Hallo ,
Mein Sohn issr seid Ca 2 Wochen fleißig mittags Brei. Wir haben etwas gebraucht um das richtige Start Gemüse zu finden und sind jetzt bei der weißen Karotte und Pastinake gelandet, die wir seid 2tagen mit Kartoffeln mischen.
1. Frage wäre nach der Wirkung der Karotte. Er wird voll gestillt und hat schon seid einigen Wochen nach der Geburt der Muttermilch entsprechend selten Stuhlgang. Also nur alle 8-10 Tage, dann aber ganz normal breiig. Wie ist denn der Erfahrungswert. Sollte ich dann lieber nicht zu viel Karotte füttern weil solche Kinder zur Verstopfung neigen oder hat das keinen Zusammenhang ?!
2. Frage wäre zu Obst. Man kennt ja die üblichen Empfehlungen mit erst dem mittagsbrei, dann abends und dann nachmittags. Allerdings finde ich kommt da ja erst sehr spät und auch insgesamt irgendwie wenig Obst zusammen oder ?! als Nachtisch 2 Löffel und in den Milchbrei 2 Löffel ... Das ist doch ganz schön wenig finde ich. Gut der nachmittags Gegreide Brei hat dann eine gute Portion, aber kann man da denn dann noch schonmal früher Obst zwischendurch geben als Brei oder in Stücken?
Er ist jetzt 5 Monate alt ...
3. Frage wäre zum Getreide. Welches wird generell für den abendbreinund welches für den Nachmittagsbrei empfohlen. Auf Gluten usw. Wollen wir erstmal keine Rücksicht nehmen sondern solange wir stillen alles ausprobieren ...
Danke und Grüße
von
lpips
am 21.08.2015, 12:44
Antwort auf:
Obst ?
Hallo Ipips
da du weiterhin viel stillst, kannst du die Beikost als BEI-KOST betrachten und kannst verstärkt nach deinen Vorstellungen agieren - viel mehr nach deinem Gefühl.
Wenn du also gerne schneller größere Mengen Obst in den Plan integrieren möchtest, kannst du das selbstverständlich tun.Immer vorrausgesetzt, dass es dein Kind gut verträgt. Aber das ist ja klar :)
Stückige Kost ist im Alter deines Baby noch etwas zu früh. Die Gefahr des sich Verschluckens einfach noch zu groß.
Glutenhaltige Getreidesorten sollten ohnehin im Zeitraum zwischen dem 5.- 7.Lm eingeführt werden, da es sich in diesem Zeitraum um eine Art "Schluckimpfung" handelt. Das wirke schützend - denn der Körper sei genau dann in der Lage, Toleranzen zu entwickeln.
Glutenfreie Sorten: Reis, Hirse, Mais.
Glutenhaltige Sorten: Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste und (Hafer)*
Ab dem 7. Lm etwa, kannst du noch viel mehr experimentieren. Bei sehr jungen Babys ist es gut, wenn du anfangs noch behutsam und vorsichtig, langsam vorgehst und vorerst nur ein paar wenige Gemüsesorten, Osbtsorten und eine. max zwei Getreidesorten gibst.
Wenn dein Baby mit ca 6 - 7 Lm schliesslich alleine im Hochstuhl am Tisch sitzen kann, könntest du neben dem Brei füttern endlich auch mit Fingerfood beginnen. Dazu gleich mehr.
Jetzt erst einmal chronologisch zu deinen Fragen:
1. und 2.
Möhren haben eine eher stuhlfestigende Wirkung. Der Organismus muss sich langsam an Veränderungen im Magen-Darmtrakt gewöhnen. Hast du schon Kartoffel und Öl im Brei ? Wenn nicht, dann komplettiere den weißen Karottenbrei und lass sich dein Baby daran gewöhnen. Vor allem das Öl wirkt sich positiv auf die Verdauung aus.
Ggf könntest du als Gegenmittel als nächsten Brei einen Obstbrei geben. Bspw Birne. Sie wirkt sich sehr stuhlllockernd aus, Auch gekochtes Apfelmus ist möglich.
Der üblicherweise empfohlene Plan lautet so:
Morgens: Milch (1-2mal ggf öfter oder weniger)
1. eingeführter Brei
Mittags: Gemüse-Kartoffel-(Fleisch)-Brei
= milchfrei, zur besseren Eisenresorption
3. eingeführter Brei
Nachmittags: milchfreier Getreide-Obstbrei (ab 7. Lm)
= milchfrei, zur besseren Eisenresorption, und zur Unterstützung der Nährstoffaufnahme aus dem Mittagsbrei
2. eingeführter Brei
Abends: Milchbrei
Milch fördert einen guten Schlaf
evtl nachts eine Portion Milch, falls nötig
Die Reihenfolge der bestimmten Breiypen ist so gewählt, dass durch die bestimmten Lebensmittelkombinationen die Nährstoffe ideal ergänzt werden.
Der Milchbrei wird als 2. Brei empfohlen, damit bei Flaschenkindern nicht sofort schon zwei Milchfläschchen hintereinander entfallen.
Du kannst natürlich auch zuerst den GOB geben.
Als Stillmama hast du einen großen Handlungsspielraum und kannst die Mahlzeitengestaltung etwas anders vornehmen. Beim Stillen ist Beikost nicht unbedingt ein Ersatz für Mumi. Brei und Beikost ergänzen die Stillmahlzeiten "nur".
hier sind die Grundrezepte für die einzelnen Breitypen:
Grundrezept GKF-Brei:
100g Gemüse
50g Kartoffeln
(20-30g Fleisch) sonst: 120g Gemüse und 60 g Kartoffel
2 EL Obstsaft (Vit C-reich)
8g Öl
-Fingerfood-
hier folgt nun der Text wie ich beim Thema "Hochstuhl" oben bereits erwähnt habe
"Rezept" für die Zubereitung von babygerechten Gemüsesticks:
Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich.
