Frage: mein Kind (14 Monate) mag fast nur Möhren

Hallo, ich habe eine kleine Frage: meine Tochter ist seit ihrem 8. Lebensmonat nur Möhren-(Kartoffel-)Brei. Ich habe später auch schon anderes Gemüse, wie z.B. Brokkoli, Kohlrabi, ... probiert, das mochte sie aber alles nicht und spuckte es gleich wieder aus. Jetzt bin ich dazu übergegangen ihr keinen Brei mehr zu geben, sondern Fingerfood, was sie auch mag und toll isst. Allerdings isst sie dann auch nur Möhren, Nudeln und Paprika (gehäutet). Alles andere nimmt sie zwar in den Mund, aber es kommt meistens auch so wieder raus. Kartoffeln mag sie gar nicht, deshalb habe ich Kartoffelbrei gemacht, den wollte sie aber erst recht nicht. Reis isst sie auch nicht. Nun kommt sie bald in die Kita und ich mache mir ein wenig Sorgen, dass sie dann da Mittags gar nichts isst, wenn es nicht gerade Möhren gibt. Wie kann ich sie daran gewöhnen auch mal anderes Gemüse zu essen? Über ein paar Tipps würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank und viele Grüße, Janine

Mitglied inaktiv - 11.06.2015, 14:07



Antwort auf: mein Kind (14 Monate) mag fast nur Möhren

Hallo Janine10 vermutlich stillst du dein Baby. Dadurch hat deine Kleine wohl einfach keinen Hunger, keinen Appetit, es fehlt ihr der Essanreiz. Beim Stillen können die Stillmahlzeiten verschieden sättigen. Möglicherweise hat dein Baby zu der Uhrzeit, wenn du Brei anbietest einfach keinen Hunger. .Bisher hat deine Tochter aber immerhin schon Gefallen an Möhren(brei), Nudeln und geschälter Paprika gefunden. Das ist ein Anfang. Bei der Beikost (von gestillten Babys) geht es nicht nur darum Brei zu geben, um Nährstoffe und Kalorien zuzuführen, sondern es geht viel mehr auch darum, neue Geschmackseindrücke, Esstechniken, Rituale, Konsistenzen und Nahrung i.A. kennen zu lernen. So kann sich der Organismus langsam umstellen und umgewöhnen. Ziel ist es, deinem Baby zusätzlich zum Stillen neue Esseindrücke zu geben. Und das klappt bereits ganz gut, wie du schreibst. Sei ganz zuversichtlich, dass dein Baby bald mehr essen wird. Lass dich von scheinbar kleinen Essmengen nicht irritieren. Was zählt ist die Tatsache, dass dein Baby Beikost bekommt und diese isst. Frage doch einmal Bei Biggi Welter im betreuten Stillforum, hier bei rub, nach wie du die Stillmahlzeiten evtl legen könntest, damit deine Kleine Hunger entwickeln kann. Wenn dein Kind in die KiTa kommt, wird sich das Stillverhalten ohnehin ändern. Wenn du nicht stillst, dann kannst du die Fläschchen reduzieren. Bspw vor dem Mittagsbrei ca 2h vorher und nachher keine Milch mehr geben. Den Möhren(-Kartoffel)brei noch mit Öl ergänzen und die Essmenge wird sich täglich steigern. Iss am besten immer mit deiner Kleinen zusammen und lass sie selber essen. Esst die gleichen Dinge, am besten sogar vom gleichen Teller. Versuche es mit kleinen, dünn mit Butter bestrichenen Brotstückchen (ohne Rinde), weichem Obst u.v.m. Es eignen sich zum Selberessen besonders gut weiche, gegarte Gemüse-, Kartoffel- oder Obststicks (auch Brokkoliröschen). Diese können die Kleinsten mit der ganzen Hand umschliessen - um die Hand schliesslich an den Mund zu führen. Als Stäbchen/Stick lässt sich das weich gegarte Gemüse gut mit der Faust umschliessen und festhalten und kann schliesslich abgelutscht werden. Vorraussetzung ist immer, dass dein Baby Spaß dabei hat. Zubereitung babygerechter Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten Apfel (nur gedünstet), Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Esst nun einfach viele Mahlzeiten gemeinsam bei Tisch, lass deine Tochter Neues probieren, fordere sie auf, Neues zu entdecken. Das kann ein Teller mit Baby-Fingerfood sein - so wie du es jetzt schon machst - und du darfst deiner Kleinen auch schon ein paar Probierhappen von Familienspeisen geben - für den Geschmack, für neue Geschmackserlebnisse -das schafft Neugier auf mehr :) Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 13.06.2015



Antwort auf: mein Kind (14 Monate) mag fast nur Möhren

Hallo Birgit, vielen Dank für die Antwort. Ich muss allerdings noch erwähnen: Nein, ich stille nicht mehr, da meine Tochter schon 14 Monate alt ist. Ändert sich dann etwas? Vielen Dank und viele Grüße, Janine

