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gibt es eine Kinderkur - fürs Selbstbewustein

Thema: gibt es eine Kinderkur - fürs Selbstbewustein

Hallo, ich weiß nicht, ob es sowas gibt. Aber irgendwie muss ich einfach versuchen das Selbstbewustsein vom meinem 8jährigen wieder aufzupebbeln. Krankheitsgeschichte - AVWS bekannt seit 3 Jahren, Sprachentwicklungsstörung, mit Logo aber gut im Griff, man hört nix mehr. Seit September diagnostizierte LRS mit Verdacht auf manif. Legasthenie, V.a. ADHS - evtl soll er nächstes Jahr mit Medikamenten eingestellt werden. PolypenOP jetzt im Dezember. Er hat mit so vielen Problemen zu kämpfen, bekommt jetzt 3 Förderstunden Einzelunterricht zusätzlich in der Schule - von einem Hörpädagogen, von der Klassenlehrerin und von einem Sonderpädagogen der Sprachheilschule. Und er hat 1x wöchentlich Logopädie - da auch vorallem Hörtraining, Reime, kurze/lange Selbstlaute und Rechtschreibung. Aber momentan ist das Selbstbewustsein ein riesen Problem - wenn eine neue unbekannte Aufgabe kommt - bricht er erst mal in Tränen aus - er kan das nicht. Wenn man ihn dazu bekommt, das er es einfach mal versucht, ist es meist kein großes Problem - nur er kann einfach nicht anfangen, weil er sich selber im Weg steht. Dabei kann er so viele Sachen wirklich gut - er kocht sehr gern und gut, er klettert (im Alpenverein) und ist da wirklich gut, er ist ein sehr sozialer Mensch, kümmert sich gern um andere, Erste Hilfe gefällt ihm, ... Nur Noten gibt es dafür ja in der Schule keine :-( Dadurch das er vieles sich gar nicht anfangen traut, bekommt er auch in Fächern, in denen er eigentlich gut ist keine besonders guten Noten, Lesen und Schreiben wird ja inzwischen zum Glück nicht mehr benotet, aber da waren 5er und 6er halt regelmässig. Sogar in Sport bekommt er max. ne 3 - weil da halt Laufen, Weitwurf und Weitsprung benotet wird (fragt mich bitte nicht, warum nix anderes benotet wird) und nach einer Unterschenkelfraktur im Kleinkindalter hat er einen verkürzten Fuss, er kann da halt nicht so schnell. Dabei ist er der einzige in der Klasse, der die Seile hochklettern kann, die Stangen hochklettert, ... da ist halt Kraft und Durchhaltenvermögen gefragt und nicht Schnelligkeit. Er war einer der ganz wenigen in der Klasse, die die 100m geschwommen sind - deswegen wurde das dann auch nicht gewertet... sprich Schule und Selbstvertrauen sind unsere großen Baustellen im moment. Also gibt es da vieleicht ein Kur oder ähnliches, um dem Selbstbewustsein ein bisserl auf die Sprünge zu helfen? Kann da mit 8 Jahren noch eine Begleitperson mit - oder muss man da eher in Richtung Mutter-Kind-Kur suchen? Wobei ich eigentlich nicht unbedingt eine Kur brauche. LG Dhana

Mitglied inaktiv - 08.11.2010, 08:26



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Mir fällt da nochmal die Kinderfreizeit im Lindenhof Salem ein. Hab ich dir ja schonmal geraten.

Mitglied inaktiv - 08.11.2010, 08:40



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Hallo, ja, nur nicht bezahlbar für uns :-( Kostet leider mehr, als das Urlaubsbuget für die ganze Familie hergibt. Aber sowas oder so ähnlich als Kur wäre natürlich ein Traum. Lg Dhana

Mitglied inaktiv - 08.11.2010, 08:44



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und ohne Mama dabei Wenn er so stark und "verbissen" ist, wie waäre es z.B. mir einem Kampfsport (Judo?). Sein mein Großer Turniere kämpft, ist sein Sebstbewusstsein wirklich wahnsinnig gewachsen. Wenn ein Kind an irgendeiner Stelle im Frezeitbereich Erfolge hat, färbt das auch auf die Schule ab. Trini

