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Infektasthma und quaelender Husten

Thema: Infektasthma und quaelender Husten

Hallo ihr Lieben, Unsere Tochter (3 Jahre alt) hat Infektasthma. Letzte Wintersaison waren wir deshalb 3 Mal mit ihr stationär im Krankenhaus. Nun habe ich das Gefühl, dass sie gut eingestellt ist und es bisher nicht mehr zu einer Verengung der Bronchien kam. Und hoffentlich auch nicht mehr kommt. Was aber geblieben ist, ist ein furchtbarer, bellender, ununterbrochener Reizhusten bei jedem Infekt. Leider nimmt sie fast jeden Infekt mit der umgeht. Wir sind gerade etwas verzweifelt, weil sie ständig diesen Husten hat und immer wieder nachts nicht schlafen kann. Die Ärzte sagen immer, dass die Lunge frei ist und es einfach ein Infekt der oberen Atemwege sei. Jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und/oder vielleicht einen Tipp für uns? Vielen Dank!

von Roce am 30.10.2017, 20:26



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Meiner Großen (12) ging es leider einige Jahre lang ähnlich und ich konnte teilweise diesen Husten selbst nicht mehr ertragen. Das ging regelmäßig bis zum Würgen und Erbrechen, die halbe Nacht lang hat man gelauscht. Nachdem sie Capval (Codein) nicht vertragen hatte, bekam sie Quimbo und das half ganz gut. Teilweise hat sie auch ein Stück Knäcke oder ähnliches gegessen, das funktionierte auch manchmal. Ansonsten: Durchhalten, es wird meistens doch irgendwann besser. Wir waren mit 7 zur Reha, 4 Wochen Rügen im Dezember. Danach wurde es tatsächlich langsam besser, sodass sie über den Sommer immer ohne Cortison und Co auskam. Ab ca 9 hat sie nun nichts mehr genommen und außer mal einen üblichen Husten zur Erkältungszeit hat sie auch keine Probleme mehr.

von Tini_79 am 31.10.2017, 13:15



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Inhaliert mal (via Pariboy, also feucht) während dieser Zeit des Reizhustens mehrfach täglich mit Atrovent (kennt ihr doch bestimmt, wenn sie immer wieder obstruktiv ist). Meinem hat das sehr geholfen. Ansonsten rate ich euch zu einer Kur an der Ostsee (Kinder- Reha mit Begleitung durch ein Elternteil). Mein Sohn war bis zur Reha praktisch ständig krank und obstruktiv und das Kleinkindasthma war Alltag. Nach der Reha war er das erste Mal in seinem Leben für Monate nicht arg krank. Er war schon mehrfach zur Kur an der Ostsee und profitiert davon tatsächlich über Monate. (allerdings meist dort vor Ort erst Verschlechterung, damit muss man rechnen. VG

von vomGlückgefunden am 31.10.2017, 18:46



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Hat sie eventuell eine Allergie entwickelt? Mein Etagenwechsel vom Heuschnupfen zum Asthma äußerte sich nur in unstillbaren Husten. Was hat deine Tochter denn für eine Dauermedikation? Wer hat sie eingestellt? Trini

von Trini am 31.10.2017, 19:35



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Unserem asthmakranken Sohn hilft bei Reizhusten in der Nacht auch Atrovent am besten. Man hört immer, wenn die Wirkung nach ca. 6 Std nachlässt... Ansonsten schwöre ich auf Fencheltee mit Honig, feuchte Tücher im Zimmer.

Mitglied inaktiv - 31.10.2017, 21:16



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Hallo, vielen Dank für die Antworten. Atrovent hatten wir bisher nur einmal im Krankenhaus als sie akut obstrukiv war. Vielleicht probieren wir das aus... Allerdings muss ich erstmal sehen, dass wir es auch verschrieben bekommen. Eine Kur steht auf jeden Fall auf unserem Plan. Das wäre wahrscheinlich wirklich hilfreich. Ich glaube auch, dass es irgendwann besser wird, doch bis dahin scheint es mir noch ein langer Weg zu sein. Eingestellt wurde Sie von unserem Kinder Pneumologen. Sie kriegt morgens und abends ein Hub Flutide (50 Mikrogramm). Seit ca. einer Woche zusätzlich Montekulast. Mit dem Ziel das Cortison dann zu reduzieren, wenn es gut laueft. Ich Frage mich schon, ob sie denn richtig eingestellt ist, wenn sie immer wieder diesen bellenden Reizhusten - wenn auch ohne Verengung der Bronchien - kriegt. Der Sommer lief gut. Aber jetzt im Herbst, kommen wir gerade kaum zu einem Alltag, weil sie ständig wegen Husten Zuhause bleiben muss. Einen Allergietest haben wir vor ein paar Monaten machen lassen, da war noch alles unauffällig. Die extremen Hustenphasen treten eigentlich auch immer in Verbindung mit einem Infekt auf. Aber ein kleinster Schnupfen führt zu Dauerhusten.

