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Sohn (4) hat Wahrnehmungsdefizite und eine Entwicklungsverzögerung

Thema: Sohn (4) hat Wahrnehmungsdefizite und eine Entwicklungsverzögerung

Mein Sohn (4) hat Defizite in der Wahrnehmung und eine Entwicklungsverzögerung. Irgendwie mache ich mir Vorwürfe, ob ich evtl. etwas falsch gemacht habe? Er ist motorisch und sprachlich schwach. Meine anderen beiden Kinder sind allerdings sprachlich sehr gut. Ich habe stets mit allen gleich viel geredet und vorgelesen. Mit der Motorik ist es so, das mein Sohn von sich aus nicht viel wagt - schaukeln, klettern, Laufrad fahren meidet er weitesgehend. Vielleicht hätte ich ihn mehr ermutigen sollen und es nicht einfach so akzeptieren sollen... Gibt es hier noch mehr Eltern mit Kindern, die ähnliche Probleme haben? Könnt Ihr mir berichten, wie es mit ihnen weitergegangen ist... Besteht die Möglichkeit Gleichaltrige einzuholen? Vielen Dank und liebe Grüße!

von malin78 am 16.11.2012, 22:11



Antwort auf Beitrag von malin78

mach dir bitte keine vorwürfe, das liegt sicher nicht an dir. mein sohn hat auch u.a. eine wahrnehmungsstörung und entwicklungsverzögerung. er ist jetzt 14 jahre und etwa 2-3 jahre in seiner entwicklung zurück. seit er 3 jahre alt ist haben wir sämtliche therapien mit ihm durch die noch bis heute andauern. hätten wir das nicht gemacht wäre er noch weiter zurück. er hat zum beispiel erst mit 3 jahren angefangen zu sprechen, konnte erst mit 10 jahren schwimmen. trotz der ganzen förderung. aber das muß bei deinem sohn nicht sein. meiner hat zudem adhs und v.a. asperger und eine hörschädigung. bekommt dein sohn eine förderung oder seid ihr mal im spz gewesen? es besteht natürlich die möglichkeit das er alles wieder aufholt. von einer freundin das kind hatte das auch und ihm merkt man heute nichts mehr an.

von sete am 17.11.2012, 00:06



Antwort auf Beitrag von malin78

Deine Gedanken kenne ich gut; habe 2 Söhne, der Grosse (11 Jahre) "lief problemlos" ohne grossartige Förderung von mir. Der Kleine (bald 5) hingegen ist auch sprachlich und "sozial emotional" noch verzögert; was die Motorik angeht so klettert er gerne oder springt Trampolin; allerdings weigert er sich Laufrad oder Fahrrad zu fahren und ich habe schon alles mögliche probiert aber man kann ihn nunmal nicht zwingen; wenn ER erwas will ist er höchst ausdauernd, allerdings sind das nunmal nicht die typischen Dinge die Kinder "nromalerweise" gerne machen; malen, basteln z.B. ist für ihn eher eine Strafe statt ein Spass. Wie gesagt, ich habe auch oft überlegt, ob ich was anders gemacht habe, als beim Grossen; mittlerweile akzeptiere ich , dass der Kleine eben einfach andere Interessen hat. Wir waren schon im SPZ (wurde uns vom Kia empfohlen) erhalten seit einem Jahr Frühförderung (Psychomotorik und Heilerziehung zur Förderung der Konzentration). Gerade macht er einen richtigen Sprung; auch sprachlich. Ob das an der Förderung liegt weiss ich nicht (er erhält keine Logo), aber egal. Er geht gerne hin und hat dort Spass. Also Geduld, evtl. mal ein Termin bei einem SPZ (Frühförderung schadet nicht...); deine Schuld ist es nicht !!

Mitglied inaktiv - 17.11.2012, 10:43



Antwort auf Beitrag von malin78

Hallo, ich kann dich beruhigen. Sofern eine neurologische oder genetische Ursache ausgeschlossen ist, können motorische und sprachliche Defizite sehr gut aufgeholt werden. Wichtig ist, dass man am Ball bleibt und gute Förderungsmöglichkeiten findet. Ich hab schon einige Fälle gesehen, in denen die Kinder das bis zur Jugend aufgeholt haben. Wünsche euch viel Erfolg.

von angi159 am 17.11.2012, 12:29



Antwort auf Beitrag von angi159

Mach dir keine Vorwürfe - bei uns ist es ähnlich und ich musste das auch erst lernen. Fördere ihn so gut du kannst aber nicht so dass er auf stur schaltet. Er muss kein superheld werden, nur einigermaßen mitkommen. Bei uns ist es "nur" motorisch, aber das betrifft ja auch weite Bereiche

von ichou am 19.11.2012, 10:39



Antwort auf Beitrag von malin78

Wer hat das bei euch diagnostiziert? Ist da tatsächlich was dran? Bei uns hat damals die Erzieherin die Behauptung in die Welt gesetzt, unsere Tochter sei taktil wahrnehmungsgestört. Von der Motorik her war das Mädchen immer sehr vorsichtig. Auch da kam die Behauptung, sie wäre motorisch verzögert. Gut, Fakt ist, unsere Tochter hat erst spät laufen gelernt. Von der Wahrnehmungsstörung haben wir Eltern nie etwas bemerkt. Mittlerweile wissen wir, das unsere Tochter eigentlich nie etwas hatte. Aber der Kindergarten brauchte ein "besonderes Kind" um gewisse Gelder einstreichen zu können. Unser Mädel ist jetzt 11 Jahre jung und so langsam sind wir wieder da, wo wir vor 8 Jahren angefangen haben. Das Selbstbewusstsein, welches man ihr genommen hatte, ist jetzt wieder so allmählich vorhanden. Mit Ergotherapie, mit Sport, mit Lesen und Vorlesen kann man viel, wenn nicht sogar alles aufholen.

von Drachenlady am 22.11.2012, 22:51