Hilfe für kranke und behinderte Kinder

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Frühforderung, wer kennt sich damit aus? EILT

Thema: Frühforderung, wer kennt sich damit aus? EILT

Hallo, unser 3 jähriger Sohn hat eine leichte Muskelhypotonie und wir waren mit ihm bei der Frühförderstelle um einen Entwicklungstest zu machen. Diese stellten bei ihm einen Förderbedarf im Bereich der Grobmotorik fest und empfehlen Ergotherapie und Heilpädagogik (geringe Frustrationstoleranz) 1x wöchentlich ca. 2-3 Stunden. Nun meine Frage: Was für Folgen hat so eine Frühförderung für ihn? sprich: wird es an andere Stellen weiter gemeldet, z.B. Kindergarten oder Schule, weil im Kindergarten ist alles positiv, spielt gerne mit anderen, geht gerne hin, integriert sich gut, etc. Er ist auch sehr weit was den kognitiven Bereich angeht, kann schon das ABC, vieles auswendig etc. Wir möchten nicht, dass ihm dadurch quasi ein Stempel aufgedrückt wird, und er dann im Kindergarten auch unter "spezieller" Beobachtung steht, weil wir müssten ihn ja dann für diesen Tag immer abmelden, was schlecht grundlos geht. Mein Mann hält davon gar nichts, weil er bis dato alles immer nachgeholt hat, was er motorisch verzögert war. er macht alles nur eben später. Der kinderarzt meinte vor ca. einem halbem jahr, wir sollten ihm einfach zeit geben. Aber erkann z.B. nicht puzzeln oder einen stift richtig halten und weint viel wenn etwas nicht klappt, aber dass ist ja klar, weil er merkt auch, dass andere Kinder ihm zum teil voraus sind. er ist ja clever. Bitte mir mal wer weiss auch das System Frühförderung erklären wenn möglich. ich habe da einfach so meine Bedenken, dass man mittlerweile jedes Kind, das irgendwo defizite hat, sofort therapieren will. ich weiss ja selber wo seine Schwächen sind und versuche ihmzu helfen (schwimmen, turnen und wohl auch bald reiten) vielen dank fürs lesen, Dani

Mitglied inaktiv - 05.10.2010, 14:49



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Hallo, um gleich auf deine erste Frage zu kommen: Frühförderung wird keine Folgen für dein Kind haben. Schon gar nicht wird er in der Kita abgestempelt werden. Nicht ohne Grund werdet ihr beim Frühförderzentrum gewesen sein. Und für diesen Tag habt ihr ja einen Grund ihn aus der Kita zu nehmen. Es gibt oft die Möglichkeit, dass die Therpeuten in die Kita kommen. Vielleicht solltet ihr mit Ergotherapie anfangen. Ich bin mit meiner Tochter beispielsweise immer einen Tag am nachmittag bei der Ergo (45 min). Dann kann sie vormittags noch in die Kita gehen. Ich würde gucken, wie es läuft und sehen, was die dort machen und wie dein Sohn mitmacht. Vielleicht hilft es, dass ihr am Wochenende Schwimmen geht oder vielleicht gibt es bei Euch sowas wie Kinderturnen. Dort kann er zusammen mit anderen Kinder an seiner Motorik feilen. Bitte komm von dem Gedanken ab, dass eine Frühförderung immer einen Stempel für später bedeutet. Ich frage mich dann immer, was die Eltern dann eigentlich wollen. Soll das Kind bis zur Schule die noch kleinen Defizite aufholen und in der Zeit lieber etwas genauer unter Beobachtung sein, oder soll sich das Defizit und auch die Frustration weiter steigern? Die Prognose, ob sich sowas rauswächst, kann eigentlich nie einer geben und irgendiwe wird euch der Weg zum Frühförderzentrum geführt haben. Ob eine Frühförderung für deinen Sohn sinnvoll und wichtig ist, könnt nur ihr sagen. LG Claudia

Mitglied inaktiv - 05.10.2010, 15:17



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Also mein sohn ist erst 14 monate alt, und bekommt seitdem er daheim ist, frühförderung. Und ich muss sagen ich finde es toll. Klar sind es meist nur kleine kaum sichtbare schritte, aber es hilft definitiv. Vorallem finde ich es auch toll , das man Unterstützung bekommt , falls man irgendetwas braucht. sei es unterstützung bei ärztlichen Gesprächen,( die von der Frühförderung sehen das Kind öfters, und können da wirklich hilfreich sein), oder eben bei Hilfsmitteln die man siche verschreiben lassen muss. ( in unserem fall zb ein Liegekissen, und für den tripp trapp ein Polster.) Versucht es doch einfach, und wenn es euch bzw eurem Sohn gefällt , und man fortschritte sieht , kann man weiter machen, und ansonsten könnt ihr ja jederzeit abbrechen. Was ich auch wirklich hilfreich finde, sind Tipps die einem einiges erleichtern. sie kennen sich ja aus und können mit kleinen Veränderungen deutliche Verbesserungen hervorrufen Schaut es euch an, und entscheidet dann.

