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Ich war jetzt beim Psychiater mit meiner Tochter

Thema: Ich war jetzt beim Psychiater mit meiner Tochter

und habe vorher nochmal alle seltsamen Symptome die mir in den letzten Jahren aufgefallen sind aufgeschrieben! Der Arzt meinte, das es kein Autismus sein kann, da sie keine Kontaktstörung hat und auf andere Menschen zugehen kann und mit denen reden kann! Ich bin wirklich überfragt und kann nicht glauben, das diese Liste (siehe unten) normal sein soll! Was meint ihr? - Schlagartig wechselnde Stimmung (schreien, brüllen, danach weinend zusammenbrechen) - Extrem bockig – ständige Verweigerung wenn dinge nicht so stattfinden, wie sie es möchte oder sie es sich vorgestellt hat! Bsp.: o Ein Geschenk entspricht nicht ihren Vorstellungen, oder funktioniert nicht so wie sie es möchte, sie wird wütend und weint und schreit, - leidet unter extremer Trennungsangst, sie weinte 3 Jahre lang jeden morgen im Kindergarten! Dieses Problem ist mit Schuleintritt besser geworden! - Sie weinte schon als Baby sehr viel und ausdauernd, oftmals fuhren wir stundenlang mit dem Kinderwagen oder dem Auto um den Block bis sie einschlief! Auch heute weint sie sehr viel und schnell und wirkt sehr oft sehr unglücklich! Außerdem hielt sie regelmäßig beim weinen die Luft an! - Schlafstörungen, sie braucht jeden Abend mindestens 1 Stunde oft auch 2 Stunden bis sie einschläft! Wird oft nachts wach! Hatte sehr häufig Nachtschreck-Attacken! Mit weinen und schreien und um sich schlagen! Man konnte sie nicht beruhigen, nicht berühren, man ist oft nur mithilfe ihres Teddys zu ihr durchgedrungen, der konnte sie beruhigen! Diese Attacken sind aber seltener geworden! - Sprachauffälligkeiten, mit 2 Jahren gerade mal 10 Wörter mit 5 Jahren hat sie dann endlich Logopädie verordnet bekommen und diese haben wir fast 1 ½ Jahre mit ihr gemacht! Kleine Auffälligkeiten sind dennoch geblieben! Außerdem hat man oft das Gefühl, das sie etwas sagen möchte und ihr die Worte nicht einfallen! - Essstörungen, Sie empfindet sich als dick (wiegt auf 1,20 ca. 18 kg), sie hat bis sie 4 Jahre alt war fast alles an fester Nahrung verweigert und fast ausschließlich von Säuglingsmilch gelebt! Sie hat nie gerne neue Sachen gekostet! Bis heute bekommt sie sehr häufig was extra für sie zubereitetes! Sie kann sich oft tagelang von den gleichen Lebensmitteln ernähren! Isst 3x tgl. Brot ohne Butter mit Lyoner, oder trockenes Toast ( Diese Vorlieben wechseln Phasenweise)! - Sie kann keine Entscheidungen treffen, selbst wenn 2 Dinge zur Auswahl stehen, ist sie überfordert! - Sie hat Tics und Eigenheiten entwickelt und weigert sich bestimmte Materialien anzufassen! o Räuspert sich ständig, o