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Diagnose "Ja, irgendwas ist bei ihm anders"

Thema: Diagnose "Ja, irgendwas ist bei ihm anders"

Hallo zusammen, sowas in der Art höre ich seit nunmehr fast 4 Jahren über meinen Sohn (wird morgen 5). Er ist ehem. Frühchen und hat feinmotorische (Hände) und soziale (kaum Einfühlungsvermögen) Probleme. Er lernt sehr schnell auswendig, hat ein unheimliches Gedächtnis - versteht aber fast die Hälfte von dem was gesagt wird nicht wirklich. Er kann nicht allein sein (Höchststrafe!), ist faul ("Nein, üben ist doof, ich warte bis ich groß bin, dann kann ich das), kaum zu motivieren, trotzig und hat Tobsuchtsanfälle vom Feinsten. Vom Verhalten gegenüber em Kleinen (14Monate) will ich garnicht reden). Er hat starke Tendenzen in Richtum autistischer Störung, es ist aber noch unterhalb der Richtwerte. Er hat Tendenzen in Richtung ADHS, aber auch da "reicht" es nicht. Sein IQ ist normal (soweit man das messen kann [die SVE wollte das wissen]). Die einen reden von Inselbegabung im sprachlichen Bereich, andere schütteln den Kopf...und ich komme mit ihm kaum mehr zurecht. Er weigert sich "allein" zu spielen d.h. ich bügle z.Bsp. neben ihm, aber mit mir oder alleine Reißverschlüsse o.ä. (Fingerfertigkeit) zu üben. Er will ununterbrochen Aufmerksamkeit, redet IMMER, lässt mich nicht mit anderen reden usw. Ich weiß nict mehr, was ich tun soll!!! Es hilft kein Bitten, kein Erklären, kein Bestechen oder Strafen. Die Aussage der Uni letzte Woche war: "Na ja, dann also bis in einem Jahr, dann testen wir ihn wieder. Bleiben Sie solange konsequent. Und Kopf hoch." Kennt das jemand? Was macht ihr da? BItte Hilfe!

von tiggerinchen am 27.01.2012, 10:24



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Mein Kind ist auch schon immer " irgendwie anders" Nimm ihn einfach so wie er ist... Ich bereue inzwischen daß ich jahrelang versucht hab alles zu tun daß er "normal" wird... Ich habe akzeptiert daß er immer so ist wie er ist, daß ihn das zu etwas besonderen macht. Er geht inzwischen in die 4te Klasse und hat ganz gute Noten. Ist sehr gut integriert und hat viele Freunde. Aber er ist anders als andere 10jährige. Aber inzwischen find ich es gut. Und seine Freunde offensichtlich auch. Bei ihm ist ADS diagnostiziert und er hat auch starke autistische Tendenzen aber auch unterhalb der Richtwerte... Vermittle ihm daß es gut so ist wie er ist. Und ein Stück weit hat er recht... wenn er älter ist kann er vieles von alleine ;-)

von wickiemama am 27.01.2012, 11:55



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Vielen Dank für die liebe Antwort! Ich hoffe sehr, dass er sich so entwickelt: Dass er einmal Freunde haben und schulfähig sein wird. Das ist mein große Hoffnung! LG Tiggerinchen

von tiggerinchen am 27.01.2012, 13:02



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Leider entwickelte sich die Schule eher in Richtung Chaos :-( Mehr gern per PN. Gruß, M

Mitglied inaktiv - 27.01.2012, 13:26



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Klar, irgendwas ist anders ist immer die erstmögliche Diagnose. Super klasse. Wir haben auch die Diagnose "irgendwas ist anders". Und jede Menge Vermutungen, WAS anders sein könnte. Ich halte die ganzen Vermutungen immer im Hinterkopf und überprüfe es für mich und wenn ich einen guten Hinweis finde, renne ich zum Arzt und lasse mich beschimpfen für die Selbstdiagnose, aber sonst tut es keiner. Niemand sieht mein Kind lange genug, um da irgendwas festzustellen. Das sind alles nur Momentaufnahmen. Eine Diagnose braucht man aber, sonst bekommt man keine Hilfen.