von Roce am 01.11.2017, 06:33



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Da seit ihr ja in guten Händen bei einem Kinderpneumologen. Das Wichtigste ist eben, dass es im Infektfall nicht zu einer Obstruktion kommt. Und das scheint ja zu funktionieren mit der aktuellen Medikation. Der oberflächliche Husten ist “nur“ blöd. Viele Kinder in dem Alter sind am Dauerhusten oder laufen den halben Winter mit Rotznase rum. Davon behält man aber keine dauerhaften Lungenschädigungen, was bei unbehandeltem Asthma der Fall sein kann. Trotzdem hilft uns der Atrovent bestens. Unser Kinderpneumologe meinte, das sei ein perfektes Mittel gegen Reizhusten. Allerdings weiss ich nicht, ob ein Arzt es nur deswegen verschreibt und wie das bei dreijährigen aussieht. Bei uns liegt der Atrovent-Spray eben immer da, da wir ihn in asthmatischen Akutfällen zusätzlich zum Salbutamol geben müssen. Da Euer Sohn erst drei ist, spricht man ja noch von Kleinkindasthma, das sich ja noch verwachsen kann. Ich denke, ihr seid auf einem guten Weg. Jetzt das Montekulast dazu, dann seid ihr auch bei fieseren Infekten stabil. Spätestens im Frühjahr dann das Flutide absetzen, spätestens im Sommer dann auch das Montekulast. Und dann ist er aus der Phase rausgewachsen und im kommenden Winter kerngesund ;-)

Mitglied inaktiv - 01.11.2017, 09:46



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Einen Pariboy bekommt ihr auf alle Fälle verschrieben. Wenn nicht, so lang beim KiA sitzen bleiben, bis der das Rezept ausstellt oder eine Überweisung zum Lungenfacharzt bzw. in ein Kinderspital mit Ambulanz holen. Es muss nicht unbedingt Atrovent sein, eine normale Kochsalzlösung reicht (bei meinem Kind) oft aus. Wir inhalieren auf Anraten von Arzt und Asthmaschulung bei Husten auch mit dem Notfallspray Salbutamol, setzen das Cortisonspray hoch, geben Nasenspray, machen die Thorax-Klopf-Massage und baden die Kinder in Thymianöl. Stellt keinen KUR, sondern einen REHA-Antrag, und den bei der Rentenkasse. Kuren sind meist Mutter-Kind-Kuren mit Fokus auf die Mutter, bei einer REHA liegt der Fokus auf Erkrankung und Genesung des Kindes. LG, und alles Gute, Philo

von Philo am 01.11.2017, 20:50



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...bei Montelukast (Singulair) ist zu beachten, dass es nur bei ca. 25-30% der Kinder Wirkung zeigt. Die weiteren 70-75% der Kinder haben massive Nebenwirkungen, angefangen von Schlafstörungen über depressive Verstimmungen bis hin zur Wesensänderung. In der letzten Asthmaschulung sowie in unserer letzten Kur berichteten alle Eltern von fehlender erwünschter / erhoffter Wirkung und massiven Nebenwirkungen sowie Entzugserscheinungen nach Absetzen des Medikamentes. Ich würde das nur geben, wenn alle anderen Mittel und Wege erschöpft sind. Sind Polypen ein Thema? Wenn diese entfernt werden, geht's den Kindern oft besser. Bei meiner Tochter steht dies an...

von Philo am 01.11.2017, 20:53



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Philo, interessant, dass Du so oft von Nebenwirkungen bei Montelukast gehört hast!! Dass die Erfolgsrate nur bei ca. 40% liegt, wurde uns auch immer erzählt. Unser Sohn bekam schon zwei Mal für sechs Monate die Tabletten. Anfangs dachten wir immer, es hilft, aber dann war's wieder nix. Beim ersten Mal dachte ich schon, er ist dadurch irgendwie “anders“ aber beim zweiten Mal war es dann ganz extrem. Nach dem Absetzen wurden wir von einigen Seiten angesprochen, dass unser Sohn ja plötzlich wieder lachen kann und ganz anders drauf ist. Er wurde von Montelukast nicht aggressiver sondern eher stiller, in sich gekehrter. Unser Kinderpneumologe machte dann große Augen. Nebenwirkungen?? Ja hat er jetzt noch nie gehabt, aber in gaaaanz seltenen Fällen könnte blabla... unser Sohn sei eben empfindlich. Trotzdem hat er nie wieder welche gegeben und als ein Vertretungsarzt für 10 Tage zur Unterstützung welche verschrieben hatte, hat er sie gleich wieder abgesetzt. Und nach Nebenwirkungen gefragt. (Was so direkt im Infekt ja schwierig zu sagen ist) Trotzdem liest man ja immer wieder, dass es bei vielen wirklich gut hilft. Deswegen wollte ich der AP jetzt nicht die Hoffnung nehmen. Ein Versuch ist es wahrscheinlich schon Wert!