Gibt leise Geräusche (mh mh) immer wieder von sich, o Zwinkert ständig übernervös mit den Augen ( das hat sie phasenweise schon als ganz kleines Baby gemacht) o Sie legt ihre Bettdecke jeden Abend auf die gleiche Art und Weise Ecke auf Ecke ins Bett, dann wird sie unten einmal umgeschlagen, wenn jemand daran etwas verändert gibt’s Aufstand und Geschrei! Sie kann solange nicht ruhig liegen bleiben oder schlafen, bis die Decke in die von ihr gewünschte Position gebracht ist! o Sie weigert sich Metall anzufassen, das stinkt o Sie weigert sich Samt und Kunstleder anzufassen, ekelt sich scheinbar davor - Ihr Geruchssinn ist sehr intensiv ausgeprägt - Ihr Tastsinn und die Wahrnehmung von Berührungen sind eher beeinträchtigt! o Sie ist überhaupt nicht kitzelig, o Sie macht jeden Gürtel übermäßig eng zu o Sie schnürt die Schuhe so eng, das die Füße blaue Striemen bekommen - Sie leckt sich die Lippen wund und nagt sich an den Fingern die ganze Haut ab! - Schreit und brüllt ständig und kann nicht leiser sein! Oftmals ergibt das gebrüllte keinen Sinn, sondern ist einfach nur ein Quietschen o.ä. o Wenn man sie zum leise sein ermahnt, hat man keinerlei Erfolg, sie wird eher noch lauter oder nur für wenige Worte ein bisschen leiser um dann weiter rumzuschreien! Man hat das Gefühl, das sie zwar hört, aber nicht wirklich versteht was man von ihr möchte! - Sie hat wenig Lernwillen o Sie zieht sich nach wie vor nicht alleine an, verweigert sich ständig, weil sie das angeblich nicht kann o Sie möchte nicht mit Besteck essen, sie kann das nicht und verweigert sich! o Sie kann noch keine Schnürsenkel binden o Hat Gleichgewichtsprobleme – Roller fahren ist immer noch schwierig - Sie kann sich überhaupt nicht in andere reinfühlen, sie fängt an zu lachen wenn andere sich wehtun! Ist oft aggressiv, schlägt und zieht an den Haaren! - Selbst die Förderschule fällt ihr schwer! Sie verzweifelt oft bei den Hausaufgaben - Sie spielt ständig mit imaginären Freunden und ist sehr aggressiv denen gegenüber - Sie ist oftmals sehr vergesslich und weiß minutenspäter nicht mehr was sie gerade vorher gemacht hat! - Sie möchte gern gekuschelt werden, aber wenn man sie in den Arm nimmt wird man oftmals zurückgestoßen mit der Begründung das sie keine Luft bekommt oder es zu eng ist! - Sie kann keine Rollkragenpullover oder Schals tragen, Jacken können nicht bis oben geschlossen werden! - sie hat schon erwähnt, das sie am liebsten nicht mehr leben würde, weil sie ständig das Gefühl hat, das keiner sie liebt! - Viele dieser Verhaltensweisen treten nur auf vertrautem Gebiet auf! In der Schule oder im Verein wirkt sie eher eingeschüchtert und zurückhaltend! Ich weiß nicht mehr was ich machen soll und bin echt ratlos!