Mitglied inaktiv - 08.11.2010, 09:14



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Hallo, nein, Kampfsportarten muss man auch wieder schnell sein - und auch sicher auf 2 Beinen stehen. Abgesehen davon das der große Bruder Judo macht und das schon seit einige Jahren - der ist dann immer besser und das bringt dann nicht viel fürs Selbstbewustsein. Sportart in der er wirklich gut ist, hat er ja - klettern. Nur momentan ist sein Selbstbewustsein so am Boden das wir es nicht schaffen ihn da aufzubauen... Ich denke gerade das rauskommen aus der Situation und auch mal der Vergleich mit anderen Kindern die Probleme haben würde ihm da mehr helfen - einfach weil er dann sieht, das es mehr Kinder gibt die kämpfen mussen und es schaffen. Zuhause hat er halt nur 2 Brüder im Vergleich - die "leider" was das schulische angeht kein Vergleich sind. Er ist halt auch in einer Klasse mit nur 15 Kinder - und auch da ist kein Kind dabei, das Probleme hätte. Er sieht nur Kinder denen Schule leicht fällt - und irgendwie genau deswegen will er gar nicht erst anfangen - er ist ja eh dumm (sein Aussage) und irgendwie muss ich ihn da raus bekommen. Lg Dhana

Mitglied inaktiv - 08.11.2010, 09:57



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Ich denke auch, dass eine Kur da wenig bringt, das muss in Langzeit-"Therapie" angegangen werden, Kontakte zu anderen, Sport- bei uns bietet eine Jugendeinrichtung für Kinder und Jugendliche "Raufspiele" an, eine Art Kampfspiele nach Regeln und die behaupten, das Selbstbewusstsein wird da sehr gut gestärkt. Kinder bringen aber einfach auch ihren Charakter mit auf die Welt und der eine ist von sich aus selbstbewusster, der andere muss es erst aufbauen. LG Muts

Mitglied inaktiv - 08.11.2010, 11:33



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Einige Sozialpädiatrische Zentren bieten Kindergruppen an, in denen Kinder ihr Selbstbewusstsein schulen und trainieren, oft auch im alltagspraktischen Leben. Der Erfolg ist größer, weil in regelmäßigen Abständen parallel zum Alltag das Selbstbewusstsein trainiert wird. Die Kinder bekommen kleine lösbare Aufgaben, die sie im Intervall selbst umsetzen und damit regelmäßig Erfolgserlebnisse haben. Eine Kur ist dagegen zeitlich begrenzt und vollkommen losgelöst vom Alltag. Aber gerade im Alltag brauchen die Kinder Unterstützung und Erfolgserlebnisse. Mit jedem Erfolgserlebnis wächst auch das Kind. Frag doch mal in eurer Nähe nach. Ich kenne Kinder, bei denen man sich nach einem Jahr fragte, ob man ein anders Kind vor sich hat... Grüße vom Schwein

Mitglied inaktiv - 08.11.2010, 10:05



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Hallo, eine reine Kur fürs Selbstbewusstsein gibt es bestimmt nicht. Aber bei den ganzen Diagnosen, die du aufgezählt hast, muss es doch möglich sein, eine Kinderreha zu bekommen. Hast du einen guten Kinderarzt? Wir waren vor 3 Jahren in der Reha. Da war Stephan 6 Jahre alt. Wir waren 6 Wochen in Berchtesgaden (Atemwege) und dann stand noch im Bericht "Psychosomatik". Das gab dann die 6 Wochen. Stephan hat auch eine Sprachentwicklungsstörung, damals Verdacht auf ADS. Das muss halt im Antrag alles drin stehen. Wir hatten zu den Anwendungen für die Bronchien dann noch Anwendungen beim Psychotherapeuten. Also ich hatte bei meinem Sohn das Gefühl, dass es ihm wirklich gut getan hat, mal aus allem rauszukommen. Stephan musste mit vielen neuen Situationen zurechtkommen, viele neue Kinder kennenlernen.......Ich hatte danach das Gefühl, dass auch sein Selbstbewusstsein besser war. Ich kann eine Reha nur empfehlen. Wir sind gerade dabei, wieder eine zu beantragen..... Gruß Sylvia

Mitglied inaktiv - 08.11.2010, 15:02



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Hallo Dhana, Du scheinst meinen Sohn zu beschreiben, AVWS, LRS und ein schwaches Selbstbewußtsein seitdem er 1 Jahr in der Regelschule war. Wir haben nach diesem Jahr das AOSF Verfahren eingeleitet und Ihn auf die Sprachheilschule wechseln lassen. Dort ist er erst in die E Klasse gekommen und ist jetzt in der 1. So langsam wird es besser. Diese Schule hat Ihm so gutgetan, er hat gemerkt, das auch andere Kinder Probleme haben. Er ist zwar jetzt mit 8 Jahren der älteste in der Klasse aber auch super beliebt. Er fühlt sich da so wohl und wir hoffen das er da bis zur 4 Klasse bleiben kann. Für sein Selbstbewußtsein war es der richtige Schritt ihn aus der Regelschule rauszunehmen. Er ist zwar zeitweise immer noch traurig das er nicht richtig lesen kann hat aber schon enorme Fortschritte gemacht. Dein Sohn war doch auch in der Vorschulklasse der Sprachheilschule, wenn ich mich recht erinnere, wieso kannst Du das AOSF nicht mehr einleiten? Wenn er solche Schwierigkeiten hat, werden die 3 Förderstunden in der Woche auch nicht viel bringen. Die haben wir im 1 Regelschuljahr auch gehabt, gebracht hat es bei uns gar nichts. Die Sprachheilschule ist für uns ein Segen!!! Und seine Lehrerin ein Traum!!! Ich wünsche Dir und deinem Sohn viel Kraft und sag Ihm das es auch anderen Kindern so geht LG Lela