Mitglied inaktiv - 15.06.2015, 13:49



Antwort auf: mein Kind (14 Monate) mag fast nur Möhren

Hallo Janine10 schreibst mir noch mal eben, welche Sorte Milch und wie viel davon deine Tochter stattdessen trinkt. Danke Grüße

von Birgit Neumann am 15.06.2015



Antwort auf: mein Kind (14 Monate) mag fast nur Möhren

Hallo Birgit, so sieht ihr Essensplan aus: 7:30 Uhr: 150 ml 3,5%-Milch sowie 100 ml Getreidebrei mit etwas Obstmus 11:00 Uhr: Möhren mit Süßkartoffeln (etwas anderes will sie nun gar nicht mehr) 15:00 Uhr: etwas Obst 18:00 Uhr: 1 Scheibe Vollkornbrot mit Wurst oder Käse; 1 Banane vor dem Schlafen gehen: 150 ml 3,5%-Milch Danke und viele Grüße, Janine

Mitglied inaktiv - 16.06.2015, 10:11



Antwort auf: mein Kind (14 Monate) mag fast nur Möhren

Hallo Janine10 Lass deine Tochter neue Speisen trotzdem immer wieder probieren, so lange und immer wieder, bis sie sich an die meisten Sachen gewöhnt hat. Biete ihr trotz der scheinbaren Vorliebe für orangefarbene, süßlich mild schmeckende Gemüsesorten viele leckere Neuigkeiten bei Tisch. Richte deiner Tochter jeden Tag ganz selbstverständlich ihren gewohnten Speisen-Mix und iss du zeitgleich dein Essen. Lass sie davon probieren - spielerisch. Nur über das Probieren kann deine Kleine neue Esserfahrungen sammeln und bewerten. Kinder müssen sogar bis zu 10 mal etwas probieren, bevor sie es wirklich gut akzeptieren und sich an den Geschmack gewöhnen. Zum Probieren genügt aber oft schon eine ganz kleine Menge: ein einziges Reiskorn, ein Bissen Kartoffel, eine Spargelspitze, ein halber Teelöffel Gemüsecremesuppe... Koche also ruhig solche Sachen (kleinkindgerecht), die du und Papa gerne essen. Das ist eure Familientradition, eure Esskultur. Diese kulinarischen Erfahrungen prägen die Kinder langfristig. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine mehr oder weniger stark ausgeprägte sog. Neophobie. Das ist eine Art Angst vor dem "neuen" Essen. Ursprünglich eine gute Schutzfunktion, denn gegessen wird nur das, was man kennt, denn Unbekanntes könnte giftig sein. Dieses Phänomen ist sogar in der Tierwelt vorzufinden - neue Dinge werden auch hier nur zögerlich von Jung und Alt gekostet. Und am besten wird das gegessen, was immer und immer wieder von allen nebenstehenden Personen auch verzehrt wird. Darum ist der gedeckte Familientisch so wichtig. Je jünger die Kleinen sind, desto aufgeschlossener sind sie diesen neuen Angeboten. Mit etwa 18 Lm schränkt sich der Erfahrungshorizont in Essensfragen immer weiter ein, die Auswahl der gemochten Speisen wird meist kleiner. Erst mit 6-8 Jahren und später ab etwa 12 Jahren werden wieder gerne neue Essabenteuer angegangen. Um Essen zu lernen, d.h. Essbares von nicht Essbarem zu unterscheiden, hilft das sog. soziale Lernen. So kann die Neophobie am besten überwunden werden. Kinder lernen durch Nachahmung und Wiederholung. Langsam und unmerklich lässt sich die Palette der Gerichte erweitern. Den Zeitpunkt dafür bestimmen oft unerwartete Momente und Situationen. Manchmal ist so eine Situation nicht der Esstisch, sondern vielleicht der Spielplatz, bei der Oma, im Urlaub, im Restaurant.... Versuche es ruhig mit auch mal "ungesünderen" Sachen wie Pommes o.ä. Deine Kleine soll zunächst damit einfach neugierig auf neue Speisen werden und Lust haben, Neues zu probieren. Je mehr sie probiert, desto größer ist die Chance etwas zu entdecken, was ihr gefällt. Pizza? Pfannkuchen u.v.m. Was hast du während der Schwangerchaft und Stillzeit denn besonders gern und oft gegessen? Die Wahrscheinlichkeit, dass deine Kleine diese Speisen mögen wird, ist hoch. Sei deiner Tochter ein gutes Vorbild - weniger durch Worte als vielmehr durch Authentizität - iss selbst mit viel Genuss im Beisein deiner Tochter - so wird sie bald neue. leckere Speisen mit dir (und/oder Papa) zusammen entdecken. Grüße

von Birgit Neumann am 16.06.2015



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