Mitglied inaktiv - 13.03.2011, 18:26



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Hallo, war das alles was der Kinderpsychiater dazu gesagt hat? Wie soll es denn jetzt weiter gehen? Hat er sich nicht dahingehend geäußert? Hmmmmmm, mir scheint, dass du an einen ziemlich unfähigen Kinderpsychiater geraten bist. Hat er denn keine weiteren Sitzungen geplant, um deine Tochter genauer anzuschauen/ kennenzulernen? Ich kann das gar nicht glauben, vielleicht kenne ich aber eure Geschichte nicht richtig.... Für mich hören sich deine Beschreibungen nicht gerade nach einem "runden" und zufriedenen Kind an. Es gäbe doch sicher Möglichkeiten ihr zu helfen, egal ob es nun Autismus ist oder nicht. Hast du die Möglichkeit deine Tochter in einer Autismusambulanz vorzustellen? Nicht alle Kinderpsychiater sind auch auf Autismus spezialisiert! Lg und alles Gute für Euch

von Muddie2006 am 13.03.2011, 18:53



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wie oft ward ihr beim Psychiater? Ich habe mit meinem Sohn 1 Jahr lang ambulante Psychiatrie hinter mir wo er auf Autismus /Asperger getestet wurde. Erst nach dem Jahr konnte uns die Psychiaterin sagen das mein Sohn KEIN Autist ist sondern es einfach sein Charakter wäre. Er wurde auch getestet/beobachtet ob unter kindlichen Derpressionen leidet, wo ich auch ein Protokoll führen musste wann es bei ihm ganz schlimm ist. Jetzt ist mein Sohn 8 und er hat immernoch Phasen wo er anders ist (kein Augenkontakt, kein Reden mit anderen oder Lehrern......selbst Oma und Opa werden zeitweise komplett gemieden usw.). Aber wir wissen wie er "tickt" und akzeptieren es und was die Umwelt denkt ist mir relativ egal. lg mauschel

von Mauschel am 13.03.2011, 18:57



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Du hast es wirklich nicht leicht. Aber soweit ich es verfolgt habe, kommt ja noch der Termin im SPZ. Mir kamen drei Gedanken. ADHS - Wahrnehmungsstörung - Blockierungen (KISS) Wie du ja bei dem einen Beitrag geschrieben hast war ja schon der Start ins Leben für deine Tochter mehr als Stress. Die Medikamente die du bekommen hast, die Narkosemittel werden bei den Kindern eingelagert und können übelste Blockkaden verursachen. Die Kinder, die an solchen Blockaden oder auch an KISS leiden tun Dinge, wo sie sich selber nicht erklären können, warum sie es so gemacht haben. Sie versuchen sich mit Ticks von Ticks abzulenken... sie versuchen permanent sich selbst zu erklären, warum sie so sind, wie sie sind. Sie fühlen, wissen es ganz genau, dass sie irgendwie "falsch" funktionieren. Das ganze Selbstwertgefüge geht den Bach runter und es ist einfacher zu sagen "ich kann das nicht, ich machs eh falsch". Vielleicht kann auch ein Osteopath Abhilfe schaffen. Wie man es umsetzen soll... ich kanns nicht wirklich sagen, aber du solltest deiner Tochter auch gewisse Regeln angewöhnen. Ich denke, sie braucht ein genaues Regelment, damit du besser mit ihr klar kommst, sie besser mit dir und auch besser mit ihrer Umwelt.

von Drachenlady am 13.03.2011, 19:05



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Vielen Dank schonmal für eure Beiträge, der Psychiater soll auf Autismus spezialisiert sein, sagte aber gleich, das er eine Autismusdiagnostik bei ihr als Zeitverschwendung ansehe! Ich habe zum Glück den Termin bei dem 2. Spezialisten noch nicht abgesagt, aber manchmal zweifle ich echt schon an mir! Können solche Sachen wirklich nur reine Erziehungsschwierigkeiten sein, wie es alle behaupten? Und warum, wenn ich angeblich so erziehungsunfähig bin (als ausgebildete Kinderpflegerin) hat meine 2. Tochter mit meiner Erziehung scheinbar gar keine Schwierigkeiten? Beim Osteopathen waren wir schon, der hat auch angeblich vorhandene Blockaden gelöst, gebracht hats aber verhaltensmäßig gar nix! Ich hoffe, das der 2. Arzt da williger ist eine Diagnose zu erörtern, aber wenn ich dann wieder höre das sei normal, geb ich glaub ich auf ! Das macht mich nämlich echt fertig! Danke fürs zulesen!!!