von Leya07 am 27.01.2012, 14:34



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Alleinsein erträgt meiner(8) heute noch nicht. Allerdings möchte er auf keinen Fall , dass jemand in SEIN Spiel eingreift. Ach ja Körperkontakt lehnt mein Sohn schon seit er ein Baby war ab. Baden fast nur Lauwarm /kalt. Das ununterbrochene reden macht er nur wenn er die Situation nicht einschätzen kann oder es für Ihn neu ist! Ansonsten weiß er jeden Schruz über das WeltALL ,baut LegoTechnik ab 16 Jahre und ist verrückt nach Mathematik (geht 3x die woche in die 3Klasse) Freunde naja wenn sie da sind ist Ok , wenn nicht auch!:-( Wir waren mit 5 beim Kinderpsychologe weil vom Kiga der Verdacht hochbeg. gefallen war. Die Psy. merkte aber schnell, das er Emotional auf best. Fragen völlig anderes reagiert. dann 6 Mon. ambulant Kinderpsychatrie und die Diag. tiefgreifende Entwicklungsstörung, Verdacht auf Asperger! Letzteres hat sich dann immer mehr rauskristallisiert aber seit 2 jahren SPZ besser zu händeln (Phasenweise) Ich weiß es ist schwer , und ich war auch völlig am Ende! Aber es ist nicht schlecht wenn in einem Jahr noch einmal getestet wird!So ein Jahr macht manchmal viel aus! Allerdings kann man die Kinder nicht so nehmen wie sie sind, sie haben auch ein recht auf Erziehung, und der Groschen fällt nicht irgendwann von allein! Oder aus Liebe zu Mama!Und es wird immer Reibungspunkte geben .(Meiner wollte letzt ein Stück von der Katze abschneiden für`s Mikroskop!) Kannst Du Dich mit einem SPZ in Verbindung setzen? Ich finde es traurig, wenn man immer unterstellt bekommt ,man will in die Kinder etwas hineindiagnostizieren! Ich selbst habe meine ersten Zweifel bekommen, wo mein 2 Wochen altes Baby zufrieden war, wenn man es ja nicht groß angefasst hat! Und trotzdem waren da noch 5 Jahre wo ich dachte ich mach alles verkehrt! Also nicht aufgeben! Und schreib Dir Dinge die einfach ungewöhnl. sind auf! Alles gute!

Mitglied inaktiv - 27.01.2012, 18:02



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mittlerweile auch "Wurscht"- naja, ein bisschen zumindest. Mein Kind ist wie es ist -lustig, offen, klug, talentiert, liebenswert, charmant, risikobereit, tapfer, eine Quasselstrippe, inselbegabt, höflich, sprachlich seinem Alter um Längen vorraus, sehr interessiert(vor allem an Dingen die noch NICHT seinem Alter entsprechen),empathisch, musikalisch und er hat noch soviele weitere ganz tolle Eigenschaften ABER er ist auch launisch, schwierig, egoistisch, dickköpfig, besserwisserisch, ein Alleingänger, ignorant, ein Gewohnheitstier (Neues, oder Änderungen im normalen Ablauf machen ihm extrem zu schaffen), sehr penibel was "Ordnung" in seinem Zimmer, in seinen Bereichen angeht ( ich spreche eher von kreativem Chaos, aber nun gut, ER sieht das anders), hygienefanatisch, extremst wählerisch beim Essen (verschiedene LM dürfen sich, sofern sie sich überhaupt zusammen auf einen Teller einfinden, nicht berühren-Trennkost extrem) - auch hier könnte ich die Liste noch erweitern. Wie gesagt, er ist wie er ist, wir akzeptieren das mittlerweile, und wir und auch er lernen damit umzugehen, jeden Tag ein Stückchen mehr, und ja es stimmt, mit dem Alter wird es ein bisschen besser, es verwächst sich einiges oder relativiert sich. Er wird sich wohl immer aus der Masse abheben durch sein Verhalten , aber nach 6 Jahren Ärztemarathon, Kinderpsychologen, SPZ, Medikation ( siehe ein paar Beiträge weiter unten) haben wir genug davon und belassen es jetzt dabei....zumindest die nächsten Jahre.

von NICOSI am 27.01.2012, 19:06



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Bekommt er Ergo? Mein Sohn ist 5 hat diagnostiziert ADHS und eine taktile Wahrnehmungsstörung. Er redet nur, wenn nicht macht er Geräusche.... Also bei ihm hilft ein ganz geregelter Tagesablauf, kein TV, viel Ruhe, kurze und klare Ansagen und eben viel über das Fühlen. Er soll jetzt mit einem Sandsäckchen arbeiten damit er sich selbst besser spührt. Haareschneiden heute ging(das haßt er wegen still sitzen und der Haare die auf seine Haut fallen). Versuch herrauszufinden was er gern macht und ob er da eventuell mal kurz was alleine macht. Ganz wichtig, die Kinder auch mal einfach lassen(grad wenn es mit der Wahrnehmung zu tun hat, da braucht es manchmal etwas). Ist eben doof das ihr keine genaue Diagnose habt, grad in der Ergo stellt sich auch noch vieles genauer raus, man bekommt viele Tipps etc.