Mitglied inaktiv - 05.10.2010, 19:13



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Mein Sohn hatte ähnliche Schwächen wie deiner. Wir haben uns für die Förderung entschieden. Es tut ihm sehr gut und er konnte schon soweit aufholen das er in den meisten Bereichen nun nach einem Jahr altersgemäss entwickelt ist. Es ist keine Schande sondern gibt deinem Kind einen Schubs. Ich gehe ganz offen mit dem Thema um und mein Sohn geht super gerne hin.

Mitglied inaktiv - 05.10.2010, 20:46



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Frühförerung bekommt meiner nicht, aber Logopädie und ich habe früher wegen der Motorik Hilfe bekommen. Ich denke der Kiga muss davon gar nichts wissen. Ich glaube nicht, dass es weitergeleitet wird. Unsere Logopädin hat nichts weiter geleitet, geht auch keinen etwas an. Ich würde für nachmittags mal mit einer Stunde in der Woche mit einer der Vorschläge anfangen und einfach schauen obs dem Kind gefällt. Quasi als normale "z.B. Gymnastikstunde" zu sehen. Wenn er mitmacht und es Spass macht, würde ich weitermachen, wenn nicht würde ich abbrechen. Er scheint ja im Kiga gut integriert zu sein und bestimmt wird er aufholen, aber wenn er Nachhilfe bekommt wärs doch nicht schlecht? Viele Kinder haben Nachmittags AG`s: Reiten, Turnen, Schwimmen, Ballet, Kampfkunst, Fussball, um ein paar zu nennen. Und Deiner hat halt Ergo und was auch immer sonst. Meiner hat Turnen( liebt er) und Logopädie ( mag er auch total gerne). Damit hat er weniger Aktivitäten als einige andere Kinder die reiten, schwimmen, Musikgruppe u.ä. haben.Diese Dinge sind ja auch alles "Therapien" die Spass machen und gesund sind. Meiner geht auch schwimmen , aber halt nicht in der Gruppe weil er das nicht mag und auch nicht als "Unterricht". Er geht mit mir und einem anderen Jungen mit dem er sich gut versteht und mir ins Schwimmbad unabhängig von einem Kurs. Also insofern: probiers aus, wenns ihm gefällt ists sicherlich födrerlich ( fast jedes andere Hobby ist auch eine Art Förderung), wenns nicht gefällt such eine andere Leiter/in, oder machs eben nicht. Der Kiga muss es nicht wissen, auch nicht die Schule. Das ist optional. Und Therapeuten unterstehen meiner Meinung nach auch der Schweigepflicht.

Mitglied inaktiv - 05.10.2010, 23:18



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mach dir keine Sorgen. Frühförderung ist toll, effektiv, macht den Kindern Spaß und macht keinerlei Stigmata. Alles gut, sei froh, dass ihr sie bekommt! Lg Fredda Ach so: Dein Mann soll seinem Sohn ruhig mal Erleichterung gönnen. Klar kompensieren Kinder ganz viel - aber spielerisch und leichter ist doch besser! Unsere Frühförderstelle arbeitet übrigens auch am Nachmittag - aber im KiGa ist das doch schnell ganz normal, dass euer Sohn halt an einem Vormittag Frühförd hat.

Mitglied inaktiv - 06.10.2010, 08:34



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Warum behaftest du Förderung für deinen Sohn mit etwas Negativem? LG, Flora

Mitglied inaktiv - 06.10.2010, 14:18



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Hallo, ich finde das macht wirklich einen ganz schrecklich negativen Eindruck? Warum hast du solche Vorurteile der Förderung gegenüber? Warum möchtest du deinem Sohn nicht frühzeitig einfach die Chance bieten an seinen Defiziten (spielerisch) zu arbeiten? Ich kann wirklich verstehen, warum die Kindergärtnerin meines Sohnes gesagt hat, das man sich bei den meisten Eltern gar nicht traut solche Themen anzusprechen. Da sieht man immer wie tief verwurzelt solche Vorurteile leider sind. Ich würde die Chance annehmen und dein Kind fördern! Warte nicht erst, bis er in der Schule auffällig wird (muss natürlich nicht sein, aber es kann....) Und bitte denke nicht, dass es ihn in irgendeiner Weise brandmarkt, sieh es als etwas Positives! ihr tut etwas, er wird sein Selbstbewusstsein stärken und somit auch seine Frustrationsgrenze ins positive verschieben. Lg