Mitglied inaktiv - 13.03.2011, 19:18



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Ich kann deine Zweifel gut verstehen... Hoffentlich bist du/ihr bei dem zweiten Arzt in besseren Händen. Ich verstehe nicht, warum Ärzte immer wieder so unsensibel und engstirnig sind. Zum Glück gibt es ja aber auch andere Exemplare, hoffentlich gerätst du nun an so einen. Zum Kiss-Thema: mein Sohn wurde seit der Geburt osteopathisch behandelt und immer wieder wurden Blockaden gelöst! Dies hielt aber nie! Erst der Besuch bei einem auf Kiss spezialisierten Arztes, der nach der Guthmann Methode arbeitet sind die Blockaden gelöst und mein Sohn beginnt sich absolut großartig zu entwickeln. Viele der autistischen Züge sind zB mittlerweile fast ganz verschwunden. Du kannst dich ja mal über Kiss-Kidd.... belesen. Viele der von dir beschriebenen Dinge passen zum Dyspraxie-Syndrom. Such dir doch einen Arzt, der nach der Guthmann Methode behandelt und lasse deine Tochter dort anschauen! Lg

von Muddie2006 am 13.03.2011, 20:25



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80% der Symptome klingen für mich nach psychischem Druck und systematisch durch ihr Umfeld aufgebaut. Was habt ihr gegen das Weinen im Babyalter und ihren massiven Protest (3 Jahre lang jeden Morgen weinen im Kindergarten!) getan ? Wie wurde dem Drang nach Autonomie (Nahrungsverweigerung) begegnet ? Ich würde Euch eine systemische Familientherapie empfehlen und zwar primär erstmal für Dich und Deinen Mann - um Schritt für Schritt die sich aufbauenden Probleme mal genauer anzuschauen, es geht hier nicht um Schuldzuweisungen, aber das Hauptproblem wird bei Euch und Eurem Umgang mit den diversen "Defiziten" Deiner Tochter liegen, auch wenn Du das jetzt nicht so hören möchtest. Sorry, daß ich Dir das so direkt sage, aber es geht mir ums Kind und JA, ich verstehe etwas davon, was ich sage, bin fast fertige Ärztin und werde meinen FA in der Psychiatrie machen. Ich gehe aber auch davon aus, daß die Psychiater in der Klinik Dir ähnliches gesagt haben ... es sind in sich logisch aufeinanderfolgende Symptome eines sehr sensiblen Kindes auf eine Umwelt, das mit seinen Gefühlen nicht adäquat auf Anteilnahme gestossen ist ... Laßt Euch gemeinsam helfen, Cosma

von cosma am 13.03.2011, 20:46



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nochmal: ich sage das nicht leichtfertig, aber ich habe mir Deine Liste wirklich 5 mal durchgelesen. es sind wirklich 80% symptome in richtung autonomie bei massiv unverständlich und inadäquat reagierendem umfeld ! ticks, eigenarten, dinge nicht ertragen können, nähe suchen und nicht zulassen können, rollkragen pullis nicht tolerieren, vor sich hin summen, lippen aufbeissen, schuhe nicht binden wollen, obwohl man es kann, erst spät sprechen, obwohl man es vom intellkt her früher könnte, nahrung verweigern (DER schrei nach autonomie in der psychiatrie!) und letztlich ganz entscheidend: diese symptome vorallem zuhause ausleben und woanders ganz normal zu sein ... all die dinge EINZELN betrachtet sind im normalen rahmen, aber in der masse einfach ein absolutes zeichen eines tiefen konfliktes deines kindes mit seinem unmittelbaren umfeld. sicher wirst du sauer sein auf daß, was ich hier schreibe, aber du hast nach hilfe gesucht und möchtest sicher, daß es deiner tochter besser geht. deshalb wiederhole ich mich nochmal, auch wenn ich w.g. sicher bin, daß du so etwas auch schon gehört hast. und nochmal: systemische familientherapie hilft m.M. nach am effektivsten und schnellsten, einfach ausprobieren ... lg Cosma