Mitglied inaktiv - 03.11.2017, 11:43



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Wir wurden heute nochmal umgestellt und kriegen Viani. Montekulast wird erstmal nicht mehr gegeben. Ist mir auch ganz Recht so. Allerdings meinte unser Arzt, dass es bei infektasthma sehr oft gut anschlägt. Liebe Grüße

von Roce am 03.11.2017, 21:53



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Dieser Beitrag hätte vor 3 Jahren von mir drin können... Als meine Tochter 3 und 4 war, wurde sie immer wieder obstruktiv, brauchte Salbutamol. November bis Ostern Flutide. Mit 5 nur noch Flutide, mit 6 hat es sich verwachsen und nun mit 7 gar nichts mehr! !! Aber dieser ununterbrochene husten - der hat mich wahnsinnig gemacht, kaum zum aushalten. Geholfen hatte nichts so wirklich, kein Hustenstiller, kein Thymian, keine feuchten Tücher im zimmer etc, kein Pariboy... Ich glaube, es war fast schlimmer für mich als für sie... Also, Rat hab ich somit keinen für dich außer regelmäßig zum Facharzt und gemeinsam aushalten.

von antia am 01.11.2017, 12:46



Antwort auf Beitrag von Roce

Hallo Roce, wenn Eure Tochter infektanfällig ist, scheint ihr Immunsystem geschwächt zu sein. Um die körpereigene Abwehr zu stärken, sind folgende Maßnahmen hilfreich: Eine vitalstoff- und ballaststoffreiche Ernährung wie die traditionelle Mittelmeerkost (möglichst in Bio-Qualität), tägliche Bewegung an der frischen Luft (u. a. zwecks Vitamin D-Bildung!) sowie ausreichend Schlaf und Flüssigkeitszufuhr in Form von Mineralwasser sowie Kräuter- und Früchtetees. Mindestens 2 Fischmahlzeiten mit fetten Fischen wie Lachs, Makrele und Hering versorgen den Körper mit entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren. Auch die Darmflora spielt ein bedeutende Rolle für das Immunsystem. Naturjoghurt, Kefir, Sauerkraut und andere fermentierte Lebensmittel können diese positiv beeinflussen. Zudem kann eine ca. 3-monatige Kur mit dem Spurenelement Zink (z. B. Unizink, rezeptfrei aus der Apotheke: morgens 1 Tablette) das Immunsystem ins Gleichgewicht bringen. Zink hat sich ebenfalls bei Infekten bewährt, ist wichtig für die Schleimhäute und soll sogar entzündungshemmende Eigenschaften haben. Ferner solltet ihr auf ausreichend Luftfeuchtigkeit in den Räumen achten. Ich wünsche Eurer Tochter gute Besserung!

von schroetchen am 02.11.2017, 09:35



Antwort auf Beitrag von schroetchen

Vielen Dank für die ganzen Antworten! Einen pariboy haben wir! Wahrscheinlich müssen wir bzgl. Der Inhalation mit der Kochsalzloesung konsequenter sein. Der Tipp mit dem Reha Antrag ist super. Wir haben morgen nochmal einen Termin beim Lungenfacharzt und am Montag gehen wir zu einer homöopathischen Kinderärztin. Vielleicht geht es ja langfristig aufwärts.

von Roce am 02.11.2017, 16:19



Antwort auf Beitrag von Roce

Guten Morgen! Wir haben ja gestern Viani verschieben bekommen obwohl der Pneumologe meinte, dass der Husten eher vom Kehlkopf kommt. Wenn gar keine Verengung der Bronchien vorliegt, dann weiss ich gar nicht, was jetzt der Vorteil von Viani ist. Hat jemand eine Idee? Ich konnte leider nicht selber zum Arzt gestern. Liebe Grüße

von Roce am 04.11.2017, 07:11



Antwort auf Beitrag von Roce

Guten Morgen! Wir haben ja gestern Viani verschieben bekommen obwohl der Pneumologe meinte, dass der Husten eher vom Kehlkopf kommt. Wenn gar keine Verengung der Bronchien vorliegt, dann weiss ich gar nicht, was jetzt der Vorteil von Viani ist. Hat jemand eine Idee? Ich konnte leider nicht selber zum Arzt gestern. Liebe Grüße

von Roce am 04.11.2017, 08:26



Antwort auf Beitrag von Roce

Ich geb dir schon recht, wenn er bisher kein Salbutamol genommen hat, ist es erst mal seltsam, dass er einen langfristig wirkenden Bronchienerweiterer (Salmeterol im Viani) bekommt. Uns wurde allerdings gesagt, dass die Kombination wesentlich effiziener wäre. Das Salmeterol also die Wirkung des Flutide verbessert (und anders herum). Probiere es aus, vielleicht hilft es. Allerdings hatte unser Sohn immer die ersten zwei Wochen nach Einführung oder Dosiserhöhung ordentlich Nebenwirkungen. War aufgedreht bis zum Anschlag. Habt ihr die mite-Version des Viani bekommen? Die ist glaub ich sehr verträglich.

Mitglied inaktiv - 04.11.2017, 17:57



Antwort auf Beitrag von Roce

Guten Morgen! Danke für die Antwort! :) Wir haben die Mite Version bekommen. Mal sehen wie es laueft. Wir probieren es einfach aus.. Sie hat letztes Jahr schon Salbutamol bekommen, aber seitdem sie dauerhaft Flutide bekommen hat, war es nicht mehr notwendig. Liebe Grüße

von Roce am 05.11.2017, 07:44