von Princess01 am 27.01.2012, 20:57



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Hallo, ich denke du sprichst von meinem Sohn, der ist 4 1/2 und alles genau gleich, nur kein Frühchen! Wir waren ein halbes Jahr bei der Frühförderung, da bekam er Ergo KG und Heilpädagogik und das hat ihm gut getan. Ich denke du machst nichts falsch! Interessant wäre wie er sich im KiGa verhält, ob er da anders ist. Was sagen die Erzieher? Die sind neutral und sehen ihn öfters als der Arzt, kannst mir auch pn schicken! Lg dani

von Mausmama am 27.01.2012, 21:04



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Hallo und Danke an alle! Jaaa, wir sind sei 09/2011 in einem besonderem KiGa, einer SVE mit kleineren Grupen ca. 8 Kinder und 2 Erzieherinnen. Die sehen das genauso wie ich...und sind ebenso frustriert. Wir haben schon immer KG gehabt, dann von der Frühfördertstelle noch pädagog. Betreuung (hat 0 geholfen) und Logo (die setzt jetzt nach Pause eben wieder ein) und seit Dez. Ergo. Der Ergoth. hat nur gemeint, er hat in 25 Jahren Erfahrung noch nie ein Kind erlebt, bei dem er sich so kontrollieren muß d.h. mein Sohn provoziert und provoziert, man darf aber keinen Ärgerzeigen sonst blockt er ab. Man soll ihm helfen, darf es aber nicht mehr als 1 oder 2x erklären oder - oh Gott - seine Hände führen. Seiner Meinung nach ist das die Strafe dafür, dass ich versuche, ihn zur Selbständigkeit (siehe Anziehen) zu erziehen. Nett, gelle? Und ja, er brauch Grenzen und Regeln, klar und streng sonst tanzt er dir auf der Nase rum. Interessieren tut er sich leider nur für "leichte Dinge" wie der alte Gameboy meines Mannes oder der DS des Cousins etc. Rücksicht versteht er nicht, auch nicht, dass andere das gleiche fühlen wir er....undundund Tja, und keiner kann mir sagen, was er nicht kann und wo er bloß bockt.

von tiggerinchen am 28.01.2012, 10:08



Antwort auf Beitrag von tiggerinchen

huhu ja auch wir haben so ein Kind. Er ist 5 1/2 Jahre alt, besucht eine HPT, bekommt Ergo, Logo, Psycho und Sprachtherapien. Wir sind halb Jährlich im SPZ und KEINER konnte uns in den 5 1/2 Jahren genaueres sagen. Er hat/hatte autistische Züge, aber nicht genügend um Autist zu sein, er ist Hyperaktiv, aber nicht genug um ADHS zu haben. Nun geht es um die Einschulung und ich bin mehr als überfordert, da ich nicht weiss wo ich ihn hingeben soll. Zur Auswahl steht eine Förderklasse oder eine Ganztagsklasse. Problem ist dieser Test den sie vorher machen, er stellt sich einfach dumm und hat keine Lust. Sowas treibt einen schon in den Wahnsinn. Der Logopäde kann ihn auch nicht einschätzen, er Grammatikalisch sehr schlecht, schneidet in Tests schlecht ab, wiederrum sagt er dann sachen wo sich selbst der Logopäde wundert, wie kann das jetzt sein. Meiner WILL einfach nicht und was er nicht will, macht er auch nicht. Er akzeptiert keine Regeln und ist immer Besserwisserisch. Er kann aber soo lieb sein, Lustig und auch sehr hilfsbereit. Er braucht eine "strenge Hand" sonst macht er was er will, Tagesablauf MUSS immer gleich sein, sonst haben wir hier Terror ohne Ende, mitunter auch mit Selbstverletztung :( Mal sehen wie das noch weitergeht. LG Antje

von antje1984 am 29.01.2012, 14:38



Antwort auf Beitrag von antje1984

Unser Sohn musste erst 14 sein bis wir die Diagnose Asperger bekamen , heute ist er 18 und ja es wird irgendwann einfacher aber das dauert dann noch ein wenig. Wir haben auch alles an Therapie durch und erst wurde auf ADS behandelt bis wir eine Heilpädagogin bekamen. Und Test bei denen er selber antworten konnte. Eine Gruppe mit anderen Aspies hat ihm sehr gut geholfen und ich arbeite mit Aspie Kindern im Schwimmunterricht nimm ihn wie er ist und wende dich mal an ein Autismuszentrum und oder eine erfahrene Heilpädagogin. Kannst gerne noch fragen schreib mir dann eine pn alles liebe ANNa

Mitglied inaktiv - 05.02.2012, 16:44