von cosma am 13.03.2011, 21:01



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und was ist mit den restlichen 20%?? Übrigens haben mein Mann und ich uns schon helfen lassen und haben eine Verhaltenstherapie mit unserer Tochter gemacht und den Kurs starke Kinder-starke Eltern besucht! Es liegt nicht an uns! Lt. den meisten Ärzten hier bin ich viel zu nett zu meinem Kind, aber kann man zu nett zu seinem Kind sein? Es gibt bei uns sehr wohl feste Regeln und Rituale, es gibt viel gemeinsam verbrachte Zeit, wenig Fernsehen, gemeinsame Mahlzeiten und eine enge familiäre Bindung! Was mehr kann man einem Kind bieten? Ich weiß es nicht! Übrigens war ich auch bei einer Familienberatungsstelle, die mich mit dem Argument wegschickte, das es überflüssig sei ne Familienberatung in Anspruch zu nehmen, wenn man ne Verhaltenstherapie schon macht! Was meinst du mit dem letzten Satz? (es sind in sich logisch aufeinanderfolgende Symptome eines sehr sensiblen Kindes auf eine Umwelt, das mit seinen Gefühlen nicht adäquat auf Anteilnahme gestossen ist ...) hätte ich vielleicht das essen in sie reinstopfen sollen? Oder wie die Ärzte sagten, dann lass sie doch hungern, irgendwann wird sie schon essen! Hätte ich sie schreien lassen sollen( Nach dem Prinzip:Jedes Kind kann schlafen lernen??)? Soll ich sie jeden morgen anziehen und darauf hoffen, das das in 10 Jahren ihr Freund übernimmt oder sie lieber nackig in den Kindergarten bringen! Ich will nicht sagen, das wir gar keine Fehler gemacht haben, vielleicht haben sich da welche eingeschlichen, weil man das Geschrei nicht mehr ertragen konnte! Vielleicht hätte ich sie jeden Abend schreien lassen soll? Nein, ich als angebliche unfähige Übermutti habe Jahre lang abends beim einschlafen nebem meiner Maus gesessen und ihr das Händchen gehalten bis sie eingeschlafen ist und leise Liedchen gesungen! Was wäre deiner Meinung nach eine adäquate Anteilnahme gewesen???

Mitglied inaktiv - 13.03.2011, 21:04



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... das dachte ich mir, daß Du schon einiges durch hast ... und auch, daß Du so reagierst. Verhaltenstherapie ist ungeeignet, da es sich nicht um konditionierte Verhaltensweisen sondern innerpsychische Konflikte handelt !! Es geht mir wie zweifach gesagt nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Hilfe. Und es geht hier nicht um "zu nett zu sein" oder "Essen reinstopfen sollen oder auch nicht", sondern darum, daß Dein Kind übersensibel auf seine Umwelt mit ganz klassichen, typischen Symptomen reagiert und ihr anscheinend nicht den richtigen Mechanismus habt dem so zu begegnen, daß sie sich momentan nicht durch ihre ganzen Symptome ausdrücken muß. Ich würde Dir w.g. eine systemische Familientherapie empfehlen, mehr und genaueres würde hier jetzt den Rahmen sprengen, google mal ... dort lernst Du mit den Besonderheiten Deines Kindes so umzugehen, daß Du sie etwas besser lenken kannst und nicht noch weiter (unbewusst) förderst. Noch kannst Du viel tun ... und nach 3 Jahre langem Schreien / Weinen täglich im Kindergarten und Eßstörungen wäre es an der Zeit, das RICHTIGE zu tun. Ich will nur helfen, bin jetzt weg und wünsche alles Gute, Cosma

