Hilfe für kranke und behinderte Kinder

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Dyskalkulie und ADHS

Thema: Dyskalkulie und ADHS

Hallo ihr lieben, Ich habe eine Frage bezüglich meines Sohnes. Er geht zur Zeit in die zweite Klasse eine Regelschule, er wäre jetzt eigentlich in der dritten Klasse, verbleibt aber noch ein Jahr in der Eingangsstufe, da er große Probleme in der Schule hat. Wir waren beim Kinder und Jugend Psychologen von dem wir jetzt die Ergebnisse der Testungen haben. Die Diagnose :Dyskalkulie und ADHS. Einen Schulbegleiter haben wir beim Jugendamt beantragt. Ich habe auch beim Dyskalkuliezentrum angerufen um dort wegen der empfohlenen Dyskalkulie Therapie nachzufragen, da die Schule keine Förderung bezüglich der Dyskalkulie anbietet und mein Sohn auch keinen Nachteilsausgleich bekommt. Allerdings kosten die Therapiestunden in dem Zentrum 240 Euro monatlich + 250 Euro für eine weitere einmalige Testung. Die Dame am Telefon sagte mir das die Kosten das Jugendamt übernehmen könnten / würden. Wiederum sagte die Dame vom Jugendamt das die Chancen für eine Kostenübernahme schlecht stehen, da diese Therapie nicht zwingend notwendig wäre. Zur Zeit sieht es bei uns die Finanzielle Lage nicht optimal aus, da ich noch in Elternzeit bin, daher wären 240 Euro + Spritkosten und/ oder Kosten für den Bus, da ich selber noch keinen Führerschein habe ( das Zentrum liegt ca. 1 Stunde entfernt vom Wohnort) machbar, aber für uns zur Zeit nicht Optimal. Jetzt zu meiner Frage. Hat hier jemand die kosten der Therapie übernommen bekommen, und wenn ja, wie habt ihr das angestellt . Wir sind im Moment am überlegen ob eine Förderschule eine Option wäre , somit würde doch die Dyskalkulietherapie weg fallen? Oder wäre die Therapie zusätzlich trotzdem zu empfehlen?. Mein Sohn hätte somit nicht drei Therapien in der Woche + sein Hobby das er noch macht. Außerdem habe ich Angst, dass mein Sohn keinen Schulbegleiter bekommen könnte, bis dann Wiederspruch eingelegt wird usw. Vergehen wieder ca. 3 Monate die uns verloren gehen, insgesamt dann vielleicht 6 Monate in denen wir ihn schon anders hätten helfen können, wie hoch sind die Chancen einen schulbegleiter mit diesem Krankheitsbild zu bekommen?, ich habe von Familien gehört, wo im Kita schon klar war, dieses Kind braucht einen Schulbegleiter, und der Antrag wurde abgehnt . Auf der Förderschule würde er ja keinen zusätzlichen Begleiter benötigen und wir könnten uns" sicher "sein das er optimal gefördert und unterstützt wird. Allerdings sehe ich ihn gefühlsmäßig nicht auf einer Förderschule, vermutlich einfach weil ich überhaupt kein Bild von dieser Schule habe (Ich habe jetzt auch mal einen Hospitationstag auf der Förderschule ausgemacht um sie mir anzuschauen)Deswegen wollte ich auch fragen wie eure Kinder mit eventuell dem selben Krankheitsbild auf einer Förderschule klar kommen und ob ihr mit dieser Entscheidung zufrieden seid?. Sorry für den super Langen Text, aber dieses Thema beschäftigt mich aktuell natürlich Enorm. Vielen Dank und liebe Grüße

von Joni2011 am 07.09.2019, 09:49



Antwort auf Beitrag von Joni2011

Hallo, also erstmal gibt es verschiedene Förderschulen, nämlich mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Mein frühkindlicher Autist hätte eigentlich Schwerpunkt "geistige Entwicklung" und ist inklusiv bei einer Förderschule "Lernen". Es gibt kleine Klassen und sehr differenzierten Unterricht (meist Lerngruppen). Trotzdem hatte er vom ersten Tag an eine Schulbegleitung (anfänglich privat bezahlt und von mir selbst engagiert). Zusätzlich sind wir immer bei irgendwelchen Therapien (meist von uns ganz oder teilweise privat bezahlt). Gut fand ich nach der Einschulung, daß wir eine Lerntherpie bei einer Ergotherapeutin gemacht haben. Die deckte sprachliche, motorische und kognitive Defizite gut ab. Da unser Sohn eine seltene Krankheit hat, lehnt das Jugendamt die Zuständigkeit ab. Das Sozialamt weist uns auf das Jugendamt hin. Bezahlen tun wir es letztend- lich vom Pflegegeld. Im Netz gibt es viele Selbsthilfegruppen und Anregungen zum erstellen eigener Materialien. Inzwischen finde ich es sinnvoller selbst eigene Pläne zu entwickeln, anstat ewig unterwegs zu sein (wohnen sehr ländlich). Wünsche euch viel Glück moon*

von moon* am 09.09.2019, 13:44



Antwort auf Beitrag von Joni2011

Hallo, bei meiner Tochter wurde Anfang der dritten Klasse Dyskalkulie festgestellt. Wir kommen aus NRW und hier gibt es bei Dyskalkulie auch keinen Nachteilsausgleich. Die Therapie ist wirklich teuer, aber bei meiner Tochter hat es sehr viel gebracht. Das Jugendamt hätte zwar eventuell die Therapiekosten übernommen, allerdings nicht im Mathematischen- Lern- Institut sondern nur ihr "eigenes " Förderprogramm. Dies hab ich mir im Vorfeld angeschaut....es erinnerte mich eher an Ergotherapie in einer 4er Gruppe.... bei den zwei Besuchen wurde mit Kissen und Decken Höhlen gebaut und Fangen gespielt.... vielleicht war ich unfair, aber ich war sehr skeptisch. Letztendlich besuchte meine Tochter 2 Jahre das MLZ, sie kam super voran. Inzwischen ist sie in Klasse 7 und benötigt keine besondere Unterstützung mehr. Die Diagnose kostete jedoch einen Bruchteil, ich glaube 70€.... danach war dann 1x pro Woche Therapie. Erst als festes 2er Team (damit sich die Kinder nicht so alleine fühlen) und nach etwa einem Jahr als Einzelstunde. Ich kann dies nur empfehlen. Allerdings kann ich bei ADHS nicht mitreden und Förderschule war hier auch nie Thema, da alle anderen Bereiche unauffällig waren. Viel Erfolg auf Eurem weiteren Weg LG Krake

von Krake am 10.09.2019, 11:26



Antwort auf Beitrag von Krake

Die Therapie kostete hier auch 240€/ Monat

von Krake am 10.09.2019, 11:42



Antwort auf Beitrag von Joni2011

Hallo, Bei uns (Bayern) werden vom Jugendamt die Kosten bei einer diagnostizieren Störung übernommen, bei einer Schwäche dagegen nicht. Schulbegleitung wird bei uns selten gezahlt. Nur die Adhs Diagnose reicht nicht aus, das Kind muss durch die Problematik in mehreren Bereichen beeinträchtigt sein, z.B. schulische, sozial,... Hier muss man beim Jugendamt einen Antrag stellen. Damit keine Zeit verloren geht, könnt ihr ja gleichzeitig ein Elterntraining und das Kind eine Therapie beginnen. Ich habe im Forum gelesen, dass es für manche Kinder mit Adhs Pflegegeld gibt. Vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit für euch. LG luvi

von luvi am 11.09.2019, 16:34