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Frühe Zeichen für Autismus

Thema: Frühe Zeichen für Autismus

Hallo, leider werde ich meine Sorgen nicht los. Unsere Tochter ist erst 13 Wochen alt. Seit einigen Wochen fängt sie an zu weinen, wenn wir sie auf den Arm nehmen. Die einzige Position, die sie akzeptiert ist mit dem Gesicht Nacht vorne getragen zu werden. Einschlafen auf dem Arm geht gar nicht. Dann brüllt sie und wir müssen sie in ihr Bett legen. Sie lächelt seit sie 7 Wochen alt ist… allerdings viel weniger als andere Babys in dem Alter. Vielleicht zwei - dreimal am Tag. Sie schaut uns ins Gesicht, aber ob nun wirklich in die Augen, kann ich manchmal schwer sagen. Und was mich besonders beunruhigt: Manchmal nimmt sie uns gar nicht wahr. Sie wacht morgens auf, ich beuge mich über sie und spreche sie an und die schaut irgendwo hin… selbst, wenn ich mich in ihr Blickfeld schiebe. Oder ich habe sie auf dem Arm und Papa steht vor ihr…keine Reaktion. Sie schaut einfach in dem Raum. Dann gibt es aber auch Momente, da liegt sie auf ihrer Decke und brabbelt und schaut uns an und lächelt. Hören und sehen kann sie gut. Wir können sie auch anfassen - z.B. beim Wickeln, ohne dass sie das stört. Sie hat die ersten 7 Wochen nur auf uns gelebt. Jetzt geht das aber eben plötzlich gar nicht mehr. Nicht auf dem Arm nicht auf unserem Bauch liegen. Man kann sie auch problemlos eine Weile alleine liegen lassen. Sie weint dann nicht, ich habe wirklich große Angst, dass dies schon Zeichen eines frühes Autismus sind. Mir ist klar, dass es jetzt noch nicht diagnostiziert werden kann, aber viele Betroffene beschreiben, dass ihre Kinder von Geburt an schon auffällig waren. Ist unsere Tochter also auffällig? Kennt das jemand, dass das Baby in dem Alter nicht bei jeder möglichen Gelegenheit die Eltern anschaut, sondern manchmal einfach abwesend wirkt, wenn man sie anspricht?

von Mendes am 12.02.2022, 10:16



Antwort auf Beitrag von Mendes

Jedes Kind ist anders und jedes Kind hat seine Eigenheiten. Aber so früh schon irgendwelche Diagnosen hinein zu interpretieren, halte ich für völlig überzogen und auch nicht hilfreich. Dein Kind ist noch ein Baby. Jedes Baby entwickelt sich verschieden schnell. All das was du aufzählst, heißt noch lange gar nichts. Nimm dein Baby so an, wie es ist. Und ja, nicht immer reagiert ein Kind gleich. Aber du kannst das ja gut testen, in dem du z.Bsp. eine Glocke oder eine Rassel irgendwohin hältst und schaust, ob dein Kind den Kopf zur Geräuschquelle dreht oder ob es einem Gegenstand mit den Augen nachschaut. Selbst wenn es das noch nicht macht, heißt es nicht, dass es schon einen Krankheitswert hat, aber du könntest dann ja den Kinderarzt darauf ansprechen, wenn du dir solche Sorgen machst oder es dahingehend eben fördern, indem du verschiedene Reize immer wieder anbietest. Eine Diagnose wie Autismus würde ich völlig vergessen. Das ist schwachsinning in diesem Alter irgendwelche Anzeichen sehen zu wollen. Mein Neffe hat das Asperger-Syndrom (eine Form des Autismus) und bei ihm hat man als Baby überhaupt keinen Unterschied zu anderen Babys gesehen. Das fing alles erst viel später an. Meine Kinder haben auch nicht immer alles so gemacht, wie es laut Entwicklungstabellen vorgesehen war. Und dennoch sind sie gesund und entwickeln sich in ihrem Tempo immer weiter. Es gibt auch schwierige Momente mit Kindern, die sich dann wieder legen können und dafür treten andere Herausforderungen auf. Das ist alles normal und im Rahmen und nicht jedes Kind hat deshalb gleich irgendeine Auffälligkeit. Hör auf dir Sorgen zu machen und nimm dein Kind so an, wie es ist! Als etwas Einzigartiges, Besonderes, das sich ständig weiterentwickelt und seinen Weg gehen wird. Und wäre wirklich etwas, dann würde das einem Arzt bestimmt mal auffallen bzw. kannst du dann früh genug eine Abklärung machen. Aber doch nicht mit einem 13 Wochen alten Baby... Alles Liebe!

von sunnydani am 12.02.2022, 12:01



Antwort auf Beitrag von sunnydani

Mein Cousin meinte ich, hat das Asperger-Syndrom, nicht mein Neffe...