von cosma am 13.03.2011, 21:24



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nochwas: nie verkehrt ist die Lektüre von Gordon : " Familienkonferenz " da steht schonmal viel über innere Bedürfnisse und es ist eine gute Basis erklärt, wie man innere Konflikte abbauen kann. Als Wichtigstes wäre mir das immer wiederkehrende Spiegeln der Gefühle ... Dein Kind hat einen Tick - Du sagst mit sanfter Stimme: ich sehe, Du hast es gerade nicht leicht, das tut mir sehr leid ... und wartest ab, ob es sich an Dich wendet und Nähe sucht ... usw. keine Endlosdiskussionen, aber bewusstes Wahrnehmen und Akzeptieren und Sehen der Symptome und Anteilnahme Deinerseits mit auf den Weg geben. Das alles würde ich nicht ohne therapeut. Begleitung in Angriff nehmen. IHR müsst da viel lernen, Dein Kind würde ich primär nicht weiter zu Therapien schleppen, denn so triggerst Du nur das unbewusste Gefühl des "Falschseins" im Moment. Nimm Dein Kind als Herausforderung an, Dir etwas Neues im Leben zu zeigen. Übersensible Kinder suchen das Sanfte. Es kommt bei einem übersensiblen Kind nicht sehr darauf an WAS man tut (deshalb auch nicht Verhaltenstherapie und der Fokus auf dem TUN, also was mache ich aktiv um was zu erzeugen), sondern WIE man etwas tut. Viel Glück, Cosma

von cosma am 13.03.2011, 21:37



Antwort auf Beitrag von cosma

ich muss mich Cosma anschließen. Der erste Gedanke war nicht Autismus, sondern das es auf Psychischer Ebene läuft! Das kann ich dir sagen, weil ich selber an so etwas leide. und das sind Verhalten, die man selber nicht unbedingt beeinflussen kann, es sind Störungen die von Aussen ausgelöst werden, die man in sich hinein frisst etc. es passiert etwas, das man nicht verarbeitet hat, dann kommt irgendwann Panik durch oder Körperliche Reaktionen...und das hat man dann im Kopf und meint, das kommt auf jeden Fall immer wieder....und steigert sich immer weider rein Und ich bemerke, das meine ich nicht böse, das nur deine Tochter sich ändern soll. An deiner Tochter ist was falsch. nein, das muss nicht sein!! vielleicht mag sie einfach mal ihre Ruhe haben, vielleicht möchte sie nicht immer in Kontakt mit anderen Menschen sein, in Situationen gedrängt werden die sie nicht möchte.... und das muss das Umfeld nichtmal böse meinen, also versteh mich bitte nicht falsch! ich bin früher auch ausgerastet, ich habe Panik bekommen, mir war schlecht, ich habe nur geweint, ich wollte nicht raus, ich sah schon Besuch in meiner Wohnung als Bedrohung an! Egal ob fremd oder Familie! das ist nicht zu unterschätzen!! und dauert lange bis es weg geht, oder man sich so arrangiert hat, das diese Störungen nicht mehr das eigene Leben bestimmen. sieh genau hin in welchen Situationen das alles auftritt, wende dich mal an einen Psychologen, rede über Psychotherapie mit ihm.

Mitglied inaktiv - 13.03.2011, 23:34



Antwort auf Beitrag von cosma

schau bitte mal in dein Postfach -würde mich freuen :-)

von yanimama am 14.03.2011, 11:28



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Mein Sohn hat bei den Test auch sowenig "gepunktet"! Nach dem 2 Treffen standen wir noch im Treppenhaus und mein Kind, was vorher wunderschön mit der Psychologin "gespielt" hatte , und Die meinte das er das wie ein ganz normales Kind macht ,sagte zu mir,: so Mama jetzt kaufst Du mir auch was, ich habe mich heute wieder soooo angestrengt den komischen Quatsch von der Frau mitzumachen, außerdem will ich hier nicht mehr hin, diese Erwachsene ist eigenartig die spielt mit Zeug was man nicht sieht! Da war die Psychologin platt, die hatte das alles hinter der Tür gehört:-) Mein Kind ist überangepasst und wenn man es nicht weiß fällt es erst auf wenn er den Mund aufmacht. Mit Erwachsenen kann mein Sohn (bis auf Blickkontakt) auch ins Gespräch kommen, zwar nur sachlich aber es ist auch nicht so, dass alle Autisten mit niemanden reden!

