Pre oder 1er

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Pre oder 1er

Hallo liebes HIPP-Team! Aktuell bekommt unsere Tochter fast 11 Monate alt noch 2x täglich Milch. Abends gegen 18 Uhr gibt es Milchbrei oder eine Milchflasche. Und nachts zwischen 2-5 kommt nochmal eine Flasche. Wir füttern Pre-Nahrung. Ist eine Umstellung auf 1er Nahrung sinnvoll? Bleibt das Kind dadurch länger satt? Viele Grüße & Danke vorab! Julia162

von Julia162 am 09.10.2017, 09:48



Antwort auf: Pre oder 1er

Liebe „Julia162“, Sie könnten es ausprobieren. Bei unserer HiPP 1 wird ein kleiner Teil des Milchzuckers durch Stärke ersetzt. Diese leichtverdauliche Stärke macht die Nahrung sämiger. Die Nahrung verweilt dadurch etwas länger im Magen-Darm-Trakt und wird von vielen Eltern deshalb als "sättigender" beschrieben. Die Erfahrung zeigt, dass sich bei vielen Babys dadurch leichter ein regelmäßiger Trinkrhythmus einstellen kann. Ich denke jedoch nicht, dass bei Ihrer Kleinen eine Flasche 1er am Abend den gewünschten Effekt haben würde. Ihr Mädchen ist nun bald ein Kleinkind und braucht viel Energie für all das was ihr kleiner Körper leistet. Feste Nahrung und auch „Milch, die gekaut werden muss“, machen in diesem Alter einfach besser satter, als das Trinken von Milch. Sie ist nun in einem Alter, in dem die Kleinen es schaffen können, sich tagsüber an den Mahlzeiten satt zu essen, so dass kein Nachtfläschchen mehr nötig ist. Nach dem ersten Geburtstag geht die benötigte Milchmenge noch weiter zurück und Ihre Kleine nur noch etwa 300ml Milch und Milchprodukte (Milchbrei, Müesli, Käse, Joghurt usw.) Eine Portion Milchbrei (200-300g) am Abend macht gut satt, satter als eine pure Milch. Auch Sie darauf, dass Ihr Mädchen sich tagsüber bei den einzelnen Mahlzeiten gut satt isst: mittags Gemüse-Fleisch-Brei plus Obst als Nachtisch, 1-2 Zwischenmahlzeiten wie Obst-Getreide-Brei oder Obst plus was zu knabbern. Gerne können Sie nun auch Brotmahlzeiten einführen. Zum Beispiel als Frühstück. Möchten Sie selbst nun eine Veränderung (das ist zunächst einmal die Voraussetzung für alles andere), kann und wird Ihr Mädchen mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen. Wichtig ist meines Erachtens immer, dass man konsequent bleibt. Das hilft den Kindern mit am besten, wenn sie sich umgewöhnen sollen. Versuchen Sie mehr und mehr Ihre Tochter anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Zeigen Sie ihr, dass es intensive Nähre auch ohne Essen geben kann Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest und Gebrüll für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts einmal gar nichts mehr anbieten. Das ist besser für die ersten Zähne, da diese nach dem nächtlichen Milch trinken erfahrungsgemäß nicht geputzt werden. Die Milch kann die Zähnchen umspülen und einwirken und so eine Karies fördern. Helfen Sie Ihrer Kleinen von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz endlich durchschlafen können, der Bauch nicht auch nachts noch Verdauungsarbeit leisten muss und dazu noch die Zähne Ihres Kindes schonen. Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen Annelie Last

von Annelie Last am 12.10.2017