Fertig ist das Fingerfood.
Vorraussetzung für diesen Selbstbedienungsteller ist immer: dein Baby muss selbständig sitzen können.
Diese Sticks sind ein Erlebnis für dein Baby, sie fordern deine aktiv zum Mitessen auf. Sie sind eine wunderbare Bereicherung zum Brei und führen zaghaft an feste Kost heran. Nur wenn sich dein Kleiner noch häufiger verschluckt (manche Babys neigen dazu), dann solltet ihr das Abenteuer besser aufschieben.
Der Nährwert ist unerheblich - es zählt die Erfahrung, das sinnliche Erlebnis - Geschmack, Aroma, Konsistenz. Die Neugier wird geweckt.
GOB
20g Getreideflocken
90-100g Wasser (evtl mehr)
1oog Obstmus
5g (1 TL) Butter oder Öl
alternativ dazu:
Haferflockenbrei
20g feine (zerkleinerte) Haferflocken in
ca 150 ml (+/-) Wasser aufkochen
100g Obstmus zugeben plus 1 TL Öl oder Butter
Zwiebackbrei
2 Zwiebäcke übergießen mit
100-200 ml abgekochtem, noch warmem Wasser
100g Obstmus untermischen
1 TL Butter oder Öl
dazu evtl weiches Fingerfood aus Obst
Milchbrei.
200ml Milch (Säuglingsmilch oder Kuhmilch) bzw Mumi
20g Getreideflocken Instant
20g Obstmus
als Stillmama kannst du im 1. Lj komplett auf Kuhmilch oder Säuglingsmilch verzichten. Den Milchbrei kannst du mit Wasser zubereiten und anschliessend stillen. Oder den Milchbrei weg lassen und stattdessen den GOB geben.
alternativ:
Rezept für Grießbrei mit echtem Grieß:
200g Kuhmilch (bzw Halbmilch)
20g Grieß
Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, Grieß ausquellen lassen
1 -2 EL Obstmus dazu
Zwiebackbrei:
200ml Säuglingsmilch oder abgekochte Halbmilch (Kuhmilch)
1,5- 2 (Baby-)zwiebäcke zerbröselt bzw mit der warmen (bei Kuhmilch noch heissen) Flüssigkeit übergiessen
20g Obstmus oder Saft
abkühlen lassen
Die Zwiebäcke werden mit heisser (= warmer) Milch übergossen, damit sie sich gut auflösen.
3.
*Jede Getreidesorte hat neben ihren typischen Nährwerten, einen eigenen Geschmack und auch eine spezifische Wirkung auf den Organismus. Leicht verständlich ist das bspw mit den Backeigenschaften zu erklären. Getreide ohne Klebereiweiß, sprich ohne Gluten, lässt sich schlecht als Backwerk verarbeiten. Und bspw enthält Hafer mehr Fett als Weizen und allen anderen Getreidearten.
Hirseflocken sind mild, leicht süßlich im Geschmack (Bei Hirse solltest du nur die speziellen Baby-Instantflocken verwenden). Hafer hat einen kräftigen Geschmack und enthält relativ viel Fett. Dinkel/Weizen (Grieß) enthält Gluten und ergibt dadurch einen gut sättigenden Brei.
4-Korn bzw 7-Kornflocken ergeben eine besonders gute Kombination im Hinblick auf die Nährstoffe. Sie ergänzen sich gegenseitig.
Für den milchfreien Brei eignen sich bspw Haferflocken, ggf Baby-Hirseflocken und für den Milchbrei bspw Weizen/Dinkel.
Die Flockenmischungen sind gut für beide Beitypen geeignet.
Es reicht aus, vorerst eine Sorte Getreide für beide Breie zu verwenden.
Die bequemste Art einen Milchbrei herzustellen ist es, wenn du sog. Baby-Instant-Getreideflocken nimmst. Sie füllen meterweise die Regale von Drogerien und Discountern.
Diese Baby-Instantflocken (Getreideflockenpulver) sind sozusagen Schmelzflocken, weil sie die Eigenschaft besitzen, durch Flüssigkeitszugabe zu "schmelzen", das heisst, sie bilden eine breiige Konsistenz, die gut essbar ist. Aufgrund der Herstellung sind die Flocken leicht verdaulich und gut bekömmlich, weil Teile der Stärke aufgeschlossen, sozusagen vorverdaut, sind.
Abendbreie (Milchbreie) können auf dreierlei Arten zubereitet werden.
1. Säuglingsmilch
2. Kuhmilch 3,5% (bzw Halbmilch)
3. Muttermilch (Brei bleibt flüssig)
Grundrezept:
200ml Milch (Säuglingsmilch oder Kuhmilch, Halbmilch) oder Mumi
20g Getreideflocken (Baby-Instantflocken)
20g Obstmus
als Stillmami kann man auch Wasser statt Milch nehmen und anschliessend stillen.
Also dann, lass das einmal auf dich wirken und entscheide dich für deine persönliche, weitere Vorgehensweise in Sachen Beikost. Orientiere dich dabei auch an den Bedürfnissen deines Babys. Wenn dein Kleiner sehr viel Spaß am Entdecken neuer Lebensmittel hat, kannst du vielseitiger fortfahren. Wenn dein Baby eher nur zögerlich Neues annimmt, kannst du darauf reagieren und entsprechend weniger schnell vorangehen.
Viel Spaß
und wenn du Fragen hast...nur zu .
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 22.08.2015
Antwort auf:
Obst ?
Ach und gibt es eine Alternative zum Getreide Obst Brei am Nachmittag?
von
lpips
am 21.08.2015, 20:43