Mitglied inaktiv - 13.03.2011, 20:36



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ich bin ausgebildete Motopädin.Als ich deinen Bericht gelesen habe, habe ich sofort an kinder gedacht, die eine gewisse restsympthomatik haben.hast du davon schon mal etwas gehört- In anlehnunung an sie sensorische integration?

Mitglied inaktiv - 13.03.2011, 21:55



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ich glaube schon, ich glaube da war was mit INPP oder sowas ähnliches??? Das war glaub ich aber unbezahlbar! Den Verdacht hatte unsere Logopädin auch geäussert und uns ein paar Übungen gezeigt, aber das Problem der Verweigerung und des "Ich kann das nicht" hat uns aufgeben lassen! Wenn das jmd. fremdes mit ihr machen würde wärs vielleicht ne Chance, aber mit mir wars unmöglich!

von kleineklara am 13.03.2011, 22:24



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s

von kleineklara am 13.03.2011, 22:26



Antwort auf Beitrag von kleineklara

dann hoffe ich, sie nimmt das, was wir ihr gesagt haben trotzdem noch wahr und versucht für ihre tochter etwas zu bewegen ... es wäre leicht zu helfen, man muß die entsprechenden schritte nur auch gehen. lieber gruß cosma

von cosma am 13.03.2011, 22:31



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Ich glaube nicht, das es leicht ist bei so einem ausgeprägtem Verhalten zu helfen.Das war ein jahrelanger Prozess des aufbauens und diesen Teufelskreis kann man nicht einfach durchbrechen und sagen Familientherapie ist die Lösung.Man darf nie Ursache und Wirkung durch einanderbringen. Das Kind zeigte die Problematik schon zu beginn an also verhält sich die Umnwelt entsprechend und langsam bauen sich Probleme auf.Aber warum zeigt schon ein Säugling so ein verhalten? Ich vermute tatsächlich das verschiedenen reflexe nicht gehemmt wurden also kann der normale Entwicklungsverlauf nicht normal weiterverlaufen was zu immer mehr Problemen/ Auffälligkeiten führt.

Mitglied inaktiv - 14.03.2011, 06:41



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Naja, egal!

von Jamu am 14.03.2011, 08:43



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Hallöchen :) Ich habe einen 4,5 Jahre alten Sohn mit Autismus.. und wenns nach der Kinderärztin und ganz vielen anderen gegangen wäre hätte er angeblich KEIN Autismus .. ich bin meinen Weg gegangen bis ich endlich die Diagnose hatte.. ich war mit ihm beim ZI bei uns in Mannheim und da kam es dann endlich raus.. also viele Sachen erinnern mich an meinen Sohn wenn ich das lese, aber natürlich kann ich dir auch keine Diagnose stellen. Ich kann dir nur sagen lass dich nicht unterkriegen und kämpf weiter.. versuche alles was geht... und lass dir von niemandem etwas einreden... und im übrigen nur weil deine Tochter auf Leute zugeht usw.. ist das kein Zeichen das sie kein Autismus hat so ein Schwachsinn... mein Sohn beispielsweise war als Baby sehr verschmust und hat auch den Blickkontakt immer hergestellt das kam alles erst später... also jedes autistisches Kind ist anders die kann man in keine Schublade stecken !!! Alles gute für Euch! Lg Schessi