Mitglied inaktiv - 06.10.2010, 16:23



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Er kann doch schon so viel!!! Stift halten??? Die meissten Erstklässler können das nicht!!! Sagte eine amtsärztin bei der schuluntersuchung!! Diese ganzen Therapien müssen die denn sein?? Er hat doch noch so viel Zeit!! In der Schule fängt der ernst des Lebens noch früh genug an !! Schick ihn spielen!!lg ( kleinschreibung ist Absicht keine Lust iPhone zu widersprechen!!

Mitglied inaktiv - 06.10.2010, 18:13



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Schick ihn spielen!! meinst du er wird gefoltert bei der frühförderung ??? Gerade die machen es spielerisch !!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Und warum warten bis zur schule, wenn er jetzt die Möglichkeit bekommt es bis dahin schon alles zu können ???

Mitglied inaktiv - 06.10.2010, 18:43



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Ich bin nicht gegen Frühförderung !!!! Mein Sohn hat auch 1,5 Jahre eine genossen!! Er fand das immer super nur finde ich es bei einem 3jährigen echt zu früh!! Sie hat geschrieben was er alles kann ist doch toll ! Und meiner Meinung auch zeitgerecht ok das ABC find ich seltsam!! (positiv gemeint) er hat noch mind.3 Jahre bis zur Schule er wird es lernen auch ohne ihn jetzt schon zu puschen!! P.s. Mein Sohn hat mit 5 die Förderung bekommen aber er hatte vorher ein Problem das erst mit 4 Jahren erkannt wurde!! Hochgradige Weitsichtigkeit mit einer diophtrinzahl von +6 und+7 ) dieses Kind oben beschrieben ist völlig normal entwickelt meiner Meinung nach !! Darum der Satz "schick ihn spielen" lg

Mitglied inaktiv - 06.10.2010, 19:26



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danke dass ihr sie angestossen habt. Meine auch nicht dass es etwas Negatives ist, sondern nur, dass ich finde dass die Kinder heutzutage schon so früh! bestimmten Zeitplänen unterworfen werden, was einer wann können muss bzw. soll und wenn nicht kommt eben die Frühförderung oder logo oder sonst was. Ich kenne kaum Kinder, die nicht irgendwo Schwächen haben. Andererseits sehe ich es auch so dass man Defizite jetzt spielerisch verbessern kann. Mein Problem mit dem KIGA ist die: wenn sie wissen er bekommt Frühförderung, achten sie ganz anders bzw. besonders auf ihn, und dann fallen kleine Schwierigkeiten auf einmal ganz anders ins Gewicht und werden anders behandelt, aber genau dass sollte nicht der Fall sein, weil er dann sich nicht in einer Sonderstellung sieht, und seinen Ehrgeiz natürlich weckt. UND: wenn es mal um die Einschulung geht, haben sie nicht schon Jahrelang ein Augenmerk auf ihn geworfen. und das meine ich nun durchaus im negativen Sinn! lg Dani

Mitglied inaktiv - 06.10.2010, 20:03



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"Meine auch nicht dass es etwas Negatives ist, sondern nur, dass ich finde dass die Kinder heutzutage schon so früh! bestimmten Zeitplänen unterworfen werden, was einer wann können muss bzw. soll und wenn nicht kommt eben die Frühförderung oder logo oder sonst was" Hm, du hast geschrieben, dein Sohn hätte eine Hypertonie und Probleme in der Grobmotorik und irgednwie müsst ihr ja bei der Frühförderstelle gelandet sein. ich denke meist je früher desto besser. Ich bin mit meiner Tochter seit sie 11/2 Jahre alt ist bei der Logopädin. Damals hatten wir noch nicht die Diagnose, dass sie durch einen Gendefekt eine fehlende Sprachentwicklung hat. Mich haben alle für völlig bescheuert gehalten. Gott sei dank haben wir das gemacht und meine Tochter kann mittlerweile gut mit Gebärden, Blickkontakt und Zeigen kommunizieren. Wenn du Probleme mit dem Kiga hast, würde ich genau die Problem und Bedenken in einem Erziehergespräch ansprechen. Und bei der Einschulung denke ich mir, dass zählt, was er zu diesem Augenblick kann. Und nicht was er vor x Jahren nicht konnte und erst mit Frühförderung das aufgeholt hat. LG