Mitglied inaktiv - 08.11.2010, 21:11



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Ach so ich wollte dir noch die Klinikhochried.de in Murnau zeigen, ich habe da auch schon in diese Richtung gegoogelt und diese Klinik gefunden. Schau dir die Homepage mal an, hört sich interessant an, ich bin auch am Überlegen ob wir es mal probieren. LG Lela

Mitglied inaktiv - 08.11.2010, 21:22



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Hallo, er könnte rein theoretisch in die Sprachheilschule wechseln - nur sind da ein paar Probleme. Das erste wäre der Schulbus - im Kleinbus werden die Kinder nur bis zur 2. Klasse abgeholt - ab der 3. Klasse müssen sie mit dem Linienbus (und den großen Schulkindern 5.-12. Klasse) fahren und zur Sprachheilschule laufen. Und die Lautstärke im Bus schafft er sich nicht - und täglich hin und herfahren kann ich ihn nicht (sind 20 km einfach) Das 2. Problem, er würde die Förderung durch den Hörpädagogen verlieren - und die bringt ihm momenant am meisten - ist ein Lehrer von der hörgeschädigten Schule, der mit ihm halt auch viel über die visuelle Wahrnehmung arbeitet. 3. Problem - die Sprachheilschule selber sagt, das er bei ihnen vermutlich unterfordert wäre - da dort die Förderschule Sprache und Förderschule Lernen eines ist. Deswegen haben sie ihn ja schon nicht genommen nach der Vorschule. Mit dem Schulstoff ansich, ist er ja nicht überfordert - er kann es ja - wenn er mal anfängt und nicht in Tränen ausbricht. Laut Lehrerin schwimmt er im guten Mittelmass mit. Ich mach mir halt einfach Sorgen, weil er eigentlich so viel kann (Lippenablesen,....) aber sich selber so nicht wahrnimmt. Ich hätte halt gern wieder das fröhliche ausgelassene Kind von vor der Schule :-( Die Hoffnung, das die Notenaussetzung im Schreiben/Lesen, das Vorlesen von Tests und mehr Zeit bei der Bearbeitung was bringt ist denke ich schon berechtigt. Hat auch sein Förderlehrer voll befürwortet, weil er nicht huddelig wird, wenn es ihm zu lange dauert, sonder er denkt, S. kann da die längere Zeit ausnutzen. Aber sein Selbstbewustsein, sein sich selber wieder positiv wahrnehmen würde jetzt halt einen Anschub brauchen... und da bin ich momentan ratlos. Irgendwie aus den alten Verhaltensweisen (erst mal in Tränen ausbrechen) rauskommen.... Anfang Dez. haben wir wieder einen Termin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, da werde ich das sicher auch ansprechen. Aber die wollen ihn halt auch auf Medikamente einstellen - worüber ich nicht begeistert bin. Lg Dhana

Mitglied inaktiv - 09.11.2010, 11:23



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Hallo Dhana, das fröhliche ausgelassene Kind hätte ich auch gerne wieder. Heute waren die Hausaufgaben auch wieder ein Kampf. Meiner hat auch visuelle Wahrnehmungsprobleme daher ist es für Ihn noch schwieriger. Hast Du dir die Klinik in Murnau mal näher beguckt, hört sich erst mal gut an. Wenn er da sieht das andere Kinder auch die gleichen Problem haben wird es für sein Selbstbewußtsein auf jeden Fall gut sein. Wegen eurer Sprachheilschule, Du mußt es am besten wissen was richtig für Ihn ist. Allerdings würde ich Ihn auch nicht mit dem normalen Bus fahren lassen. Bei uns werden die Kinder bis zur 4 Klasse abgeholt. Und es ist eine normale Schule die nach Regelschulplan unterrichtet. Wegen der Kinderpsychatrie, wegen welcher Diagnose wollen Sie Ihn auf Medikamente einstellen? Da hätte ich glaube ich auch ein Problem mit. Bei meinem ist das weinen im letzten Jahr schon wesentlich besser geworden, jetzt spielt er lieber den Clown wenn Ihm etwas zu schwer vorkommt. Aber er sieht die Fortschritte auch nicht die er in den 2 Jahren gemacht hat. Ich denke Sie sind einfach viel zu Ungeduldig. So kann ich mir die weinerliche und die Clownphase erklären. LG Lela

Mitglied inaktiv - 09.11.2010, 21:39