von Schessi1983 am 14.03.2011, 10:58



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Hallo :-) Ich versuche mal, deine Anfrage Stück für Stück abzuarbeiten. Ich hatte dir ja bereits geschrieben, dass es eher untypisch ist, dass die Symptome mehr zu Hause auftreten. Insofern kann ich die Feststellung des Arztes nachvollziehen. Jedoch finde ich es unverantwortlich, euch mit solch einer labidaren Bemerkung wegzuschicken. Ihr habt beide erheblichen Leidensdruck, also hat das ganze definitiv krankheitswert. Schnelle Urteile finde ich da sehr fraglich (auch hier im Forum, die ja offensichtlich Ferndiagnosen sind - was ich besonders bei angehenden Ärzten sehr bedenklich finde!!!!). Wie du geschrieben hast, haben sich diese Symptome nicht erst später entwickelt, sondern waren auch schon früher da (entsprechend der Entwicklung). Viele der Symptome - wie die Stimmungsschwankungen, ihr Spielverhalten, die Trennungsangst, die Tics, das Schreien sowie die Sprachauffälligkeiten - deuten darauf, dass sich deine Tochter nicht homogen entwickeln kann. Das heißt, das sich ihre geistige, sensorische (Hören?, Tiefenwahrnehmung?), motorische und sprachliche Entwicklung nicht gleichmäßig entwickeln. Das Kind kann dann z.B. nicht entsprechend dem Entwicklungsstand mitteilen und reagiert mit Frust und Aggression. Oder aber die motorischen Fähigkeiten schrenken die Möglichkeiten der Beeinflussung der Umwelt ein ... Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Trennungsangst kann darin begründet sein, dass sie weiß, dass sie zu Hause verstanden wird und auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird. In einer anderen Umgebung fehlt ihr das dann. Vielleicht liegt es ja auch an der Strukturierung des Alltags. Im Kindergarten ist der ja eher weniger als in der Schule strukturiert. Die Ein- und Durchschlafprobleme können unterschiedlichste Ursachen haben. Es können nicht verarbeitete Eindrücke, Wahrnehmungsprobleme, ein Ungleichgewicht in der Hirnchemie, Epilepsie (besonders in den Einschlafphasen), Innenohrprobleme (Schwindel -> Roller fahren! evt. auch Hörprobleme?) oder auch andere Schmerzen sein. Die Sprachprobleme (und vielleicht auch die Essgewohnheiten) können auf eine Dyspraxie deuten. Wahrnehmungsprobleme können auch die Essprobleme und die gestörte Selbstwahrnehmung verursachen. Sie kann möglicherweise nicht spüren, wenn sie sich weh tut. Das kann auch der Grund sein, weshalb sie nicht mit Besteck essen kann. Das würde auch das fehlende Einfühlungsvermögen erklären. So ist es für Kinder mit Tetraparese (Spastik) typisch zu lachen, wenn andere stolpern etc. Zum Teil sicher, da sie erleben, dass anderen auch so etwas passiert. Auch bekomme ich von meinem Sohn öfter mal eine geknallt, ohne dass er es so meint oder er zieht auch an meinen Haaren und kann nicht nachvollziehen, dass das weh tut. (Das heißt nicht, dass deine Tochter eine Tetraparese hat, aber vielleicht hat sie ja entsprechende Wahrnehmungsprobleme). Die Problem mit der Kleidung am Hals können organische Ursachen haben! Es kann ein Schilddrüdenproblem dahinter stecken. Es kann aber auch mit den Wahrnehmungsproblemen zusammenhängen. Wegen der Schule kann ich dir nur den Tipp geben, zu prüfen, ob sie in der L-Klasse richtig aufgehoben ist (kann ich nicht einschätzen, aber du schreibst, sie hat Probleme). Vielleicht wäre eine Klasse mit Schwerpunkt geistige Förderung doch besser. Da kann sie auch Deutsch, Mathe .... lernen, jedoch ganz in ihrem Tempo. Diese Schulen sind auch meist Ganztagsschulen (ca. bis 15 Uhr), so dass Hausaufgaben (fast) wegfallen. Auch spielen hier andere Themen eine große Rolle wie Selbstversorgung und Erleben und Begreifen (im wahrsten Sinne) des Unterrichtstoffes. Praxisnahes Lernen wird hier groß geschrieben. Vielleicht gibt es ja bei euch auch Kooperationsklassen. Wenn du noch mehr Fragen hast - gern auch per pn :-) Liebe Grüße und ich hoffe, ihr werdet im SPZ besser angenommen ... Anja

von 4hamänner am 14.03.2011, 17:49