von sunnydani am 12.02.2022, 12:02



Antwort auf Beitrag von sunnydani

Danke für deine Antwort. Und ja, natürlich weiß ich, dass man weder jetzt etwas diagnostizieren kann, noch, dass etwas krankhaft sein muss. Aber ich mache mir eben sehr große Sorgen, weil sie mir so anders vorkommt als andere Babys. Asperger ist ja eine leichtere Form des Autismus, under Nachbar hat das auch. Da Markt man als Baby tatsächlich nichts. Aber das wäre beim Kanner Autismus eben anders. Hören und sehen kann sie problemlos. Ich denke auch, dass der Kinderarzt einen möglichen Autismus in einer U - Untersuchung nicht feststellen kann. Habe ich jedenfalls noch nie gehört. Ich bin tagsüber allein mit der kleinen Maus und immer wenn sie dann so daliegt und mich nicht beachtet, kommen diese Ängste hoch.

von Mendes am 12.02.2022, 12:22



Antwort auf Beitrag von Mendes

Ja, nur was bringt es dir, wenn du dich verrückt machst? Selbst, wenn es so wäre, könntest du nichts dagegen tun und müsstest dein Kind so nehmen, wie es ist. Auch wenn man ein beeinträchtigtes Kind hat, arrangiert man sich doch mit der Situation und macht das Beste draus. Mit so einem Verhalten macht man die Situation doch nur schlimmer und das hilft auch dem Kind nicht. Es gibt nun mal Kinder, die anders als andere sind, ob jetzt mit einer Beeinträchtigung oder einfach so. Aber je mehr Ruhe man selber hat und ausstrahlt, desto leichter finden auch die Kinder zur Ruhe. Und man kann es sich selber auch viel schwerer machen als es ist. Und es hört sich so an, als ob du das machst. Ich habe ein Extrem-Frühchen und wir wussten lange Zeit nicht, ob er jemals laufen können wird oder was er sonst noch alles haben könnte. Er hatte nämlich eine relativ schwere Hirnblutung und daraus entstand eine Hemiparese und er hat einen Shunt. Natürlich sorgt man sich um sein Kind, aber man darf die Sorgen nicht überhand werden lassen, sodass sie das Leben beeinträchtigen. Ich habe meinen Sohn so genommen, wie er ist, ihn bestmöglich gefördert und es auf mich zukommen lassen. Und er ist entwicklungsverzögert und hat seine Schwächen, aber er hat sich viel besser entwickelt, als die Ärzte dachten und macht so viele Fortschritte, dass er auf den ersten Blick wie ein völlig normales Kleinkind ist und es Laien gar nicht auffällt, was er als Baby alles für Diagnosen bekam. Steiger dich doch nicht so in etwas hinein, was höchstwahrscheinlich gar nicht eintreten wird. Und wenn du aber da allein nicht rauskommst, dann würde ich an deiner Stelle professionelle Hilfe für dich in Anspruch nehmen, denn solche Gedanken beeinflussen die Lebensqualität und auch dein Kind. Alles Gute!

von sunnydani am 12.02.2022, 14:47



Antwort auf Beitrag von Mendes

Das ist einfach nur abwegig und dein Kind verhält sich dem Alter entsprechend ! Ich finde daran nichts auffällig!- und ich habe Kleinkind mit Autismus von dem ich allerdings nicht "betroffen" bin sondern ich freue mich dass er da ist .

von Muschelnudel am 12.02.2022, 14:35



Antwort auf Beitrag von Mendes

Du bist "sehr besorgt". Warum? Natürlich ist Autismus eine Diagnose, die erst mal verarbeitet werden muss, aber es ist keine Krankheit. Dein Kind ist gesund, es ist einfach nur anders (wenn es denn so sein sollte) Freu dich, dein Kind kann dir sehr viel beibringen. Und nein, mein Kind war nicht von Geburt an auffällig, er hat sich super entwickelt bis er ein Jahr alt war. Jetzt zurückblickend waren da aber schon ein paar Anzeichen. Er hat z.B. nicht gewunken oder auf Dinge gezeigt. Er hat nicht auf seinen Namen gehört. Er hat uns nicht oft angeguckt, hat aber trotzdem gelächelt und sich über Sachen gefreut. Das Spektrum ist groß, kein Autist ist wie ein anderer. Geh zum Kinderarzt wenn du Sorgen hast, die leiten dich dann weiter.

von TheEternal am 15.02.2022, 11:29



Antwort auf Beitrag von Mendes

Für mich klingt das nach einem ganz normalen Baby. Man sollte weniger googlen, dann ist man bei weitem entspannter

von LisaEmma1979 am 20.02.2022, 18:58