Mein Sohn hat Probleme in der Schule (soziale, nicht leistungsmäßige, 1. Klasse) und mittlerweile frage ich mich, ob seine Probleme vielleicht daher kommen, dass er autistische Züge hat. Seine Probleme sind: - Er versteht bei Lärm in der Klasse nicht, was die Lehrerin sagt, der Banknachbar aber meistens schon. - Er scheint öfter einen Rückzug nötig zu haben (sagt dann, er habe Bauchschmerzen), zeitweise zieht er sich wohl auch in sich selbst zurück. - Laut den Lehrern hat er ein mangelhaftes Einfühlungsvermögen in andere Kinder, höre manchmal nicht auf andere Kinder, sei egozentrisch. - langsames Arbeitstempo in der Schule (zu Hause nicht) Weitere möglicherweise normabweichende Verhaltensweisen, die auf autistische Züge hinweisen könnten: - Schwertun mit Trennungen, Klammern, Anhänglichkeit - Aufmerksamkeit von Erwachsenen suchen - interessiert sich bewusst nicht für die Dinge, für die sich die Mitschüler interessieren (vor allem Star wars), dafür für seine Spezialinteressen (Orgel, Dampfloks) - viele Ängste (u a. auch vor dem Geräusch eines platzenden Luftballons) - Schwertun mit Veränderungen (er hatte sich z. B. einen relativ geschützten Platz im Klassenzimmer am Fenster gesucht, den er nur ungern aufgab) - die Sprache (wie ein Erwachsener) - sensorische Überempfindlichkeit (zieht keine Jeans an, da diese zu hart seien) - krallt die Zehen ein bei Anspannung (seit jeher, ist aber in letzter Zeit etwas besser geworden) - hat sich wohl im Kreis manchmal fast auf ihm sympathische Kinder draufgesetzt (macht er aber jetzt wohl nicht mehr) - "Liebe zum Detail" laut Lehrerin - mag keine (Zwangs-)Gruppen Weitere mögliche Anzeichen für autistische Züge: - Verwechslung von ich und du im Alter von 2 bis 2,5 Jahren - zumindest eine Wortneuschöpfung (Auf-Auto für Cabrio), an die ich mich erinnere Gegen autistische Züge könnte sprechen: - interessiert sich nicht nur für die Spezialinteressen, sondern auch für vieles andere (Vulkane, Dinos, Wald, Pilze, Kunst, Musik, Tiere... ), liebt erfundene Geschichten - spielt am liebsten Rollenspiele, ist fantasievoll, mag keine Regelspiele, hasst Puzzles - meiner Meinung nach nicht auffällig motorisch ungeschickt (konnte mit 5 fahrradfahren und schwimmen, schöne Schrift auch laut der Lehrer, kann Ball meiner Meinung nach normal fangen), Mimik und Gestik, Tonfall und Sprechmelodie, Blickkontakt erscheinen mir nicht auffällig (das Meiden von Blickkontakt, wenn man mit ihm schimpft, ist normal, oder?) - versteht und verwendet Ironie - versteht und erzählt Witze - merkt meistens, wenn er ausgelacht und verspottet wird, will Sachen anziehen, bei denen er sicher ist, nicht ausgelacht zu werden - will anderen zeigen, was ihn interessiert, will Freude teilen - kann sich meiner Meinung nach schon in andere hineinversetzen, das sah auch der Kindergarten so, kann Emotionen an Gesichtern ablesen, ich erkenne an seinem Gesichtsausdruck, wie es ihm geht - galt im Kindergarten als lebhaft und offen - kann grundsätzlich mit anderen spielen, gerne auch mit mehreren Kindern, Kompromisse eingehen und kooperieren Was meint ihr? LG
von Silke11 am 02.07.2011, 18:49