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Zweites Kind wann? Erstes Kind hat Hemiparese

Thema: Zweites Kind wann? Erstes Kind hat Hemiparese

Hallo, Mein Mann und ich wünschen uns ein zweites Kind! Unser erster Sohn hat eine mittelschwere Hemiparese und ist 1 Jahr alt. Eig wollten wir immer einen kleinen Altersunterschied. Ich habe Angst dass Mathis eifersüchtig werden könnte und das Baby vlt nicht mögen würde weil das Baby Dinge kann die er nicht kann...wenn es zum Beispiel beginnt zu laufen früher als er es tut oder klettert oder was auch immer. Auf der anderen Seite denke ich das ein zweites Kind Mathis „pushen“ könnte und er dadurch vlt mehr Sachen ausprobiert und motivierter ist. Wie ist das bei euch? Wart ihr manchmal überfordert mit beiden Kindern weil eins eben sehr viel mehr Unterstützung braucht? Oder „läuft“ das zweite dann so nebenher?

von Celina2706 am 03.12.2020, 18:40



Antwort auf Beitrag von Celina2706

Wir haben uns fürs zweite Kind entschieden, bevor wir ahnten, dass Sohnemann sich langsamer entwickelt als es typisch ist. So standen wir natürlich gar nicht erst vor der Frage, ob wir es "nochmals wagen". Er (7) hat eine massive Sprachstörung gepaart mit einer Wahrnehmungsstörung und ist dadurch öfter, sagen wir Mal "schwierig im Verhalten", wobei es mit jedem Jahr leichter wird. Unsere Kinder trennen zwei Jahre, er hat sein kleines Schwesterchen von Anfang an gemocht und wollte sie überall mit einbeziehen. Als sie anfing zu krabbeln und sein Zeug erkunden wollte, kriselte es allerdings schon sehr bei den beiden. Zu der Zeit wäre ich am liebsten geflüchtet. Aber das verging nachdem sie Rennen konnte, ab da waren sie ein Herz und eine Seele - zumindest überwiegend. Ich würde schon sagen, dass sie ihn ordentlich "gepusht" hat, da die beiden etwa zeitgleich anfingen zu sprechen. Bevor sie sprach, nutzte er lediglich 4 Wörter und das ein gesamtes Jahr. Ich denke er sah, dass wir auf ihre Wünsche deutlich leichter eingehen konnten, einfach da sie mit uns sprach. Zum Teil übersetzte sie auch was er sagte. Im Kindergarten starteten beide zusammen in verschiedenen Gruppen, dennoch klebten sie immer aneinander und auch zu Hause verbringen sie wahnsinnig viel Zeit gemeinsam. Streiten können sie sich natürlich auch, aber unterm Strich bin ich froh, dass die beiden sich haben. :-)

von Baerchie90 am 03.12.2020, 21:49



Antwort auf Beitrag von Baerchie90

Hallo, wir haben uns "trotz allem" für mehrere Kinder entschieden, aber es ist kein Zuckerschlecken. Wir müssen extrem viel organsieren, wenn mal wieder Krankenhausaufenthalt ansteht usw. DAzu die ganzen Therapietermine usw. das will kein Geschwisterkind auf Dauer mitmachen. Da wir unterstützung haben läuft es bei uns, aber ich würde kein Kind bekommen nur um das behinderte zu fördern und dann hoffen, dass das zweite so mit läuft. (das war bestimmt nicht so gemeint, steht aber angedeutet in deinem Post) Möchtet ihr noch ein Kind? Mit eigenen Hobbies, Freunden, Bedürfnissen, Elternabenden, Hausaufgaben, Schreiattacken, Arztterminen, Weihnachtswünschen, usw Dann los! Aber ein zweites Kind ist ein eigenständiger kleiner Mensch, kein Anhängsel. Und es bleibt nicht immer ein Baby. Dieses Kind wird Dinge machen wollen (und machen dürfen müssen!!!) die der Bruder vielleicht erst später kann: Rad Touren, Schwimmkurs, Eislaufen, mit Freunden durch die Nachbarschaft rennen. Wenn ihr es schafft einen (hoffentlich) gesunden und einem behinderten Kind gerecht zu werden, dann ist das eine tolle, bereichernde Sache. Es kostet aber viel Kraft. UND es tut auch dem behinderten Kind gut, nicht IMMER im Fokus zu stehen, Geschwister sind ein Stück Normalität. Mit Streit , vergleichen ;Enttäuschungen usw (auch bei Gesunden) Der Altersunterschied wäre mir persönlich zu kurz, aber vielleicht in 2 Jahren oder so....aber das kann man aus der Ferne natürlich überhaupt nicht sagen. SOweit meine Gedanken....(-: Alles Gute

von blessed2011 am 06.12.2020, 16:43



Antwort auf Beitrag von Baerchie90

Danke! Das bestärkt uns sehr! Vielleicht sollte man sich echt nicht so viele Gedanken machen. Ich bin dir wirklich dankbar für deine ehrliche Erfahrung.

von Celina2706 am 08.12.2020, 12:05



Antwort auf Beitrag von blessed2011

Denken sie wirklich ich bin der Meinung das ein zweites Kind eine easy Sache ist und ein Mitläufer ist? Es soll sich nicht alles um Mathis drehen! Das zweite Kind wird genau so ein Individuum sein wie er! Und dieses Kind wird nicht alleine gelassen und muss sich komplett nach seinem Bruder richten! Ich bin nicht alleinerziehend,wir haben eine tolle Familie und auch das zweite Kind wird gefördert und nach seinen oder ihren Interessen beschäftigt! Das mit dem „mitlaufen“ und „soll Mathis pushen“ war nicht so gemeint! Das zweite Kind soll nicht da sein um das erste weiter zubringen,ich wollte damit einfach nur äußern dass ich Angst habe das ein zweites Kind Mathis frustrieren könnte...und ich hoffe dass es ihn eher pusht wenn er sieht er/sie kann dies. Danke trotzdem für ihre Gedanken. Liebe Grüße

von Celina2706 am 08.12.2020, 12:09



Antwort auf Beitrag von Celina2706

sind wir ja einer Meiung...(-: Ich fände es fatal so zu denken, und es war aus post nicht eindeutig herauszulesen. Und lieber man spricht die Gedanken an, als dass man nachher einen sehr schweren Weg hat. Alles Gute!

von blessed2011 am 09.12.2020, 13:57



Antwort auf Beitrag von Celina2706

Informiere Dich doch mal über Schattenkinder. Hätte ich als erstes ein besonderes Kind gehabt, hätte ich auf weitere verzichtet.

von mareen283 am 08.12.2020, 09:41