Nach Therapie mit Mebendazol wich die Fehlbildungsrate mit 97 von 5.275 Fällen (1,8%) nicht signifikant von der unbehandelten Kontrollgruppe mit 26 von 1.737 Fällen (1,5%) ab. Entgegen dem ärztlichen Rat nahmen 407 Schwangere bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel Mebendazol ein, wobei 10 Fehlbildungen (2,5%) registriert wurden. Auch hier ergab sich kein signifikanter Anstieg der Fehlbildungsrate. Der Anteil von Totgeburten sowie Wachstumsretardierungen lag nach Behandlung mit Mebendazol niedriger als in der Kontrollgruppe.
Mebendazol wird im Intestinaltrakt nur minimal resobiert, so dass nur extrem geringe Mengen in die Muttermilch übergehen. Der Säugling nimmt über die Muttermilch ca. 1 ng/ml auf.
Das Stillen darf daher unter Einnahme von Mebendazol fortgesetzt werden (Kurzel et al 1994; Stoukides 1994).
Um einem kindlichen Wurmbefall um die Geburt vorzubeugen, wäre die baldige Anwendung von Mebendazol durchaus sinnvoll.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 11.07.2009