Mitglied inaktiv - 06.10.2010, 20:48



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Hallo, ich weiß nicht. Unsere Frühförderstelle ist total überlaufen, da bekommen viele keine Therapie, die eine bräuchten. Wenn die Förderbedarf festgestellt haben, wird das schon seinen Grund haben. Und "richtig Stift halten" muss nicht heißen, "Stifthalten wie ein Schulkind", sondern kann auch einfach heißen, dass er eben den Stift zu locker, zu fest, zu wenig "geführt" oder sonstwie, ev. auch mit dem Körper verkrampft hält. Meine Tochter hatte auch 1 1/2 Jahre Frühförderung. Ihr hat das total Spaß gemacht. Für sie war das einfach eine Spielstunde. Irgendwelche negativen Folgen hatte das für sie nicht. LG Inge

Mitglied inaktiv - 06.10.2010, 23:05



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Hallo Daniela, schön, Dich mal wieder zu lesen. Wieso sollte es schlimm sein, wenn der Kindergarten ein besonderes Augenmerk auf die Schwächen Deines Sohnes hat? Mein Sohn (4,5) ist mit Stift und Schere noch nicht besonders fit (Förderbedarf durch Fachleute hat er nicht, aber auf jeden Fall Übungsbedarf). Natürlich bespreche ich das mit der Erzieherin im Kindergarten. Zum einen um ihre Einschätzung zu hören, zum anderen, damit sie ein wenig darauf achtet, dass er hin und wieder einen Stift in die Hand nimmt. Der Kindergarten hat ein offenes Konzept und da kann es schlimmstenfalls schon passieren, dass ein Kind vorwiegend die Angebote wahrnimmt, die seinen Stärken entsprechen und an den Schwächen überhaupt nicht arbeitet. Die Bezugserzieherin meines Sohnes ist sehr nett und kompetent, sie schafft es, ihn zum malen zu motivieren ohne ihm das Gefühl zu geben, dass er da ein Defizit hätte. Er ist ja nicht der Einzige mit dieser Schwäche. Sie fordert ihn dann halt mal auf, an einem Malangebot teilzunehmen, wenn Kinder mit ähnlichen Fähigkeiten das auch gerade tun. So übt er sich darin und wird nicht gleich durch bessere Leistungen anderer Kinder demotiviert. Dennoch wird er als ganz normales Kind behandelt. Es ist ja nicht so, dass er als einziger eine Schwäche hätte, im Gegenteil, fast alle Kinder haben in einem Gebiet Schwächen. Eine gute Erzieherin achtet darauf, dass nicht darauf herumgeritten wird, sondern jedes Kind die Hilfestellung bekommt, die es braucht. Zu Hause bin ich dazu übergegangen, meinem Sohn offen zu sagen, was er gut kann und was er noch üben muss. Das kommt bei ihm gut an. Deiner ist jetzt noch zu jung dazu, aber mit der Zeit kannst Du das auch einführen. Es hilft Kindern, wenn sie einschätzen können, worin sie gut sind und worin nicht. Mein Sohn übt dann auch immer mal gezielt die Sachen, die er noch nicht so gut kann und freut sich, wenn er einen Erfolg erzielt. LG Linda

Mitglied inaktiv - 07.10.2010, 11:23



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Genau deshalb würde ich im Kiga nichts sagen und einfach nachmittags einen Termin machen bei einer Frühförderungsstelle. Und dort würde ich schauen wie es ihm gefällt. Wie gesagt andere Kinder gehen reiten, schwimmen, fast jedes Kind hat einen "Termin". und z.B. einen Nachmittag die Woche nachmittags für eine Stunde spielen ( halt in der Frühförderung) ist doch nicht verkehrt? Wenns ihm nicht gefällt, muss er das ja nicht tun. Wenns ihm gefällt ists doch toll und lehrreich. Aber ich würde das im Kiga in der Tat nicht erwähnen. Kann Dich da verstehen weil ich mittlerweile schon mitbekommen habe was Eltern von "normalen" Kindern zeitweise für Erlebnisse habe dank inkompetenter Erzieherinnen die meinen alles zu wissen. Nee...besser Kiga, Kiga sein lassen was das Kind ansonsten hat geht die nichts an, vorausgesetzt das Kind fällt dort nicht auf. Fällt Deiner dort auf, dann ist es wiederum besser das zu erwähnen, weil die dann "beruhigt" sind, dass Du was machst und sich "nicht weiter kümmern, aber Rücksicht auf Dein Kind nehmen". Aber solange Deiner nicht aufällt, sag nichts und probier nachmittags mal aus ob ihm die Frühförderung spass macht.

Mitglied inaktiv - 10.10.2010, 23:16